Wie das Leben so spielt...

  • Momo,
    danke :) So eine Gruppe haben wir auch, die sind gruselig aber ich habe den Vorteil das sie mich nicht als Gegner wahrnehmen :thumbsup:

  • pffff. ich bin immer durch die Gruppe durchgelaufen....wenn sie im Weg standen....mir doch egal.... :lach :kopf


    bei uns waren das immer mehrere Grüppchen, die der besser Verdienenden, also meist LehrerInnen und - die, die eben keine waren.....und dann noch die Gruppe der türkischen Mütter...

    3 Mal editiert, zuletzt von Kopf-Salat ()



  • Grossartig Momo :rolleyes3:


    Toll wie du es beschreibst.. genauso ist es:) :sonne

  • Die Mär vom Schwein
    Oder das Drama vom einsamen Bock


    Ich freue mich auf das gemeinsame Wochenende mit meinem Sohn, endlich wieder mal richtig Zeit miteinander verbringen!


    Das erste Ereignis an diesem Samstagmorgen trübt unsere Stimmung allerdings. Eines unserer Meerschweinchen hat das zeitliche gesegnet und liegt regungslos und erkaltet in seinem Häuschen. (An diesem Morgen war es auch so sonderbar Still in unserer Wohnung)


    Warum muss dieses blöde Schwein auch ausgerechnet an dem Wochenende sterben, an dem mein Sohnemann zu Hause ist. Allerdings überrascht mich der kleine Mann, beäugt das tote Meerschweinchen in seinem Schuhkarton, berührt es und meint dann trocken: „Paul hat auch mal besser ausgesehen…“


    Wir beerdigen das Tierchen stilvoll und in aller Würde in der Mülltonne und stehen dann gemeinsam ratlos vor dem Käfig. Schwarze Kulleraugen blicken uns irritiert an und sagen förmlich: „Hey, wo ist mein Kumpel hin?“


    Nun, ich weiß, dass Meerschweinchen Herdentiere sind, eins allein stirbt vor Einsamkeit, außerdem sehen mich neben den schwarzen Kulleraugen des kleinen Schweinchens auch die Kulleraugen meines Sohnes traurig an: „Aber der Bommel braucht doch einen Freund!“


    Als verantwortungsvolles Schweineherrchen und fürsorgliche Mutter setze ich mich also sofort ans Internet und beginne zu recherchieren (außerdem habe ich vor zwei Jahren ein riesiges Gehege für innen und letztes Jahr ein noch größeres für außen gebaut, dass soll ja nicht umsonst gewesen sein)


    Zuerst finde ich etwas überrascht heraus, dass die Konstellation unserer beiden Schweine, die nun vier Jahre harmonisch funktioniert hat, eigentlich gar nicht funktionieren kann, weil zwei unkastrierte Böckchen sich ohne Unterlass bekriegen… aha!


    Dann lese ich, dass man ein Böckchen am besten mit zwei Weibchen zusammensetzen kann. Das kann ich mir durchaus vorstellen, allerdings ist unser alter Herr Bommel durchaus noch zeugungsfähig und wir wollten ja keine 10-15 Meerschweinchen, sondern eher nur eins, damit der arme Kerl nicht so alleine ist.


    Also schlau machen über Kastration eines Böckchens… Kosten um die 80€, nun ja okay, was tut man nicht alles für den Seelenfrieden eines Schweines, aber: Je höher das Alter desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das Schweinchen nicht mehr aus der Narkose aufwacht. Es wird abgeraten Schweine die älter als 5 Jahre sind noch diesen Strapazen auszusetzen, außerdem erfahre ich, dass sich das dominante Verhalten eines Böckchens bei einer Kastration nach der Geschlechtsreife nicht ändert und sie nach der OP noch 6 Wochen allein sitzen müssen, weil sie danach erst wirklich zeugungsunfähig sind.


