Kann KV in diesem Fall wirklich das gemeinsame Sorgerecht bekommen?

  • Nen kräftigen Schluck ist ja noch vertretbar. Aber sie hat sich nen Trinkbecher gefüllt, der das so rumschwamm und sie hat mehrmals davon getrunken. Aber ist ja auch leicht, wenn das Kind dann wieder bei der KM ist, dann darf sie zusehen, wie das Kind wieder gesund wird.


    Hätte ich jetzt bei meinem Kind nicht gerade unterstützt, aber wenn ich mir überlege, dass meine Tochter wenn wir schwimmen sind eh immer das halbe Becken leertrinkt hätte ich da jetzt auch kein großes Problem gesehen, wäre ich dabei gewesen.


    Ist jetzt nur ne Vermutung, kann es eh nicht beweisen...


    Dann solltest du das weder beim JA noch bei einem eventuellen Gerichtsverfahren erwähnen. Da die Anzahl der Väter, die Drogen oder Alkohol konsumieren nach Trennungen immer erstaunlich wächst - geht man nach den entsprechenden Vorwürfen, dann ist vermutlich jeder 3. Vater in Deutschland Drogen- und Alkoholabhängig - wird da nicht nur nichts drum gegeben, es wird dir auch negativ ausgelegt.


    Letztes Wochenende habe ich dann einmal "Nein" gesagt und sie ihm nicht gegeben, nachdem er mich am Freitag richtig aggressiv angebrüllt und beleidigt hat am Telefon und einfach auflegte, ich war danach am zittern wie Espenlaub, das ging durch Mark und Bein und das alles nur weil ich fragte, was er am WE vorhat, ich habe einmal nein gesagt und er ist direkt zu JA gerannt


    Dazu drei Dinge:
    1. Telefone kann man auflegen. Einmal im Vorfeld ankündigen: wirst du laut, leg ich auf. Und danach konsequent durchziehen.
    2. Muß er dir nicht sagen, was er am We mit ihr unternimmt. Klar ist es schöner, wenn man es weiß, aber mal ehrlich: legst du dem Vater täglich darüber rechenschaft ab, was du mit eurer tochter so machst?
    3. Reaktion war zwar verständlich, aber trotzdem hatte er recht, sich darüber beim JA zu beschweren. Er hat ein Recht auf den Umgang, auch wenn euer Telefonat so besch.. läuft. Und auch das kann im Zweifel gegen dich ausgelegt werden: weil ich der KM nicht gesagt habe, was ich am WE mit dem Kind geplant hab hat sie es mir nicht mitgegeben... . Schwups hört es sich ganz anders an, und er bekommt recht. Davon mal abgesehen kann eure Tochter nichts dafür, wenn ihr beide am Telefon Streit habt, sie hat trotzdem ein Recht auf Umgang mit ihrem Vater. doof, ja, aber nicht wirklich zu ändern. (würdest du den Kontakt mit deinem Vater abbrechen, weil deine Mutter mit ihm Streit hat?)


    Lena, das ist keine Latte an Vorwürfen, das ist eine Latte an Tatsachen, die mir mehrere Menschen auch bezeugen können. Die Dinge die ich anführe, die haben Hand und Fuß.


    Die Tatsachen nützen dir aber überhaupt nichts. Ich hab diese Liste ehrlich gesagt irgendwann nur noch grob überflogen, letzten Endes stand da nichts, was du irgendwie verwenden kannst. Und Zeugen gibt es beim Sorgerechtsstreit eh nicht.


    Er ist nicht so wie du es gerne hättest, er handelt auch nicht zwangsläufig so. Er muß auch nicht mit deiner Erziehung konform gehen ( schon garnicht, wenn er sie eh nur alle 2 Wochen am WE sieht). Das sind alles keine Gründe, die gegen das GSR sprechen. Auch seine längere Abwesenheit zwischendurch nicht. Letzten Endes gibt es nur wenige Dinge, bei denen seine Unterschrift benötigt wird beim GSR, und das meiste davon weiß man früh genug. (Anmeldung KIga/Schule, Kontoeröffnung...).


