Suche hilfsbereite Interviewpartner für meine Seminararbeit zum Thema"Vereinbarkeit von Karriere und Kind mit Alleinerziehenden"

  • Hauptsache die Arbeit ist verlässlich erledigt... Das ist nur ein Beispielspiel und geht nicht bei jeder Arbeit keine Frage

    ich vermute mal, dem AG ist es im Arbeitsalltag egal, ob ich jetzt AE bin und deswegen zeitlich eingeschränkt, oder ob mein Ehrenamt dazu führt, dass ich zu manchen Zeiten eben nicht zur Verfügung stehe. Wichtig scheint mir eher, dass ich als Arbeitnehmer meine Tätigkeit so plane, dass ich in der Zeit, in der ich präsent bin, tatsächlich die Leistung erbringe, die von mir erwartet wird und für die ich bezahlt werde.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • ich vermute mal, dem AG ist es im Arbeitsalltag egal, ob ich jetzt AE bin und deswegen zeitlich eingeschränkt, oder ob mein Ehrenamt dazu führt, dass ich zu manchen Zeiten eben nicht zur Verfügung stehe. Wichtig scheint mir eher, dass ich als Arbeitnehmer meine Tätigkeit so plane, dass ich in der Zeit, in der ich präsent bin, tatsächlich die Leistung erbringe, die von mir erwartet wird und für die ich bezahlt werde.

    Das ist eine andere Einstellung, sie sei dir herzlich gegönnt.

    Mir wäre persönlich als Arbeitnehmerin das Vertrauen des AGs wichtig. Ich würde meine Leistung auch keinenfalls mit Präsenz verknüpfen wollen. In Unternehmen, wo Leistung zu sehr mit Präsenz verkünft ist, haben AEs oder andere Menschen mit Kind strukturell schon die schlechteren Karten.

    Das Problem an Erwartungen und tatsächlichen Leistungen ist ja häufig, dass die nicht messbar sind und da ganz andere Faktoren bei Zufriedenheit auf Arbeitgeberseite reinspielen. Ich bin hier schon für Dinge gefeiert wurden, die mich 5 Minuten und ein müdes Lächeln gekostet haben...

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Mir wäre persönlich als Arbeitnehmerin das Vertrauen des AGs wichtig. Ich würde meine Leistung auch keinenfalls mit Präsenz verknüpfen wollen. In Unternehmen, wo Leistung zu sehr mit Präsenz verknüpft ist, haben AEs oder andere Menschen mit Kind strukturell schon die schlechteren Karten.

    Ich merke gerade, vielleicht hätte ich besser von Verfügbarkeit gesprochen. Also, nicht unbedingt physische Präsenz, sondern dass ich mich um die Aufgaben, die mir anvertraut sind, zuverlässig kümmere und dazu noch - wenn ich mit anderen zusammenarbeite - für sie erreichbar bin. Dass es - wenn es nötig ist - in der Lage bin, es zeitlich einzurichten, an Besprechungen teilzunehmen, die mit meiner Arbeit zu tun haben. Nun ist das sicher nicht für jede Arbeit so, aber vielleicht für diejenigen, bei denen es unerheblich ist, ob man von zuhause arbeitet oder im Büro oder noch woanders.


    Vertrauen ist auch nach meinem Eindruck ganz wichtig - das ist die Basis für jede Art der Zusammenarbeit. Schwierig, wenn es nicht vorhanden ist.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Ich würde meine Leistung auch keinenfalls mit Präsenz verknüpfen wollen. In Unternehmen, wo Leistung zu sehr mit Präsenz verkünft ist, haben AEs oder andere Menschen mit Kind strukturell schon die schlechteren Karten.

    Also alle (AE)Eltern, die z.B. im Einzelhandel, im Dienstleistungssektor oder in einem großen Teil des Medizinbereichs beschäftigt sind. Ich wage zu behaupten, dass es da eine ziemlich große Anzahl gibt, die weder eine Chance auf Gleitzeit o.ä., noch auf Homeoffice haben.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Vielleicht nicht Gleitzeit, aber andere Möglichkeiten schon. Die Zeiten starrer Schichten und Arbeitnehmer*innen, die sich den Erwartungen fügen, sind sehr angezählt, wenn man Arbeitskräfte finden und an sich binden möchte.


    Wie gesagt, das können die 15 Minuten sein, damit es besser in den ÖPNV-Plan oder die Kita-Öffnungszeiten sein, oder die 4 Tage Woche, oder total unterschiedliche Zeiten im zwei Wochen-Rhythmus bei Wechselmodellen. Das erfordert halt mehr Planung und dafür gibt's inzwischen KI oder die Verlagerung der Verantwortung auf Teams, die sich selbst koordinieren.

