Sohn ist (mal wieder) ausgezogen...

  • Hätte, hätte Fahrradkette - was bringt es denn noch zu diskutieren was der LG hätte oder nicht.


    Ich finde es auch gut das er eingegriffen hat, aus eigener Erfahrung find ich das Einschreiten eines Mannes durchaus wichtig, hier hat der Sohn eh schon keinen Respekt vor Dade (sorry Dade), der hätte NIEMALS auf seine Mama gehört, ganz einfach.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Der Mensch ist wohl das einzige Lebewesen, das meint, dass der Nachwuchs die eigene Erziehung mitbestimmen darf. Meine Kinder haben eine klare Ansage bekommen - ich höre mir gern ihre Sichtweise an, aber letzten Endes wird das gemacht, was ich sage. Das heißt nicht, dass ich nicht auch Fehler mache oder mich nicht von dem beeinflusse, was die Kinder meinen, aber im Zweifel ist es meine Meinung, die zählt. So, wie es später, wenn sie Kinder haben, ihre Meinung ist, die Vorrang hat, wenn es um ihre Kinder geht.


    In meiner Wohnung gelten meine Regeln. Daran haben sich auch erwachsene Besucher zu halten. Wer das nicht möchte, kommt entweder nicht oder geht dann wieder. Da bin ich stur und konsequent.


    Auf die aktuelle Situation bei Dadefana bezogen: Auf eine Diskussion mit dem betrunkenen Sohn hätte ich mich nicht eingelassen. Dafür hätte ich der Freundin und ihrer Mutter klargemacht, dass künftige Besuche und die Dauer mit mir abzusprechen sind. Das Zimmer des Kindes hätte ich auf Alkohol hin kontrolliert und sämtliche Flaschen in den Müll befördert. Der ist minderjährig, so etwas darf er im Laden nicht kaufen. Die Freunde des Kindes würde ich komplett des Hauses verweisen, wer einem Minderjährigen harten Alkohol in den Mengen verschafft, ist kein Freund und hat in meinem Haus, in dem sich weitere minderjährige Kinder von mir aufhalten, nichts zu suchen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Also...wenn eines meiner Kinder mit einem Tisch !!!! (hab ich doch richtig gelesen?!?!) nach mir schmeißt, mich und meine Familie auf's Übelste beschimpft, mein Gegenüber so ausrastet, dass er blutige Fingerknochen hat und alles unter Betracht der schon enormen Vorgeschichte...Nee, da wär bei mir die Wattebällchenpädagogik vorbei und ich unterstütze jeden, der den normalen Menschenverstand einsetzt inkl. Anzählen und Konsequenzen. Man muss sich und seiner Familie nicht alles geben, weil einer nicht so kann, will, whatever. Es ist keineswegs so, dass er keine anderen Möglichkeit hat oder hatte. Hilfeangebote gab es zu genüge. Mit 17 ist man nicht erwachsen und auch kein Kind mehr.
    Mich wundert es, dass hier auf dem Verhalten des LG herumgeritten wird, die Ursachen und massiven Handlungen vom Jung mehr und mehr ins Hintertreffen geraten.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Vielen Dank für die vielen Rückenstärkenden Antworten hier. Man kann sich sicherlich vorstellen, dass es mir nicht ganz so leicht fällt und nicht ganz so gut mit der Situation geht, wie es rüberkommt, oder wie man es sich wünschen würde.


    Auch die Kritiken habe ich mir zu Herzen genommen und drüber nachgedacht.


    Nochmal zum Punkt "er war alkoholisiert, ich hätte das Gespräch verschieben sollen...": Entweder hätte ich trotzdem meine Konsequenz "Mädl bleibt nicht da" trotz Gesprächverschiebung durchziehen müssen, dann wäre die Situation genau so eskaliert, oder ich hätte nachgeben müssen und das wäre genau das gewesen, was er wollte. Er hätte sich also wieder durchgesetzt und die Situation wäre an anderer Stelle eskaliert, weil er ja auch im nüchternen Zustand seinen Dickkopf hat. Also werfe ich mir das nicht vor.


    Punkt 2 was mir aufgefallen ist, ich lasse ihn nicht fallen. Er hatte die Chance, den Mund zu halten, ich hätte sogar mit ihm weiterdiskutiert und ich wäre auch zu Kompromissen bereit gewesen, hätte er welche angeboten, anstatt nur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Dass sein Stolz ein "Mundhalten" nicht zulässt, ist mir in der Tat bekannt, aber ich denke, er muss doch lernen, dass es nicht immer nach seinem Kopf gehen kann, nur weil er laut und beleidigend und bedrohend auftritt... Das kann er "draußen" auch nicht machen, mit dem Unterschied, dass meine Tür immer offen steht, wenn er sich entsprechend benimmt.