    Du mußt es nicht freiwillig unterschreiben, aber wenn es vor Gericht gehen sollte wird deine lange Liste nicht viel bringen.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Er sieht sie jedes Wochenende bis zu 8 Stunden, also nicht jedes zweite. Mein Mann und ich können nichtmal ein WE mit meiner Tochter planen, weil der KV vor Freitags gar nicht weiß, wann er überhaupt Zeit hat und er kann sich selbst DANN nicht äußern wann genau er die Kleine dann abholt, also dürfen wir hier warten bis er auftaucht und dann verspätet er sich noch regelmäßig. Unter der Woche sieht er sie auch, wenn ich zu seiner Mutter fahre...was soll ich denn noch alles tun? Soll ich die Hälfte der Woche damit beschäftigt sein, dass Herr Papa sein Kind sieht??? Und letzten Samstag, das war ein einziges Mal in einem Jahr und der Berater vom JA sah es als vollkommen legitim an.

    Wenn immer die Klügeren nachgeben, regieren die Dummen bald die Welt.

  • LEONIE: genau dafür gibt es Umgangsvereinbarungen. Die würde ich aufstellen, möglichst beim JA und gemeinsam.Dann habt ihr beide was verbindliches, so wie das jetzt läuft ist das für alle Beteiligten Blödsinn.


    Langfristig wirst du aber um eine Übernachtung nicht drum herum kommen.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • vielleicht sollte man ihm mal ins gewissen reden, bevor da der lange und auch nicht schöne, evtl. teure gerichtliche weg gegangen wird.


    es wäre doch für alle beteiligten sinnvoll erstmal n geregelten umgang für ihn mit seinem kind zu schaffen. wenn er es wirklich will weiß er auch eine woche vorher wann er das kind holen kann. würde da auch beim jugendamt ne feste regelung treffen, wenn es so nicht funktioniert.


    ich musste beim papa auch erstmal n machtwort sprechen. ab und an meldet er sich kurzfristig und fragt ob er den kleinen zwischendurch haben kann. mich nervt das auch schon gewaltig, weil ich froh bin, wenn ich nichts von ihm höre. aber solangsam merkt er auch, dass ich mit dem kleinen viel im voraus plane und der sonntagnachmittag für ihn so spontan nicht zur verfügung steht.

  • Nach dem letzten Urteil des Europäischen Gerichtshofes und dem nachfolgenden Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ist das Gemeinsame Sorgerecht als Standard anzusehen. Dem Gesetzgeber wurde auferlegt, eine entsprechende Gesetzesregelung zu schaffen. Bis dahin, so das Bundesverfassungsgericht, ist das Gemeinsame Sorgerecht zu erteilen, wenn dies nicht dem Wohl des Kindes entgegen steht.


