Kind nach neuer Ehe zum Vater?

  • Hallo coca,
    ja, es kann schon sein, dass ich "krass rüberkomme".
    Mir selbst ist das nur gar nicht so bewusst.
    Mir fällt es nicht mal auf.


    Ja, und wenn ich "altmodisch" bin in vielen Dingen, was soll´s?


    Ich bin schon baff, wie ich hier angefeindet werde.
    Ehrlich gesagt.


    Aber das ist Gott sei Dank ja nur ein kleiner Teil des Lebens.


    Viele Grüße,
    Jupiler

  • Der, der mir die Kinder grundlos entziehen wollte, müsste um sein Wohl bangen. Ich würde zur Furie werden.
    Sehr wohl ist oft die Mama Zentrum am Anfang (s. o.) = Realität. Der Papa auch, aber die Mama halt mehr, sie ist "die Welt, der Anker".

    ich mache mir Sorgen um Kinder, deren "Welt" die "Mama" ist, die zur Furie werden kann.

  • Jens oh Jens,
    wie Du wieder alles zu wissen meinst...
    Ich bin schon sehr erstaunt.
    Sei mir bitte nicht bäs, wenn ich da bisserl anders denk´.


    Was Du als Schwarzweissdenken bezeichnest (Tradition) finde ich eben gar nicht so übel.
    Die Männer in meiner sehr grossen Familie haben es auch nicht schlecht gefunden.
    Jede/r hatte einen Platz/eine Rolle und so hatte alles auch eine gewisse Ordnung.
    Papas haben Geld verdient, Mütter sich um Kinder und Wohnung gekümmert und die Omis geholfen.
    Drum weiss ich, wieviel Geborgenheit (und ein "Anker") wiegen.
    Wir (4 Kinder) fanden es einfach klasse!


    Wie sollte ich DAS als "schwarzweiss" empfinden?


    Ich liebe meinen (mittlerweile alten) Papa - und er mich - sehr und ich möchte ihn um Himmels Willen nicht missen.
    Er ist ein toller Mann, obwohl der traditionell und prinzipientreu gelebt hat und lebt.


    Kein Mensch war bei uns unglücklich.


    So habe ich Und meine Familie das Traditionelle als Segen erlebt und stehe nach wie vor dahinter.


    Das "Moderne" sehe ich mehr skeptisch.


    Das ist kein Grund, auf mir rumzuhacken.

  • Ich denke, egal ob es nun Vater oder auch Mutter ist, jeder der in so einer Lage wäre, würde sicherlich versuchen zu kämpfen..


    Wie die Chancen nun bei Gericht stehen, wird man sehen. Der alleinige Grund mit der Namensgebung, wird sicherlich nicht ausreichen um einen Wechsel zum Vater zu erreichen - denk ich für meinen Teil.



    Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, wenn die konstellation stimmt, der Vater und dessen zukünftige Frau einiges an Kontuinität aufweist, dass seine Chancen nicht schlecht stehen...


    Die Tatsache alleine, dass Frau oder auch Mann - je nachdem - arbeiten geht ist noch lange kein Grund eine Wechsel zu befürworten, denn dann wären alle unsere Kids nicht bei uns oder einem Großteil von uns.....


    es sei denn es wird in Wechselschicht gearbeitet und das Kind würde nachts über alleine da stehen... dann würde das schon eher einen Wechsel begüngstigen....


    Es zählt aber´auch, wie der Bezug Tochter - Mutter ist, ist der gefestigt, hat die Mutter den Umgang gefördert usw. (ist ja hier der Fall), dass wird ja in die Entscheidung mit einbezogen. Jupiler nannte es eben das "Zentrum oder den "Anker".


    aber ganz abwägig ist es auch nicht. Das Kind hatte dort zumindest (ich gehe hier von dem Eingangsposting aus) immer seinen Mittelpunkt, seinen Alltag....


    Das heißt ja nicht - zumindest sehe ich es so - dass der Vater das nicht genauso gut kann. Es kommt eben darauf an, wo das Kind den Mittelpunkt hat oder hatte..... Es wird hinterfragt... Und das wird bei Gericht nun mal auch berücksichtigt.


    Die Tochter wird dazu sicherlich befragt. Mein Sohn war damals auch - erst - fünf Jahre alt und musste bei Gericht aussagen.


    Es kommen so viele Faktoren zum Tragen....


    ich denke, es kommt wirklich darauf an, wie der Umstand bei der Mutter ist auch, denn eigentlich ist sie ja - ob mit oder ohne Vater - eine kleine Familie.... und wie gesagt, wenn sie nicht gerade im Wechseldienst arbeiten muss wo sie nachts über nicht anwesend ist und nicht ihr Kind versorgen kann, sie das Kind nicht vernachlässigt hat - ist ja hiervon gar keine Rede - dann liegen die Karten für die Mutter nicht so schlecht...


