Hallo!
Also, ganz ehrlich, ich habe jetzt seit meiner Anmeldung hier lange überlegt, ob ich unser Problem hier wirklich posten sol, weil es doch sehr belastend und unangenehm ist..., aber ich trau mich jetzt mal und möchte auch ganz ehrlich wissen, was andere hier dazu meinen...
Also:
Mein Sohn (11) besucht die 5. Klasse (Ganztagesklasse) Realschule.
Er ist zum Halbjahr von der 6. Klasse freiwillig in die 5. Klasse zurückgetreten, da wir
im letzten Jahr schlimme familiäre Probleme hatten.
Mein Sohn wurde von seinem getrennt lebenden Vater an den Besuchswochenenden über
einen langen Zeitraum schwer seelisch misshandelt, hatte aber nie darüber
gesprochen, da der Druck des Vaters zu groß war und mein Kind zum Schweigen
zwang.
Als es doch herauskam, bekamen wir viel Unterstützunmg vom Schuldirektor, der
Opferschutzstelle der Polizei, sowie vom Jugendamt
.
Im Mai letzten Jahres wurde mir dann das alleinige Sorgerecht vom Amtsgericht übertragen und der Kontakt zum Vater eingestellt.
Kurz danach erlitt mein Sohn einen Blinddarmdurchbruch und es folgten etliche
Komplikationen ( Eiterabszesse unter der OP-Wunde, ständige Wundrupturen), so
dass im August 2007 eine komplette Rekonstruktion der Bauchwandschichten
durchgeführt werden musste.
Er fiel dadurch lange in der Schule aus und hatte starke Probleme, als die Schule im September wieder begann, dem Unterrichtsstoff zu folgen.
Zudem litt er sehr stark unter den Folgen der Misshandlungen beim Vater.
Wir entschieden uns daher nach Gesprächen mit Schulleitung, Klassenleitung, meinem Kind
und mir, dass er ab dem 2. Schulhalbjahr in die 5. Klasse zurückgehen sollte, was
dann auch erfolgte.
Leider wurde mein Sohn psychisch auffälliger, leidet immer mehr an
Konzentrationsproblemen, stört leider auch oft den Unterricht und entwickelt immer
mehr Lernblockaden.
Daher habe ich einen Facharzt für Kinder-und Jugendpsychiatrie aufgesucht, der mein Kind untersuchte und einige Tests durchführte.
Es wurde eine leichte Form von ADS (kein ADHS) festgestellt, das der Arzt aber auf die emoionale
Belastungsstörung aufgrund des Traumas beim Vater zurückführt.
Er soll eine Verhaltenstherapie machen (hat aber noch keinen Platz) und, falls es
schlimmer wird, evtl. eine medikamentöse Behandlung. Damit will der Arzt in unserem
Fall allerdings wirklich noch warten.
Sein Ventil ist der Sport, er spielt leidenschaftlich und sehr erfolgreich Tennis
(Ranglisten, Mannschaft und Tuniere).
Beim Sport hat er werder Konzentrationsprobleme, noch stört er irgendwen, noch ist er
in irgendeiner Weise auffällig.
Nur in der Schule klappt es nicht.
Seine Klassenleiterin teilte mir mit, das er eine Belastung für die Klasse
sei (Lehrer) und das er das folgende Schuljahr definitiv nicht schaffen wird, wenn ich es
nicht schaffe, intensiv mit ihm zu arbeiten in den Ferien.
Bei seinen Klassenkameraden ist er sehr beliebt, hat auch daheim viele soziale
Kontakte, von anderen Eltern höre ich auch nie Klagen, vom Tennisverein erst recht
nicht.
Zu Hause ist er ein eher braver Junge, seine Lebhaftigkeit stört mich persönlich nicht
und ich freue mich auch über mein sportbegeistertes Kind.
Ich denke ehrlichgesagt, dass er enfach Zeit braucht, die Geschehnisse des letzten
Jahres zu verarbeiten, da die seelischen Misshandlungen durch den Vater viel mit
Schule und Lernzwang zu tun hatten.
Er musste beim Vater jedes Wochenende 8-10 Stunden lernen, durfte nicht raus und
wurde ständig verbal attackiert mit Sätzen: "Du landest eh unter der Brücke, wie blöd
bist Du eigentlich" usw..., zudem folgten Dinge wie Kissen auf den Kopf drücken, bis er
keine Luft mehr bekam, Chilis essen müssen, ohne trinken zu dürfen u.v.a.
Nun ist das Thema LERNEN für ihn grundsätzlich mit Strafe, Leiden und Hass
verbunden und es fällt ihm schwer.
Seine Noten sind durchschnittlích, meist zwischen 2 und 4.
Ich denke, dass er unter dem ganzen psychischen Druck die Realschule nicht
schaffen wird und er sicher in der Hauptschule besser aufgehoen wäre.
Ich denke, dass er den Stoff dort vieleicht etwas besser aufnehmen kann und ihm
etwas mehr Zeit bleibt, um seine Therapie zu machen und seinen Sport, den er so
dringend braucht, auszuüben.
Ich hatte nun am Montag einen termin in der Sprengelhauptschule, dort alles geschildert und er wird fürs kommende Schuljahr aufgenommen.
Der Direktor dort meint, daß deshalb gar nichts verloren sei, da er noch viele andere Möglichkeiten hat, wie später Wechsel auf die Wirtschaftsschule, M-Zug usw...und daß er sich jetzt erst mal etwas erholen soll...und daß er bei seinem Notenbild von der Realschule sicher keine Probleme (schulisch) mit dem Stoff haben wird...
Mein Sohn ist einverstanden mit der Entscheidung, da er auch von seiner jetzigen Schule weg will, weil ihn dort alles an den Vater erinnert.
Wir sind deswegen auch im Mai umgezogen, da der Vater nur 500m weit weg wohnte.
Oh Mann, war das ein Fehler, hab ich das Richtige getan? Ich bin sooo fertig....
Alles stürzt z.Zt. auf mich...
Meine Arbeit macht mir keine Freude mehr, meine große Tochter muss wegen ihres schlimmen Asthmas im August wieder 6 Wochen in die Reha, dann diese Geschichte hier...,, ich komme nicht zur Ruhe...und...ganz nebenbei noch ständig der andauernde finanzielle Druck, wegen zu wenig Unterhalt (Beistandschaft ist eingeleitet...) und geringem Einkommen.....
Aber irgendwie gehts scheinbar immer weiter..., aber we?