    LG Campusmami



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  • Ich habe deinen Post meiner Dienstplanerin gezeigt, campusmami, und sie hat herzlich gelacht. In der Theorie klingt das alles super, aber in der Praxis ist es einfach nicht machbar. Glaub jemandem, der aktiv betroffen ist und sich nicht nur vom Schreibtisch und der Distanz aus theoretisch damit beschäftigt.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • JayCee , wenn alle denken, dass das nicht möglich ist, dann ändert sich auch nichts. Und es verdammt viel möglich, nicht nur in der Theorie.

    Und ich mache meine Gedankenspiele nicht nur am Schreibtisch und nicht nur mit Menschen, die im Büro arbeiten. Das hat schon sehr viel mit wollen und dem Mut, etwas auszuprobieren zu tun. Den Anspruch nicht nach anderen Stellschrauben zu suchen, funktioniert halt nur solange man Arbeitnehmerinnen findet, die dazu bereit sind etwas als gegeben hinzunehmen, was nicht gegeben ist nur weil es schon immer so war.

    LG Campusmami



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  • Ich suche immer noch nette Interviewpartner, die unserer Seminararbeit unterstützen wollen. Wir schreiben eine qualitative Arbeit zum Thema "Vereinbarkeit von Kind und Karriere bei Alleinerziehenden Müttern."


    Es geht darum, dass wir dir Fragen zu deiner Lebens- und Berufssituation stellen dürfen und die Antworten dann festhalten werden. Dieses Gespräch wird aufgezeichnet und transkribiert. Deine Daten werden aber anonym in der Arbeit erwähnt, sodass nichts auf dich zurückzuführen ist.

    Wir freuen uns über jede Unterstützung. Hast du Interesse uns zu helfen? Dann schreibe mir gerne: 01773869867

    Liebe Grüße,

    Andrew Casey

  • overtherainbow , das ist so ein wenig, wie die Frage, wer zuerst da war, das Huhn oder das Ei. Vielleicht einigen wir uns darauf, dass Selbstverständnis und Erwartungshaltung in die gleiche Richtung gehen und sich gegenseitig verstärken?

    In die Richtung habe ich nicht gedacht.

    Sondern, dass sowohl das Selbstverständnis, als auch die Erwartungshaltung zwar eine Varianz in den Geschlechtern hat, dennoch alle Arbeitnehmer unabhängig ob Vater oder Mutter, also auch AE Vater und AE Mutter, dem gesellschaftlichen Normativ ausgesetzt sind.

    Meine persönliche berufliche Erfahrung deckt sich auch eher mit der von musicafides Schilderung.

    Mir ist es bei einer Neueinstellung vollkommen wurscht, ob jemand nicht verfügbar ist weil er beim THW aktiv ist oder AE (m/w/d). Betriebliche Ziele dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Dazu gehört die Verantwortung für alle Arbeitsplätze im Unternehmen.


    Wenn Mitarbeiter gehen, weil sie eben nicht alle Spätschichten machen wollen, hat auch die Frau die ehrenamtlich beim THW aktiv ist irgendwann keinen Job mehr.

    Wenn man da eine Veränderung will, fängt es bei uns an, eben keine "24/7" Verfügbarkeit in allen Lebensbereichen zu erwarten. Gleichzeitig bleiben noch genug Berufsfelder übrig, die das nicht leisten können. Die übrigens neulich noch Systemrelevant waren.


    vg von overtherainbow

  • JayCee , wenn alle denken, dass das nicht möglich ist, dann ändert sich auch nichts. Und es verdammt viel möglich, nicht nur in der Theorie.

    Und ich mache meine Gedankenspiele nicht nur am Schreibtisch und nicht nur mit Menschen, die im Büro arbeiten. Das hat schon sehr viel mit wollen und dem Mut, etwas auszuprobieren zu tun. Den Anspruch nicht nach anderen Stellschrauben zu suchen, funktioniert halt nur solange man Arbeitnehmerinnen findet, die dazu bereit sind etwas als gegeben hinzunehmen, was nicht gegeben ist nur weil es schon immer so war.

    Sorry, das ist, als wenn Politiker in Berlin erklären, wie der Nahverkehr auf dem Land funktioniert.

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  • Die Beharrlichkeit wirkt halt nicht nur von oben...