    Allerdings, weiß ich aus Erfahrung, es kommt auch auf den Richter drauf an, wie er das Ganze sieht, unabhängig davon, was die Parteien darüber befinden....und welchen Richter Du hast, denn nur der entscheidet letztlich....und kann über viele Köpfe hinweg entscheiden.....


    Jupiler
    Ob man das "Moderne" jetzt skeptisch betrachten muss/ sollte oder nicht.. das Alte muss nicht zwingend gut sein, das Neue auch nicht.. Ich denke man muss ein Mittelmaß finden, jeder sollte sich in der Partnerschaft einig sein, welchen Part er übernehmen möchte, man darf halt dabei den Respekt nicht vergessen... wenn es für jemanden okay ist, die "alte Rolle" zu übernehmen, wie Du es Dir wohl für Dich wünschst (wenni ich das jetzt richtig gelesen habe) dann ist das okay... dann hast Du für Dich Deine Entscheidung getroffen....


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


    Einmal editiert, zuletzt von susayk ()

  • Nur mal so eingeworfen- und wahrscheinlich bin ich da auch wirklich naiv:


    Ist es nicht so, daß Kinder nur dann "umziehen" müssen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist? Also mit anderen Worten, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, müsste sich die Mutter keine/ kaum große Sorgen machen? Kann sein, daß ich da wirklich naiv bin, aber davon war ich bisher ausgegangen.


    Und ist es bei diesem Fall nicht auch ausschlaggebend, warum die Mutter Vollzeit arbeiten geht? Also (vereinfacht gesagt) ob aus Karriere- Gründen, oder um dem Kind ein schönes/gutes Leben zu bieten?

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Liebes Maikind,
    wo sind denn die vielen Urteile, die belegen, dass guten Müttern die Kinder weggenommen worden sind?
    Und - kennen wir die näheren Umstände denn so genau?


    Liebe Jupiler,


    jeder Rechtsstreit um das Sorgerecht eines Kindes hinterlässt einen Elternteil, der mit aller Kraft und ganzem Herzen sich gern um sein Kind gekümmert hätte - und es ist dem anderen Elternteil zugesprochen worden.
    Und hinzugehen und anschließend zu sagen: "Der Bessere hat gewonnen", geht ja nun mal gar nicht. Meist unterscheidet sich das, was der eine Elternteil leisten kann, nur um Nuancen von dem, was der andere kann. Es sind also nicht "schlechte" Mütter, die ihr Kind nicht mehr haben oder "schlechte" Väter. Und vor allem ist es ihnen nicht "weggenommen" worden. Bitte, bitte komm von dieser Einstellung weg, "das Kind ist mein Besitz, es gehört mir".

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Auch wenn ich so einige Meinungen hier nicht teile, finde ich den Begriff "wegnehmen" irgendwie nicht so gut.


    Sehen wir es mal so:


    Das Kind lebt bei der Mutter, der Vater hat Besuchsrecht. Nun ergeht ein Antrag des Vaters, das das Kind bei ihm leben soll. Die Mutter wehrt sich, also müssen die Gerichte entscheiden.
    Möglich das die dann entscheiden, das Kind soll beim Vater leben und die Mutter hat Besuchsrecht.


    Ist alles nachvollziehbar - wenn man Emotionen ausschaltet. Wer kann das?


    Vermutlich der Richter - nie aber die Eltern.


    Somit wird immer einer der "Leidtragende" sein.


    Beispiel:


    Unsere drei Kinder leben bei mir. Der Vater der Kinder kam irgendwann auf die Idee einen Antrag stellen zu müssen, das die Kinder bei ihm leben sollen (er lebt in einer neuen Partnerschaft, sein
    Partnerin hat ein Kind aus einer anderen Beziehung).
    Mir war immer bewusst, das der Vater die Kinder liebt und das er in gleichem Maße das Recht hat, das die Kinder bei ihm leben dürfen. Er würde gut für sie sorgen und sie würden ein gutes Leben führen.
    Das sagte mein Kopf.


    Mein Bauch sagte: Bitte nimm mir nicht die Kinder.
    Also habe ich mich gewehrt.


    Am Ende hat der Richter entschieden, das die Kinder bei mir bleiben sollen, weil es keinen Grund gebe, das sie aus der gewohnten Umgebung gerissen werden. Ich hätte mich immer wohl verhalten und mir nichts zu Schulden kommen lassen.
    Ich erhielt das alleinige ABR.