    In der Praxis gibt es noch relativ wenig urteile, die bis in eine zweite Instanz gegangen sind. Das liegt einerseits an der Kürze der Zeit, andererseits daran, dass Familiengerichte immer öfter die zweite Instanz nicht zulassen.
    Hier will der Vater sich kümmern. Er hat sich auch schon gekümmert, ist auf einem Umgangsniveau, das als ausgesprochen gut zu bezeichnen ist in Anbetracht des Alters des Kindes.
    Deutlich werden die Probleme zwischen den Elternteilen. Die Kommunikation scheint schwierig, die Abstimmung in Umgangsfragen auch.
    In solchen fällen geht die Tendenz der familiengerichte sehr stark in die Richtung, die Elternteile auf Augenhöhe zu setzen. Ein gemeinsames Sorgerecht zwingt beide Elternteile, vernünftig und erwachsen miteinander umzugehen. Es verbietet den Elternteilen, erpresserisch miteinander umzugehen ("Ich nehme das Kind einfach mit" gegen "ich gebe das Kind Dir einfach nicht"), da sie in Verhandlung auf einen Nenner kommen müssen. (Darüber mag man unterschiedlicher Meinung sein, dies ist aber die derzeitige Tendenz der Gerichte, die allerdings im deutlichen Gegensatz zu den Jugendämtern steht).
    Hier ist das Kind drei Jahre alt. Noch ist es recht jung für eine außerhäusige Übernachtung ohne 1. Bezugsperson. Aber das wird in einem halben Jahr, so keine besondere Entwicklungsstörung vorliegt, anders sein. Das wissen auch die Gerichte. Eine Übernachtung beim anderen Elternteil ist ab ca. 3 Jahre einfach Standard und unterliegt auch nicht dem Wunsch des Kindes. Es wird ja auch nicht gefragt, ob es zum Arzt will, in den Kindergarten, in die Schule oder bei der Mutter übernachten ... (alleine die Fragestellung gibt dem Kind "Macht", die es natürlich ausnutzt, um "mächtig" zu sein ... Umgekehrt kann es "am Sonntagabend bei der Übergabe" auch umgekehrt sein. Kind will beim Umgangselternteil bleiben und sagt das laut. Und dann?).


    Das Gemeinsame Sorgerecht ist nur zu vermeiden, wenn die Eltern absolut und nachweislich so zerstritten sind, dass das GS unzumutbar ist für alle Beteiligten. Wird dieses Zerstrittensein festgestellt, muss ein Gericht mittlerweile Ursachenforschung betreiben. Es ist angehalten zu überprüfen, ob ein Elternteil im Übermaß Auslöser der Streitereien ist. Das kann in seltenen Fällen dazu führen, dass dem bisher alleinig Sorgeberechtigten das Sorgerecht aberkannt wird und für eine gewisse Zeit auf das Jugendamt übertragen wird, um die Situation zu bereinigen. In ganz wenigen Fällen, statistisch vernachlässigbar, wird das Sorgerecht auf den anderen Elternteil übertragen.


    Noch ist es also ein in der praxis durchführbares mittel, die Elternbeziehung eskalieren zu lassen, um im Besitz des Alleingen Sorgerechts zu bleiben. Nicht allein aus diesem Grund wird das Gemeinsame Sorgerecht zum Standard werden, damit niemand eine Machtposition gegen das Wohl des Kindes ausüben kann.


    Auf diesem Hintergrund ist jeweils dann der Einzelfall zu betrachten. Den hier aufgeworfenen Standardfragen und -überprüfungen wirst Du Dich in einem juristischen Verfahren stellen müssen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wie auch immer Ihr Lieben...


    Für mich ist das alles sehr ermüdend (ich weiß, ich bin egal und es spielt keine Rolle) und ich hab momentan den Kopf leer...


    Nächste Woche weiß ich mehr, oder vielleicht schon morgen, wenn ich beim Antwalt war...kann es momentan nur aussitzen...


    Liebe Grüße


    Susanne

    Wenn immer die Klügeren nachgeben, regieren die Dummen bald die Welt.

  • (ich weiß, ich bin egal und es spielt keine Rolle)


    Das ist quatsch. Du bist nicht egal, und so wie es jetzt läuft kann und soll es auch nicht weiterlaufen. Da sind aber ganz viele Baustellen bei euch.


    - Die Umgangsregelung : ist so auf Dauer nicht tragbar. Du bist nicht verpflichtet, ständig hinter ihm her zu rennen und Samstags da zu sitzen udn zu warten: kommt er nun oder nicht?
    Du darfst auch eigene Pläne fürs WE machen. Versucht beim JA eine Regelung zu finden, die euch beiden gerecht wird (Wie wär es mit einmal Sa, einmal So? Oder - auf Dauer - eben doch einmal mit Übernachtung, dafür nur alle 2 Wochen und einmal ein oder zwei Nachmittage unter der Woche? ). Das ganze schriftlich festhalten, mit abhol- und bringzeiten, und unterschreibe lassen. Heißt: sagt er seinen Tag ab, hat er Pech. Aber ihr müßt nicht auf der Warteposition sitzen und springen, wenn er Samstags mittags beschließt: ich komm in 2 Stunden und hol das Kind. Das geht dann nicht mehr.