    JayCee, du hast da mit deiner Schichtplanerin doch kein Gespräch auf Augenhöhe geführt. Das die Planerin null Interesse hat ihr Arbeitsvolumen zu erhöhen oder zu erschweren und das so einfach antut ist bezeichnet und kann noch eine Weile funktioniert. Also entweder ist ihr bewusst, dass ihr Job in 10 Jahren von KI viel leichter und besser zu erledigt wird und sie hat dich verarscht. Oder sie kann es sich einfach nicht vorstellen. Die Planerin zu ersetzen ist also viel einfacher, als die Pflegekraft... Das verändert Wertigkeiten.

    Das muss man nicht glauben, weil Soziologinnen sich das theoretisch ausdenken... Aber vielleicht, kann man kurz überlegen, ob man sich nicht gelegentlich unter Wert verkauft. Vorher muss man, aber auch drüber nachdenken, wie Wert im eigenen Unternehmen gemessen und bewertet wird.


    Wir haben in unserer Organisation übrigens als erstes die Schichten im Reinigungsdienst angefasst... Systemrelevant, ohne Home-Office und unterbezahlt, auch da gab es erstaunliche Möglichkeiten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


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  • Meine persönliche berufliche Erfahrung deckt sich auch eher mit der von musicafides Schilderung.

    Mir ist es bei einer Neueinstellung vollkommen wurscht, ob jemand nicht verfügbar ist weil er beim THW aktiv ist oder AE (m/w/d). Betriebliche Ziele dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Dazu gehört die Verantwortung für alle Arbeitsplätze im Unternehmen.


    vg von overtherainbow

    Das ist halt auch immer eine Frage der Unternehmerkultur. Es gibt Führungskräfte und Unternehmen, die ganz gute Erfahrung mit Mitarbeitendenzufriedenheit gemacht haben, dafür Verfügbarkeitserwartung zurück stellen und ihre Ziele nicht schlechter erreichen als traditionellen Unternehmen. Flexibilität heißt ja nicht verzichten, sondern anders zum Ziel zu kommen. Dafür braucht es Mitarbeiterinnen, die gerne arbeiten, seltener krank werden und die man, wenn die Hütte brennt auch um 23 Uhr anrufen kann. Die in ihrer Freizeit weiter an Problemlösungen tüfteln etc. pp. Flexibilität und Vertrauen sind ja keine Einbahnstraße.


    Ob es einem egal ist, warum jemand nicht verfügbar ist, hat zum einen was mit Kultur zum anderen mit Pragmatismus, und Distanz zu tun. Wenn man also bei AEs flexibler ist als bei anderen, transportiert man eine Wertigkeit, die man nach außen und innen vertreten muss. Der*die Arbeitnehmer*in, die es nutzen möchte, muss ihre oder seine private Situation offen legen. Das hat also verschiedenen Vor- und Nachteile. Was strategisch günstiger ist, hängt ein bisschen von der Unternehmenskultur ab. Alle Arbeitnehmer*innen werden so oder so nicht zufrieden sein, ein Führungskräftekommitment braucht es aber, sonst hast du keine Chance. Vielleicht ist es das, was du als Beobachtung beschreibst, dass die Erwartungshaltung der Führungskräfte entscheidend ist.

    LG Campusmami



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  • Hallo campusmami ,


    ich muss ja schon etwas schmunzeln jetzt. :)

    Alles was da da so schreibst im letzten Post klingt ja total super. Und die Erklärung ist lieb gemeint, aber eben bekannt.

    In den mir bekannten beruflichen Zusammenhängen hat das nix mit Kultur zu tun sondern mit der Tätigkeit. Eine spezialisierte Fachkraft im Anwendersupport unterbricht halt den Termin, wenn Ihre Tochter anruft und gut ist.

    Der überwiegende Teil der Menschen wird aber eben dann eingesetzt, wenn er auch faktisch arbeiten kann, eben wenn die Arbeit anfällt. Wertigkeit? Wer will denn das bewerten? Pflege von Angehörigen geht vor Kind unter 12?


    Also Klassiker: Öffnungszeiten 8:00 bis 21:00 Uhr, ach komm unkomplizierter, 08:00 bis 17:00 Uhr, keine Wochenenden, keine Feiertage, zwei Peaks am Tag, 09:00 bis 11:00 und 15:30 bis 17:00 Uhr, 3 Mitarbeiter, eine in TZ mit "Muttischicht" 30 WAZ Arbeitszeit 08:00 bis 14:00 Uhr.

    1 VZ im Urlaub dann wird es schon eng. Mal unabhängig von gruppendynamischen Komponenten, Fluk, Krankheit, faire Verteilung des Arbeitsvolumens etc., verliere ich im ungünstigsten Fall soviel Umsatz/Kunden, daß am Ende des Tages, 3 Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

    Das lässt sich beliebig hochrechnen.


