Und täglich grüßt das Murmeltier: Kinderarmut wächst erneut

  • ... ich kann und werde meiner Tochter nicht empfehlen, in Deutschland Kinder zu bekommen (ohne Absicherung durch den Mann) Das Risiko, mit Kindern dazustehen und in die Armut zu "sinken", ist mir viel zu groß.


    Es ist vielleicht falsch, aber Sie soll sich ganz auf Ausbildung oder Studium konzentrieren und dann leben. Das, was ich erfahren musste und täglich erlebe, möchte ich ihr ersparen... :(


    Mit dieser Meinung gehe ich übrigens mit allen meinen alleinerziehenden Freundinnen konform... :D


    Das ist ja weniger Meinung als vielmehr Erfahrung aus der Praxis. Und der Mensch ist ja lernfähig: Sind die Umstände nicht danach, macht man bestimmte Dinge nicht.
    Unsere Politik lässt nicht nur Kinder verarmen. Sie schafft dadurch auch ein Klima, halt Kinder nicht mehr in die Lebensplanung aufzunehmen (und das nicht aus Egoismus, sondern aus Verantwortung). Und damit bricht das ganze "stolze" Gebäude zusammen. Um "unsere Rente" zu bezahlen, wird keiner mehr da sein. Auch pflegen wird "uns" keiner. Es wird auch keiner auf "unseren" Atomschrott aufpassen, dass der schön versiegelt bleibt.


    "Zukunftsorientiert" ist da nichts dran. Sondern alles darauf ausgelegt, im Hier und Jetzt verbraucht zu werden. Und da leben halt einige auf Kosten anderer. Auf Kosten der Familien und Kinder, die eigentlich etwas nach vorne bringen woll(t)en.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Das ist ja weniger Meinung als vielmehr Erfahrung aus der Praxis. Und der Mensch ist ja lernfähig: Sind die Umstände nicht danach, macht man bestimmte Dinge nicht.
    Unsere Politik lässt nicht nur Kinder verarmen. Sie schafft dadurch auch ein Klima, halt Kinder nicht mehr in die Lebensplanung aufzunehmen (und das nicht aus Egoismus, sondern aus Verantwortung). Und damit bricht das ganze "stolze" Gebäude zusammen. Um "unsere Rente" zu bezahlen, wird keiner mehr da sein. Auch pflegen wird "uns" keiner. Es wird auch keiner auf "unseren" Atomschrott aufpassen, dass der schön versiegelt bleibt.


    "Zukunftsorientiert" ist da nichts dran. Sondern alles darauf ausgelegt, im Hier und Jetzt verbraucht zu werden. Und da leben halt einige auf Kosten anderer. Auf Kosten der Familien und Kinder, die eigentlich etwas nach vorne bringen woll(t)en.


    Traurig, sehr traurig - aber wahr und um ganz ehrlich zu sein, halt mich nur mein unerschütterlicher christlicher Glaube und die Verantwortung für mein Kind aufrecht und lässt mich den Tag überstehen.... :daumen


    So, ich gehe jetzt mein Kind holen, setze ein pflichtmäßiges Lächeln auf (wie immer) und weiter geht es... :thumbsup:

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • das war nicht auf AE's gemünzt - sondern allgemein auf Eltern. Im Alltag treffe ich täglich viele Menschen mit sehr wenig Einkommen, viele die Aufstocken müssen. Fast immer - außer bei chronisch Kranken - ist es aber der Beruf die "krux" - oft paßt der Beruf nicht zum Menschen oder den Beruf gibt es nicht mehr. Die Bereitschaft in Bildung zu investieren - und sei es nur Zeit in einer bezahlten Fortbildung haben viele nicht. Das ist sehr schade. Da fehlt es an der Perspektive für die nächsten Jahre und Jahrzente.


