Hausaufgaben, Kindern helfen oder nicht...

  • Frage:


    Wenn ein Kind die Hausaufgaben oft "vergisst" oder nicht ins Hausaufgabenbuch einträgt, wie geht ihr da vor?


    Wir haben in der Schule einige Punkte die bei den Hausaufgaben zu beachten sind:


    Die Aufgaben sind innerhalb einer Stunde zu machen, wenn ein Kind länger braucht soll es aufhören und die Eltern dies im Hausaufgabenbuch eintragen.
    Wenn ein Kind Aufgaben nicht versteht dann soll man die Aufgaben sein lassen und ebenfalls einen Vermerk im Aufgabenbuch vornehmen.
    Kinder sollen Aufgaben weitestgehend selbständig lösen, wenn das Kind nicht dazu in der Lage ist soll dies ebenso im Aufgabenbuch vermerkt werden.
    Wenn Hausaufgaben oder Übungsblätter nicht vorhanden sind (vergessen einzutragen oder Übungsblatt in der Schule vergessen) dann sollen die Kinder nach Möglichkeit Ersatz- Hausaufgaben machen.


    Nun erlebe ich diesbezüglich aber immer wieder dass Eltern - aus irgendwelchen Gründen - sich nicht daran halten,


    Ein Freund meines Juniors sitzt täglich fast 2 Stunden an den Hausaufgaben und die Mutter trägt dies nicht im Hausaufgabenbuch ein.
    Andere Eltern sind in einer WhatsApp Gruppe organisiert, wenn Kinder Hausaufgaben vergessen werden die dort Kommuniziert und die Kinder machen die originalen Hausaufgaben ohne dass die Schule davon erfährt dass diese vergessen wurden.


    Frage: Soll man sich an die Vorgaben der Schule halten oder unterstützt ihr Eure Kids soweit dass die Hausaufgaben - auch entgegen der Vorgaben der Schule- erledigt werden?


    Lg Thomas

    Zitat
  • Bezieht sich deine Frage auf Grundschule? Realschule? Gymnasium?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • In der Grundschule habe ich meiner Tochter viel geholfen und auch nachgeschaut.
    Was bringt es, wenn die Kinder "falsch" lernen?


    Wer sagt dir, dass es in der Schule nachgeholt oder erarbeitet wird, nachgearbeitet..... ?


    Mittlerweile ist meine Tochter in der 5. Klasse Realschule. Sie geht jetzt 2x die Woche in die Hausaufgabenbetreuung und macht immer mehr alleine.
    Wenn sie aber was nicht versteht, helfe ich ihr. Wenn sie fertig ist, schaue ich noch einmal drüber.


    Ich fände es nicht ok mein Kind da ins offene Messer laufen zu lassen. Meiner Meinung nach, demotiviert das die Kinder doch nur.
    Und wie vieles im Leben, will auch lernen und Hausaufgaben machen gelernt sein.

  • Soll man sich an die Vorgaben der Schule halten oder unterstützt ihr Eure Kids soweit dass die Hausaufgaben - auch entgegen der Vorgaben der Schule- erledigt werden?


    ich persönlich glaube, man soll sich immer nur an die Vorgaben halten, an die man sich halten muss (Gesetz, AG oder so)- oder an die, hinter denen man (wenn auch manchmal schwer) steht :tuedelue


    Soll heissen, ich würde generell weder das Eine, oder das Andere machen- sondern auf mich selber und vor allem auf mein individuelles Kind hören :brille


    Was andere Eltern tun ist mir grds. mal völlig egal ;-)
    und im Zweifel bin ich bereit- meine Einstellung auch mit einem Lehrer auszudiskutieren.... idR. kam dann immer ein Kompromiss bei raus :brille


    Bei der Dauer z.B.: wenn Kind wirklich angestrengt eine Stunde arbeitet, dann würde ich dann auch Schluss machen :daumen
    wenn Kind aber eher mit dem Kopf in den Wolken ne Stunde auf das Blatt gestarrt hat- die Gedanken schon beim Fussball :D , dann würd ich ggf. auch ne zweite Stunde dranhängen 8-)