    - Der Umgang an sich: Hier bleibt dir nichts anderes übrig als nen Gang zurück zu schalten. Auch wenn ich es verstehen kann: es geht dich tatsächlich nichts an, was er mit ihr unternimmt. Egal ob mit oder ohne GSR. Er darf sie nicht einfach behalten und mit ihr irgendwo übernachten, wenn Uhrzeiten festgelegt sind, wann er sie zurück zu bringen hat. Aber in seiner Zeit muß er dir gegenüber keine Rechenschaft ablegen.


    - Eure Kommunikation: Da bleibt nur mein Rat von oben: Bei Drohungen einmalig Folgen versprechen und dieses Versprechen bei erneuten Drohungen auch einhalten. Ansonsten so cool wie möglich bleiben und sich dann zu Hause abreagieren. (sprich: keine Angriffsfläche bieten). Schont auf Dauer auch die eigenen Nerven. Ihm gegenüber so ruhig und gelassen bleiben wie es nur irgend möglich ist. Wenn er am Telefon schreit: auflegen. Anschreien lassen brauchst du dich nicht.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Wie wäre es mal mit ner Familienberatungsstelle? Also nicht nur JA. Sondern vielleicht die Diakonie?


    Du sieht es alles noch zu sehr "eng". Du mußt selbst mal mehr abschalten.... Also meine Kinder zb. haben den KV 3 Moante direkt nach der Trennung nicht gesehen. Er wollte es nicht, ich denke er brauchte da auch erstmal abstand. nach 3 Monaten fragte er ob er mal kommen kann auf nen Kaffee. Er kam ca. 3-4 Mal zu den kindern zum spielen. Vielleicht auch mehr.... Und denn waren die das erste mal 1 We weg. Beim ersten We mußte ich die große noch holen. Aber Freitags habe ich sie geholt und Samstags hat er sich die wieder geohlt und nochmal getestet.


    Ich hatte zu beginn auch schwierigkeiten obwohl ich meine We´s immer genossen habe. Man konnte in aller Ruhe aufräumen, rumgammeln, Party machen usw. alles was man mit Kinder nicht machen kann...


    Mein ex hat sich zu beginn aufgeregt warum ich meine Wohnung nicht Kindersicher hätte (das wichtigste sowiie Steckdosen und Putzmittel hoch hatte ich ja) Aber mein Tisch hatte keinen Stoßecken, zb. Er ist sehr auf Sicherheit und ich bin der Meinung mit Kindern kann immer was passieren.
    Von IHM kam meine kleine ne ganze Zeit verbeuelt nach Hause. Sie ist sehr Wild.... Zu Anfang hat man sich aufgeregt, weil die kinder wo es noch nicht so warm war Barfuß draußen waren usw....
    Das ist heute nicht mehr so, heute haben wir andere Probleme. Aber wenn meine Kinder weg sind genieße ich es!


    Und meine kinder gerade die Große kommt auch immer "anders" wieder auch die kleine manchmal. Sie brauchen eben ihre Zeit sich wieder an zu hause und die Regeln die da laufen sich zu gewöhnen...


    Ich mache auch gerne aus Mücken Elefanten.... Aber letztendlich bringt es nichts.... Außer vielleicht irgendwann nen magengeschwür oder so....


    Les dir deinen thread in nen paar Jahren nochmal durch, ich denke du lachst denn über dich selber..... ;-)


    LG Annika

  • weil ich ihm die Kleine am letzten WE nicht mitgegeben habe, weil er mich am Telefon am Freitag so dermaßen angeschrien und beleidigt hat (nur weil ich fragte, was er am WE vorhat),


    lass Dir das mal auf der Zunge zergehen....
    da vermischt du ziemlich brutal Eltern, und Beziehungsebene....


