Gespräch mit dem (wahrscheinlich) betroffenen Kind

  • Unsere SPFH hat mit dem Kennenlernen JA, SPFH-Soz.-Päd. Anfang September begonnen. Am Dienstag war sein Antrittsbesuch bei uns zu Hause mit allen drei Kindern und Kaffee und Kuchen.

    Gestern unser erstes Elterngespräch über die Zielsetzungen und das konkrete Vorgehen.


    Heißt "Elterngespräch" jetzt mit allen Eltern oder nur mit Dir?


    Silent Gwen, das ist die Antwort auf Deine Frage:


    Ich hoffe die vom KV angeforderte Hilfe bezieht sich nicht nur auf die KM sondern auch auf den KV.

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • Wenn sie - egal "in welcher Welt", also auch, wenn z.B. Stillsitzen und alles, was in unserem Schulsystem derzeit so vorgegeben ist, nicht mehr so wäre, trotzdem immer leiden, wäre es etwas anderes.

    Es geht bei ADHS ja nicht nur im das still sitzen und sich unauffällig verhalten in der Schule. Da geht es schon um wesentlich mehr. Bspw. immer wieder Konflikte durch mangelnde Impulskontrolle und verschobene Wahrnehmung, dadurch teilweise erschwerter Aufbau von Freundschaften, wäre ein ganz typisches und sehr belastendes Problem bei ADHS.

    Wer das noch nicht selbst erlebt hat bei sich oder in der Familie/ bei seinen Kindern kann das, m.E. nach, schwer beurteilen. Selbst als Lehrerin hatte ich ein ganz anderes Bild davon, als ich es jetzt als Mutter habe.

    Und ich sage nicht, dass jeder Mensch mit AD(H)S/Neurodivergenz unbedingt eine Medikation braucht, es gibt aber genug Menschen mit diesem Persönlichkeitsmerkmal, wo es ohne Medikament einfach nicht geht.

  • Unsere SPFH hat mit dem Kennenlernen JA, SPFH-Soz.-Päd. Anfang September begonnen. Am Dienstag war sein Antrittsbesuch bei uns zu Hause mit allen drei Kindern und Kaffee und Kuchen.

    Gestern unser erstes Elterngespräch über die Zielsetzungen und das konkrete Vorgehen.

    sind die Mütter der Kinder involviert und im Vorfeld von dir informiert worden?
    Waren sie auch zu „Kaffee und Kuchen“ eingeladen?

  • Ich finde es in erster Linie fragwürdig, also tatsächlich im Sinne von hinterfragen, ob Neurodiversität überhaupt medikamentös angegangen werden sollte.

    Das hat so was von Funktionalität herstellen beim einzelnen, statt mal das Normativ zu überdenken.


    vg von overtherainbow

    Das sollten Einzelfallentscheidungen sein. Hinterfragen: gerne. Komplett ablehnen: nein.


    "Neurodoversität", hier: ADHS / ADS sind keine "neuen" Diagnosen / Entwicklungsstörungen. Sie wurden "nur" früher nicht ernstgenommen, thematisiert. Da war dann halt der "unerzogene Zappelphilipp, der alles sprengte. Wenn ADhS'ler sich mit der Thematik auseinandersetzen und in der eigenen Familiengeschichte schauen, finden sie oft Erstaunliches. Und ja: früher wurden die Kinder, die sich nicht zusammenreißen konnten, regelmäßig vermöbelt und oder für ihre innere Unruhe bestraft. Davon sind wir heute zum Glück ganz weit weg.

    Wenn Betroffene unter ihrer Neurodiversität leiden und im Alltag nicht zurecht kommen, dann kann Medikation sehr hilfreich sein. Kinder/Erwachsene, die stark davon betroffen sind, empfinden die Medikation als Entlastung.

    Definitiv.

    Kommt wohl darauf an wie ausgeprägt das ADHS/ADS ist und wie belastend es für die jeweilige Person ist.


    ADS oder ADHS hat auch seine guten Seiten, das darf man nicht vergessen. Es sind gute Problemlöser und ihre Lernkurve steigt zunächst langsamer als bei anderen, aber dafür später steil ansteigend und übertreffen dann andere mit einer normalen Lernkurve. Wenn sie für etwas brennen, werden sie darin richtig gut. Eben besser als so manch anderer.

    Nicht nur das. Ein ADhS'ler bekommt soooooo viel mehr mit als Otto Normalo. Die Betroffenen haben "Antennen", sind oft unglaublich sensibel, emphatisch, viele von ihnen bekommen "alles" mit und das ist toll! Viele können das aber nicht immer rüberbringen. Oder sie rasten aus, weil ihnen die ganze Bandbreite ihrer Wahrnehmung zu viel ist. Nicht umsonst ist das Thema Impulskontrolle ein Symptom.