    Genauso beim vergessen- wenn Kind einfach ein Träumer ist, oder extra vergisst :rainbow: oder krank war, dann würd ich die vermutlich auch "besorgen"
    wenn nur "mal" vergessen wird- dann eher nicht....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Also aus meiner Erfahrung, meine beiden Kröten sind 16 und 14. Es nützt nix die Kinder immer und immer wieder auflaufen zu lassen, das mag zwar anfangs bei einigen Lehrern toll ankommen, aber auf die Dauer gesehen hilfst Du Deinem Kind null dabei, es zur Verantwortung zu erziehen. Im Gegenteil irgendwann hat er den Stempel drauf, steht als Querulant da.


    Ich halte nix davon die Aufgaben der Kinder zu machen, aber ich bestehe darauf das sie sie machen. Im späteren Arbeitsleben können sie auch nicht sagen, nö mach ich nicht.


    Wenn du das "Glück" hast wie ich, hast du ein Kind das es gar nicht juckt, Einträge und 6 zu bekommen, da siehste das der Erziehungsversuch erfolgreich gegen den Baum laufen kann, ergo bin ich davon weg ihn machen zu lassen und zwinge ihn. Er kann es sich nicht leisten den Revoluzzer zu spielen, er muss sich mit dem Zeugnis bewerben und sorry, da verstehe ich keinen Spaß, da ich ihn garantiert nicht mit 25 Jahren, arbeitslos noch bei mir im Wohnzimmer sitzen haben will!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Meine Tochter ist im Hort und dort ist Zeit, Hausaufgaben zu machen. Sie bekommen dort auch Unterstützung bei den Hausaufgaben, d. h es wird ihnen geholfen, wenn sie selbst nicht weiterkommen, ohne die Aufgaben "für" sie zu machen.


    Genauso würde ich das auch zuhause machen, falls erforderlich: wenn Kind zu mir kommt, weil es die Aufgabe nicht verstanden hat, dann erkläre ich, worum es geht und gebe, falls notwendig, noch Hilfestellung. Aber das Kind muss die Lösung schon selbst finden.


    Ist natürlich etwas anderes, wenn das Kind unter Dyskalkulie oder Legasthenie leiden würde, da müsste dann wahrscheinlich grundsätzliche Unterstützung her.


    Hausaufgaben sind Pflichtprogramm, deshalb sollten Eltern dafür sorgen, dass das Kind sie auch (selbst) macht. Ich finde es in Ordnung, wenn man als Eltern die Aufgaben seines Kindes mit diesem zusammen durchgeht, um ihm ggf. zu helfen, Fehler zu korrigieren, aber immer so, dass das Kind dabei auch lernt.


    Was Anregungen der Lehrer angeht, würde ich sie nutzen, wenn ich sie für sinnvoll halte, aber wenn ich ein anderes Vorgehen für besser halte, würde ich es eben anders handhaben. Ich halte es für sinnvoll, wenn es Rahmenvorgaben gibt, an denen man sich dann grundsätzlich orientiert. Alles bis aufs i-Tüpfelchen vorzugeben halte ich für schwer umsetzbar.

  • Mein Thema... :lach


    Mein Leitspruch: es gibt nicht DAS Kind für DIE Methoden oder DIE Schule - zumindest im Bereich der Grundschule. Ich glaube schon, dass sich das in der weiterführenden Schule auch mit den unterschiedlichen Leistungsniveaus Gymnasium, Realschule, Hauptschule relativiert. Von Gleichmacherei halte ich rein gar nichts, da bin ich schon recht konservativ.


    Ich habe 2 Kinder. Beide sind klasse, ich liebe sie sehr. Aber sie sind auch beide völlig unterschiedlich.


