Merkt ihr euren Kindern an, dass sie darunter leiden, dass es keinen Umgang gibt?

  • Ich denke, dass es ein großer Unterschied ist, ob Kinder ihren Vater nie kennengelernt haben oder der Kontakt abgebrochen ist.
    Mein Patenkind (inzwischen fast erwachsen) wurde von ihrem Vater fallen gelassen, da war sie so 12. Inzwischen ist sie fast 18. Sie leidet da sehr drunter und versucht immer ihn aus der Ferne zu beeindrucken. Das tut schon weh, dass er sich nicht muckert Und selbst seine hanebüchernen Anschuldigungen ihr gegenüber halten sie nicht davon ab, ihn zu entschuldigen. Bitter.


    Zu meinem leiblichen Vater hatte ich erst sehr spät Kontakt, da war ich 16 oder so. Er ist ein netter Kerl, aber wir haben es nicht geschafft einen Draht zueinander zu bekommen. Als Kind habe ich ihn nicht vermisst, aber er war und blieb ein großes Fragezeichen. Ich habe aber auch einen tollen Stiefvater, der das mehr als wettmachte. Ich könnte mir vorstellen, dass meiner Tochter so eine zweite Person fehlen könnte auf Dauer. Jemand anderes im Haushalt, der stolz auf sie ist, ihr zuhört, tröstet oder mit dem sie die Mama "hintergehen " kann. :-)
    Meinen Stiefvater habe ich immer beim Vornamen genannt, erst weil ich das so wollte und dann weil es Gewohnheit war. Heute nenne ich ihn Papa plus Vornamen. Als Kind hat mir schon jemand gefehlt, den ich einfach Papa nennen konnte, so komisch wie sich das auch anhört. So wie die anderen Kinder. Das "anders"-sein, in einem anderen Familienkonstrukt aufzuwachsen hat mir schon zu schaffen gemacht. Mehr als der fehlende Vater an sich. Wißt ihr, wie ich es meine?

  • [edit]sry. Zitat funktioniert nicht, warum auch immer - grace


    Mehr als einen, da schau bitte selbst, welchen Schwerpunkt du in einer Studie bevorzugst. Die Princeton University macht da viel. Hier ist eine Liste von einigen Studien aus dem Bereich:


    div. Studien

    Einmal editiert, zuletzt von Tüftels ()

  • Die Princeton University macht da viel. Hier ist eine Liste von einigen Studien aus dem Bereich:


    Diese Liste ist nicht von der Princeton University sondern einer christlichen "Vereinigung" die den heiligen Bund der Ehe, als einzige glücklichmachende Lebensform darstellt.


    Schon skurrill den hier in ein AE-Forum als, scheinbar letzten wissenschaftlichen Stand zu setzen.


    Die meinen auch man könne darauf vertrauen, dass man Homosexualität in der Familie wegbeten kann.


    https://familycouncil.org/Libr…ys-im-gay-print-ready.pdf

  • Tüftels:
    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann zielt dein Post auf die Kinder, die damit leben müssen, dass Eltern das andere ET "schlecht machen". Oder?
    Ich denke, dass das hier die Wenigsten tun oder vielleicht nicht zugeben würden. Und natürlich ist mir bewußt, dass Kinder da feine Antennen haben oder Situationen erspüren. Deswegen halte ich es für sehr interessant, wie andere mit fehlendem Umgang umgehen und wie Kinder darauf reagieren. Problem ist natürlich, dass Kinder oder auch Menschen an sich leider nicht in Gleichungen setzten oder mathematisch logisch erklären lassen. Ein Pauschalrezept wäre so schön, gibt es aber leider (wie so oft in zwischenmenschlichen Bereichen) meiner Meinung nicht.
    Es kann nur eine Art Leitgedanken geben, für jeden persönlich und ich finde es wichtig, darüber nachzudenken, wie könnte das bei meinem Kind ankommen. Und da finde ich deinen Beitrag auch gut und wichtig, um sich auch mal selbst zu reflektieren.
    Ich habe zumindest drüber nachgedacht, ob ich mich manchmal auch "getriggert" fühle. Wobei ich sagen muss, dass ich (inzwischen) keinen Groll gegen seine Person habe, Sondern Unverständnis, ein so fabelhaftes, kleines Mädchen nicht in sein Leben lassen zu wollen. Mir ist aber auch bewußt, dass ein Teil von ihrer Großartigkeit von ihm kommt. Vielleicht denke ich aber auch nur von der anderen Seite. :lach
    Ich persönlich rede nicht schlecht über den Vater, das gibt aber keine Garantie, dass es Tochter nicht mal tun wird, da kann ich nur raten. Und klar geraten wir auch in Situation, wo ich denke, uups...ganz die Schnüss von Herrn Ex. Damit kann ich leben und es löst kein Unwohlsein aus. Letztendlich ist es ja doch ihre Schnüss.
    Ich lebe ja auch damit, dass sie einige Züge, Marotten von mir hat, die ich vielleicht auch an mir nicht ganz so dolle finde. :lach