    Und: es geht mittlerweile nicht mehr nur um Schule, mittlerweile wird auch im Erwachsenenbereich zunehmend geforscht.

  • Es geht bei ADHS ja nicht nur im das still sitzen und sich unauffällig verhalten in der Schule. Da geht es schon um wesentlich mehr. Bspw. immer wieder Konflikte durch mangelnde Impulskontrolle und verschobene Wahrnehmung, dadurch teilweise erschwerter Aufbau von Freundschaften, wäre ein ganz typisches und sehr belastendes Problem bei ADHS.

    Wer das noch nicht selbst erlebt hat bei sich oder in der Familie/ bei seinen Kindern kann das, m.E. nach, schwer beurteilen. Selbst als Lehrerin hatte ich ein ganz anderes Bild davon, als ich es jetzt als Mutter habe.

    Und ich sage nicht, dass jeder Mensch mit AD(H)S/Neurodivergenz unbedingt eine Medikation braucht, es gibt aber genug Menschen mit diesem Persönlichkeitsmerkmal, wo es ohne Medikament einfach nicht geht.

    Danke Emma21, genau so ist es.:thumbup:

  • sind die Mütter der Kinder involviert und im Vorfeld von dir informiert worden?

    Beide Mütter habe ich im Vorfeld über meinen Wunsch nach einer SPFH Informiert, sie um Ihre Zustimmung gebeten und beide haben zugestimmt.

    Beide wurdem vom JA eingeladen, und beide haben kein Interesse signalisiert.

    Was SPFH ist wissen beide Mütter, da wir vor 5 Jahren eine hatten.

  • Beide Mütter habe ich im Vorfeld über meinen Wunsch nach einer SPFH Informiert, sie um Ihre Zustimmung gebeten und beide haben zugestimmt.

    Beide wurdem vom JA eingeladen, und beide haben kein Interesse signalisiert.

    Was SPFH ist wissen beide Mütter, da wir vor 5 Jahren eine hatten.


    Hallo,

    ich habe diesen Brief heute bekommen und weiß es nicht, wofür er ist. Ich habe das nicht beantragt, aber BAB habe ich beantragt, weil ich eine Ausbildung mache.


    Ist dieser Brief was Gutes oder Schlechtes?


    Der Vater meiner Tochter hat doch SPFH beantragt.

    Verstehe nicht, warum er mich nicht darüber informiert und warum er das beantragt hat.


    :/

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • MPH wirkt anders. Bei Menschen mit ADHS eher "beruhigend", bei Menschen mit ADS so, dass sie wieder "aus sich herauskommen" können, bei Menschen ohne ADHS / ADS aufputschend.


    Ja, MPH fällt unt

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Heiligabend, gegen Mittag erhalte ich eine Nachricht der befreundeten Mama Anna. Ihr Sohn Anton und mein Sohn waren seit Eintritt ins Gymnasium, also vor anderthalb Jahren allerbeste Freunde. Mein Sohn holte Anton jeden Morgen zur Schule ab, er wohnte fast schon dort, fast jeden Tag nach der Schule kam er nicht zu mir zum Essen, sondern ging mit Anton heim. Dass die beiden nicht nur Hausaufgaben machten, sondern auch mit der Console spielten und Brawlers auf ihren Handys spielten, hatte ich mitbekommen, fand es nicht so wirklich gut, aber ich wollte diese Freundschaft nicht angreifen.


    Seit einigen Wochen holt mein Sohn Anton nicht mehr ab, auch verbringt er seine Nachmittage nicht mehr dort.


    Anna hatte mich vor einigen Wochen schon mal heimlich (Anton wusste davon nichts) angeschrieben, was denn los sei, ob oder warum mein Sohn und Anton nicht mehr befreundet seien. Mein Sohn und Bertram würden Anton verletzen, ihn ignorieren, weglaufen wenn er zu ihnen kommt, ihn, wie ich es formulierte, richtiggehend mobben. Mein Sohn und Bertram kennen sich seit Kindergarten und Sportverein, Anton zog erst in der 4. Klasse in unseren Stadtteil, kam in die Parallelklasse und seit Gymnasium wurden sie beste Freunde.


    Das Dreigestirn Sohn, Anton und Betram hatten ein gemeinsames Referat in der Schule zu halten gehabt, und seit diesem Referat scheint der Bruch geschehen zu sein. Die drei hatten die letzten Wochen und Tage vor dem Vortrag sich immer bei Anton zuhause getroffen und das Referat vorbereitet, und aber am Morgen des Vortrags hatte Anton vor der Schule solche Bauchschmerzen bekommen, das er krank zuhause bleiben musste.


    Jeder der drei hatte ein bestimmtes Teil-Thema vorzutragen, also insofern konnten die beiden Anwesenden Ihren Vortrag abliefern und Anton konnte seinen Teil wohl die Woche später nachtragen.


