Vorstellung

  • Hallo,


    ich bin Joachim:

    • 54 Jahre alt und Vater eines 4-jährigen Sohnes.
    • lebe von der Mutter getrennt in der Nähe von Köln.
    • unser Sohn lebt 2 Wochen bei mir, dann 2 Wochen bei seiner Mutter, usw. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und unser Sohn ausschließlich bei mir leben wird.
    • der Grund für die Trennung von meiner Frau war ihre Suchterkrankung, sie leidet an Bulimie.


    Ich bin per Zufall auf dieses informative Forum gestoßen. Ich bin erstaunt, wie viele Mütter und Väter Probleme haben, die sich jetzt auch bei mir ergeben.


    Viele Grüße aus Bergheim


    Joachim

  • YES !!! Endlich mal wieder ein Mann und dann noch in meinem Alter.


    Herzlich willkommen


    HG sg

    Und wenn man sich auch noch so bemüht ... Ich passe in KEINE Schublade!


    Der Mensch ist das einzige dumme Lebenwesen auf dieser Erde, der genau DEN Ast absägt, auf dem er sitzt.


    Denke nicht in Problemen, sondern suche Lösungen.

  • Hallo,


    Herzlich :welcome bei uns im Forum. Wir freuen uns, dass Du da bist und hoffen, Du fühlst Dich wohl bei uns.


    Um Dir den Einstieg ins Forum zu erleichtern, haben wir die Möglichkeit einer Patenschaft eingeführt. Genauere Infos darüber findest Du hier


    Wenn Du also gerne einen Paten haben möchtest, bitte ich Dich mir oder Susayk eine private Nachricht (PN) zu schreiben, wir werden dann einen Paten für Dich suchen.


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    Jetzt aber viel Spass bei uns im Forum!

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Hi,
    da ich hier nun die Suchterkrankung Deiner Frau gefunden habe, würde ich gern dazu mal mehr hören wollen.
    Wie funktioniert ein Alltag mit einer Frau, die an Bulimie hat?
    Was ist an Therapie/Hilfsmöglichkeiten gestartet?
    Hast Du Ihr zu was geraten, gehoilfen, abgeraten etc...?


    Wie kann eine Suchterkrankte, alle 2 Wochen mit dem PKW zig KM schrubben?
    Bin etwas verwirrt....

  • :welcome bay-of-russel


    YES !!! Endlich mal wieder ein Mann und dann noch in meinem Alter.


    ach Mensch sg.. ich enthalte mich mal jedem Kommentares... grins

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Hallo Simbaby,


    puh, viele Fragen...und ich hab heute schon so viel geschrieben.
    Aber klar, ich antworte dir gerne!


    Wie funktioniert der Alltag?
    In der Regel problemlos. Meine Frau ging zur Arbeit wie jeder andere auch. Sie hatte sogar einen anspruchsvollen Job mit viel Verantwortung und verdiente auch entsprechend. Ihr waren sogar mal ca. 150 Mitarbeiter unterstellt.
    Im Alltag merkt ein Laie von der Bulimie überhaupt nichts. Die Erkrankten sind im Verstecken ihrer Krankheit so gewitzt, das ich 7 Jahre nichts von der Erkrankung meiner Frau gemerkt habe. Erst als meine Frau im Fahrstuhl bewusstlos umgekippt ist, hat sie selbst gemerkt, das es so nicht weiter geht. Die Einnahme von Unmengen an Entwässerungstabletten hat der Kreislauf nicht mehr mitgemacht. Sie hat sich mir geöffnet und sich alles von der Seele geredet.


    Was ist an Therapie gestartet? (Kurzform)
    Nach dem Zusammenbruch im Fahrstuhl kam das Gespräch mit dem Hausarzt.
    Er empfahl eine sofortige, stationäre Therapie.
    Mit riesigem Glück bekam meine Frau innerhalb von 2 Wochen einen stationären Therapieplatz in Dortmund.
    3 Monate Therapie folgten. Danach 3 1/5 Jahre Therapie ambulant.


    Hast du ihr zu etwas geraten?
    Meine Frau war nach ihrem Zusammenbruch und der "Beichte" bei mir völlig fertig, körperlich und seelisch. Sie hatte keinen Plan, wie sie nun weiter vorgehen muss. Sie wollte so nicht mehr leben und ich musste ständig bei ihr sein, damit sie keinen "Blödsinn" macht.
    Ich hab dann den Termin beim Hausarzt gemacht und war dabei, als sie auch ihm die Tatsachen berichtet hat. Sie hat sich bodenlos geschämt.
    Dann hab ich mit der Krankenkasse telefoniert und nach Therapieplätzen geforscht. In Dortmund habe ich recht schnell einen Termin für ein Vorgespräch bekommen. Also bin ich mit gepackter Tasche mit ihr dort hin. Es bestand die Möglichkeit, dass sie sofort hätte bleiben müssen.
    Ging aber nicht, da kein Platz frei war. Nach 8 Tagen kam dann schon der erlösende Anruf aus Dortmund, Platz ist frei. Meine Frau hatte in diesen 8 Tagen nur noch einen Gedanken: Ich will jetzt in Therapie, sofort. In der Zeit war viel Geduld und Händchenhalten gefragt. War kein Problem, da ich seit dem Tag des Zusammenbruchs im Fahrstuhl unbezahlten Urlaub genommen hatte. Diese Frau tagsüber sich selbst zu überlassen war unmöglich.
    In Dortmund habe ich sie so oft ich durfte und konnte besucht. Unendlich viel geredet und zugehört natürlich. Sie war dort aber in guten Händen, mehr kann und sollte man als Angehöriger in diesem Moment nicht machen. So eine Therapie ist kein Kinderspiel für die Betroffenen...!!
    Im Anschluss an die Therapien kannst du als Angehöriger nicht viel machen. Die Betroffenen haben in der Therapie das Rüstzeug bekommen, um mit ihrer Erkrankung leben zu können. Kleine Rückfälle sind normal. Du kannst, wenn dir eine Veränderung auffällt, mit der Betroffenen reden, wenn sie es zulässt.
    Macht sie dicht, hast du keine Chance.