    Liebe Grüße


    Friday

    2 Mal editiert, zuletzt von friday ()

  • Kinder haben da sehr feine Antennen.


    Ich würde für mich auch in Anspruch nehmen, dass ich nie schlecht vor der kleinen über die Mama Rede, trotzdem kam sie vor einigen Wochen an und meinte:


    ich erzähl das aber nicht der Mama, sonst muss ich wieder ganz lange bei ihr bleiben.


    das war völlig aus der Luft gegriffen, der Umgang klappt sehr gut. anfangs mit großen Problemen aber die letzten 8,9 Monate hervorragend. es gab auch 'nur' 2x kein Umgang als Bestrafung.


    also entweder hat die Kleene ein Elefantengedächtnis oder aber sie hat sehr feine Antennen.


    für mich war das aber eine Lektion, da noch viel vorsichtiger zu sein und bewusst auch auf meine mimik und gestik zu achten in ihrer Anwesenheit.

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.

  • Ja, das meine ich damit.
    Und es ist schwierig eine Balance zu halten, bei der Wahrheit zu bleiben und trotzdem verträglich.


    Unser "Hauptproblem" ist das Fragezeichen. Kinder malen sich ihre Welt, reimen sich Dinge zusammen und es entstehen noch mehr Fragezeichen. Das empfinde ich manchmal als schwierig.
    Töchterchen liest gerade Matilda. Der Vater von Matilda ist ein Ganove, der Autos zu überteuerten Preisen verhöckert, Töchterchens Vater hat auch mit Autos zu tun, da lag die Frage bei ihr nah, ob ihr Vater auch ins Gefängnis kommt. :schiel Wer kommt denn auf sowas? Klar, Kinder... :lach Ich finde es schon schwierig, ein Maß dafür zu finden, was wichtig sein könnte an Infos und was nicht.
    Ich denke, da geht in ihrem Köpfchen mehr vor als ich sehen kann. Und es ist nicht immer einfach, damit einen guten Umgang zu finden.
    Manchmal muss ich ihr einfach auch sagen, dass ich nicht auf alle Fragen eine Antwort habe. Ich verstehe ja unsere Situation manchmal selber nicht und wie es dazu "kommen konnte"

  • naja, mit der Wahrheit weiß ich so nicht. die Kleene muss nicht alles wissen und wird von mir auch nie was erfahren, wieso weshalb warum.


    nützt der kleenen ja nix außer das sie dann irgendeinen Groll gegen die Mutter hegen könnte.


    also nutzlos und wäre ja auch schon Manipulation. damit würde man nur erreichen, dass das Kind sich entscheiden muss, zwischen den vermeintlich bösen und dem vermeintlich guten Elternteil.


    ich kann damit leben wenn sie uns beide für gut hält. :)

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
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    Einmal editiert, zuletzt von Tomtomsen ()

  • thursdaynext.
    Tüftels verweist meiner Meinung nach auf die Bibliographie und nicht auf die christliche Vereinigung. Das letztere verschiedene wissenschaftliche Studien für ihre Zwecke instrumentalisiert und einige Autoren dieser Liste sogar gegen diese Mache protestiert haben, macht die Studien nicht weniger interessant und wervoll.