    Als dritten Punkt möchte ich noch einmal betonen, dass mein LG erst eingestiegen ist, als er merkte, dass wir uns verzetteln. Er wollte der sich aufheizenden Diskussion einen Punkt setzen, den der Bub nicht angenommen hat, und als Warnung gabs dann eben die 2. Als er dann nochmal beleidigend zu mir wurde, hat er von mir als Gegenüber eine Warnung bekommen, er solle jetzt lieber still sein, was er aber nicht wollte. Ich war jederzeit für ihn ansprechbar. Aber ich hatte die Wahl und ich muss zugeben, ich hab mich an dem Punkt für meinen LG entschieden. Entweder ich lasse ihn jetzt auf den Tisch hauen und schau zu was passiert oder ich bremse ihn aus und muss mir vorwerfen, dass ich ihm in den Rücken falle, wo er versucht, mich zu stärken. Als autoritär empfinde ich das auch, aber ich sehe auch nicht, wo das schlecht sein soll? Er hat ihn nicht geschlagen, ihn nur am Arm gefasst und aus dem Raum gebracht. Dass er ausziehen will, war seine Drohung, dass der LG darauf sagt, dann solle er das aber sofort tun, war sein Risiko. Dass er betrunken war, war sein Pech...



    Gestern war er kurz bei uns und hat sich entschuldigt. Hat erst mit mir und dann mit meinem LG das Gespräch gesucht. Seine Worte: "LG, was sagst Du dazu? Du bist hier der Boss..." Hat verstanden, worum es ging. Hat verstanden, dass seine Reaktion falsch war. Hat gefragt, wo er sich Hilfe holen kann. Hat angeboten, er nimmt in Kauf, bis 18 Hausarrest zu haben, seine Freundin nur am Wochenende sehen zu können (was ja nicht verlangt war...), seine Sachen in Ordnung zu bringen, sein Zimmer zu renovieren. Er hat uns erzählt, er ist im Moment bei einem Arbeitskollegen untergekommen, der schon erwachsene Kinder hat. Ich hab mir die Telefonnummer geben lassen, möchte heute mal mit seiner Frau telefonieren. Wie immer nach einem großen Streit war er sehr vernünftig, sehr ruhig, sehr verständig, sehr entgegenkommend und sehr zerknirscht. Er sagt, er könnte dort vorerst bleiben, aber er möchte nicht. Er möchte heim. Es tut ihm leid. Es war eine Kurzschlusshandlung, er möchte was ändern.


    Ich hab ihm gesagt, er soll sich mal ein paar Sachen mitnehmen, etwa für eine Woche. Er hat angeboten, am Wochenende zu kommen, sein Zimmer ordentlich zu räumen, auszumisten, Wäsche zu machen, im Haushalt zu helfen. Ich bin so zerrissen. Mein LG hat zugestimmt. Er hat den nötigen innerlichen Abstand. Kann sagen, ok Jung, ich schau mir das an, beim ersten Fehltritt zeig ich Dir, wo der Hammer hängt... Ich bin so nicht. Ich bin zu weich. Ich würd ihn wieder betüddeln und es ihm "runterschlecken" wie man bei uns sagt. Ich muss mich zurückhalten. Steh ihm grad nicht als Gegenüber zur Verfügung. Verstecke mich hinter meinem LG. Überlasse diesem das Feld.


    Aber ich weiß auch, dass ich bald Stellung beziehen muss, dass ich mich drum kümmern muss und es nicht die Sache von LG ist, das zu regeln. So sehr ich mir auch wünsche, das abgeben zu können, regeln muss ich das selber.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Es ist gut zu lesen, dass Ihr wieder sprechen konntet.


    "LG, was sagst Du dazu? Du bist hier der Boss..."


    Oh. Empfindest Du das auch so? Der LG ist der Boss? Nicht Ihr beide?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich finde es gut, dass du Dich in der Situation für Deinen LG entschieden hast. Das heißt ja nicht, dass Dein Sohn jetzt abgeschrieben ist.
    Aber Du hast auch ein Recht auf Dein Leben und wenn Du Dir das jetzt vom Sohn zerstören lässt stehst Du irgendwann alleine da, weil Dein Sohn irgendwann sowieso auszieht und seine eigenen Wege geht.