    So siehts aus. Es war der pure Egoismus - steinigt mich.


    Wenn heute mein 15jähriger Sohn oder meine 12jährige Tochter käme und den Wunsch äussern würde, beim Vater leben zu dürfen, dann würde ich dem nicht im Weg stehen.
    Weil es der Wunsch der Kinder wäre.


    Noch was zum Anwalt:


    Vielleicht mag der ja Recht haben (er kennt vermutlich die Richter und deren Entscheidungsweise).
    Es ist auch völlig legitim, das er Bedenken äussert.
    Aber ein (in meinen Augen) guter Anwalt hätte gesagt, das es sicherlich einen Weg gibt, dagegen zu argumentieren und hätte die Frau nicht so verängstigt und verunsichert, das hier im
    Forum die Tastaturen heiß laufen.

  • Nur mal so eingeworfen- und wahrscheinlich bin ich da auch wirklich naiv:


    Ist es nicht so, daß Kinder nur dann "umziehen" müssen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist? Also mit anderen Worten, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, müsste sich die Mutter keine/ kaum große Sorgen machen? Kann sein, daß ich da wirklich naiv bin, aber davon war ich bisher ausgegangen.


    Dieser Grundsatz gilt beim Sorgerechtsentzug bzw. Übertragung auf das Jugendamt. Dies geschieht nur, wenn das Wohl des Kindes durch die sorgeberechtigten Eltern nicht gewährleistet werden kann.


    Der übliche Rechtsstreit ist aber der Streit zwischen den sorgeberechtigten Eltern. Die gehen auseinander und müssen sich einigen, wer nun zukünftig für die grundlegende Betreuung des kindes zuständig ist. Und da haben - rechtlich gesehen - beide Elternteile erst einmal die gleichen Voraussetzungen, starten beide von der selben Position aus. Werfen nun beide den Hut in den Ring, das Kind/die Kinder betreuen zu wollen, muss das Gericht entscheiden zwischen Vater und Mutter. Und beide sind vielleicht gleich befähigt. Da sind es oft nur Nuancen, die entscheiden. Das führt dazu, dass die streitenden Eltern anfangen, schmutzige Wäsche zu waschen. Man profiliert sich dadurch, dass man den anderen herabsetzt.... Und man versucht, das Kind auf die eigene Seite zu ziehen. Und das Kind soll dann vor Gericht sagen, welchen Elternteil es denn "lieber" hat - und weiß ganz genau, dem anderen Elternteil tut es mit dieser Aussage ungeheuer weh ... ein verflixter Teufelskreis.
    Fakt ist, dass die Väter statistisch gesehen weniger Chancen haben. Auch dafür gibt es Gründe, die nicht unbedingt sachlich nachzuvollziehen sind. "Enge" Entscheidungen werden oft durch Emotionen entschieden. Und nicht selten entscheiden die Gerichte so, dass sie sagen: Wenn A das Kind zugesprochen wird, wird B erneut klagen. Dann beginnt die Prozesskiste wieder vorn vorn. Belastend für das Kind. Geben wir es lieber zu B, denn A wird vielleicht nicht klagen und die Sache kommt zur Ruhe... - was die Sache für betroffene Elternteile nicht besser macht.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Ist es nicht so, daß Kinder nur dann "umziehen" müssen, wenn das Kindeswohl gefährdet ist? Also mit anderen Worten, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, müsste sich die Mutter keine/ kaum große Sorgen machen?

    Es wird (im Idealfall) immer die Lösung gesucht, die für das Kindswohl unter den gegebenen Umständen am besten ist. Da sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, dazu gehört auch die Kontinuität und in der gerichtlichen Praxis (leider) oft der Mutterbonus.


    Wenn es für das Kindswohl aber tatsächlich besser ist, wenn das Kind zum Vater zieht, dann müsste die Mutter sich eher Sorgen machen, wenn es nicht dorthin geht, weil dann ja bei ihr nicht die beste Lösung für das Kind praktiziert wird.


    LG
    Segelpapa

  • Ich möchte an dieser Stelle nur eine kurze Überlegung einwerfen:


    Der Papa hat ja bereits eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Wer garantiert dafür, dass die "neue" Partnerschaft hält? Was passiert, wenn das Kind tatsächlich aufgrund der neuen familiären Situation dem Vater zugesprochen wird und dieser sich dann nach einer geraumen Zeit auch von seiner neuen Partnerin trennt? Wohin schiebt man das Kind dann?


    Nur ein Gedanke, der mir beim Lesen dieses Threads kam.


    Viele Grüße
    m_m_h

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Ich sehe das wie Tilla.