  • Das war u.a. Grundlage für die aktuelle Gesetzeslage und Gerichtspraxis nach der Umgang umgesetzt wird, sofern es nur irgend geht, selbst wenn dazu durchgehende Begleitung nötig ist.


    :lach ancheinend gilt nur in eine Richtung(damit meine ich UET unnd BET unabhängig vom Geschlecht) mir wurde nett mitgeteilt, das man den Vater zwar zum Ummgang zwingen könne aber das solle ich doch lieber lassen.Wer nicht will der findet auch da Wege und überhaupt, ob ich mein Kind zu jemanden lassen wolle ,der ja kein Kontakt möchte.Vielleicht würde er sich ja später mal umentscheiden :laber


    Zurück zum Ursprung natürlich fehlt ein Part, ob dieser Part durcch seine Anwesenheit dafür sorgen würde, das die Sonne im Leben des Kindes scheint :frag


    Ich habe mir übbrigens als Kind immer gewünscht mein Vate rmöge endlich verschwinden.


    Zu der These Kinder bestehen zu 50% aus ihren Eltern, wir bestehen aus ganz vielen Puzzelteilen , ein bunter Mix aus Generationen.


    Meine Burschen haben Eigenschaften, die kenne ich weder vom Vater noch von mir, aber Tannte xy die war orginal auch s


    Ich denke nicht das meine Burschen zum Elend verdammt sind, weil sie keinen Kontakt zu ihren Vätern haben.
    Warum sollten sie sich schlecht fühlen, weil sich ein Elternteil aus der Verantwortung gezogen hat ?


    Es ist nicht ihre "Schuld" , das jemand sich das aufwachsen dieser wunderbaren Kinder entgehen lässt.
    Das habe ich meinen in aller Deutlichkeit vermittelt.Ich habe da nie nach Entschuldigungen für die Väter gesucht.
    Wie hier schon erwähnt Kinder sind nicht blöd. ,die hättten es eh gemerkt, das mein Weichspülgang nicht ernst gemeint ist.


    Ich glaube je weniger wir ein unterschwelliges schlechtes Gewissen haben weil wir ja "nur" ein Elternteil sind, je weniger wir auf Krampf Verhalten des anderen Elternteils enntschuldigen , wobei uns eigentlich nach :amok: zu mute ist.je authentischer wir ,sind desto besser können unsere Kinder damit umgehen.


    Wobei ich denke, das es einen Unterschied macht ob Kontakt bestand.


    Liebe Grüße


    Ute

  • tegami es bleibt dabei: diese Liste ist nicht von der Princeton University


    Erscheinungsdaten der einzelnen Beiträge, jüngster 2005, können wohl auch kaum den letzten Stand der Forschung spiegeln.


    Die Sammlung der Aufsätze spricht für sich, und spiegelt mitnichten die Grundlage, auf dessen deutsche Gerichte urteilen, wenn es um Umgangsaussetzung geht.

  • Natürlich ist die Liste nicht von der PU, was ich schrieb, war, dass Princeton da diverse Forschungen laufen hatte. Dass die Liste von irgendeinem erzkonservativen Verein zusammengestellt wurde, nahm ich an, es ist aber irrelevant. Und genau da macht sich dann eben der signifikante Unterschied zwischen Wissenschaft und Ideologie breit - solange die verlinkten Studien empirisch und objektiv durchgeführt wurde, ist völlig egal, wer sie wo zitiert.


    Die Sache ist die. Immer wenn Laien mit irgendeinem Inhalt wissenschaftlicher Forschung nicht einer Meinung sind, kommt die Frage nach Quellen. Welcher horrende Aufwand es ist, eine repräsentative Übersicht solider Studien zu einem so breit erforschten Thema wie dem hier zusammen zu stellen ist offensichtlich nicht klar. Entsprechend verwehre ich mich dagegen jemandem die schlichte Nutzung von Google und die dann sehr aufwändige Recherche in den relevanten Studien abzunehmen.