    Da unser Schwein bereits über 6 Jahre alt ist, schließe ich eine Kastration also schon mal von vorne herein aus und lese mich über die Zusammenführung zweier männlicher Gefährten schlau. Mir wird geraten, einen Jungkastraten dazu zu setzen, (bedeutet vor der Geschlechtsreife kastriert) da dieser sich wohl am ehesten unserem dominanten Bock unterordnen würde… man man man, wer hätte gedacht, dass ein Tier, dass noch nicht mal 1Kg wiegt solche Probleme machen kann…


    Meine weltrettende Idee ist nun, im nächst größeren Tierheim vorstellig zu werden, die nämlich (weiß ich dank Internet) gerade mehrere junge Böckchen in ihrer Einrichtung sitzen haben, sicherlich froh sind, zumindest eines davon unter zu bekommen und sicherlich auch mit einer testweisen Zusammenführung einverstanden sind, schließlich müssen sich die beiden Herren ja auch ansatzweise leiden können.


    Ich bin happy, dass ich das Problem zumindest in Gedanken gelöst habe, mein Sohn ist happy, dass wir ein neues Schweinchen bekommen und unser altes Böckchen weiß zwar noch nichts von seinem Glück, aber wenn, dann wäre er sicher auch froh…


    Wir fahren am nächsten Morgen also frohgemut ins Tierheim, satte 40km von zu Hause entfernt. Sohnemann sieht sich schon auf der Heimfahrt das Schwein streicheln, ich versuche einzubremsen und sage: „Ich weiß nicht, ob wir das sofort mitnehmen dürfen.“


    Ich denke dabei an meine früheren Erfahrungen mit Tierheimen und Tierschutzbünden, die es einem heute schwerer machen ein Tier aufzunehmen, als ein Kind zu adoptieren und sehe in Gedanken schon eine Kampftierschützerin mit dem Zollstock um mein Gehege Marke Eigenbau rumhüpfen, mit Lupe und Pinzette das Heu untersuchen etc. pp.


    Wir kommen im Tierheim an und stellen zuerst einmal fest, dass es erst in zwei Stunden öffnet! (Toll recherchiert Mama, aber verpeilt auf die Öffnungszeiten zu achten!!) Also erst mal noch ne Runde über den Weihnachtsmarkt---


    Zwei Stunden später kommen wir wieder im Tierheim an, werden von der Dame im Büro freundlich begrüßt und nach der Schilderung unseres Problems mit einem „Das dürfte kein Problem sein!“ ins „Nagerhaus“ verwiesen.


    Dort angekommen finden wir zwei Türen, auf der einen steht: „Nur für Personal“ auf der anderen „Besucher kein Zutritt“… hmmm


    Nachdem wir gute fünf Minuten etwas ratlos davor stehen öffnet sich eine der Türen und eine Dame tritt heraus. Wir stellen uns vor nennen unser Anliegen und ihr Blick verrät nichts Gutes. Ich komme mir vor, wie im Vorstellungsgespräch… nun ja, eigentlich verlief noch keines meiner Vorstellungsgespräche dermaßen unangenehm ab.

    „Innen- oder Außenhaltung?“ herrscht sie mich an


    „Äh… im Sommer Außen im Winter Innen!“ stottere ich.


    „Bleiben die im Sommer draußen?“


    „Jaja, aber der Stall ist isoliert und wenn es nachts unter 10° wird kommen sie auch wieder rein.“


    „Wie groß ist die Bodengrundfläche des Innenkäfigs?“

    „Ähhh, der Käfig ist 2,20m auf 70 cm und hat noch eine zweite Etage, die ist-„


    „Es kommt nur auf die BGF an!“ raunzt sie (Ich grinse innerlich*) „Und Außen?“


    „2,50m auf 1,20m plus Käfig.“ Ich beginne im Militärstil meine Antworten zu geben, bin fast geneigt ein „Sir!“ anzufügen.