    Er muss Dir nicht sagen, was er am WE vorhat- und ich denke, Du sagst ihm ja auch nicht genau, was Du wann mit dem Kind machst :frag
    Aus Deinem Post scheint für mich, dass Du nicht bereit bist, ihn wirklich Vater sein zu lassen bzw. nur dann, wenn er das so macht, wie Du das gerne hättest....


    Ich denke, eine einzelne, oder gemeinsame Familienberatung könnte Euch weiterhelfen-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • @ Jenpa (ein Mann, ist klar!)


    :ohnmacht:


    Ich sehe hier ein Problem auf Paarebene und Kind wird dafür missbraucht.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Ich war noch nicht beim Anwalt, da mir beim Amtsgericht geraten wurde, erstmal den Termin beim Jugendamt mit dem KV abzuwarten. Ich habe echt Angst vor Mittwoch...bin richtig nervös und habe echt Angst was da auf mich zukommt, dass er anfängt zu schreien, wieder aggresiv wird, mich unter Druck setzt und und und...kann mich gar nicht mehr entspannen.... :wow

    Wenn immer die Klügeren nachgeben, regieren die Dummen bald die Welt.

  • In solchen fällen geht die Tendenz der familiengerichte sehr stark in die Richtung, die Elternteile auf Augenhöhe zu setzen. Ein gemeinsames Sorgerecht zwingt beide Elternteile, vernünftig und erwachsen miteinander umzugehen. Es verbietet den Elternteilen, erpresserisch miteinander umzugehen ("Ich nehme das Kind einfach mit" gegen "ich gebe das Kind Dir einfach nicht"), da sie in Verhandlung auf einen Nenner kommen müssen. (Darüber mag man unterschiedlicher Meinung sein, dies ist aber die derzeitige Tendenz der Gerichte, die allerdings im deutlichen Gegensatz zu den Jugendämtern steht).


    Hallo, also das ist ja interessant. Gibt es für diese Aussage eine Quelle? Ich meine über die derzeiotigen "Tendenzen" der Gerichte? Ich lese Deine Antworten normalerweise sehr gerne und bin meistens Deiner Meinung, aber hier glaube ich nicht das das so stimmt.



    Fakt ist, dass es noch zu wenig Fälle gibt um genau zu wissen wie die Tendenzen sind. Es scheint auch eine wenig vom jeweiligen Richter abhängig zu sein.
    Fakt ist, man kann derzeit keine Vorhersagen machen wie ein solcher Prozess ausgeht. Wie schon gesagt würden mich Quellen interessieren, die Tendenzen der Gerichte aufzeigen in die eine oder andere Richtung. Speziell in Fällen in denen die Elternteile verstritten sind.


    Ich hatte vor ein Paar Wochen mal ein Gespräch mit dem Jugendamt über die 2 Fälle die es in unserem Bezirk bislang gab.
    Ein Vater hat das Sorgerecht bekommen, der andere nicht. Bei dem, der es nicht bekommen hat war es genau der oben erwähnte Grund, dass die Eltern zu sehr verstritten waren um ein produktives GSR zu ermöglichen.


    Etwas stört mich bei diesen Aussagen auch, dass quasi unterstellt wird, dass alles auf einmal viel besser funktionieren würde, sprich sich die Eltern besser verstehen müßten, wenn das GSR bestehen würde.
    Und natürlich wird den Müttern jetzt unterstellt, dass sie sich nur mit den Vätern streiten um das ASR vor Gericht behalten zu können.
    Und wieder sind es die bösen Mütter, die alles tun nur um gegen die Väter vorzugehen. Jetzt ist man schon an Streitereien alleinen schuldig


    Womöglich beziehe ich hier viel auf meine Situation und nehme dies zu persöhnlich, mir sei verziehen...
    Und: Grüße