    Außerdem ist dann am Ende auch das gute Verhältnis zu Deinen anderen Kindern kaputt.


    Ich würde ihn nicht mehr einziehen lassen, bzw. nur noch so lange bis er 18 ist und aber mit ihm gemeinsam einen eigene Wohnung suchen. Ansonsten ist doch eine weitere Situatuion wie diese Vorprogrammiert.


    Du schmeißt ihn ja nicht raus, sondern suchst mit ihm einen Weg, wie er Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen muss.


    Dann kann er euch jederzeit besuchen und vielleicht entspannt sich die Situation. Ich würde ihm auch anbieten Anfangs wöchentlich in seiner eigenen Wohnung vorbeizukommen um ihn zu unterstützen, damit er lernt wie das alleine Leben funktioniert.


    Es ist doch auch ok, dass du im Moment deinen LG vorschickst. Du brauchst diese Pause erstmal für dich um zu erkennen was das Richtige ist.


    Dafür lebt man doch auch in einer Partnerschaft.

  • Es ist gut zu lesen, dass Ihr wieder sprechen konntet.



    Oh. Empfindest Du das auch so? Der LG ist der Boss? Nicht Ihr beide?



    CoCo, ohne unfreundlich sein zu wollen, aber ich finde es erstaunlich, wie Du Worte und Sätze nimmst, und auf manchmal recht bissige Art damit kommunizierst. Allerdings rechne ich ja auch damit :D Nein. Im Grunde empfinde ich es nicht so, aber ehrlich gesagt, bin ich in der jetzigen Situation sehr froh und erleichtert drüber, dass Sohn so empfindet, einerseits, weil ich so für kurze Zeit mal die Verantwortung abgeben und durchatmen kann und andererseits, weil Sohn nun mal einen Boss braucht und wenn ich es schon nicht sein kann, dann eben der LG.


    Grundsätzlich entscheiden wir aber zusammen. :)

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Dadefana, ja, es kann bei manchen Beiträgen schonmal sein, dass ich Spontantourette bekomme. In diesem Fall war das überhaupt nicht bissig gemeint und ich finde es schade, dass Du das so auffasst. Es war eine ernsthafte Frage. Weil ich das interessant finde, was Eurer Familiengefüge betrifft und wie der Sohn das sieht. Und auch im Hinblick auf das, was Maraya geschrieben hatte:


    Zitat von maraya

    Mir kommt vor, als hätte der Sohn die ganze Szene hindurch das Gegenüber seiner Mutter gesucht und immer den LG bekommen.


    Du sagst ja selbst, dass Du es am liebsten abgeben würdest und das ist ja auch menschlich, wenn man mal nicht mehr kann...


    Natürlich immer als Außenstehende, die gut reden hat, wie wohl so ziemlich alle hier, die nur das lesen, was hier geschrieben wird.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ihr seid ein Paar. Ich sehe und empfinde ich es als absolut normal und in dieser Situation als hilfreich, wenn Dein LG derzeit mehr klaren, abgekühlteren Abstand hat als Du. In meinen Augen hat das auch nichts mit verstecken zu tun.
    Für Deinen Sohn sehe ich da eine Chance. Dein LG nimmt wahrscheinlich die Reibungen und Auseinandersetzungen auf sich, die mit einer männlichen Rolle ausgefochten werden.
    Du bist nen Weibchen ;-)

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ich denke auch, in der jetzigen Situation ist der LG wortwörtlich "Der Mann der Stunde". Das hat auch nichts mit Verstecken zu tun.

  • Dadefana, ja, es kann bei manchen Beiträgen schonmal sein, dass ich Spontantourette bekomme. In diesem Fall war das überhaupt nicht bissig gemeint und ich finde es schade, dass Du das so auffasst. Es war eine ernsthafte Frage. Weil ich das interessant finde, was Eurer Familiengefüge betrifft und wie der Sohn das sieht. Und auch im Hinblick auf das, was Maraya geschrieben hatte:



    Du sagst ja selbst, dass Du es am liebsten abgeben würdest und das ist ja auch menschlich, wenn man mal nicht mehr kann...


    Natürlich immer als Außenstehende, die gut reden hat, wie wohl so ziemlich alle hier, die nur das lesen, was hier geschrieben wird.