    Ich weiß ja nicht was das für Leute sind...
    Was ich oft erlebe ist ganz einfach das den Eltern teilweise schier unmöglich gemacht wird, einen adequaten Job mit Kind oder Bildung mit Kind aufzubauen. AEs sind da noch mehr betroffen als anderen.
    Wer im Einzelhandel arbeitet hat Probleme eine Anstellung mit Kind zu bekommen, wegen der Schichten.
    Ich kenne die verschiedensten Modelle...manche Familien leisten sich zur Kita eine zusätzliche Kinderbetreuung, weil sonst beide Eltern ihre Arbeit nicht ausüben können.
    Ich persönlich habe verschiedene Qualifikationen, ich arbeite allerdings derzeit weit unter meinem Bildungsstand in meiner ursprünglichen ersten Ausbildung als Erzieherin und auch nur in Teilzeit, weil es unter unseren Lebensbedingungen derzeit das "passenste" ist, die Arbeitszeiten passen überein mit der Kita Öffnungszeit und sie darf jederzeit mit zu mir auf die Arbeit. so habe ich ein Betreuungsproblem gelöst.
    Davor habe ich (man höre und staune) als Maklerin gearbeitet und z.T. richtig gut verdient, bin in der Elternzeit nach der Trennung gekündigt worden und tja...durfte mir erstmal was ausdenken...seit 2 Jahren kein KV...keine lebenden Eltern...ich habe es zumindest so empfunden das ich nicht die grosse Wahl hatte...
    Umso älter mein Kind wird umso mehr kann ich mich auch auf sowas wieder konzentrieren aber mit Kind und vor allem kleinen Kind, ist das nicht so einfach...

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosarot ()

  • Rosarot, du beschreibst eindrücklich die eine Seite der Problematik. Arbeitende AEs werden aussortiert und kommen zu Kleinkindzeiten nicht zurück in einen angemessenen Job.


    Die andere Seite sind AEs, die über Jahre in zeitlicher und gesundheitlicher Selbstausbeutung den Job halten. Dabei werden sie weder ihrem/ihren Kinder(n) gerecht, noch sich selbst. Ein Teil schafft bis zum buchstäblichen Umfallen. Und steckt dann doch in der Armutskrise, weil die Gesundheit nicht mehr mitspielt.


    Der andere Teil schafft es auf dem letzten Gummi bis zum Auszug der Brut. Um dann festzustellen, dass sie nicht gelebt haben, sondern gelebt wurden. Kaum Sozialkontakte bestehen, man gefühlte zehn Jahre älter ist als die Nachbarschaft mit gleichaltem Nachwuchs.


    Man kann sich zwar feiern lassen dafür, alles "alleine" geschafft zu haben. Man ist nie abgestürzt, sondern hat mit Glück den Kampf gewonnen (wirklich?). Weil man gesehen hat, wo man da landet im Falle eines Falles. Und das wollte man nicht - verarmen und den Kids die Chancen verbauen. - Aber zu welchem Preis ist das geschehen?




    Und das sind, bitteschön, strukturelle Probleme.


    Edit: Text wie angekündigt gelöscht, da erledigt. Volleybap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()


  • Deswegen hatte ich es ja geschriebn, es sind strukturelle Probleme.
    Das viele AEs gesundheitliche Probleme bekommen und der Burn Out z.B. auch in dieser Gruppe sehr hoch ist, weiß ich auch.
    Deswegen hatte ich persönlich mich auch erstmal für Teilzeit entschieden und damit mein Kind nicht zu kurz kommt.
    Wir leben nicht als Aufstocker, sondern ich finanziere uns damiit, also liegen wir über der Armutsgrenze.
    ABER toll ist es nicht und zu wenig, eine gesundheitliche Gefährdung fände ich jedoch schlimmer.


    Aber was von AEs gefordert wird zu leisten oder leisten zu müssen, wird meiner Meinung nach gesellschaftlich gar nicht gesehen.
    Ein Eltern Familien müssen so funktionieren, wie zwei Eltern Familien...ich weiß nicht warum sich da nichts zum positiven für die AEs wendet.
    Z.B. diese lächerliche Steuerklasse 2.

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Geh mal nicht nur von den H IV Familien aus, sondern auch von denen, ob nun Eineltern- oder Zweielternfamilien, die knapp über allen Grenzen liegen um Zuschüsse zu bekommen. Dann sind es noch weit mehr Kinder in der Armutsfalle. Wenn ich bedenke, daß alles über Klasse 10 die Öffis, wenn überhaupt vorhanden ( denn auf dem Land lebt es sich günstiger) selbst gezahlt werden müssen... so viel zu den gleichen Bildungschanchen... Wenn ein Elternteil meint nicht zahlen zu müssen, ist es oft ein harter Weg einzutreiben. Bei mir z.B. wären Anwalts- und Gerichtskosten selbst zu tragen und der Ausgang unsicher. Obwohl klar bezahlt werden müsste...JA macht nichts. UVG habe ich letzten Oktober beantragt, "Och manchmal (2x) zahlt er ja".... :wand (seit Mai 2015)

  • So wie volleybap beschreibt, geht es mir&es ist seltsam zu lesen was in einem
    vorgeht.