  • Natürlich ist jede Gerichtsentscheidung eine Einzelentscheidung. Und natürlich ist jeder Richter in seiner Entscheidung frei. Aber: Die Familienrichter tauschen sich regelmäßig auf Tagungen aus und beraten, wie die anderen juristischen Sparten auch (am bekanntesten ist der Verkehrsgerichtstag in Goslar), den aktuellen Stand der Gesetze und neue Entwicklungen. Das neue, aktuelle Familienrecht ist aus dieser Arbeit entstanden. Und dazu gibt es die Absichtserklärungen, was das Gesetz bewirken will/soll. Die Absicht hinter dem Gemeinsamen Sorgerecht und was das für Auswirkungen hat, ist in den aktuellen Kommentaren zum Familienrecht zu finden. Das Zeugs steht aber nicht offen im Internet, sondern in den kostenpflichtigen Bereichen der Fachverlage. Und im Moment finden die Beratungen zum neuen Gesetz statt, das aufgrund der EU-Entscheidung getroffen werden muss.


    Und nein, Eltern verstehen sich nicht besser, nur weil sie das Gemeinsame Sorgerecht erhalten. Das hast Du richtig erkannt. Aber: Sie sind auf Augenhöhe. Eine Partei kann nicht mehr die eigene Meinung durchdrücken, weil sie mehr Macht hat als die andere. Wer Macht hat, nutzt sie auch, lehrt ja die Erfahrung. Vor allem, wenn das Gegenüber relativ verhasst ist ...


    Die Argumentationslinie von Dir erinnert mich sehr stark an die der Männer zur Zeit der Frauenemanzipation: Das ist doch nicht notwendig. Hier wird ja allen Männern unterstellt, sie unterdrückten die Frauen und wollten sie beherrschen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe echt Angst vor Mittwoch...bin richtig nervös und habe echt Angst was da auf mich zukommt, dass er anfängt zu schreien, wieder aggresiv wird, mich unter Druck setzt und und und...kann mich gar nicht mehr entspannen...


    Warum sollte er das tun ? Er will doch dort ein "ordentliches Bild" als veranwortunsgvoller Vater abgeben und nicht als Koleriker :-) und wenn - dann schießt er sich ein Eigentor.


    Versuch ruhig zu bleiben und zu lächeln - lass dich nicht angreifen - versuch mögliche Anschuldigungen "zu veratmen" - wie damals bei den Wehen.


    Geh ihm aus dem Weg - bei Ankunft und Abgang - halte dich in öffentlichen Räumen mit "Zeugen" z.b. gegenüber des Empfangs auf... notfalls bleibt nach dem Gespräch ein paar Minuten im Amt - "Frau xy, ich muss sie noch wegen einem ganz anderen Thema sprechen" oder ich hab noch einen anderen Termin im Haus und geh erst, wenn er weg ist, bzw. nimm eine Freundin mit - mach es wie ein Star auf den Paparazzis warten - lächeln und straigt durch die Mitte.

  • Wenn ich das hier alles so lese...ich muss mir immer wieder von zusammen lebenden Eltern anhören:"Ihr habt es ja gut ihr Alleinerziehenden. Alle zwei Wochen kinderfrei!" :pfeif Aber mit womit man sich so rumärgern und plagen muss, das vergessen die Leute gern. :D


    Aus eigener Erfahrung (da der KV so unzuverlässig ist...)vereinbare einen geregelten Umgang SCHRIFTLICH mit Zeiten, wann er abholt und zurückbringt und das er zumindest anruft, wenn er sich verspätet (was ja mal passieren kann :crazy ). Bei mir hat die Drohung einer schriftlichen Regelung gereicht, seitdem klappt es. Kontinuität ist ja auch für die Lütte wichtig. Es hilft leider nur eins..reden, reden, reden....ihm erklären, dass er mit seinem Verhalten dem KIND schadet und nicht DIR...!!!! IMMER WIEDER...JA, Gerichte, Anwälte, das führt nur zur Verhärtung der Fronten...


    Wünsch Dir viel Glück.... :troest