    Kind 1 ist der "perfekte" Lerntyp für freie Arbeit, Individualisierung, Differenzierung und "moderne Unterrichtsformen. Sie ist motiviert, leistungsorientiert und engagiert. Sie hat Zeit ihres Lebens die Hausaufgaben selbstständig und freiwillig gemacht und auch mal etwas zusätzlich zu lernen, war nie ein Thema. Ihr sind Noten und Beurteilungen wichtig.


    Kind 2 ist - überspitzt formuliert - das krasse Gegenteil. Bei Kind 2 hatte ich während der Grundschule vor allem in den wichtigen ersten 3 Schuljahren auf Grund der Trennung und ein paar anderen Dingen wenig Zeit. Daran knabbert mein Sohn noch heute. Er hätte viel mehr Hilfe meinerseits gebraucht. Schulische Vorgaben a la "Lassen Sie ihn alleine machen" waren bei ihm absolut kontraproduktiv.


    Ich würde schauen, was das einzelne Kind braucht!

  • Meine Biene ist jetzt in der 2.Klasse und erledigt ihre Hausaufgaben überwiegend dort. Diese haben ein gutes Konzept und ich bin sehr zufrieden (Kind auch), da die Hausaufgabenbetreuerin konstant ist und auch den Lehrerinnen Rückmeldung gibt (wenn es z. B. zu viele Aufgaben waren) . Ich schaue zu Hause nochmal drüber , bei Fehlern, die aus reiner Flüchtigkeit entstanden sind, lasse ich von ihr korrigieren. Neu Erlerntes lass ich auch mit Fehlern stehen, damit die Lehrerinnen sehen, dass sie das noch nicht verstanden hat.
    Ansonsten machen wir Mathe-und Lesefleiß...letzteres liebt sie.
    Und Sachthemen, die versteht sie nicht mal als Hausaufgabe, da versucht sie möglichst viel in Erfahrung zu bringen.
    Auflaufen lasse ich sie nicht. Das was sie an einem Schultag leisten muss ist schon so ein großes Pensum, da darf mal was vergessen werden.
    Wir haben eher ein "Problem" damit, dass sie Sachen verleiht und nicht mehr weiß an wen oder ihre Sachen verbummelt. :tot Klar, kann ich da sagen: Pech...aber ich finde es doof, wenn sie ohne "Arbeitswerkzeug" in die Schule geht. Nur geht das irgendwann ins Geld. Da kümmere ich mich schon, die Arbeitsutensilien wieder zu bekommen über die Eltern.
    Was ihre Aufgabe ist, ist ihren Tornister zu packen und ein Frühstück sich zuzubereiten.
    WhatsApp -Gruppe bin ich ausgetreten, da wird die meiste Zeit eh nur gelästert oder sich gestritten. Ätzend.

  • Ich würde schauen, was das einzelne Kind braucht!


    So sehe ich das auch. Und deshalb können die Empfehlungen der Lehrerin nur ein Anhaltspunkt sein, ergänzt durch das, was man selbst als Elternteil, der man ja sein Kind am besten von allen kennt, für sinnvoll, richtig und stimmig hält. Und da kann sich durchaus das, was die Lehrerin sich vorstellt, prima ergänzen mit der elterlichen Sichtweise.

  • WhatsApp -Gruppe bin ich ausgetreten, da wird die meiste Zeit eh nur gelästert oder sich gestritten.


    Brauche ich auch nicht, um mich mit den Eltern auszutauschen, mit denen ich das möchte. Ich habe für so etwas auch keine Zeit. Wer mich erreichen möchte, weiß auch, wie.


  • So sehe ich das auch. Und deshalb können die Empfehlungen der Lehrerin nur ein Anhaltspunkt sein, ergänzt durch das, was man selbst als Elternteil, der man ja sein Kind am besten von allen kennt, für sinnvoll, richtig und stimmig hält. Und da kann sich durchaus das, was die Lehrerin sich vorstellt, prima ergänzen mit der elterlichen Sichtweise.


    Wobei es aber auch durchaus sein kann, dass die Vorgaben der Schule und das, was man zu Hause mit dem Kind erlebt, völlig kontrair sind! Das hatte ich hier bei Kind 2. Die ersten 2 Jahre war (fast) alles in Ordnung, er arbeitete halt wie von ganz oben auch vorgegeben: "in seinem eigenen Tempo". Bundesland: NRW.


    Die bittere Pille kam dann mit den Noten bzw. dem Übergang auf die weiterführende Schule. Da war dann nix mehr mit "alles gut", da kamen dann die Lerndefizite und das, was mein Sohn durch das ach so nette "Lernen in eigenem Tempo" verpasst hatte, auf den Tisch. :cursing::cursing::cursing::cursing::cursing::motz::motz::motz::motz:


    Ich würde heute ganz vieles anders machen und mich vor allem nicht "ruhig stellen" lassen.


    Aber es ist besser, wenn ich nix mehr dazu schreibe... Immerhin: er wurde nicht diskrimiert :rolleyes3: . Dafür hatte er schon ganz früh absolut keine Lust mehr auf Schule und lernen. ;(

  • Ich würde das Kind auch nicht "ins offene Messer" laufen lassen. Meine Kleine ist z. Z. im Gymnasium 5. Klasse ziemlich gefordert und teilweise auch "überfordert". Wenn ich hier nicht täglich helfen würde, 8|8|8|


    Gerade bei Übergang auf weiterführende Schulen - dies hat uns auch die Rektorin des Gymnasiums bestätigt - ist die Elternhilfe unumgänglich. Ich hoffe, dass meine Kleine in den nächsten Monaten immer eigenständiger das große "Pensum" absolviert. Momentan sind wir nachmittags zwischen 1 1/2 bis 2 Stunden mit allem beschäftigt.


    DAs übrigens nach der Hausaufgabenzeit in der Betreuung... ;(;(;(;(


    Aber - so die Aussagen meiner Bekannten mit Kids auf dem Gymi - es soll besser werden im Laufe der Zeit... :brille

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Während der Schulzeit meiner Kinder war ich Vollzeit beschäftigt. Dazu noch der Arbeitsweg, da war ich locker 10 - 12 Stunden außer Haus, heißt: ich war abends meist gegen 20 - 22 Uhr zu Hause. Daher hab ich den Lehrern von Anfang an gesagt, dass ich weder von heute auf morgen Sachen besorgen, Kuchen backen oder sonst was erledigen kann. Wollen sie mir etwas unbedingt mitteilen, sollen sie mich kurz anrufen oder mir auf die Arbeits-Mailadresse schreiben, da die Kinder teilweise bereits schlafen, wenn ich nach Hause komme. Aus dem selben Grund kann ich bei Hausaufgaben nicht helfen, da mache ich höchstens morgens einen Vermerk, dass Kind mit der Aufgabe Schwierigkeiten hatte. Beschwert haben sich die Lehrer nicht, zumindest nicht mehr als einmal.


    Richtig super finde ich die weiterführende Schule meines jüngeren Kindes: Da gibt es grundsätzlich keine Hausaufgaben außer Vokabellernen. Stattdessen gibt es Aufgaben, die in extra dafür vorgesehenen Stunden während der Schulzeit gemacht werden.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Während der Schulzeit meiner Kinder war ich Vollzeit beschäftigt. Dazu noch der Arbeitsweg, da war ich locker 10 - 12 Stunden außer Haus, heißt: ich war abends meist gegen 20 - 22 Uhr zu Hause. Daher hab ich den Lehrern von Anfang an gesagt, dass ich weder von heute auf morgen Sachen besorgen, Kuchen backen oder sonst was erledigen kann. Wollen sie mir etwas unbedingt mitteilen, sollen sie mich kurz anrufen oder mir auf die Arbeits-Mailadresse schreiben, da die Kinder teilweise bereits schlafen, wenn ich nach Hause komme. Aus dem selben Grund kann ich bei Hausaufgaben nicht helfen, da mache ich höchstens morgens einen Vermerk, dass Kind mit der Aufgabe Schwierigkeiten hatte. Beschwert haben sich die Lehrer nicht, zumindest nicht mehr als einmal.


    Richtig super finde ich die weiterführende Schule meines jüngeren Kindes: Da gibt es grundsätzlich keine Hausaufgaben außer Vokabellernen. Stattdessen gibt es Aufgaben, die in extra dafür vorgesehenen Stunden während der Schulzeit gemacht werden.


    Da hast Du sicher "Riesenglück" mit Deinen Kids gehabt, dass diese es so allein gut bewältigt haben und - vor allem - dass die Schule so gut kooperiert hat. Manche Schulen lassen dann die Kids "hinter runter" fallen, da ist fehlendes Eltern-Engagement ein "Abseits" für das Kind.


    Toll, dass es solche Schulen gibt.... :D Darf ich fragen, in welchem Bundesland die Kids zur Schule gegangen sind... ;)

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Da hast Du sicher "Riesenglück" mit Deinen Kids gehabt, dass diese es so allein gut bewältigt haben und - vor allem - dass die Schule so gut kooperiert hat. Manche Schulen lassen dann die Kids "hinter runter" fallen, da ist fehlendes Eltern-Engagement ein "Abseits" für das Kind.


    Toll, dass es solche Schulen gibt.... :D Darf ich fragen, in welchem Bundesland die Kids zur Schule gegangen sind... ;)


    ... ach ich sehe gerade, Du wohnst in Hamburg... hat sich die Frage erledigt

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  • Ich mache es schon so, dass Kleintochter dann in einem Extraheft Aufgaben machen muss. . So ungefähr weiss ich ja worum es in den Fächern gerade geht. Das mache ich damit sie nicht auf die Idee kommt, dass sie dann einfach spielen kann wenn sie die Aufgaben nicht mitbringt. Sie hat schnell, daraus gelernt, dass es schlauer und weniger arbeitsreich ist die Aufgaben sofort mitzubringen.


    Unser Lehrer arbeitet sehr minimalistisch. Nur soviel wie der Lehrplan verlangt. Es sagt er habe keine Zeit um die Rechtschreibung zu kontrollieren, die Kinder sollen schreiben wie sie hören. Auf das Spielchen lass ich mich kein zweites Mal ein. Er lässt zb auch einfach das Genitiv weg, das es den Kindern so schwer zu erklären sei. Da sollen sich die weiterfuhrenden Schulen mit abmühen (Original des Lehrers am Elternabend).


    Zusätzlich zählt die Vollständigkeit der Hausaufgaben hier mit in die mündliche Note.


    Also ich gebe Ersatzaufgaben versuche aber nicht herauszufinden welches die eigentlichen HA sind, kontrolliere (korrigiere Mathe aber nicht), erkläre wenn es nicht verstanden wird und kontrolliere, erkläre und verbessere mit dem Kind alles Geschriebene egal welchem Fach


    Es ist absolut vom Kind abhängig. Die Große vergisst nie Material oder HA und besteht darauf , dass ich nicht helfe (ich habe lange gebraucht um das zu akzeptieren ),

  • Es ist ein zweischneidiges Schwert!


    Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass es diese Vorgaben gibt, weil die Lehrerin sehen möchte, was die Kinder können und nicht die Eltern und v.a. auch, ob die Arbeiten in der vorgegebenen Zeit geschafft werden.
    Dies kann nicht überprüft werden, wenn die Hausaufgaben ständig durch die Eltern überprüft und korrigiert werden und alle Kinder immer fehlerfreie, perfekte Hausaufgaben abliefern.


    Für mich hat das dann auch nichts mit "auflaufen lassen" zu tun.... wenn sich alle Eltern daran halten würden!


    Und da liegt das Problem!


    Denn meine Erfahrung war, dass es nicht alle Eltern so handhaben, denn mein Kind muss ja perfekt sein!
    Und damit sieht man dann oft auch, welche Eltern viel Zeit haben (ich sag jetzt mal überspitzt "nur" Hausfrau sind bzw. Teilzeit arbeiten) und wer Vollzeit berufstätig ist und oft nicht mehr die Zeit oder die Kraft hat, sich nach dem Arbeitstag mit den Hausaufgaben zu beschäftigen.... oder eben auch das Kind nicht mehr die Motivation, sich dann abends nochmals hinzusetzen.


    Und damit wird das Lernen immer mehr von der Schule nach Hause verlagert.....


    Daher wäre ich schon grundsätzlich dafür, wenn man sich an diese Vorgaben hält!


  • Und damit wird das Lernen immer mehr von der Schule nach Hause verlagert.....


    Auf der anderen Seite wird seit Jahren erwartet, dass Lehrer die Erziehungsarbeit leisten.


    Im Grundgesetz steht sehr weit vorn etwas von Eltern und Pflicht.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Juniors Klassenlehrerin meint auch, länger als eine Stunde sollten die Kinder nicht an den Hausaufgaben sitzen. Lesen klammere ich da immer aus, weil Junior sehr langsam liest und wir das eh immer trennen. Sollte er mit einer Aufgabe im Rechnen mal überhaupt nicht zurechtkommen, darf er stattdessen eine Seite aus dem Förderbuch rechnen, das ist aber eine Absprache die nur zwischen Junior und seiner Lehrerin besteht. Wenn er ein Übungsblatt/Buch/Heft nicht dabei hat, hat er in dem Sinne Pech gehabt und macht diese Aufgabe halt nicht. Sowas muss aber am nächsten Tag nachgeholt werden, er hat dann einfach mehr Arbeit als normal.


    Wenn er Hausaufgaben macht, sitze ich entweder daneben und erinnere ihn daran, dass er sich konzentrieren muss. Inzwischen klappts aber auch immer öfter recht gut, dass ich ihn mit den Aufgaben allein lasse und er zu mir kommt, wenn er Fragen hat oder sich bei einer Lösung nicht sicher ist. Ich schaue mir die Aufgaben sobald sie fertig sind einmal an und gehe sie mit ihm durch, Fehler korrigieren wir dann auch gleich. Wenn ich merke, dass ein Fehler von mangelndem Verständis kommt, versuche ich mich an einer Erklärung, ansonsten gebe ich der Lehrerin Bescheid, dass es da noch ein wenig hakt. Sie kann Junior aber ziemlich gut einschätzen und weiß, wo seine Schwächen liegen.


    Wenn Junior mal seine Hausaufgaben vergessen hat, frag ich auch per Anruf oder Whatsapp bei anderen Eltern nach, was für den Tag ansteht. Würde er dauerhaft seine Aufgaben nicht notieren oder sich wenigstens merken, würde ich ihn in Absprache mit der Lehrerin"auflaufen lassen".


    Ob sich die anderen Eltern daran halten oder wie sie das handhaben, ist mir ziemlich egal, das betrifft weder meinen Sohn, noch mich.

  • Ich bin selbst Pädagogin, ich würde mich an diese Vorgaben nie halten. Mein Sohn machte in der Grundschule die Hausaufgaben im Hort, dort wurden die Hausaufgaben auch kontrolliert und ggf. kurz nochmal etwas erklärt. Am Nachmittag oder am Abend habe ich mit ihm zusammen aber nochmal kurz die Hausaufgaben und den Schulstoff durchgeschaut, Schwierigkeiten nochmal genau und in Ruhe erklärt - gerade bei neuen Themen in Mathe oder Grammatik hat ihm der kurze Einzelunterricht zu Hause da sehr geholfen. Problemfelder (bei meinem Sohn die Rechtschreibung) haben wir auch in kleinen Einheiten am Wochenende nochmal geübt - keine Angst, 15 min nach dem Frühstück sind kein Drill :) .