    Um dann auf genau solche Antworten reduziert zu werden: Quelle is mir egal, der Verteiler is doof, also is damit hex-hex die Quelle nicht mehr solide.
    So funktioniert´s halt nicht.


    Es fühle sich gern jeder eingeladen, selbst zu suchen.


    Und es ist ein saumäßiger Aufwand. Ich lese diverses aus dem Bereich regelmässig aus beruflichen Gründen und könnte nicht ohne Weiteres blind 3 Studien mit passendem Schwerpunkt rausgreifen. Das nächste Problem wird dann sein, dass der Laie nicht versteht, inwiefern eine Studie über Halbwaisen etwas mit Kindern zu tun haben sollte, die einen Elternteil nach Trennung nicht mehr sehen etc.


    Man könnte die Ursprungsfrage auch deutlich provokanter stellen: Wieso sollte es für ein Kind ein Problem sein, wenn eines der Elternteile bei einem Unfall ums Leben kommt?
    Und da fällt nicht einmal der Umstand ins Gewicht, dass selten eine Negativgrundstimmung gegen das verunfallte Elternteil herrschen wird und alle bemüht sein werden, denjenigen in bester Erinnerung zu halten. Da "fehlt" das Elternteil dann nur. Ist es aber mutwillig weg, obwohl es da sein könnte, kümmert es sich nicht, obwohl es könnte und geht damit "am Besten" noch eine Grundstimmung einher, die feinselig, negativ oder verachtend ist (Randbemerkung: 8 von 10 beeinflussenden Elternteilen sind felsenfest davon überzeugt, ihr Kind noch nie beeinflusst zu haben) entsteht eine ganz andere Dynamik und auch ein ganz anderes Schadensausmaß.

    Einmal editiert, zuletzt von Tüftels ()

  • Man kann sich auch fragen: was ist besser für ein Kind- ein bet, der authentisch ist, oder ein bet, der dem Kind zeigt, es ist ok und richtig sich nicht um sein Kind zu kümmern.


    Man kann ja auch die vererbten Vorteile hervorheben und trotzdem zeigen, dass man mit dem Verhalten nicht einverstanden ist. .

  • was um Himmels Willen bedeutet denn authentisch?


    ich habe das ja auch durch. besonders die Zeit 5-10 Wochen nach der Trennung.


    das ist wirklich unglaublich wie leicht diese Beeinflussung ist. es werden da einfach Urängste angesprochen. ein Elternteil ist weg und es wird alles getan um auch nicht noch diesen anderen zu verlieren.


    die Kleene hatte sich wirklich geweigert mit mir mitzugehen und bekam dann bei mir tobsuchtsanfälle weil sie wieder zur Mutter wollte.
    Die Vorwürfe waren wirklich unglaublich...sie will nicht ins Krankenhaus und sterben ( ich rauche aber nie in der Nähe der kleinen. nicht mal draußen wenn wir gemeinsam unterwegs sind) über ich lasse sie verhungern bis hin, das ich ihre Haustiere wegschmeißen wollte.


    ich hab sie sich dann immer austoben lassen und sie dann in den Arm genommen.
    das ging 3x so.


    nur das wir eine so enge Beziehung hatten, hätte mich wohl gerettet damals. ich hatte sie täglich zur Kita gebracht und abgeholt, war mit ihr bei den u-untersuchungen. hab mir ihr als sie scharlach hatte (sogar 2x) in einem Bett geschlafen und mir Urlaub genommen wenn sie krank war.


    dann kam sie eines Tages mal wieder zum Umgang, stand im Flur, schaute mich an und sagte: Papa, ich hab dich lieb.


    danach war es vorbei.


    darum bin ich auch gegen umgangsverbote wenn kein Missbrauch oder Gewalt vorlag. da müssen die Gerichte noch mehr eier in der Hose haben.

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.

  • Das nächste Problem wird dann sein, dass der Laie nicht versteht, inwiefern eine Studie über Halbwaisen etwas mit Kindern zu tun haben sollte, die einen Elternteil nach Trennung nicht mehr sehen etc.