    Und worauf ich hier SEHR WÜTEND bin ist die TATSACHE,
    dass fast nur von Mama und Papa und Anwälten, Gerichten und Streits hier die Rede ist, in genau dieser Angelegenheit.


    Wer denkt denn mal über ein Kind nach, das jahrelang bei der Mama gelebt hat und lebt?


    WER versetzt sich in die Seele eines kleinen Menschen?


    FAST NIEMAND!


    Wo sind wir denn nur hingekommen mit unserer Ego-Gesellschaft!?


    Arme arme Kinder.


    Krass...


    Ans Kind würde ich am Anfang denken, es ist das Wichtigste!



  • Ganz so extrem würde ich das jetzt nicht sehen.
    Klar,geht es um die Kinder in erster Linie,aber es ist auch Fakt,daß die Eltern entscheiden wenn das Kind noch so klein ist.
    Wenn es gut läuft,dann findet man eine gemeinsame Einigung ohne Gerichte und Anwälte.
    Was sicher für das Kind besser wäre.
    Denn die meisten Kinder haben schon genug Streitereien der Eltern mitbekommen.


    Ich bin schon auch der Meinung,daß ein Kind dort hingehört,wo es seinen Lebensmittelpunkt hat.
    Sei es nun bei der Mutter oder dem Vater.
    In diesem Fall ist es nun einmal die Mutter.
    Einen Sinn,daß Kind dort rauszuholen sehe ich nicht,da keinerlei Vernachlässigungen oder was auch immer stattfinden.


    Das Kind liebt beide Elternteile,was auch gut so ist.
    Aber der lebensmittelpunkt liegt nun einmal bei der Mutter.


    Vielleicht ändert sich das im Laufe der Jahre ja auch mal.
    Wenn das Kind sich irgendwann äußert,es wolle lieber beim Papa wohnen,dann ist das so und muss auch akzeptiert werden.


    Jetzt allerdings ist das Kind noch zu klein (4) um solche Entscheidungen treffen zu können.
    Jetzt ist es nun einmal so,daß ein Gericht entscheiden muss wenn die Eltern sich nicht einigen können.
    Auch zum Schutz des Kindes,weil dieses ewige Gezerre tut der Kinderseele sicher nicht gut.


    Erschreckend finde iche es schon,wenn so kleine Kinder vor einen Richter sagen sollen,wo sie denn liebe sein wollen.


    Wie kann ein so kleines Kind das entscheiden,wenn es doch beide lieb hat?

  • Ich glaube kaum ,daß das Kind von der Mutter wegkommt, weil nur eines zählt im Leben eines kindes, die Kontinuität. Alles andere ist doch Quatsch, ich glaube kaum,daß ein Richter ein Kind aus seiner gewohnten Umgebung rausgerissen wird, weil sich die NEUE MUTTER da mal Anmeldet, und der Kindsvater damit einverstanden ist.


    Weder Name noch sonstwas kann ein behütetes und Kontinuerliches Zuhause ersetzen. Und nachdem ich mir alles genau durchgelesen habe, bin ich der Meinung daß die Betreuung während der Arbeitszeit nicht von der Neuen des KV stattfinden soll, sondern in eine KiTa gehen sollte, denn diese einrichtungen sind ja nicht nur da um die Kinder wegzubringen, nein dort wird auch soziales verhlten mit vielen anderen kindern geübt. Und das steht doch über dem Wunsch einer für das kind Fremden Person.


    So wie es mama mit Herz schon geschrieben hat: Was würde mit dem Kind passieren wenn diese Beziehung auch in die Binzen ginge?


  • Hallo,


    also...auch meine Tochter trägt den Nachnamen vom Papa...das haben wir während unserer "intakten Phase" (Auspruch von meiner beratenden RA) so beschlossen und ist auch OK!


    Ich tue mich mit dem Papa schwer und wir haben noch viele "Streitpunkte" aber wir haben eine gut funktionierende Vereinbarung über die Betreuung. Vor kurzem war ich bei meiner RA weil mir ein paar Sachen zu Ohren gekommen waren z.B. das er unsere Tochter zu sich nehmen will und deshalb schon einen Antrag auf Arbeitszeitverkürzung usw. gestellt hat. Da hatte ich dann logischerweise erstmal Panik :schiel Aussage meiner RA war dann folgende ...wenn ich jetzt vor Gericht "ziehen" würde um das ABR zu beantragen sieht das nicht gut aus da ich eine bestehende funktionierende Vereinbarung "brechen" würde! Aber!!! Das gleiche gilt für IHN auch!!! So und eine neue Ehe und ein "Geschwisterchen" kann doch nicht ausschlagegebend für einen Bezugspersonenwechsel sein...vielleicht sollte man da auch mal das Kind fragen? ich mein Kinder wollen natürlich Beide ET bei sich haben...aber will das Kind auch die neue Frau und Geschwisterchen als Mamaersatz...???