    Wie kann eine Suchterkrankte alle 2 Wochen mit dem PKW zig Kilometer schrubben?
    Problemlos. Bulimie heißt essen und brechen. Sie steht nicht unter Drogen, die die Fahrtüchtigkeit einschränken.


    LG
    Joachim

  • Hi,
    ich weiß, WAS Bulimie ist.
    Daran bin ich über Jahre fast verreckt.
    Deshalb weiß ich auch noch einiges mehr.
    Ihr "scheint" so viel miteinander geteilt zu haben, ihr "scheint" eine gute Beziehung geführt zu haben.
    Nur- Scheinbar - scheint das nicht funktioniert zu haben.


    Das fängt schon mal dabei an, dass Du hier öffentlich über private Probleme des a. ET. so zwanglos palaverst.
    Ich muss nicht mehr viel wissen....

  • Hallo Simbaby,


    dann war deine Frage ein Glaubwürdigkeits-Test?
    Wenn du ja alles über Bulimie weist, hättest du mich ja nicht Fragen müssen.
    Macht aber nix, kann ich verstehen!


    Ich rede hier so offen über die Probleme mit meiner Frau, weil ich Ratschläge von neutralen Menschen brauche. Machen andere doch auch ständig.
    Ich will meine Frau nicht in die Pfanne hauen. Wenn du das so empfindest, liegst du falsch.


    Ja, meine Frau und ich haben eine sehr schöne Beziehung gelebt, wir waren glücklich, der Meinung waren wir beide.
    Darum haben wir uns auch vor 4 Jahren entschlossen, diese Liebe mit einem Kind zu krönen.


    Ich verurteile keine Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden.
    Ich kenne das Schicksal meiner Frau und weiß was sie in ihrer Kindheit in der damaligen DDR erlebt hat.


    Die Probleme in unserer Ehe entstanden erst nach dem absoluten Rückfall meiner Frau in die Bulimie.
    Richtig schlimm wurde es, als meine Frau unserem Sohn kein Essen mehr zubereiten konnte, aber auch nicht mehr in Therapie gehen wollte.
    Da musste ich die Notbremse ziehen. Ich denke, das Verhalten meiner Frau war ein Hilferuf an mich. Nur: ich kann Bulimie auch nicht heilen.
    Da sie keine Einsicht in eine Therapie zeigte, blieb mir nur der Auszug mit meinem Sohn. Den hat sie vereitelt, indem sie heimlich selbst ausgezogen ist, natürlich mit Sohn. Der Kampf, den meine Frau jetzt gegen mich führt, ist reine Verzweifelung. Sie sagt, ich würde sie nicht lieben, weil ich ihr immer wieder verzeihen würde. Nach ihrer Logik ist es so, das man einen Menschen, den man liebt und der einen dann immer wieder enttäuscht, verlassen muss.
    So würde sie selbst handeln. Sie will, das ich sie hasse, weil sie sich schuldig fühlt. Sie denkt, sie hat mir sonstwas angetan.
    Ja, stimmt auch, und viele Männer an meiner Stelle hätten längst die Koffer gepackt. Die Sucht nach Anerkennung und ihre Folgen wird dir was sagen, daher muss ich nicht weiter darauf eingehen.


    Warum habe ich meine Frau nicht schon früher verlassen?


    2 Gründe:
    Ich kenne und glaube an die Kraft in meiner Frau. Wenn sie es schaffen will, kann sie die Krankheit besiegen.
    Ich bin Christ, aus tiefster Überzeugung. Ich gebe nicht so schnell auf, weil mein Glaube mir hilft, schwere Zeiten zu überstehen.


    So, genug jetzt. Ich hoffe, du bist nicht sauer auf mich und verstehst, was meine Motive sind.


    LG
    Joachim

  • Das fängt schon mal dabei an, dass Du hier öffentlich über private Probleme des a. ET. so zwanglos palaverst.
    Ich muss nicht mehr viel wissen....


    Diese Aussage ist anmaßend



    Jeder hat eine andere Art mit seinen Sorgen fertig zu werden und ja , es gibt sogar Menschen die offen über Probleme und Sorgen sprechen,
    wer fragt und antwort bekommt sollte eher den Mut des befragten schätzen als die Suche nach Antworten und Hilfe zu Verurteilen.



    Menschen mit deiner Einstellung machen es Menschen die kranke Angehörige haben so schwer offen zu bleiben und Hilfe zu bekommen
    und ich weis sehr gut wovon ich hier rede als Mutter eines behinderten Kindes - und nein es ist kein Unterschied ob Suchterkrankung oder Behinderung.

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Mod.-Hinweis: Die Userin Simbaby wird deutlich gebeten, hier einen anderen Diskussionsstil zu pflegen. Volleybap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.