    Naja dann kann man es ja lassen solche Studien anzuführen, weil ja eh alle zu blöd sind die zu verstehen.



    Man kann ja auch die vererbten Vorteile hervorheben und trotzdem zeigen, dass man mit dem Verhalten nicht einverstanden ist. .


    Für mich ist das allein entscheidene ,das meine Burschen sich nicht verantwortlich fühlen für das Verhalten der Väter.Mein grosser hat mal gefragt hat der rmich nicht lieb.
    Ich habe nur geantwortet, was man nicht kennt kann ,man nicht lieben.Das sein Vater gar nicht weiß was für einen wunderbaren Menschen er verpasst.


    In dem Punkt stehe ich dazu das der Vater A... ist, fertig.



    Doch das ist ein Punkt ,meine Söhne wissen sehr wohl auch um die tollen Seiten , ist halt bunt und nicht schwarz weiß ;-)


    Äpfel mit Birnen vergleichen finde ich ja immer schwierig,


    Ohne ein Elternteil auf Grund von Tod aufwachsen zu müssen ist für mich eine ganz andere Hausnummer als ein abwesender aber noch lebender Elternteil.
    Ein Elternteil gar nicht zu kennen oder doch und dann der Verlust durch Trennnung auch wieder anders.
    Man kann nunmal immer schlecht alle über einen Kamm scheren, dafür gibt es zu viele Variablen.



    Liebe Grüße


    Ute

  • Tüftels Was soll das denn? Erst auf Studien hinweisen und wenn man dann nachfragt, was für Studien das sind, patzig werden? Dann verweise nicht auf irgendwas und stell dich nicht hin und sag "Google hilft". Wenn jemand sich auf etwas bezieht, setze ich voraus, dass derjenige welche, weiß auf was er sich bezieht, ergo kann man das auch kurz erwähnen - wenn dir das too much ist, dann verweise auf nichts. :muede


    Ich finde es ist ein Unterschied, ob Kontakt abgebrochen ist, jemand verstorben ist oder ob es ÜBERHAUPT keinen Kontakt gab und geben wird, ich denke, da kann man "Verhalten" von Kindern nicht vergleichen.


    Meine Kinder reden null und nada über die Erzeuger - es gab mal Fragen, die sind aber gefühlte 100 Jahre her und das war's. Die beiden Herren sind bei uns kein Thema und da ist halt meine Überlegung - ist das "normal"? Müsste ich meine Kinder darauf ansprechen? Lass ich alles wie es ist?

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Ich sehe es auch als großen Unterschied, ob es Kontakt gab oder nicht.


    Mein Sohn hat seinen Vater im Alter zwischen zwei und dreieinhalb ca. 10 mal für eine Stunde gesehen. Er erinnert sich an nichts. Für ihn ist der Vater keine greifbare Erinnerung. Er ist kein Thema, bis jetzt zumindest. Manchmal denke ich, soll ich das jetzt ansprechen? Dann wiederum will er es nicht hören. Hat überhaupt keine Lust dazu. Für ihn gibt es nur unsere Familie. So wie er sie kennt. Alles Andere ist nicht greifbar für ihn.


    Die Große wiederum kennt die Hintergründe und ist zurecht wütend auf den Vater. Sie möchte ihn nicht als Thema in ihrem Alltag haben. Denn da soll er für sie keinen Platz haben. Deswegen warte ich immer mal wieder ob was von ihr kommt. Auch jetzt im Zusammenhang mit dem erweiterten Unterhaltsvorschuss kam kein Gespräch über den Vater zustande.

  • Ich kenne viele Kinder, die nicht drunter leiden, oder gelitten haben, keinen Kontakt zu haben. Man kann genauso glücklich und gesund ohne aufwachsen. Ich war es auch nicht, Verwandte waren es nicht etc und Junior hat ja auch nur sehr sporadisch Kontakt und leidet nicht darunter. Klar kann es das geben, sicher. Genauso wie Kinder unter Kontakt leiden können. Oder unter Streitigkeiten, unter Eltern, die immer noch zusammen leben, obwohl sie es besser nicht sollten, unter Umgang oder keinem Umgang etc. Es spielen soviele Faktoren rein, und dieses Umgang zu leiblichen Eltern unter allen Umständen einschließlich mancher hier aufgeführten Theorien halte ich , selbst Trennungskind und nicht leibliches Kind für völligen Quatsch, auch wenn es sicher Kinder / Menschen gibt, auf die das zutreffen mag. Müsste diese Gen- Theorie zutreffen, wäre ich ein komplett lebensunsfähiger, seelisch völlig kaputter Mensch.