    1. Ja, man geht arbeiten, um den Monat zu "überleben"
    2. man wird Arbeit und Kind kaum gerecht
    3. jdm der nicht ae ist kann es kaum nachvollziehen


    Ein Glück kann ich die Arbeit einteilen wie die Kita kann& mir reichen die 25 Std.
    Aber mehr kann ich auch nicht arbeiten..


    Wobei, ganz ehrlich..
    Wenn ich mir darüber jeden Tag sorgen machen würde, dann geht die Spirale immer abwärts abwärts abwärts.


    Klar, muss sich die Politik was ausdenken, wie es uns ergeht, allein schon UVorschuss, bis 16 oder 18
    Kitakosten etcpp.


    Ich frag mich gerade was Armut genau bedeutet.
    Jemand der von H lV bezieht oder Leistungen wie Wohngeld
    Und Teilhabe?


    Lese gerad angeregt eure Kommentaren und frage mich dann ernsthaft ob ich mich schlecht fühlen soll!?
    Also, ich weiss ich geh arbeiten, bekomme KG u Unterhalt, aber dennoch Wohngeld u automatisch dann Teilhabe.
    Demnach werden alle auf einen Kamm gescherrt, da
    Auch die die H IV bekommen Teilhabe bekommen sowie die die nur " Wg bekommen?
    So werden die Stastiken berechnet.


    Aber ich seh mich noch lange nicht als "arm"
    Wusste zb gar nicht dass ich WG beziehe kann,& zeitgleich auch die Teilhabe.
    Hab mir daraus dann entnommen: Cool,
    Dann zahl ich weniger fürs essen.


    Hhm
    Bin nachdenklich


    :hae:

  • Bin ja mal gespannt, ob sie wegen dieser Statistik die Kinder der Hartz4-Bezieher - bitte schreibt halt net H IV.....das liest sich wie HIV.... :kopf - wieder ins Wohngeld stecken, damit sie aus der Armuts-Statistik rausfallen.....WTF - das hatten wir auch schon.

  • Ich frag mich gerade was Armut genau bedeutet.
    Jemand der von H lV bezieht oder Leistungen wie Wohngeld
    Und Teilhabe?


    Es gibt im Moment zwei gängige Definitionen von Armut in Deutschland:



    1. Wem weniger als 60% des Einkommens zur Verfügung stehen, das die vergleichbare Restbevölkerung im statistischen Schnitt hat.


    2. Wer so wenig Einkommen hat, dass er durch Sozialgelder unterstützt werden muss, um das Lebensminimum zu erzielen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ok, dann gehören wir dazu..
    Erschreckend zu wissen ?-(


    @kopfsalat
    Zu hartv 4 , hab ich gestern auch gedacht ;) nur ich hab es einfach auch so geschrieben.
    Soll man dann besser Alg ll schreiben?



    Naja. Aber Armut hört sich sehr erniedrigend an..
    Armut ist für mich, was ich auf den Philippinen gesehen habe.
    Kinder die auf der Strasse betteln& in Müll essen suchen& auf der Strasse leben.
    Das ist traurig zu sehen& macht einen die Augen auf, wie gut hier einem geht.


    Ich arbeite und wenn wegen der hohen Miete(!) Wohngeld bekomme (15!€) empfinde ich nicht das als arm gelte, demnach ist die Stastitik zu Schwarz - weiss..
    Ich gehöre ja mit meinem Kind in die gleiche Kategorie, obwohl es Familien gibt, die mehr Sozialgelder oder Aufstockungen bekommen..


    Hhm..

    Einmal editiert, zuletzt von Emiha17 ()

  • Warum hört sich arm erniedrigend an?
    Finde ich persönlich nicht, wenn man Weltweite Maßstäbe anlegt dann haben wir in Deutschland so gut wie keine armen, Dach überm kopf, was zu essen, Strom, fließend wasser haben die aller meisten die laut Statistik arm sind.
    Irgendwo muss man das halt definieren wenn man es als Grundlage haben möchte.
    Ich bin auch "arm" im Vergleich zu meinem Umfeld aber auch hier: das ist relativ, in Neukölln wäre ich mit meinem Einkommen vermutlich recht weit oben dabei, da wo ich jetzt lebe ist es das untere drittel und damit laut Statistik "arm" obwohl ich mich nicht arm fühle.

  • 1. Wem weniger als 60% des Einkommens zur Verfügung stehen, das die vergleichbare Restbevölkerung im statistischen Schnitt hat.

    und von welchem Grund- Betrag geht man da aus?

  • und von welchem Grund- Betrag geht man da aus?

    Als arm gilt jemand, der weniger als 60 Prozent des deutschen Medianeinkommens (mittleren Einkommens) hat. Für einen Single liegt die Grenze monatlich bei rund 890 Euro netto, für ein Ehepaar mit zwei Kindern bei etwa 1.870 Euro

  • Und als Zusatzzahlen: Das Statis hat kürzlich den mittleren Stundenlohn der deutschen veröffentlicht: 16,65 Euro brutto.


    "Spitzenverdiener" ist man ab 31,- Euro Bruttolohn. "Niedriglohn" hat man mit weniger als 11,09 Euro brutto die Stunde.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Naja. Aber Armut hört sich sehr erniedrigend an..


    Klar. Arme sind halt Looser.



    Armut ist für mich, was ich auf den Philippinen gesehen habe.
    Kinder die auf der Strasse betteln& in Müll essen suchen& auf der Strasse leben.
    Das ist traurig zu sehen& macht einen die Augen auf, wie gut hier einem geht.


    Dafür muß man nicht mal zu den Philippinen. Das kannst du dir auf deutschen Bahnhofsvorplätzen, Stadtparks oder Fußgängerzonen ansehen. Wir haben in Deutschland über 850.000 obdach- und wohnungslose Menschen (wohnungslos = ohne Mietvertrag) . Eine weitere Million Menschen ist akut von Wohnungslosigeit bedroht. Ich habe einige von denen persönlich kennen gelernt. Da war vom ehem. Bundeswehrpiloten bis zum Bauingenieur alles dabei.
    Nur so ganz am Rande, bei fast 40% der Fälle liegt eine Trennungs-Scheidungssituation zugrunde. Fast ein Drittel der obdach-/wohnunglosen Personen sind Kinder und Jugendliche. Es gibt nach Schätzungen 2-3.000 Straßenkinder in Deutschland, also solche die auf der Straße "leben" und nicht nur abends zum Pennen nach Hause kommen. Die jüngsten von ihnen sind 8 Jahre alt.


    Oder mach mal beim nächsten Trip nach Malle mal in Palma einen Abstecher in die Seitenstraßen der Altstadt (nicht alleine!!!). Da kannst du auch Müllberge, zerlumpte Kinder (und ein paar zwielichte Gestalten) sehen.


    Die Armut, die hier gemeint ist, ist aber eine andere. Hmm, wie erklärt man einem Blinden die Farbe? Es geht um soziokulturelle Teilhabe. Wer kein oder nur sehr wenig Geld für z. B. Freizeitaktivitäten hat, ist ganz schnell gesellschaftlich ausgegrenzt. Es gibt heute auch nicht mehr so viele Plätze für kostenlose Freizeitgestaltung. Was vor 30 Jahren noch Gemeingut war, ist heute privatisiert. Der (Bade)See um die Ecke? Gehört dem lokalen Anglerverein. Wer da heute badet, fährt mit dem Mannschaftswagen der grünblauen nach Hause. 2 Kilometer weiter ist das nächste Naturfreibad. Natürlich mit Eintritt.


    Zitat

    Kindern" an die unterste Grenze der Sozialhilfe" finanzielle Unterstützung zu geben, nicht der Weisheit letzter Schluss sei


    Etwas provokant formuliert bleiben da leider auch Kinder auf der Strecke, denen all die staatlich finanzielle Zuwendung nichts nutzt, weil die Eltern die den Kindern zugedachten Mittel zweckentfremden. Ob das vorsätzlich/fahrlässig geschieht oder aus der Not eine Tugend gemacht wird, lasse ich mal offen.

  • Hi!


    Es ist in Deutschland eben relative Armut. Ich fühle mich arm. Ganz klar. Laut Statistik bin ich es aber nicht. Ich habe auch den Test im Internet gemacht, der Armut aufgrund von drei Kategoriern beleuchtet. Auch dort gelten wir nicht als arm, mein Kind und ich.


    Als ich noch Studentin war, waren wir alle gleich. Auch gleich arm. Keiner hatte mehr Möglichkeiten als der andere. Mein Umfeld bestand aus Menschen, die neben ihrem Studium gekellnert, im Kino oder im Sonnenstudio gearbeitet haben. Abends hat es für 2 Getränke in unserem Stammlokalen gereicht und ich habe mich nie arm gefühlt. Obwohl ich weniger hatte als heute.


    Nun habe ich ein Umfeld, in dem ALLE mehr haben als ich. Keine Singles, nur Doppelverdiener-Paare, die meisten ohne Kinder, viele mit einem Kind. Und ich stehe dem gegenüber mit einem Teilzeitgehalt und einem von mir abhängigen Kind. Mein Bruttostundenlohn ist gut. Völlig in Ordnung. Nur nützt das nichts. Auch nicht, dass ich zwei Berufe abgeschlossen habe. Uninteressant. Ich bin raus, weil ich allein bin. Und weil ich ein Kind habe. Es ist eben so. Ich bin froh, dass ich eine nette Arbeit habe und ein gesundes Kind. Und traurig, dass ich kein passendes Umfeld habe.


    An die Politik habe ich keinerlei Erwartungen. Da wird nichts passieren. Unser Land ist eben nicht familienfreundlich. Interessant ist sicher der Blick ins nordeuropäische Ausland. Da werden familienpolitisch andere Schwerpunkte gelegt. Meine Tochter wünscht sich 2 Kinder. Vielleicht werde ich ihr einen Schwedisch-Kurs und ein Auslandssemester in Schweden empfehlen...man muss ja nicht hier wohnen bleiben. 8-)

  • Hi hi,


    Ich bin gerade so wütend... wütend weil ich ackere wie ein Ochse... weil ich die Nase voll hab zu hören, wie verheiratete Kolleginnen mit 70 Prozent Stelle überfordert sind. ...
    Es als unzumutbar bezeichnen mehr als 3 Nächte zu arbeiten... weil man da kein Mensch ist. .. was soll ich sagen mit 8 Nächten...einem Hauptjob und Nebenjob... keinem Unterhalt...keinerlei Unterstützung vom Staat. Ich fühle mich dämlich. .. ich sollte wahrscheinlich reduzieren und aufstocken... ich bin zu doof... diese Bevormundung und betteln und etc. ..das ist es mir nicht wert.
    Verfluchte soziale Ungerechtigkeit in Deutschland :bldgt:

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole


  • Exakt genau so ist es auch bei mir. Ich bin sehr gut qualifiziert, arbeite in einem gut bezahlten Job und bin trotzdem - gemessen an meinem Umfeld - arm "dran". Denn die meisten Muttis in meinem Umfeld arbeiten aus "Spaß" auf 400-Euro-Basis oder in kurzer Teilzeit für die "Finanzierung" von Luxus, wie Kleidung, Schmuck etc. Die Männer arbeiten in hochbezahlten Job und können 3 bis 4 Urlaube im Jahr, Haus etc. finanzieren.


    Sicher könnte ich auch in die "freie" Wirtschaft zurück, wie schon vor Jahren ohne Kind. Allerdings würde es für Tochterkind bedeuten, dass Mama nur weg ist. Es ist halt mein Problem, dass ich keinen Partner habe, der mich - entweder zuhause unterstützt - oder auch arbeiten geht, um zum Familieneinkommen beizutragen. Mit einem Gehalt in "mittlerer" Gehaltsfügung ist es extrem schwierig, einen guten Lebensstandard zu halten.


    Leider sind mir solche "Exemplare" von Mann noch nie begegnet, ich hatte 2 längere Beziehungen, wo ich nur ausgenutzt wurde und bin deshalb äußerst, äußerst vorsichtig geworden und gehe keinerlei Risiken diesbezüglich mehr ein.


    ... und den Vorschlag mit den nördlichen Ländern finde ich sehr, sehr gut. Hier in Deutschland Kinder zu bekommen, kann ich meiner Tochter nur abraten. :kopf

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12