    Danke für den Denkanstoß. Also, wenn ich das noch weiterspinnen würde, würde ich sogar sagen, mit seinem aggressiven Verhalten mir gegenüber versucht er, mir eine Rolle aufzulegen, die ich nicht spielen kann, nämlich den Vater. Möchte sagen, wenn er etwas sucht, dann einen Vater. Den er nie hatte. Und damit würde ich sagen, haben wir ja nicht falsch gehandelt. Ich bin nun mal die Mutter. Ich kann ihm nie die Autorität entgegenbringen, wie ein Vater es könnte. Da kann einer sagen, was er will. Wir waren und sind und bleiben in unserer Weiblichkeit und in unserer Mutterrolle immer Mütter... Den Vater kann ihm nur der LG geben. Der ist männlich, hat die passende Stimme, die passende Statur und gibt das passende Vorbild ab. Sollte er ein Gegenüber gesucht haben, hat er in mir die Mutter gefunden und im LG den Vater. Damit könnte ich sogar so weit gehen und behaupten, wir haben das richtig gemacht.


    Man kann auch sagen, ich dreh mir das hin, wie ich es brauche... Kann auch sein. Im Moment brauche ich das so. Ich bin nun mal die Mutter und nicht der Vater. Ich kann ihm keinen Vater bieten, nur den LG. Ich bin weich und nachgiebig und fürsorglich und besorgt. Ich habe meine Prinzipien, die ich versuche, durchzusetzen. Mit Liebe und Güte. Ich gebe zu, dass ich es mit Konsequenz und Strenge nicht so habe, aber dafür der LG. Das ist doch so, wie in intakten Familien auch, würde ich behaupten. Oder zumindest so, wie ich aufgewachsen bin. Ich hatte mit meiner Mutter auch schreckliche Querelen, wenn ich auch nie so weit gegangen wäre, sie zu beleidigen oder gar zu bedrohen. Weil, da war dann mein Vater. Der hat auf den Tisch gehauen und ich war klein mit Hut.


    Wenn mein Sohn Wärme, Geborgenheit und Liebe sucht, dann findet er in mir immer ein passendes Gegenüber. Selbst wenn ich wollte, wäre ich überfordert damit, den Vater ersetzen zu müssen.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich finde es gut, dass der Sohn von sich aus angekommen ist und sich entschuldigt hat. Die große Frage ist doch jetzt aber....und was jetzt?


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist es nicht zum ersten Mal, dass der Sohn reumütig zu Euch (Dir) zurückgekommen ist. Und doch war es nur eine Frage der Zeit bis der nächste Ausbruch, die nächste Konfliktsituation da war, oder nicht?


    Dade, versuch emotional etwas Abstand zu bekommen und die Situation in allen Aspekten zu betrachten. Ich, weiß das ist so schwer, aber ich denke, es ist wichtig, dass Du zumindest etwas Abstand bekommst um alles besser einschätzen zu können. Und danach entscheidest Du zusammen mit Deinem LG, wie Ihr weiter verfahren wollt.


    Ich persönlich finde die Idee nicht schlecht, bei dem Auszug des Sohnes zu bleiben, und mit ihm zusammen nach einer geeigneten Bleibe zu suchen. Das könnte auch für ihn ein Schritt zur Selbstverantwortung sein, den er vielleicht braucht.


    Ich drücke Dir die Daumen, dass Ihr zusammen eine Lösung findet, mit der Ihr alle leben könnt...wie auch immer die aussehen mag. :blume

  • Danke für den Denkanstoß. Also, wenn ich das noch weiterspinnen würde, würde ich sogar sagen, mit seinem aggressiven Verhalten mir gegenüber versucht er, mir eine Rolle aufzulegen, die ich nicht spielen kann, nämlich den Vater. Möchte sagen, wenn er etwas sucht, dann einen Vater. Den er nie hatte. Und damit würde ich sagen, haben wir ja nicht falsch gehandelt. Ich bin nun mal die Mutter. Ich kann ihm nie die Autorität entgegenbringen, wie ein Vater es könnte. Da kann einer sagen, was er will. Wir waren und sind und bleiben in unserer Weiblichkeit und in unserer Mutterrolle immer Mütter... Den Vater kann ihm nur der LG geben. Der ist männlich, hat die passende Stimme, die passende Statur und gibt das passende Vorbild ab. Sollte er ein Gegenüber gesucht haben, hat er in mir die Mutter gefunden und im LG den Vater. Damit könnte ich sogar so weit gehen und behaupten, wir haben das richtig gemacht.