    Also wenn das so ist krieg ich ja doch bischen neue Panik :idee

    Liebe Grüße


    Michaela



    ***nicht alles was man tut ist richtig und nicht alles was richtig ist tut man***

  • Die Sorgen kann ich verstehen, als mein Ex plötzlich auf die Idee kam, die Kinder haben zu wollen, bin ich auch erst mal vor Panik im Dreieck gesprungen. Wenige Wochen später wusste ich dann auch warum er auf die Idee kam, er uns seine Next haben geheiratet...


    Geschickter Weise hat mein Ex damals bei einem Gespräch mal nebenher fallen lassen, das kann man ja auch ohne Jugendamt klären.


    Alle meine Recherchen (Anwalt, Jugendamt und Familienberatung) haben mich aber beruhigen können. Die Kinder sind immer noch bei mir und mittlerweile redet keiner mehr davon.

  • Hm, Jupiler, diejenige, die hier in der Diskussion durchgängig die unauflösliche Verknüpfung Mutter-Kind aufgestellt hat, warst meines Erinnerns Du. Die Anfragen und Bemerkungen zum Kindeswohl wurden von Dir strikt beiseitegeschoben. Kindeswohl sei, wenn Kind bei der Mutter ist. Nun auf einmal zu reklamieren, man solle doch ans Kind denken, finde ich merkwürdig.


    Die Argumentationslinie, die hier ansonsten aufgebaut wird: "Was passiert denn, wenn die neue Beziehung des Vaters in die Binsen geht, wohin wird das Kind denn dann abgeschoben", greift vor Gericht auch nicht. Genauso könnte sich das Gericht auch damit beschäftigen, was passiert, wenn ein Elternteil mit dem Flugzeug abstürzt. So Argumente sind einfach keine Fakten, die ein Gericht berücksichtigt. Mir kann das gefallen oder nicht, aber so ist unsere Rechtsprechung halt. Und das muss ich wissen, wenn ich plötzlich vor so einer Situation stehe. Ich muss wissen, wie ich meine Argumentationslinie aufbauen kann.
    Wohlgemerkt, das passiert ja alles nur, wenn sich beide Elternteile um das Sorgerecht bemühen. Und das tun in 99% der Fälle nur die Elternteile, die eine Bindung ans Kind haben und das Kind an sie. Wo auch die Kontinuitätsfrage klar ist: Kind hat den regelmäßigen Kontakt zu den beiden Elternteilen. Da nun den Argumentationsstrang aufzubauen: "Das Kind hat aber die bessere Bindung an mich, weil ..." steht auf verflixt tönernen Füßen. Denn so ein Ding müsste man erst einmal beweisen. Und das geht nur, wenn ich mein Kind der hochnotpeinlichen Befragung durchs Gericht aussetze. Das ist schon eine fragwürdige Angelegenheit ...
    Und auf der anderen Seite kann ich mir beileibe nicht sicher sein, wie das Kind am entsprechenden Tag "drauf" ist. Und wie die Fragen gestellt werden. Meine Kids sind einmal befragt worden, ob sie sich vorstellen könnten, bei der Mutter zu leben. Zwei sagten "vorstellen können wir uns das schon." Der Dritte sagte: "Nur über meine Leiche." Zwei Kids gingen damals zur Mutter, einer kam zu mir. Ein halbes Jahr später waren wieder alle drei bei mir. Spricht man heute mit den Kids, sagen alle: Wir haben das sehr spontan gesagt. Und Entscheidungen sind danach gefallen, wo ich mehr Computerzeit bekomme...
    Sprich: die Kids haben Bezug zu beiden Elternteilen aufbauen können, ihnen war es letztlich egal. Und damit können solche Verhandlungen bei Kinderbefragung so oder so ausgehen. Und darauf muss ich vorbereitet sein. WILL ich die Kinder, muss ich richtig handfeste Dinge im Köcher haben, die für mich sprechen. Also Dinge, mit denen ich Jugendamt und Gericht überzeugen kann, dass eine bessere, eine überragende Entwicklung des Kindes einzig durch mich gesichert ist. (Und das ist verflixt schwierig...)Ansonsten sind die Chancen wie beim Münzenwerfen. Das muss mir klar sein.
    Wenn der Ex-Partner die Sache vor Gericht durchzieht, stehe ich immer auf sehr schwankendem Boden...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.