    Ich glaube, dass Kinder unter den Kämpfen von ET leiden, und darunter, wenn sie spüren, dass ein ET sie nicht will. ( Aber auch nicht immer und ich denke, dass wenn sie liebevolle Bezugspersonen haben, sie das auch bewältigen können), ich glaube, dass sie das Gefühl haben müssen, sie dürfen beide lieben, und ich glaube, dass sie männliche und weibliche Bezugspersonen in ihrem Leben brauchen. Das muss aber nicht zwingend leibliche Eltern sein. Ich kenne auch Adoptiv- / Pflegekinder, die ihre leibliche Familie gar nicht kennen lernen wollen.
    Krümel ist glaube ich schon manchmal in sentimentalen Phasen etwas traurig manchmal, dass sein Papa so wenig Interesse hat, aber er reagiert entsprechend damit, dass er ihn sich ebenfalls zunehmend auf Abstand hält und sich seine Personen sucht. er ist durchaus im Reinen mit sich. Er ist aber viel trauriger bspw wenn eine Freundin, zu der er engen Kontakt hat, lange nicht da ist, oder sie Stress haben.


    Wenn er das Bedürfnis hat , über ihn zu sprechen, tun wir das. Hat er aber fast nie. Ansonsten wird er gar nicht viel thematisiert. Und wenn ganz ungezwungen und ohne Groll.

  • Also auf gut Deutsch ausgedrückt, sagen diese Studien aus, dass alle Kinder hier zu 50% A.-Löcher sind, oder wie? :hae: ;)


    Im Ernst: Ich denke, kaum ein Ex-Partner hier besteht zu 100% aus schlechten Seiten, oder? Sonst hätten die Wenigsten hier wohl mit diesen mal bewusst Kinder in die Welt gesetzt.


    Hier merke ich, das gerade beim Großen die Wut gegen den Erzeuger vorherrscht. Er ist jetzt 7, war bei der Trennung 4 1/2 und kann sich noch gut an viele kleine und große Eskalationen erinnern (Ex hat massiven Drogenmissbrauch betrieben und dadurch Psychosen bekommen, gerade der Große hat in den letzten Monaten viel mitbekommen). Ich lasse ihn über seine Wut reden und verschleiere auch nichts, dafür kann er sich noch zu gut erinnern. Der Kleine (war bei der Trennung 3) weiß nur noch wenig, bekommt dann aber die Gespräche mit und ist entsprechend auch nicht gut auf ihn zu sprechen.


    Beide wissen aber auch, dass sie sich ihm nicht nähern sollen, falls er mal auftaucht. Zum Glück ist das bisher nicht passiert, Ex hat aber diverse Drohungen ausgesprochen, dass er irgendwann versuchen würde, die Kinder an sich zu bringen. Von daher kann ich ihnen auch nicht vorlügen, dass er ein ganz toller Mann ist. Sie wissen aber - und das sage ich ihnen auch immer wieder - das er früher ein guter Mann war, der durchaus viele gute Seiten hatte, sonst hätte ich mich nicht in ihn verliebt.


    Beide lieben ihren Opa als männliche Bezugsperson, die sie jeden Tag sehen und ich denke nicht, dass sie irgendwie auffälliger sind, als wenn Ex noch hier wäre.

