• Ich brauche mal ein paar Denkanstöße:
    Meine Tochter ist 1,5. Der Papa kommt aufgrund großer Entfernung 1x im Monat für einige Tage. Wir haben es bisher immer so gemacht, dass ich bei den Umgängen dabei war (im Hintergrund) und nach dem 2. oder 3. Tag dann auch gegangen bin. Meist ging es 30 min bis 1h gut, dann rief sie doll nach "Mama" und der KV hat mich wieder angerufen.
    War für uns beide so in Ordnung, da ja die Abstände zwischen den Besuchen recht lang sind und sich immer erst wieder Vertrauen entwickeln musste.
    Nun war KV diesmal 7 Wochen nicht da, wurde aber wieder lächelnd empfangen und die beiden haben gleich wieder schön gespielt. Heute am 3. tag bin ich wieder gegangen und bin erst nach 4 h wiedergekommen. Alles super.
    Nun fragt meine Tochter nach "Papa" und ich merke einfach, wie sehr sie an ihm hängt. Und bin geneigt, sie morgen für das ganze Wochenende zu ihm zu geben. Hätte für mich den positiven Nebeneffekt, abstillen zu können... Der Papa ist wenig begeistert, da er fürchtet, sie wacht nachts auf. Was sie seit ihrer Geburt auch 4-5 mal macht. Aber damit lebe ich ja auch die letzten 1,5 Jahre.
    Ich finde es schön, dass die zwei gut auskommen. Bin sogar am Überlegen, ob sie nicht besser bei ihm leben sollte.
    Ich liebe meine Tochter, aber ich glaube, sie ist das absolute Papakind. Und nur für stillen und nicht durchgeschlafene Nächte möchte ich irgendwie auch nicht mehr zuständig sein.
    Irgendwie dreht sich bei mir grad der Kopf.
    Ich finde es halt auch schade, dass nach dieser Papawoche der Papa wieder weg ist. Sie hat ja noch kein Zeitgefühl. Er ist einfach wieder weg. Das ist doch nicht schön.
    Wahrscheinliche schreibe ich etwas konfus und irgendwie hab ich auch gar keine konkrete Frage. Aber ich hoffe auf Denkanstöße oder Erfahrungen oder irgendwas...
    Was ist das beste für meine Tochter?

  • Ah bisl verrückt bist schon. Nach 7 Wochen 3 tage und sie ist ein Papa Kind. :rainbow: Es ist ja normal, dass Kinder sich über andere freuen, aber das tust du ja auch. Bei uns kommt oma einmal im Monat und dann machen die Party. Nach 3 Tagen wird sie aber wieder Mama anhänglich. Am ersten Tag ist es egal wo ich bin. Geht sie in die Kita. Und bei 1,5 Jahren ist es sehr optimistisch mit 2 Tagen abzustillen.


    Sei dankbar für jeden Moment an dem dein Kind nicht an dir klebt. Und als Mutter ist man häufig, das letzte Glied in der Nachrungskette. Hier erlebt jeder ein super gelauntes nettes Kind. Und das funktioniert deshalb weil ich die schlechten Momente auffange und begleite. Muttersein gehört nicht zum fairsten Job der Welt.

  • War bei uns auch ne zeitlang so. Mit Papa ist eben anders. Papa macht andere Sachen, macht vielleicht mehr Quatsch. Papa gibt in den paar Tagen wahrscheinlich 200% Aufmerksamkeit. Das funktioniert bei dir ja vermutlich nicht immer. Und sie genießt das eben.
    Was glaubst du wie das Szenario andersrum wäre? Meine Tochter hat sich auch immer übelst gefreut wenn sie nach ein paar Tagen bei Papa wieder abgeholt habe.


    Sei einfach froh dass es mit den beiden so gut klappt :)

  • Hab ich das jetzt richtig verstanden:


    Du willst deine Tochter abgeben, weil sie sich freut ihren Papa zu sehen und 4 Stunden lang nicht nach dir gerufen hat?!? Du hast keine Lust nur der "Depp" zu sein, der nachts aufsteht und das Kind stillt?