    Jetzt im Gymnasium hat er keinen Hort und er bekommt von mir jede Unterstützung die er braucht, da der Übergang trotz sehr guter Grundschulnoten nicht ganz einfach ist. Wir gehen zu Hause den Schultag nochmal kurz durch, die Hausaufgaben macht er selbständig, danach kontrolliere ich und wir gehen mögliche Schwierigkeiten auch nochmal durch. Auch bei der Einteilung für das Lernen auf Arbeiten unterstütze ich ihn noch, das wird dann mit der Zeit immer weniger werden.


    Bildung ist meiner Ansicht nach keinesfalls ausschließlich Thema der Schule. Wenn er etwas nicht versteht, ist es zu Hause meist in sehr kurzer Zeit geklärt, das ist eine Selbstverständlichkeit, dass man seine Kinder da unterstützt. Schwierige Hausaufgaben einfach liegen lassen, statt zu erklären und zu kontrollieren? Das halte ich sogar für schädlich. Erstens ist nicht garantiert, dass sich der Lehrer für jedes einzelne Kind die Zeit nehmen kann, die Schwierigkeiten nochmal in Ruhe und Ausführlichkeit zu klären, und zweitens etabliert man dadurch eine schlechte Einstellung gegenüber schwierigen Aufgaben. Probleme sind zum Lösen da, nicht zum Liegen lassen.


    Das alles hat gar nichts mit Perfektion zu tun. Kindern macht Schule mehr Spaß, wenn sie das Gefühl haben, gut mitzukommen und erfolgreich zu sein. Und Spaß an der Schule ist wichtig, immerhin verbringen sie ein Großteil ihrer Kindheit darin, sie soll nicht als Bürde wahrgenommen werden.


    Zudem kommt mein Mann aus einem Land, in dem es für eine ganze Zeit gar keine oder miserable Bildung/Schulen gab für seine Volksgruppe. Von daher gehört Bildung für uns auch selbstverständlich mit ins Elternhaus. Matheknobelaufgaben kann man auch als "Familiensport" betreiben, das 1x1 kann man auch auf Zeit stoppen und einen kleinen Wettbewerb daraus machen etc. etc. - ohne, dass es als Zwang oder ähnliches wahrgenommen wird - sondern als Familienspaß. Bildung soll Spaß machen, ob zu Hause oder in der Schule.


    Schwierige Aufgaben einfach wegzulegen und an einem anderen Tag eventuell in der unübersichtlichen Klassengruppe zu besprechen, statt an Ort und Stelle zu erörtern, widerspricht meiner Ansicht nach einem sinnvollen pädagogischen Konzept. Es steckt auch gar kein individuelles Konzept dahinter - vielmehr soll es "Chancengleichheit" zwischen Kindern, deren Eltern sich kümmern und Kindern, deren Eltern sich nicht kümmern herstellen. Aber wie gesagt, dank hässlichen Familienerfahrungen mit "einheitlichen" (=kommunistischen) und repressiven Bildungssystemen, setzten wir lieber ganz individuell auf unsere Kinder, denn jedes Kind ist anders ausgestattet in Lerntempo, kognitiven Möglichkeiten und Interessen. Mir ist sogar schon aufgefallen, dass mein Sohn beispielsweise ein Thema, welches in der Schule in einer Doppelstunde erörtert wurde, einfach nicht gut erfasst hatte - was an der Lautstärke, Ablenkung vom Nachbarn, selbst gequatscht o.ä. liegen mochte. Zu Hause habe ich es ihm dann in gerade 10 Minuten erklärt und es saß.... natürlich ist "Einzelunterricht" viel effektiver. Warum man deshalb Schwierigkeiten, die oft in wenigen Minuten erklärt sind und Frust vermeiden, wieder zurück an die Schule verweisen sollte - ein pädagogisches Rätsel. Wenn man dem Lehrer mitteilen möchte, dass die Aufgaben zu anspruchsvoll fürs Kind waren oder sehr lange gedauert haben, geht das bestens auch durch einen Vermerk ins Hausaufgabenheft.