  • In der von Tüftels verlinkten Bibliographie sind viele wissenschaftlich Studien (aus der Soziologie, Psychiatrie und der Psychologie), welche es Wert sind gelesen zu werden. Darunter auch die Langzeitstudie (25 Jahre) von Judith Wallerstein, welche von 1971 bis 1996 dauerte. Natürlich ist sie bis heute aktuell und andere Arbeiten stützen sich auf die Ergebnisse (Siehe link unten). Und natürlich wurde die Studie damals und wird sie auch heute kritisiert. Das gehört zur Wissenschaft.
    Belastbare Daten zu erzielen, erfordert jahrelanges Arbeiten.


    Solche Schriften können helfen Dinge einzuordnen und zu verstehen, wenn man es will.


    https://books.google.fr/books?…lenstein%20Kinder&f=false

  • Der Link zu DER Studie fehlt mir allerdings - also zur 50%-ALoch-Studie. Da würde ich wirklich mal gerne wissen, wer so was schreibt und aus welcher Ecke das kommt.
    Und NEIN, es liegt nicht an den Zweifeln, dass ich die Quelle wissen will, sondern es ist reines Interesse, ging Grace99 wohl auch so.
    Die Linkliste von dem tief christlichen "Karnevalsverein" ist der Hammer, der ganze Verein ist der Hammer, man lese nur nach, was auf Wiki steht über die.
    Und wenn die so schräg sind, warum wird das hier verlinkt?
    Es ist übrigens mitnichten so, dass sich die Richter an irgendwelchen "Studien aus Princeton" (! wie geil das doch klingt!) orientieren, vielmehr wohl an den Menschenrechtskonventionen (https://dejure.org/gesetze/MRK/8.html), denn höchststrittige Fälle landen nun mal in Straßbourg.... und auch hier haben wir ein Grundgesetz, d.h. es bedarf keiner "Studien aus Princeton", es reicht das Grundgesetz und seine Aussage, dass Kinder ein Recht auf beide Eltern haben. Steht auch noch "weiter oben" in den UN-Kinderrechtskonventionen (https://www.kinderrechtskonven…beiden-elternteilen-3495/).
    Und ich verlinke sogar: Hier ist mal ein Urteil des europ. Gerichtshof für Menschenrechte, in dem es um das Umgangsrecht eines Vaters geht, der jahrelang von der KM entfremdet wurde. http://hudoc.echr.coe.int/eng#{%22itemid%22:[%22001-166950%22]} (auf Englisch)
    Die deutsche Rechtssprechung wurde in den letzten Jahren desöftern mal von "oben" (Straßbourg) für seine Familienrechtsprechung kritisiert.


    Über diese Leseliste, die übrigens keinesfalls eine Linkliste ist, muss ich immer noch lachen, was für ein Geschwurbel von diesem Schwurbelverein! Erzkonservative Christen eben, natürlich sind die für Vater-Mutter-Kind und basta.
    Erinnert mich an eine news von dem katholischen Psycho"blatt" kath.net http://www.kath.net/news/57943/print/yes (summary: alles doof, außer Bio-Eltern)


    Der Link von tegami ist auch interessant, aber im Grunde frustrierend, weil man dort im Grunde nur die vorherherrschende Negativstimmung gegen Trennungskinder unterstreicht: Die werden alle "psycho", egal in welchem Alter. Prima. Nicht.


    Meine Lieblingsstudie ist übrigens hier zu finden - und auch wenn sicherlich nicht der Großteil (hier) lesbisch oder schwul unter dem Regenbogen lebt - so ist er, wie ich finde, auch für AE interessant:
    http://www.lsvd.de/fileadmin/p…Essentiels-BMJ-Studie.pdf ("Die Studie erfolgte im Auftrag des Bundesjustizministerium udn wurde vom Bayrischen Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) und vom Bayrischen Staatsinstitut für Frühpädagogik in München (ifp) durchgeführt.")
    summary: Kindern bei Lesben/Schwulen geht es wunderbar, selbstbewusst, geliebt und umsorgt.
    --> übersetzt: Kinder können überall glücklich sein und aufwachsen, auf stabile, selbstbewusste Bezugspersonen und auf ein liebevolles Umfeld kommt es an! Dann kann man auch mit dem "Makel anders" gut umgehen.


    LG Nordlicht, die sogar googeln und verlinken kann - und das als Scheidungskind!