    Schalt mal nen Gang zurück und beruhig dich mal. Das kind ist 1,5 jahre alt und steckt mitten drin in der ersten Loslösung. Da ist es total normal, dass sie sich anderen bezugspersonen zuwendet und das ist auch wichtig. Das bedeutet aber nicht, dass sie dich weniger liebt. Im Gegenteil, sie würde das nicht machen, wenn sie sich deiner nicht 100% sicher wäre.


    Was das beste für deine Tochter wäre? Wenn du weiterhin ihr Fels in der Brandung, ihr Anker bist und der Vater häufiger vorbei käme oder ihr es einrichten könntet, dass du vielleicht zusätzlich den Vater "besuchst", so dass sie vielleicht alle 14 Tage ein Wochenende mit ihm hat. Ansonsten musst du echt mal davon weg kommen, dass dein Kind andere mehr liebt als dich. Du bist die Mama. Liebe ist das einzige, was mehr wird, wenn man es teilt. Sie wird ihren Papa irgendwann genauso lieben wie dich und die Oma und den Opa etc.


    Einatmen, ausatmen und genieße die freie Zeit und dass dein Kind nicht an dir klebt wie eine Klette. Das wäre äußerst ungesund und sehr sehr anstrengend.


    PS meine Tochter ist jenseits der 2 und wacht nachts auch mindestens 1-2 mal auf. Sie hat noch nie von abends bis morgens an einem Stück geschlafen. Manche Kinder sind nun mal so.

  • Ich liebe meine Tochter, aber ich glaube, sie ist das absolute Papakind. Und nur für stillen und nicht durchgeschlafene Nächte möchte ich irgendwie auch nicht mehr zuständig sein.
    Irgendwie dreht sich bei mir grad der Kopf.


    Echt ?
    Bedeutet Dein Kind nur "stillen und nicht durchgeschlafene Nächte" ?


    Ich wette, auf den zweiten Blick gibt es sehr viel mehr zwischen euch !
    Schau auch mal da hin.


    Möglicherweise bist Du gerade ein wenig erschöpft weil Dir einfach Schlaf fehlt.
    Dann ist es sicher eine Gute Idee, wenn euer Kind auch mal beim Papa schläft und Du Gelegenheit hast wieder zu Kräften zu kommen.




    :tuschel "Nicht durchgeschlafene Nächte gibt es auch, wenn das Kind beim anderen Elternteil ist :D "

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Danke für eure Antworten auch wenn mich die eine oder andere Aussage etwas erstaunt.


    Ich will meine Tochter nicht abgeben. Ich möchte ihr mehr Zeit mit ihrem Papa ermöglichen.
    Ich sehe in ihr nicht nur anstrengende Nächte und das stillen und ich bin wahrlich nicht übernächtigt. Das ist nur das einzige, was ihr aktuell der Papa nicht geben kann. Alles andere kann er genauso gut wie ich.
    Ich habe nicht gesagt, dass sie ihn mehr liebt. Aber ich habe das Gefühl, sie hat "Nachholbedarf".


    Ich habe auch wieder etwas durchgeatmet und mit anderen gesprochen.
    Es ist alles völlig normal und richtig. Gehört zum abnabeln dazu. Und damit komme ich gut klar.


    Alle weitere Überlegungen haben sich erledigt, da der Papa keine Übernachtungen will (hat grad viel um die Ohren und "braucht seinen Schlaf") und er gerne öfter kommen würde, wenn ich das zahle (dazu müsste ich mehr arbeiten und ich arbeite sowieso schon doppelt soviel Stunden wie er). Eventuell wird er irgendwann mal herziehen, wenn sein Antrag auf frühpension durch ist...


    Solange bleibt alles wie gehabt.
    Danke für eure teilweise aufmunternden Worte.

  • Ich will meine Tochter nicht abgeben. Ich möchte ihr mehr Zeit mit ihrem Papa ermöglichen.


    Ach so. Das klang hier


    Bin sogar am Überlegen, ob sie nicht besser bei ihm leben sollte.


    noch anders. Und schon ein bisschen absurd unter den gegebenen Umständen. Dass Papa keine Übernachtungen möchte, weil es ja anstrengend ist, mehrmals aufzuwachen, z.B. Bei aller Liebe und allem Bemühen, Eurem Knd mehr Papa zu ermöglichen, hoffe ich, dass Du nicht noch mehr arbeiten wirst, um noch mehr auf dem Zahnfleisch zu gehen, damit Du ihm die Fahrt bezahlen kannst...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Davor würde ich mich auch tunlichst hüten! Selbstverständlich soll der Papa sehr gerne mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen, aber das zu organisieren bzw. zu ermöglichen, ist vor allem seine Aufgabe, es gehört zu seiner Verantwortung und seinem Job als Papa. Schließlich hast du bereits den Vollzeit-Job als Mama und die damit verbundenen Ausgaben. Es wäre demzufolge absolut unfair, wenn du ihm auch noch die zusätzlichen Fahrten finanzierst. Ich unterstelle einfach mal, dass er bereits ü18 ist und damit durchaus in der Lage, Mittel und Wege zu finden, um hier selbst eine produktive Lösung herbei zu führen. Günstige Fernbusse, DB-Sparpreise und Mitfahrgelegenheiten gibt es schließlich zu Hauf und das können sich sogar mittellose Studierende offenbar ziemlich regelmäßig leisten - also wird er das ganz sicher auch irgendwie schaffen, wenn er wirklich will.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband

  • Ich würde ihm da auch die Verantwortung überlassen, dass er die Treffen zustande bringt. Natürlich kannst du unterstützen, wenn er um Hilfe bittet, aber er sollte nicht alles abwälzen.
    Ansonsten könntest du vielleicht gucken, ob du andere männliche Bezugspersonen für sie findest? Also zb in nem Sportkurs oder Malkurs oder was es da noch gibt. Irgendetwas was auch zuverlässig ist und nicht wo jemand alle paar Wochen mal auftaucht.

  • Alle weitere Überlegungen haben sich erledigt, da der Papa keine Übernachtungen will (hat grad viel um die Ohren und "braucht seinen Schlaf")


    Dann liegt es an ihm, wie häufig er Umgänge ermöglichen kann. Deine Aufgabe ist es lediglich, die Umgänge zu ermöglichen, um alles Weitere sollte er sich schon selber kümmern. Warum solltest Du seine damit verbundenen Ausgaben finanzieren? Wenn er diese nicht selbst leisten kann und Unterstützung benötigt, kann er sich an die entsprechenden Stellen (Jobcenter, Jugendamt etc.) wenden und fragen.


    Vielleicht kann der KV ja irgendein Kuscheltier besorgen und ihr schenken, damit sie etwas von ihm hat, auch wenn er nicht präsent ist?

  • Liebe TS ist manchmal schon alles ein bisschen viel :knuddel
    .Wenn dann der Vater für,einige Stunden kommt und dann strahlt das Kind und fragt nach Papa, da finde ich es nur menschlich, ein wenig durcheinander zu sein, da darf man auch mal absurde Ideen haben. ;-)


    und er gerne öfter kommen würde, wenn ich das zahle (dazu müsste ich mehr arbeiten und ich arbeite sowieso schon doppelt soviel Stunden wie er)


    Das lässt Du mal schön bleiben, wo,ein Wille ist ist auch ein Weg.
    Da soll der Herr sich mal selber bemühen, wenn dann kein Umgang stattfindet ist es natürlich Deine Schuld, weil Du nicht gezahlt hast, was für ne linke Nummer.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Bezüglich Männer ins Leben bringen. Bei uns waren in der Krippe noch doe anderen Väter interessant. In der grossen Gruppe gibt es zwei Erzieher. Seitdem ist sie völlig ausgelastet mit den Männern. Da muss man sich nicht mehr viel einfallen lassen.

  • Na sie hat schon auch andere Männer als Bezugspersonen. Wir wohnen hier bei Oma und Opa und auch mit meinem Freund kommt sie gut aus.
    Wenn er hier ist, bin ich auch meist abgeschrieben. In der Krippe läuft sie von mir weg und den Betreuerinnen in die Arme - da überlege ich mir ja auch nicht, ob sie besser dort leben sollte...
    Also alles gut. Es ist halt erstaunlich, wie gut sie mit den großen Abständen zurecht kommt. Aber ist ja nur schön.


    Für mich ist es halt der erste richtige Loslösungsprozess. Krippe fand ich irgendwie nicht so schwierig. Da merke ich ihr nach einem halben Tag schon an dass es reicht. Wobei..auch das ist mittlerweile viel besser geworden.
    Ich glaube, meine Kleine wird einfach groß. :-)