    Ich schaffe also aus den von Dir genannten (guten!) Gründen die Rahmenbedingungen die Du schilderst. Entweder ich kann die Tätigkeit zeitlich variieren oder ich brauche für jedes Zeitfenster, wenn das Arbeitsvolumen anliegt, jemanden, dem es dann auch zeitlich passt.

    Eine Veränderung sehe ich maximal in der nächsten Generation über Werte und Prioritäten, in der Hoffnung dass da ANs einfach nicht mehr zu finden sind.

    Gut hilft Menschen in der Pflege nicht, aber im Einzelhandel vielleicht schon eher.


    vg von overtherainbow

  • overtherainbow , wenn alle flexibel arbeiten würden, gäbe es den Peak nach Feierabend wahrscheinlich gar nicht8). Wo ist der zweite?

    Bei Wort Muttischicht bekomme ich Schmerzen, auch das zementiert eine Wertigkeit, die ich nicht haben wollte... Auch wenn es gut gemeint ist. Hast du die Muttis Mal gefragt, ob sie wirklich genau so arbeiten möchten? Und wenn ja warum? Gar nicht um es zu ändern, sondern um es zu verstehen.


    Ich bin auch gar nicht sicher, dass bei höher Spezialisierung die Bereitschaft den Arbeitsplatz zu verlassen, wenn etwas mit den Kindern ist. Mich erreicht man gar nicht8), denn es gibt noch einen anderen Elternteil und eine weitere Notfallnummer. Im Zweifelsfall erklärt unsere Teamassistenz der Schule, dass meine Fähigkeiten Leben zu retten begrenzt und erfragt erstmal, was los und entscheidet gewissenhaft, ob und wann sie mich kontaktiert.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


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  • ... Auch wenn es gut gemeint ist. Hast du die Muttis Mal gefragt, ob sie wirklich genau so arbeiten möchten? Und wenn ja warum? Gar nicht um es zu ändern, sondern um es zu verstehen...

    ^^^^^^ ...sein Ernst? ^^^^^^


    Gefragt, erlebt und hey, AE selber über Jahre gemacht. :P

    Aber Du hast ja nicht "unrecht".

    Und der Begriff ist auf jeden Fall nicht ok, vor allem nicht wofür er steht. Vatischichten gibt es erst gar nicht. Aber die Welt wird vielleicht einen neuen zur Lebensrealität der Gesellschaft passenden Begriff finden, der dann im besten Falle positiv belegt ist.


    vg von overtherainbow

  • overtherainbow ,es geht doch nicht nur um andere Begrifflichkeiten, sondern darum zu hinterfragen, ob das was schon immer so war nicht anders sein könnte.

    Wenn Vati mit Homeoffice, Gleitzeit und allem Pipapo das Kind nur 2 Tage die Woche abholen würde, hätte man immer noch ne Arbeitsteilung von 40/60, aber Mutti hätte neues Spielräume zu wachsen oder zu arbeiten. Dass das nicht passiert hat etwas mit Kultur zu tun, und Menschen finden tausend Gründe, warum das nicht geht. Als AG kann man das nur ansprechen, wenn es da ein Vertrauensverhältnis gibt. Ansonsten muss man sich jemanden einkaufen. Mir ist klar, dass das bei dir nicht in Frage kommt, denn das ist teuer und wenn die Muttis empowert sind, überlegen sie wahrscheinlich noch mal eher das Unternehmen zu verlassen.

    Ich habe als Mutti übrigens total gerne heilig Abend gearbeitet... 8). Nicht weil der ausbeuterische AG da Würstchen und Kartoffelsalat gesponsert hat, sondern weil die (Schice) ähm nee die Vorbereitungen zu Hause jemand anders gemacht hat, der ja am Feiertag da war.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


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  • Ich wäre schon raus bei der Nummer, wenn die Teamassistenz entscheidet, ob ich kontaktiert werde oder nicht und ob ich dafür meine Arbeit unterbreche oder auch nicht. Nö.

    Als Anrufende würde ich mich auch bedanken, wenn ich mich erst durchtelefonieren müsste, wer sich denn jetzt zuständig fühlt fürs Kind und mir eine Teamassistenz erklärt, Vati oder Mutti hat gerade keine Zeit oder keine Quali, um Maßnahmen zu ergreifen. ^^

    Es gibt mutmaßlich auch genug Aes, bei denen die Notrufliste kurz ist, weil kein zweiter Elternteil verfügbar ist, Oma und Opa nicht um die Ecke wohnen und Bekannte ja nicht so selten selbst berufstätig sind.