    Das kann natürlich auch sein und ich würde Dir sehr wünschen, dass es so ist. Und ich wünsche Dir, dass Ihr den für alle richtigen Weg findet.

    LG
    CoCo




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    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich denke mal, dass der LG zwar der Boss genannt wird, aber im Grunde hier eher die Exekutive, also die "ausführende" Gewalt gemeint ist. Legislative und Judikative werden sicher gemeinsam getätigt.


    Und ja, bei einem 17jährigen Jungen der aufbrausend wird würde ich mich auch hinter meinem Mann verstecken. Körperlich ist man dem Sohn als Frau meistens nicht mehr gewachsen. Umso wichtiger, hier erkennt man wie wichtig es ist, den Kindern frühzeitig genug ihre Grenzen deutlich zu machen, net weich zu werden. Leichter gesagt als getan. :S



    Die Entschuldigung des Sohnes finde ich gut. Mehr aber nicht. Würde bei mir trotzdem beim Auszug bleiben. Net als Strafe, sondern als Chance für Alle!!

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Nele64 ()

  • Dade, lass deinen Mann mal machen. Die beiden Kerle müssen immer noch "ihr" richtiges Verhältnis zueinander finden. Das ist bei Patchwork in Pubizeiten eine höchst komplizierte Sache. Wenn dein Mann eine zusage gemacht hat, dann steht die. Und ist ein Vertrag zwischen Sohn und deinem Mann. Den hat er auch verantwortlich zu kontrollieren, nicht du ... Lass dir diese "Verantwortungsabnahme" ruhig einmal schenken. Vielleicht habt ihr gemeinsam die Chance, alle jetzt etwas andere Positionen einzunehmen. Neue Verantwortungen, neue Sichtweisen helfen und geben Raum für neues Handeln. Das ist sicherlich erst ein mittelfristiges Ziel. Ab heute geht es darum, dass der Knabe sich sozialverträglich wieder einbringt. Die Chance solltet ihr ihm geben. Noch ist er vier bis fünf Jahre Kind und darf versuchen, sein Leben zu finden und zu lernen.


    Das Gespräch mit dem älteren Arbeitskollegen von ihm solltest du suchen. Der scheint eine gewisse Vertrauensperson für den Knaben zu sein. Immerhin ist er dorthin geflüchtet. Das heißt schon etwas. Dort hat er ein bisschen beichten müssen, denke ich.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Dade, lass deinen Mann mal machen. Die beiden Kerle müssen immer noch "ihr" richtiges Verhältnis zueinander finden. Das ist bei Patchwork in Pubizeiten eine höchst komplizierte Sache. Wenn dein Mann eine zusage gemacht hat, dann steht die. Und ist ein Vertrag zwischen Sohn und deinem Mann. Den hat er auch verantwortlich zu kontrollieren, nicht du ... Lass dir diese "Verantwortungsabnahme" ruhig einmal schenken. Vielleicht habt ihr gemeinsam die Chance, alle jetzt etwas andere Positionen einzunehmen. Neue Verantwortungen, neue Sichtweisen helfen und geben Raum für neues Handeln. Das ist sicherlich erst ein mittelfristiges Ziel. Ab heute geht es darum, dass der Knabe sich sozialverträglich wieder einbringt. Die Chance solltet ihr ihm geben. Noch ist er vier bis fünf Jahre Kind und darf versuchen, sein Leben zu finden und zu lernen.


    Das Gespräch mit dem älteren Arbeitskollegen von ihm solltest du suchen. Der scheint eine gewisse Vertrauensperson für den Knaben zu sein. Immerhin ist er dorthin geflüchtet. Das heißt schon etwas. Dort hat er ein bisschen beichten müssen, denke ich.

    Ich denke auch, dass das ein guter Ansatz für euch alle sein kann!
    Lass die beiden Männer machen, nimm deinen Partner in die Verantwortung, er hat die Zusage gegeben.
    Klappt es nicht, dann halt nicht, zu verlieren habt ihr meiner Meinung nach dabei garnichts, nur zu gewinnen.
    Und du... lehn dich zurück, halt dich raus, genieße es deinem Sohn nicht auf die Finger schauen zu müssen.


    Ich drück dir die Daumen, dass dein Partner da nun auch wirklich dran bleibt!