    Ob das der wahre Grund für den Bruch war? Ich weiß es nicht, glaube es auch nicht, weil Anna von einem Ereignis spricht, dass etwas später passierte. Anton und mein Sohn waren wieder bei Anton zuhause, spielten Minecraft und so wie Anna es mir schildert, hatte Anton meinen Sohn korrigiert, ihm gesagt, dass er das Spiel anders spielen /(den Controller anders behandeln?) müsste, hierbei seien die beide schon etwas aneinander geraten, und den Abschuss hat Anton wohl damit vollbracht, dass er meinen Sohn aufforderte mitzuhelfen, wieder aufzuräumen, damit auch Anna zu helfen, die ja sonst die ganze Arbeit hat. Ironie an: Auf jeden Fall scheint die allergische Reaktion meines Sohnes auf die Bedrohung, Aufräumen zu müssen gewesen zu sein, diese gefährliche Situation zu meiden. Am besten Anton gleich mit. Ironie aus.


    Auf jeden Fall, seither nicht nur Funkstille, sondern aktives Ignorieren und selbst wenn Anton Bertram direkt fragte, was denn los sei, kamen nur ausweichende Erwiderungen, aber keine echte Antwort.


    Grund von Annas heutiger Nachricht an mich war, dass Bertram dem Anton die Nachricht geschickt hat, dass mein Sohn und er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Anton hat darauf wohl sehr geweint, und Anna und ich wir sind beide verzweifelt.


    Ich schreibe jetzt hier im Forum, denn blöderweise ist Weihnachten und keine SPFH greifbar. Ich weiß mir keinen Rat.



    Vor einiger Zeit, nachdem Anna mich heimlich angeschrieben hatte und von ihrer Sorge schrieb um Anton und die Freundschaft zwischen Anton und meinem Sohn, danach hatte ich ein gemeinsames Gespräch mit unserem SPFH-Mann ihr und mir angeregt, der SPFH Mann war einverstanden und wir hatten auch schon Termine Anfang Januar dafür ins Auge gefasst, , aber dann kam Annas Entwarnung, wir sollten die Sache vielleicht nicht zu hoch kochen und das mal lieber als Lern- und Entwicklungsaufgabe unserer Söhne lassen. Deshalb also ein gemeinsames Gespräch und weitere Vertiefung fallengelassen.


    Ich hatte zwischenzeitlich mal versucht bei meinem Sohn in den Nebel zu stochern, was denn los sei mit Anton, warum er ihn nicht mehr abholt morgens usw. aber es kam nichts Greifbares.


    Generell ist mein Sohn seit einiger Zeit extrem verschlossen mir gegenüber (wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich es "feindselig" nennen. Auf jeden Fall komme ich nicht mehr an ihn ran, seit einiger Zeit.


    Letzte Nacht wurde ich überraschend von der Mama meines Sohns, also KM2 zum Abendessen heute eingeladen. Eigentlich wollte ich lieber alleine zuhause bleiben, die viele Arbeit, die sich noch überall hier türmt, erledigen aber weil Weihnachten ist, habe ich mir gedacht, vielleicht sollte ich die Gelegenheit nutzen, vielleicht erfahre ich etwas mehr von meinem Sohn, was los ist zwischen den drei Jungs.



    Aus diesem Grund teile ich diesen Roman hier, weil ich gerne wohlmeinende Rückmeldungen und konstruktive Anregungen zu meinem Besuch dort mitnehmen möchte.



    Ich werde jetzt noch etwas erwähnen, was vielleicht auch in diesem Fall von Bedeutung ist, was ich aber nicht beweisen kann. Dafür mache ich einen eigenen Thread auf, zum Thema "Wenn etwas nicht stimmt - wenn Kinder 'unausstehlich' sind"

  • Eine kurze Frage - sind das die Klarnamen der Protagonisten und wenn ja, sind alle damit einverstanden, dass diese hier veröffentlicht werden?

    LG
    CoCo




    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.
    ~ Elisabeth Beatrice Hall 1906 im Buch "The friends of Voltaire" ~

  • Hast du schonmal über betreutes Wohnen für dich und deine Kinder nachgedacht? Oder für die Kinder? Du scheinst ohne Hilfe keine Entscheidungen treffen zu können. Du muss alles mit deiner Hilfe besprechen und wenn sie nicht da ist droht es so zu eskalieren das Tocher droht zur Mutter über zusiedeln.


    Eine dreier Gruppe ist immer doof. Da immer einer ausgeschlossen wird. Die Jungs haben Streit. Ist sicher nicht schön aber auch das müssen Kinder lernen. Ich würde versuchen meinen3n Kindern darüber zu reden. Wenn sie nicht wollen, würde ich allgemein nochmal die Regeln für einen Streit besprechen.