    Ich persönlich ( um mal noch was in die Runde zu werfen:P) finde das Geschlecht von Aes nicht so rasend interessant, sondern eher wie alleinerziehend ist jemand tatsächlich.


    Ansonsten glaube ich, auch um den FK Mangel in allen Bereichen zu dämmen, dass Stellschrauben für Arbeitszeiten viel übergeordneter gesehen müssten. Insgesamt denke ich darüber, dass wir ( wieder) lernen müssten, dass nicht alles ständig verfügbar ist.

  • campusmami : Genau. Es geht um gesellschaftlich akzeptierte und gewünschte Wertigkeiten, unabhängig vom Beziehungsstatus oder Geschlecht.


    Grundsätzlich dacht ich auch bis gestern, da ist auch echt eine positive Tendenz drin und dann sowas. Spannungsfeld Männlichkeit


    Da kann ich also noch weniger verstehen, wo eine Umfrage, die selektiv das Geschlecht eines AE mit einbindet, einen Mehrwert darstellen soll. Also über den des TE hinaus, den ich ihm von Herzen gönne.

    Hätte mich halt wirklich interessiert. :)


    Aus meiner sicherlich subjektiven persönlichen Erfahrung ist es eben nicht nur der Arbeitgeber der hier beim "empowern" nicht die Rahmenbedingungen schafft, sondern auch die Menschen, die das gar nicht nutzen wollen.


    vg von overtherainbow

  • ich fände es schon toll, wenn in allen Berufsgruppen 38 Std Woche gäbe und nicht

    oder wie in den Männerdomänen 35Std Woche

    leider kann auch nicht jeder individuell anfangen,..manchmal nur in Gruppe usw


    aber muss/darf nun zur Arbeit, Tschau

  • Im KiTa-Vertrag und im Hortvertrag musste ich schon vor Jahren eine Erreichbarbeit in Notfällen mit einem Direktkontakt garantieren. Mir wäre nach einer Dienstreise fast der Hortvertrag gekündigt worden, weil die in der Zeit betreuende Mutter eben nicht erreichbar war. Und da damals wie heute die Plätze knapp und die Wartelisten lang waren ...


    Bei uns in der Firmengruppe ist es seit zig Jahren aufgrund der Compliance-Regelungen absolut unmöglich, dass eine "Teamassistenz" für einen Dienstvorgesetzten private Dinge "klärt".


    Grundsätzlich ist es kaum anders als die Jahrzehnte zuvor, habe ich den Eindruck: Wessen Beruf/wessen Person gerade nachgefragt ist, ist in einer Machtposition und kann Dinge durchsetzen. Wo das nicht der Fall ist, sitzt der AG am Hebel. Im Laufe der Zeit wechselt das von Berufsgruppe zu Berufsgruppe. ("Banker" war mal was. Dann wieder nicht in der Leman-Krise. Jetzt ist es vielleicht "so lala" ...) .


    Und je nach Machtposition können Dinge durchgesetzt werden. Da gibt es halt die 35-Stunden-Woche bei den Metallern mit deutlich über dem Durchschnitt liegenden Lohn. Kriegen die Autobauer aber nicht die Kurve vom Verbrenner zum E-Mobil oder einer anderen Technik, wird damit in ein paar Jahren Schluss sein. Wenn es dann für den Motorenbauer keine Arbeit mehr gibt, ist er in einem etwaige neuen Job halt keine Fachkraft mehr, sondern im Extremfall "ungelernt". Was sich aufs Geld auswirken wird, aber auch darauf, ob er nach eigenem Gusto Arbeitsbeginn und Arbeitsende wird bestimmen können oder ob ihm einer sagt: "8 Uhr auf der Matte."


    Natürlich kann man "an das Gute" im Menschen glauben und auch daran, dass "ein freundlicher Betrieb" sich für seine Angestellten einsetzt. Die Erfahrung klehrt, das funktioniert nur so lange, wie die Vorteile für den Betrieb überwiegen. Nur so lange das Kümmern um die Mitarbeitenden ein besseres Ergebnis erzielt, wird daraus ein Schwerpunkt, befürchte ich. Sonst stehen andere Interessen im Mittelpunkt. In der Praxis wird es oft ein Mittelding sein.


    Vorreiter kann und ist da interessanterweise oft der Staat mit seinem "Öffentlichen Dienst". Dort kann ohne großen verdeckten Ärger auf das Einhalten von Gesetzen und Vorgaben geachtet werden. Dort besteht auch - im Gegensatz zur freien Wirtschaft - nicht der gar so große Druck, finanzielle Ziele zu erreichen, zwingend wirtschaftlich zu arbeiten. Das macht den Arbeitsplatz oft menschlicher.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()