In der Schule meiner Tochter werden die Eltern reihum zum Elterngespräch geladen, ich war letzte Woche dran. Das Gespräch war aus meiner Sicht gut, die Lehrerinnen sind engagiert, meine Tochter geht gerne hin, soweit alles wunderbar.
Unter anderem berichtete die Lehrerin, dass die Tochter speziell von ihrer Mutter (im Gegensatz zu anderen wichtigen Bezugspersonen wie KV (also ich), Großeltern und Paten) auffallend wenig erzählt und hat mich gefragt, ob ich mir das erklären könne bzw. ob das einen Grund hätte. Die Lehrerin weiß, dass ich alleinerziehend bin und dass die Tochter ihre Mutter nur sporadisch sieht. Ich persönlich finde, meine Tochter sollte einfach über das erzählen, was ihr wichtig ist und möchte, dass sie weitgehend normal aufwächst, zumal ich auch die Rückmeldung bekommen habe, dass viele Trennungs- oder Scheidungskinder nach der Erfahrung der Lehrerin viel unsicherer, verschüchtert usw. reagieren. Daher habe ich dazu geraten, die Tochter aus ganz normalem Interesse heraus offen zu fragen (z. B. "wie war denn das Wochenende"?) und eben das Nachfragen lassen, wenn sie zu bestimmten Themen oder Personen nichts erzählen mag. Das hängt auch damit zusammen, dass ich schon seit Kindertagen die Erfahrung gemacht habe, dass sie auf Fragen nach ihrem zurückliegenden Tag recht wenig antwortet und dass es besser ist, einfach damit zu warten, bis sie von sich aus erzählt.
Mich interessiert aber grundsätzlich: hat jemand von den betreuenden Elternteilen ähnliche Erfahrungen gemacht, dass das Kind über den normalerweise abwesenden Elternteil auch auffallend wenig von sich aus erzählt? Welche Gründe könnte das haben?