Z-On über parteilichen Standpunkt zum Wechselmodel

  • Ich gebe dir recht dass viele Mütter sich ihren "job" nicht nehmen lassen. Mir wird mitunter sogar unterschwellig zu verstehen gegeben, dass ich mich ja nicht hätte trennen brauche und das meine Kinder bestimmt in irgendeiner Form unterversorgt sind, da ich Vollzeit arbeite. Es wurde Ihnen ja auch ihre Daseins Berechtigung nehmen wenn man das alles super wuppen könnte. Allerdings möchte ein großer Teil der Männer gar nicht, dass die Frau mehr arbeiten geht, denn dann müssten sie sich mehr um die Kinder oder gar um den Haushalt kümmern

  • denn dann müssten sie sich mehr um die Kinder oder gar um den Haushalt kümmern

    oh Gott jetzt wirste aber dreißt :D
    vielleicht liegt es auch nur an meinen Bekannten/Umfeld aber ich bleib dabei im Kindergarten gibts Gespräche wenn "Sie" es wagt vollzeit arbeiten zu gehen und es wird von fast allen das alte Rollenbild gelebt. Kurze Faustformel: 20 Stunden und drunter,super
    30 Stunden schon grenzwertig und es wird hintenrum getuschelt
    40 Stunden auch bei AEs (jetzt kommst du liebe Hoffnungsvoll): die hat in der Wahl des Erzeugers total versagt denn selbst als AE muss man nicht voll arbeiten um Audi zu fahren WENN man sich den Erzeuger ordentlich ausgesucht hat....so ist das schon assi (ich würde gerne Ironie dran schreiben)
    Ich lauf auch mit einem dauerhaft schlechtem Gewissen rum das ich vollzeit gehe aber bei mir stellt sich die Frage garnicht erst denn ich hatte eine sehr präzise Wahl:
    Vollzeit oder Hartz4 und da ich ein materieller Gierlappen bin der den Hals nicht voll kriegt gehe ich 40 Stunden arbeiten :thumbsup: Aber ich zähle eh nicht da ich außer Konkurenz laufe da bei mir eh alles die Oma macht (kann ja gar nicht anders sein)
    Meine Schwester wurde genau das mal gefragt"Dein Mann ist doch Anwalt, meint ihr nicht ihr habt genug? Musst du wirklich 30 Stunden machen? Setz doch mal die Priorität bei den Kindern" O-Ton Kindergartenleitung.
    Das wird sich so schnell auch nicht ändern im Gegenteil da wir schneller Menschen mit konservativem Weltbild hinzu bekommen wie Leute die dieses ablegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Aber auch das ändert sich gerade massiv - ich bin ja Mutter der neuen Elterngeld Generation - da arbeiten fast alle wieder 30 Stunden und mehr - vielleicht verändert das Familien.
    Zumindest gab es in der Altersklasse der Kinder in den letzten Monaten 3 Trennungen - 1 x WM und zweimal bleiben die Kinder mit den Vätern im Haus wohnen - auch diese arbeiten Vollzeit bei
    großen Konzernen und müssen jetzt ihr Leben neu organisieren.

  • Unsere Nachbarn im Hohen Norden (Schweden oder Dänemark meine ich) staunen immer Bauklötze, wenn sie einen Blick auf unser FamG werfen. Dort wird per se davon ausgegangen, dass auch nach der Trennung beide ET gleichermassen die Betreuung übernehmen. KU fliesst nur ein Bruchteil, ein symbolischer Betrag. Für ETs (BET) gibt es nichts. Kommt nun ein ET daher und meint, weniger betreuen zu müssen/wollen, wird die Zeit, die das andere ET die Betreuung übernimmt finanziell kompensiert. Die Konsequenzen eines Umzuges trägt immer der, der geht. Ziemlich klare Regeln, und jeder weiss, worauf er sich beim Abenteuer Kind auch nach Zerfall der Paarebene einlässt.

    Das stimmt, allerdings ist es dort auch Gang und Gäbe, dass alle Kinder nach dem ersten Jahr in eine Krippe oder zur Tagesmutter gehen und diese vom Staat bezahlt sind. Und was ich viel wichtiger finde, es ist für die Arbeitgeber normal, das sich beide Elternteile kümmern und da guckt keiner komisch, wenn der Vater um 16 sein Kind abholen geht. Und das ganze hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Karriere...


    Und bei der Einstellung sind wir hier in D leider noch lange nicht :-(

  • Das stimmt, allerdings ist es dort auch Gang und Gäbe, dass alle Kinder nach dem ersten Jahr in eine Krippe oder zur Tagesmutter gehen und diese vom Staat bezahlt sind. Und was ich viel wichtiger finde, es ist für die Arbeitgeber normal, das sich beide Elternteile kümmern und da guckt keiner komisch, wenn der Vater um 16 sein Kind abholen geht. Und das ganze hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Karriere...


    Und bei der Einstellung sind wir hier in D leider noch lange nicht :-(


    Yup, leider.


    Ich wage aber zu bezweifeln, dass sich alle anderen zuerst bewegen und dann erst die Eltern nachrücken. Die Forderung, dass erstmal Unternehmen und der Staat ein funktionierendes Angebot auf die Beine stellen, damit AEs sich dann überlegen/entscheiden können, ob sie das Wechselmodell politisch und juristisch anfangen zu diskutieren, halte ich für eine Einhornstrategie. Wird (mMn) naiver Weise von AEs gerne gefordert. Aber gut, damit müssen AEs leben, ich nicht. Vielleicht traut sich ja in 4 Jahren wieder eine Partei, das heisse Eisen anzufassen. Die FDP wird das wohl erstmal nicht mehr machen könnte ich mir vorstellen.

  • ....sie auch erst einmal gucken, wie sie das finanziert. Egal ob mit oder ohne Kind. Ich kann mir meinen Lebensstil nur erlauben, wenn ich ihn finanzieren kann.
    Klappt das nicht, dann springt bereits jetzt die Allgemeinheit ein.


    Und genau da entsteht auf dem Papier die "Kinderarmut"....


    Plötzlich reicht ein "normales" Einkommen nicht mehr aus um 2 Wohnungen, 2 Autos, 2x Nebenkosten und den Mehraufwand der Betreuung zu finanzieren....
    Aus einer "normalen Familie" wird also ein Fall von Armut...
    87% der armen Kinder sind Kinder von Alleinerziehenden...



    lg Thomas

  • Summerjam, aber das funktioniert nur, wenn es flexiblere Arbeitszeitmodelle gibt und so ganz langsam "sterben" die alten Chefs ja auch (unser Vorstand geht nächstes Jahr in Rente, da musste die Frau kurz nach der Assistenz-Zeit als Ärztin zu Hause bleiben und die Kinder hüten). Von der Digitalisierung und der Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten mal ganz zu schweigen (was machen aber, die Polizisten, Krankenschwestern etc.???)


    Und wie gesagt, hier im Umfeld sind zwei Kollegen, die auf 30 Stunden reduziert haben, wegen der Kids.


    Ich weiß aber, dass bei meinem Ex in der Firma der GF jedesmal ausflippt, wenn ein Mann nur 2 Monate Elternzeit nimmt :-(

  • Summerjam, aber das funktioniert nur, wenn es flexiblere Arbeitszeitmodelle gibt und so ganz langsam "sterben" die alten Chefs ja auch (unser Vorstand geht nächstes Jahr in Rente, da musste die Frau kurz nach der Assistenz-Zeit als Ärztin zu Hause bleiben und die Kinder hüten). Von der Digitalisierung und der Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten mal ganz zu schweigen (was machen aber, die Polizisten, Krankenschwestern etc.???)


    Liebe Katinka,


    Es gibt flexible Arbeitszeitmodelle. Habe ich zB. Nen jungen Chef habe ich auch. Einen alten gab es nie. Und die Chefin ist AE mit 3 Kindern und wuppt trotzdem 3-5 Unternehmen parallel. Das WM funktioniert heute schon für sehr sehr viele wunderprächtig. Viele davon können hier im Forum davon berichten. Dass das WM nicht für alle funktioniert ist klar, wird es auch nie für alle, ist aber auch keine Voraussetzung für das Festzurren des WM.


    Es ist auch völlig egal, ob das nun für Krankenschwestern funktioniert oder nicht. Für einen Arbeiter auf einer Bohrinsel oder Söldner wird es das auch nicht. 100% gibt es nicht und deswegen ist man auch nicht so doof und wartet drauf.


    Es hat ja auch niemand gewartet, bis Unternehmen endlich bereit waren, Frauen auf einen Vorstandsstuhl zu lassen. Oder darauf, dass Frauen endlich anfangen, in ausreichendem Umfang (50%) MINT Fächer zu studieren, um 50% der Stühle und besser bezahlte Arbeit zu besetzen, anstatt überwiegend brotlose Kunst und Sozialgedöns, wofür niemand Geld zahlen will, zu studieren


    Es ist einfach ein Frechheit, anderen das WM so schwer und madig wie irgend möglich zu machen, nur weil man selbst einen AG hat, der Schicht arbeiteten lässt. Und Nein... "Die Eltern können sich ja so einigen MiMiMi" ist keine Option. Wer so argumentiert, wäre auch mit dem Wahlrecht für Frauen nach Zustimmung des Mannes glücklich gewesen. :) Weniger sarkastisch und themenbezogen lautet die Begründung, dass ca. die Hälfte der Eltern (überwiegend die Mütter) gar nicht über diese Dinge entscheiden "dürfen". Und auch ein JC darf es nicht, weil es dank der AEs weiterhin nicht justiziabel und damit faktisch (auf dem Papier) nicht existent ist.


    AEs (sie und ihre Lobby waren es, die die Handbremse gezogen haben) legen sich mal wieder selbst Steine in den Weg und am Ende des Tages geben sie wahrscheinlich den Politiken, den Unternehmern und den UETs die Schuld dafür. Oder wie üblich den Männer. Kommt ja idR auf das Selbe raus. Wenn sie wenigstens nunmehr aufhören würden, sich darüber zu beschweren, dass sie in ihrer gewählten Rolle gefangen sind. Die Beschwerde kann ich verstehen, wenn sie sich nach vorne bewegen, es aber noch nicht reicht. Aber so komme ich persönlich langsam an einen Punkt, an dem ich nur noch müde lächle und mir meinen Teil denke. Selbst Schuld, ihr wolltet es anscheinend nicht anders.


    "Ihr" wollt doch in Wirklichkeit gar keine Entlastung durch den anderen ET. Zumindest wollt ihr nicht, dass andere ausser "ihr" ein Recht auf "Bestimmung" haben. Auf Gewinn ohne Risiko könnt ihr gerne hoffen und warten, aber bitte still.

  • Summerjam, warum echauffierst du dich so? Das WM ist für jeden AE machbar, wenn die Eltern sich einigen. Es wird sogar von Richtern ausgeurteilt, wenn denn der Eindruck da ist in der Verhandlung, dass das bei den Eltern klappen könnte. Es wird aber so wenig ausgeurteilt wie ausgeurteilt wird, dass der Umgangselternteil gefälligst Umgang mit dem Kind haben soll. Und das aus gutem Grund: Wenn keine Bereitwilligkeit beim Wechselmodell von allen Beteiligten zumindest "erahnbar" ist, dann wäre die Anordnung eines Wechselmodells durch das Gericht das Schicken des Kindes in den Frustalltag des einen oder gar beider Elternteile. Gut, dass das weder der Gesetzgeber pauschal erzwingt noch dass hier die Gerichte mitspielen. Man kann den Staat nicht verantwortlich machen für die eigene Unfähigkeit, sich mit dem Partner, mit dem das Kind gezeugt wurde, zu einigen.


    Und inwieweit die finanziellen Voraussetzungen für ein WM geschaffen werden müssen: Wenn die Eltern wollen, können sie es regeln. Wenn sie das vor Gericht klären müssen, dann kommt halt - wie immer vor Gericht - schnell etwas heraus, was dem einen oder anderen nicht gefällt. Oder wo die eine Seite die objektiv besseren Argumente in der Sondersituation hatte.


    Und so, wie ich mich mit meinem Arbeitgeber über die Gestaltung meines Arbeitslebens auseinander setzen muss, wenn ich Single oder verheiratet, mit oder ohne Kinder bin, muss ich das auch als AE. Die gesetzlichen Möglichkeiten sind geschaffen. Viele Firmen nehmen Rücksicht, viele Firmen nehmen keine Rücksicht. Letzteres ist großer Mist und sollte man denen sagen. Aber zwingen kann man die letztlich auch nicht. Im Zweifelsfall stellt der AG dann keinen AE mehr an oder kündigt ihn aus irgendeinem an den Haaren herbeigezogenen Grund ...


    Oder andersherum gesagt: Die Verbesserungen, finanzieller und struktureller Art in den letzten Jahren sind schon enorm. Mein AE-Dasein hat unter viel mieseren Voraussetzungen begonnen.


    Deinem Fazit am Ende - abgesehen von den pauschalen Schuldvorwürfen - stimme ich zu. Wer nicht will und keine Kompromisse schließt, der stellt sich am Ende selbst in den Regen. Das gilt aber deutlich für beide Seiten ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Volleybap,


    wenn deiner Meinung nach alles in Butter ist und ich mich mit der Ex so einigen kann, wie wir wollen....


    Wir wollen das jetzige klassische Modell ändern. Stand heute: Sie betreut, ich zahle und habe die Tochter jedes WE von FR auf SA (anstatt alle 14 Tage 2 Nächte). Wir wollen 50/50.
    Geld soll dann keines fliessen / hebt sich auf.


    Das JC (von meiner Ex) zickt nun rum. Die glauben nicht, dass wir 50/50 machen. Die wollen einen gerichtlichen Beschluss. Den Unterhaltsverzicht von Ex wollen sie auch nicht akzeptieren. Die wollen doch tatsächlich Auskunft von mir. Wozu? Ich will doch gar nichts von denen. Habe sie auf die DDT hingewiesen. Der heilige Gral auch für die JC. Sie sollen in die Tabelle gucken und gefälligst sauber ablesen, wieviel maximal ein Vater zu zahlen hat, der im Wechselmodell seine Tochter betreut. Finden die Blindfische nicht.


    Ich fang gar nicht erst an zu erzählen, was die meiner Ex Frau an den Kopf werfen. Die machen echt Probleme und glauben nicht, dass sie keinen Job findet in dem sie nur jede zweite Woche arbeiten muss.


    Und dann habe ich noch eine Frage. Wo in der DDT finde ich den Selbstbehalt für Teilzeit BetreuungsET? Finde nur den, für UETs, die sich ins Ausland abgesetzt haben. Bin wohl auch so ein Blindfisch.


    Weisst du Volley, ich gebe dir in vielem Recht . Eigenverantwortung und so. Und man muss sollte es sich leisten können. Dann aber sollte das für alle zählen. AE sein muss man sich halt auch leisten können. ;) Und wenn meine Ex das nicht kann, ich aber schon, dann wechselt ja auch nicht das Kind automatisch in meinen Haushalt, weil es dort finanziert werden kann.


    Ein Hauptproblem sehe ich darin, dass die DDT das Maß aller Dinge ist und das auch noch für alle. Selbst für Eltern, die angeblich eine friedliche private Einigung suchen. :wand
    Und wer was anderes will, muss vor Gericht ziehen. Ich bekomme diesen Weg dank Anwaltspflicht nicht von meinem SB bezahlt. VKH bekomme ich auch nicht. Meine Ex könnte sich gar nicht gütlich einigen, weil sie "alle" Rechte an der Tür des JC abgeben musste. Wenn sie mit den Kids in ein Obdachlosenheim zieht, dürfte sie wieder. Aber wie lange ihr das JA dann die Kids lässt, ist fraglich.


    Die DDT muss, so wie sie ist, weg. Und ohne neue Modelle (WM), keine neue der Realität angepasste Tabelle. Und solange tut das JC so, als seien wir vom Mars, und so lange verbrenne ich nicht vorhandenes Geld vor Gericht. Und so lange bleibt Ex, was sie ist. "Vollzeit" AE.


    Als letzte Anmerkung noch. Selbstverständlich kannst du Unternehmen zwingen. Wir zwingen sie Frauen einzustellen, die sie nicht haben wollen. Wir "zwingen" sie, Behinderte einzustellen. Etc... Wir sagen, dass es richtig ist, Leute/Unternehmen zu ihrem Glück zu zwingen. Sowas tut diese Gesellschaft ständig.


    Letzten Endes geht es mir aber gar nicht um mich und meinen/unseren fiktiven Plan nun auf 50/50 Umzustellen. Ich habe es schon gesagt, dass der Fokus nicht darauf leigt, es den heutigen AEs und/oder UETs recht zu machen. Der Zug ist abgefahren. Ich würde mir wünschen, dass unsere Kinder - ach was sage ich - MEIN Kind sich den Schwachsinn, den wir hier am Leben erhalten nicht antun muss. Deswegen rege ich mich wohl am meisten auf.


    Mir persönlich fehlt es an nichts. Ich lache den ganzen tag und frage mich, was die anderen nur alles falsch machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Summerjam
    wenn ich es richtig verstanden habe, ist also nicht das Modell das Problem, sondern, dass ihr möchtet, dass ein anderer (Jobcenter) dies finanziert?
    oder stehe ich auf der Leitung *grübel*

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Summerjam
    wenn ich es richtig verstanden habe, ist also nicht das Modell das Problem, sondern, dass ihr möchtet, dass ein anderer (Jobcenter) dies finanziert?
    oder stehe ich auf der Leitung *grübel*


    Ich denke, er möchte darauf hinweisen, daß eine familieninterne Einigung über das WM dort nicht ohne weiteres möglich ist, weil das JC den Haushalt der Mutter finanziert. Dadurch, daß er mehr betreuen möchte, dafür soll er quasi noch bezahlen. Würde ich auch nicht einsehen wollen, daß ein JC beispielsweise einen Fuß in MEINE Tür bekommt, wenn ich vom 08/15 Umgang 2 Tage alle 2 Wochen zum WM wechseln möchte.

  • Wo wäre das Problem, dass hier in dem Beispielfall Unterhaltsgeld von der Mutter freiwillig an den Vater zurück fließt? Sie hat ja auch weniger Kosten ... Aber, und das ist die Krux, beim WM sind die Kosten höher als beim "Standardmodell". Doch das der Allgemeinheit aufzuerlegen ist auch schwierig. ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Wo wäre das Problem, dass hier in dem Beispielfall Unterhaltsgeld von der Mutter freiwillig an den Vater zurück fließt? Sie hat ja auch weniger Kosten


    Je nach Vorgeschichte wahrscheinlich schwierig ob man dem anderen ET so weit vertraut oder ob man Angst hat bei der ersten Gelgenheit über den Tisch gezogen werden. Ich weiß auch nicht wie das JC so etwas auffassen würde oder ob die Eltern daraus einen Strick drehen würden wenn sie "Rückzahlungen" mitbekommen.


    ... Aber, und das ist die Krux, beim WM sind die Kosten höher als beim "Standardmodell". Doch das der Allgemeinheit aufzuerlegen ist auch schwierig. ...


    Man könnte es aber auch von der Seite sehen, dass der eine ET durch weniger Betreuung entlastet und dadurch flexibler für den Arbeitsmarkt wird. Wenn man es so betrachtet, könnte dadurch evtl. die Alimentierung durch die Allgemeinheit völlig entfallen und sogar noch extra Zahlungen an die Allgemeinheit erfolgen wenn beide ETs in Lohn und Brot stehen

  • Summerjam
    wenn ich es richtig verstanden habe, ist also nicht das Modell das Problem, sondern, dass ihr möchtet, dass ein anderer (Jobcenter) dies finanziert?
    oder stehe ich auf der Leitung *grübel*


    Ja, Luchsie, da stehst du auf dem Schlauch. Stand heute (Kind lebt bei KM in einer BG) ist es so, dass meine Tochter (13) das JC finanziert. Mitnichten soll durch einen Wechsel zum WM der Spieß umgedreht und meine Tochter bedürftig gemacht werden. Die Finanzen meiner Tochter sind ausreichend, um sich selbst zu ernähren und zu kleiden. Das geht natürlich nur, weil weder ich noch ihre Mutter ihr die Hälfte der Kosten für DSL, Heizung, GEZ, Telefon, Toilette, etc… zahlen lassen. Das sind ja alles Dinge, die jeder von uns für sich selbst eh tragen muss. Wir Eltern wollen uns ja nicht am Kind bereichern.


    Je nach Vorgeschichte wahrscheinlich schwierig ob man dem anderen ET so weit vertraut oder ob man Angst hat bei der ersten Gelgenheit über den Tisch gezogen werden.


    In meinem Fall würde ich dieses Vertrauen aufbringen können. Ich denke, meine Ex auch. Allerdings nur auf uns selbst bezogen. Niemand von uns vertraut dem JC.
    Aber sicherlich hast du Recht. Die meisten, dürften nach meinen Erfahrungen da weniger Vertrauen in einander haben, als wir in uns. Wir stellen sicherlich nicht die durchschnittliche Trennungsfamilie dar. Wenn der Staat sich schon in familiäre Dinge einmischt, dann sollte er das so tun, dass ET nicht zusätzlich gegeneinander aufgehetzt werden, so wie heute der Fall.


    Wo wäre das Problem, dass hier in dem Beispielfall Unterhaltsgeld von der Mutter freiwillig an den Vater zurück fließt? Sie hat ja auch weniger Kosten ... Aber, und das ist die Krux, beim WM sind die Kosten höher als beim "Standardmodell". Doch das der Allgemeinheit aufzuerlegen ist auch schwierig. ...


    Welches Unterhaltsgeld der Mutter? Und Warum sollte sie mir was geben, was ich nicht brauche, sie aber schon?
    Sie macht das, was der klassische Barunterhaltspflichtige auch machen. Sie bekommt ein fiktives Einkommen, was sie verdienen könnte, tituliert den KU und zahlt. Gezahlter und titulierter Unterhalt steht der KM nicht mehr für sich selbst zur Verfügung, weswegen sie ggf für sich (und nur für sich) aufstocken müsste.


    Ansonsten sehe ich von Unter-der-Hand-Zahlungen am JC vorbei ab. Ich kann ja noch nicht mal der Tochter Taschengeld geben, ohne dass es das JC auf zB den Arbeitslosen Lover meiner Ex in der BG verteilt. Und ich nötige meine Ex auch nicht, Sozialbetrug zu begehen, indem sie Barzahlungen von mir dem JC nicht angibt. NeNe. Und mit Dritten (zB dem Lover) habe ich nichts am Hut, ausser als kleiner Teil der Allgemeinheit. Dafür zahle ich ja schon fleissig jeden Monat meinen nicht geringen Obolus.


    Ich gebe zu, dass das mit dem freiwilligen Titulieren ein Problem ist. Das JC erkennt das fälschlicher Weise nicht mehr an. Kommen die doch glatt mit dem BGB und dass niemand so viel Unterhalt zahlen darf, dass er sich selbst bedürftig macht. Ein echter Schenkelklopfer. Die sollten sich mal von einem Familienrichter aufklären lassen.


    Klar ist auch, dass vieles hier lediglich ein Wunschkonzert ist. Man hätte aber nicht mutwillig weitere 4 Jahre oder mehr das Thema auf die lange Bank schieben müssen. Denn von einem gehe ich zwingend aus. Wenn ein WM in §§ gegossen wird, geht das einher mit einer Anpassung des Unterhaltsrechts. Alles andere wäre Käse. Zwar nicht unüblich aber dennoch Käse.



    Man könnte es aber auch von der Seite sehen, dass der eine ET durch weniger Betreuung entlastet und dadurch flexibler für den Arbeitsmarkt wird. Wenn man es so betrachtet, könnte dadurch evtl. die Alimentierung durch die Allgemeinheit völlig entfallen und sogar noch extra Zahlungen an die Allgemeinheit erfolgen wenn beide ETs in Lohn und Brot stehen


    Ich sehe ähnliche positive Effekte. Selbst, wenn die Alimentieren nicht komplett wegfällt, verringert sie sich wenigstens. Die Allgemeinheit würde über den gesamten Lebenszyklus entlastet anstatt belastet. Bis hin zu weniger Armutsrente, weil der Empfänger wenigstens etwas für sich selbst gesorgt hat. Es gibt aber auch andere Effekte. So glaube ich zB., dass durch weniger Krieg um das Kind und eine bessere Aufteilung/Verteilung der Lasten unter den Eltern der Steuerzahler weniger Kuren, Psychotherapeuten, JA Mitarbeiter, JC Mitarbeiter, Gutachter, Anwälte und Richter beschäftigen und bezahlen muss. Einige wären sicherlich unnötig und sie könnten sich sinnvollen Aufgaben widmen. Für die, die nicht einfach so entlassen werden können, finden wir sicherlich andere sinnstiftende Aufgaben.