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Wie es Nele schon schreibt - körperlich mag ich einem Pubi-Kind unterlegen sein, aber ich sollte genug Autoritätsperson sein, dass eine körperliche Auseinandersetzung nicht nötig ist bzw. für das Kind gar nicht in Frage kommt. Die Weichen dafür werden früh gestellt, sind die Kinder erst mal 16 Jahre alt, ist es dafür zu spät.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Wie es Nele schon schreibt - körperlich mag ich einem Pubi-Kind unterlegen sein, aber ich sollte genug Autoritätsperson sein, dass eine körperliche Auseinandersetzung nicht nötig ist bzw. für das Kind gar nicht in Frage kommt. Die Weichen dafür werden früh gestellt, sind die Kinder erst mal 16 Jahre alt, ist es dafür zu spät.

    Dachte ich auch immer. War absehbar, dass Sohn mich irgendwann überragt, 3cm habe ich noch gut :crazy. Wenn man sich da nicht "Kraft seines Amtes" durchsetzen kann, hat Frau verloren. Zu lernen das Schreien und eine bedrohliche Haltung keine Grundlage ist, v.a. bei Menschen die einem (körperlich) unterlegen sind, ist der nützliche Nebeneffekt fürs Leben.

  • Wie es Nele schon schreibt - körperlich mag ich einem Pubi-Kind unterlegen sein, aber ich sollte genug Autoritätsperson sein, dass eine körperliche Auseinandersetzung nicht nötig ist bzw. für das Kind gar nicht in Frage kommt. Die Weichen dafür werden früh gestellt, sind die Kinder erst mal 16 Jahre alt, ist es dafür zu spät.


    Bedauerlicherweise weiß man aber nicht, ob man diese Weichen richtig gestellt hat und ob der "Zug", um in diesem Bilde zu bleiben, nicht auf einer ganz normalen Schiene "entgleist".


    Mit einem guten Erziehungskonzept mag ich dabei helfen, dass das Leben meiner Kids in verschiedenen Lebensphasen, möglichst allen, gut gelingt. Aber selbst das beste Konzept kann das nicht garantieren.
    Und mit keinem oder einem schlechten Konzept kann ich manche negativen Verhaltensweisen vielleicht verstärken. Aber auch da wird die Erziehung nie allein entscheidend sein.


    So gesehen liegt es nicht allein an "meiner Autorität", ob Gewaltausübung für mein Kind mir oder dritten gegenüber infrage kommt. (Genauso wenig wie ich als Autofahrer ob meiner ungeheuer guten Fahrkünste trotzdem nicht garantieren kann, dass ich in einen Unfall verwickelt werde. ) Das Leben funzt leider nicht immer so, wie ich es mir wünsche ...

    Liebe Grüße



    Bap



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  • dadefana, ich finde es wahnsinnig stark von dir wie du das hier beschreibst. auch wenn ich mir vorstellen kann, wie schwer und zereissend das ganze sein muss.


    meiner meinung nach, hast du und auch dein lg richtig gehandelt. sich über erziehungsstile zu streiten kann man immer. ich bin da auch eher autoritär und trotzdem respektvoll und wertschätzend mit meinen kindern. grenzen zu setzen und konsequenz durchzusetzen ist für mich wichtig in der erziehung.


    aber man kann es hier auch nicht mit "normalen" pupertären querschlägen entschuldigen. der sohn hat anscheinend ein alkoholproblem, zeigt suchtverhalten und sympomatik.


    ich denke, es kann sich keiner wirklich vorstellen, wie es ist mit dieser sitation umzugehen und zu entscheiden, der so etwas nicht in seiner unmittelbaren familie (partner/kinder) durchlebt hat, bzw lebt. es ist oftmal immer eine entscheidung zwischen pest und cholera. das ziel loszulassen und ihm die möglichkeit sich selbst zu helfen ist wahnsinnig schwer umzusetzen.
    bei einem (ex-) partner ist es immer noch mal eine andere geschichte, als beim eigenen kind. hier weiter zu unterstützen, ggf rückhalt zu geben, ohne das suchtverhalten weiter zu unterstützen und ein gewisse distanz zu bewahren, ist eine wahnsinnige herausforderung.


    und wenn du hilfe hast, eben durch deinen lg, dann ist das gut. ihr erscheint reflektiert und du kennst deine grenzen.
    es ist nichts verwerfliches, daran zu denken, vernatwortung und entscheidungen abgeben zu wollen und gemeinsam seit ihr stärker.
    du hast den vorteil dich schon auszukennen, die gefahren zu sehen (Co-abhängigkeit)


    ich drücke euch weiterhin so sehr die daumen!

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink