Hallo,
ich benötige mal ein paar Sichtweisen und Ideen zu meinem Problem. Ich habe gestern eine sehr seltsame, aber wohl ernst gemeinte Nachricht vom Vater meiner Kinder (9 und 11) erhalten. Die Umgänge, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2015 liefen teilweise etwas zäh, meist war er allein mit den Kindern (er hat noch eine Frau und mit ihr ein weiteres Kind) oder hat die Kinder zur Oma gebracht, dort übernachten lassen und sie dann am Folgetag nur abgeholt, 2, 3 Stunden was mit ihnen gemacht und wieder gebracht. Nachfragen, ob etwas nicht passe, wurden nicht beantwortet. Seine Frau war insbesondere zu dem jüngeren unserer beiden Kinder öfter auch sehr "gemein" - Dinge wie: "Wenn du weiter so viel Toastbrot isst, musst du dich nicht wundern, wenn du platzt." und ähnliche Anspielungen, dass das Kind dick sei (was nicht stimmt, KiA sagt jedes Mal, dass das Kind völlig in der Norm liegt) etc. pp. Es gab mehrfach Gespräche zwischen Kind und Vater deswegen. Nach dem letzten Umgang ist er dann kurz angebunden gewesen und gefahren, noch bevor ich vor dem Haus war - obwohl wir uns bis dato immer gesehen haben, wenn er sie brachte.
Seitdem Funkstille - und nun folgendes Mail (ich fasse mal zusammen): Es ginge so nicht mehr, seine Frau und ihn würde die Höhe des Unterhalts psychisch total belasten, da sie sich selbst mit ihrem Kind kein Leben aufbauen können. Aus diesem Grund könne die Frau auch die Kinder nicht akzeptieren und wäre deshalb nie da gewesen in letzter Zeit, wenn die Kinder kamen (was sie ja per se auch nicht muss). Die Ehe der beiden steht vor dem Aus, weil sie sich dauernd und ausschließlich wegen unserer Kinder streiten. Deshalb akzeptiere er zwar weiterhin unsere Trennung mit den damit verbundenen Verpflichtungen, möchte aber die Kinder bis auf weiteres nicht mehr sehen. Telefonkontakt wäre ok, aber sehen geht nicht mehr. Er stünde zu den beiden, aber wir seien ja eine glückliche Familie und er möchte versuchen, mit seiner Frau und Kind auch eine Familie zu sein (so schrieb er es).
Und nun hat er die fixe Idee, dass er das den Kindern sagen möchte - wieso und weshalb sie sich nicht mehr sehen können. Ich halte das für keinen guten Plan, da weder er noch ich absehen können, was eine derartige Ansage mit dieser Begründung für Folgen hat. Seine Idee war, sie einmal vormittags abzuholen, ihnen das so zu sagen und sie dann nachmittags wieder zu bringen. Fertig. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, als ich das las.
In einer ersten Reaktion habe ich geschrieben, dass ich diesen Termin nicht möchte aus o.g. Gründen und dass er sich mal in die Situation des jüngsten Kindes versetzen solle, wenn es derartige Aussagen hört. Ich habe ihm geschrieben, dass zu seiner Fürsorgepflicht auch gehört, die Kinder nicht in derartige Konflikte zu stürzen, dass sie sich am Ende selbst die Schuld für diese Situation geben. Außerdem habe ich geschrieben, ob er diese Tür wirklich von jetzt auf gleich verschließen will? Schließlich könne er ja auch kleinere Unternehmungen mit den Kindern machen (Kino, Zoo, Schwimmbad etc), die keinen ganzen Tag dauern und deshalb auch für die Frau akzeptabel sein könnten, sie muss ja auch da nicht dabei sein. Im Endeffekt kann ich ohnehin nichts erzwingen, aber der Kinder zuliebe solle er doch überlegen, ob er nicht wenigstens zu einem späteren Zeitpunkt die Chance haben möchte, sie zu sehen - die er sich verbauen könnte, wenn er jetzt sagt: Das geht einfach gar nicht mehr.
War meine Reaktion richtig? Wie würdet ihr das handhaben? Ich habe heute früh arg mit mir zu kämpfen gehabt, weil ich wirklich Angst habe, dass er dennoch alles so "ungschönt" zu ihnen sagt und dann ihre Welt einfach so zusammen brechen lässt. Das macht mir große Sorgen ...