    Selbst Frau Schwesig hat mitbekommen, dass die Zahlungsmoral der Eltern steigt, je mehr Umgang/Kontakt/Betreuung sie mit ihren Kindern erleben. Allein das birgt so viel Potential, soviel kann eine UHV Stelle nie und nimmer eintreiben.


    Und Krux hin oder her, ich zahle lieber für irgendein fremdes Kind anstatt für irgendwelche Anwälte, Gutachter und dem Rest der Profiteure. Sollen sie nen Porsche verkaufen und davon leben, bis sie sich neu orientiert und ihre Textbausteine umgeschrieben haben. Letztlich tut man ihnen einen Gefallen. Endlich können sie wieder in den Spiegel gucken.

  • Man kann den Staat nicht verantwortlich machen für die eigene Unfähigkeit, sich mit dem Partner, mit dem das Kind gezeugt wurde, zu einigen.


    Mann kann aber den Staat dafür verantwortlich machen, dass er einen Raum erschafft und hegt und pflegt, der Eltern und Geschlechter gegeneinander aufhetzt und es zulässt, dass das Kind die Zeche zahlt. Obendrauf verteilt der Staat, wenn es sein muss kostenlose Waffen und unendlich Munition.

  • Und man kann den Gesetzgeber dafür verantwortlich machen, dass, um nur ein Beispiel anzuführen, in Deutschland (wie in der Schweiz und in Österreich) die ledigen Väter immer noch nicht automatisch mit der Geburt des Kindes das Gemeinsame Sorgerecht erhalten.

  • Ich Frage mich gerade, warum der Allgemeinheit die Mehrkosten für Wechselmodelle nicht zugemutet werden können. Für intakte Familien subventioniert die Allgemeinheit doch auch doppelte Haushaltsführungen :frag .


    Momentan benötigt man beispielsweise 2 Kinder, von denen jeweils ein bei einem Elternteil gemeldet ist, um steuerklasse 2 zu bekommen. Wenn nur ein kind zur Verfügung steht, wird ein ET der 50% der erziehungarbeit leistet, steuerlich gar nicht bedacht :tuedelue .


    Und würde ein Wechselmodell nicht generell auch mehr Möglichkeiten schaffen, den eigenen lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften :frag ... Und damit günstiger für die Allgemeinheit werden. Also ich kann nur für mich sprechen, aber ich benötige die Tage, wo die Kinder beim Vater sind um mal was reißen zu können ohne auf die Uhr zu gucken. Ich könnte meinen Job mit jedes zweite Wochenende gar nicht schaffen :frag

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • campusmami:


    Das funktioniert einwandfrei wenn beide Eltern willens sind zu Arbeiten, es funktioniert eben nicht wenn ein ET Sozialleistungen bezieht.


    Gleiches Problem habe ich ja auch, KM bezieht Hartz IV, kann angeblich, weil sie Kinder betreuen muss, nicht arbeiten gehen. Gleichzeitig stehe ich aber für die Betreuung der Kinder jederzeit zur Verfügung.


    Auch hier würde ich als Gesetzgeber einschreiten:


    Wenn ein ET zur Betreuung zur Verfügung steht und der andere ET Harz IV Leistungen bezieht dann würde ich per Gesetz das WM in der Form durchsetzen dass dem ET das Harz IV bezieht Betreuungszeit "weggenommen" wird damit dieses ET die Möglichkeit hat Vollzeit arbeiten zu gehen...


    D.h. so wie der Unterhalt von UET an BET vom JC verrechnet wird würde ich auch die Betreuungszeit verrechnen...


    Dann glaube ich, hätten wir in D plötzlich zigtausende AEs mehr die normal Arbeiten gehen...


    LG Thomas

  • Und würde ein Wechselmodell nicht generell auch mehr Möglichkeiten schaffen, den eigenen lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften :frag ... Und damit günstiger für die Allgemeinheit werden.

    Definitiv



    :tuschel Und ein "mehr oder weniger Gleichgewichtszustand" dürfte die Gerichte auch spürbar entlasten.