    „Warum kastrieren sie den Bock denn nicht?“


    Ich erläutere was ich im Internet auf unzähligen Meerschweinchen-Info-Seiten recherchiert habe und in mehreren Foren zur Antwort bekam, die qualifizierte Antwort der Fachkraft lautet:
    „Schwachsinn!“

    Da ich sie nun nur noch stumm anschaue, und mir dabei so fest auf die Zunge beiße, dass es fast weh tut (schließlich steht der kleine Mann ja noch neben mir, da sollte man nicht unbedingt ausfallend werden) erklärt sie mir schließlich:

    „Wir vermitteln nicht zu unkastrierten Böcken! Gehen sie zum Tierarzt, wenn der von der OP abrät, können wir ja nochmal drüber reden, aber so oder so, brauchen sie ein viel größeres Gehege, mindestens eine BGF von 3,5m²!“ meine Auge werden zu Tellern, 3! Ein! Halb! Quadratmeter!! Bodenfläche? Ich musste für das selbstgebaute „artgerechte“ Gehege schon meine halbe Wohnung umräumen.


    Ich lächle übertrieben freundlich und sage: „Machen wir, ich melde mich dann!“ und verschwinden.


    Ich muss meinen Sohn nun zunächst mal erklären, warum wir KEIN Schwein bekommen, was mir schwerfällt, da ich es selbst nicht wirklich verstehe.


    Zu Hause sitze ich wieder ratlos vor dem Käfig und schaue in die schwarzen Kulleräuglein…
    „Egal wie wir es machen mein Freund,“ sage ich zu ihm und schiebe eine extra Portion Paprika in den Käfig rein „aus dem Tierheim holen wir sicherlich KEIN Tier.“



    (* BGF: Begriff aus Architektur und Immobilienwertermittlung, bedeutet Bruttogrundfläche und hat sicherlich nichts mit der Größe eines Meerschweinchengeheges zu tun… außer dass man „Bodengrundfläche“ und „Bruttogrundfläche“ gleichermaßen abkürzen kann…)

    Kleingeister halten Ordnung- das Genie beherrscht das Chaos

  • schauenwirmal:
    unsere Meersäue haben damals auch alle eine würdige Grabstätte im Garten (mit Holzkreuz und Gedenkstein!) bekommen. Aber mitten im Winter bei gefrorenem Boden mussten wir auch schon mal auf die Mülltonnenalternative ausweichen.
    Wer mag schon das Schweinchen in der Kühltruhe zwischenlagern, bis der Boden wieder zu bearbeiten ist!
    Vermutlich gab es hier dasselbe Problem...

  • Zum Thema Meerscheingrab


    Zum einen stimmt das mit dem gefrorenen Boden, zum anderen haben wir aber auch keinen Garten. Meine Vermieterin wäre wohl nicht sehr begeistert, wenn wir anfangen unsere "Leichen" bei ihr vor der Terrasse zu verbuddeln...


    Wir hatten überlegt ihn auf einer großen Wiese in der Nähe unseres Hauses zu begraben, aber derzeit keine Chance ohne Hammer und Meisel


    Noch dazu hatte ich Bilder vor Augen, wie ein hungriger Fuchs o.ä. ihn wieder ausbuddelt, dann lieber in der Tonne und schließlich verbrennen lassen.

    Kleingeister halten Ordnung- das Genie beherrscht das Chaos



  • Unser Pauli ist auch im tiefsten Winter gestorben. Ich hab mich abgemüht, das Schwein in der Wiese zu vergraben. Am nächsten Tag lag er auf unserer Fußmatte, die Katze hatte ihn ausgebuddelt und zurückgebracht. :schiel

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Einfach klasse momo!!!
    Werde mir mal in Ruhe alle durchlesen.
    :thumbsup:

    Vergangenheit verarbeiten, Gegenwart genießen und Zukunft positiv im Blick haben.


    Rechtschreibfehler können hier behalten werden, wenn gefunden.


    :wacko::strahlen:love