Kind nach Umgang

  • Ihr Lieben,


    sagt mal habt ihr auch Probleme mit euren Kindern nach dem Umgang? Gestern kam meine Kleine Abends zurück, sie war sehr müde und hat dann als ich ihre Sendung ausgemacht hat, gesagt, sie hätte mich nicht mehr lieb, ich wäre gemein usw. Gut ich habe das so hingenommen, sie war ja müde und es war Zeit zum schlafen gehen. Also ab ins Bett.


    Heute morgen geht aber das Theater weiter: ich will Frühstück machen mit ihr, da sagt sie: sie will etwas Naschen. Ich natürlich: nein, wir frühstücken jetzt erstmal. Sie rennt also weg und knallt mit der Tür. Ich sage ihr, dass sie sich nicht so benehmen soll, dass ich sie lieb habe und jetzt nun endlich mit ihr frühstücken will. Dann kommt wieder: du bist gemein, ich hab dich nicht mehr lieb usw.


    Jetzt habe ich sie gelassen. Kann sie ja nicht zwingen. Aber mach mir natürlich Gedanken. Beim Papa darf sie nämlich Abends so lange gucken wie sie will usw.


    Ist ja auch egal, jedenfalls habe ich Probleme mit ihr nach dem Umgang, sie scheint wie ausgewechselt. Habt ihr Tipps für mich? Ich kann verstehen, dass es schwer für sie ist von einer in die andere Welt. Ich muss auch sagen, dass meine Tochter eigentlich total lieb ist voller Freude und auch sehr verschmust.


    Mit dem Papa will ich eigentlich nicht darüber reden, vielleicht freut er sich ja sogar, dass die Kleine so mit mir redet.


    LG
    Ulrike

  • Willkommen im Club.


    Ich kriege mein Monsterchen in ein paar Stunden wieder und dann richte ich mich auf eine Woche Theater ein. So lange und einen Riesenkrach, ein unglückliches Kind und viel Ärger drumherum braucht es normalerweise nach Umgang. Egal, ob ich den Rest des Tages ruhig gestalte, mit Kind in den Wald gehe, Aktion mache. Kind tut mir schrecklich leid in dem Moment, weil es wohl letztlich Ausdruck von Trauer und Hilflosigkeit ist. Und ich tu mir auch leid, weil ich diejenige bin, die das ausbaden muß, die schimpft und schreit und am Ende tröstet.


    Mit dem Vater habe ich anfangs versucht zu reden. Da er es nicht kennt, macht es wenig Sinn. Er kann auch nicht wirklich was tun, weil es ja Ausdruck des Verlustes ist. Leider kann ich Dir also keinen Tip geben, nur Rückmeldung.


    Gruß

  • Ja das ist völlig normal. Bei Papa läuft es so und bei Mama so und dann muss man halt mal schauen, ob es nach dem Besuch bei Papa bei Mama immer noch so ist wie vorher. Da gibt es nur ein Zähne zusammenbeißen und durch!


    Hier ist es nach den Umgängen nicht mehr ganz so extrem. Es wird erst lustig, wenn Junior mit Papa und den Großeltern 1 - 2 Wochen im Urlaub war. :tot

  • Also ich weiß halt auch nicht so richtig, wie ich reagieren soll. Ich versuche den Tag auch so ruhig wie möglich zu gestalten. Nur natürlich wenn die Kleine sagt, ich bin gemein usw. (wg. nicht naschen dürfen und Fernseh schauen), wirds schwierig. Ich bin es nicht gewöhnt, so abgelehnt zu werden, normalerweise ist sie ein sehr fröhliches und ausgeglichenes Kind. Sie tut mir auch irgendwie Leid.


    Ich hoffe sehr, dass wenn er sie an ihren Geburtstag von der Kita abholt (Donnerstag in 2 Wochen) und ich sie Freitag wieder bekomme, nicht die ganze Geburtstagsfeier am Samstag dann im Eimer ist.


    Danke für eure Rückmeldung, dann weiß ich wenigstens, dass das normal ist.

  • Du musst ihr einfach nur klar machen, dass du sie lieb hast, solches Verhalten allerdings überhaupt nicht geduldedt wird. Es ist einfach nur ungezogen. So habe ich es meinem Kurzen verklickert. Bei Papa gelten Papas Regeln, bei mir die meinen und er möge bei Papa meine Regeln des guten Anstandes zur Not ja nicht vergessen.


    Mittlerweile ist er 7 und weiß natürlich wie man sich zu verhalten hat^^. Umso älter die Kids werden umso weniger passiert sowas. Kann auch mit dem Umgang garnix zu tun haben, sondern einfach nur n kurzer Anfall von Zickigkeit. Auch das kommt vor.

  • Es kommt auch unabhängig von Umgangskontakten vor, dass Kinder einen "gar nicht mehr lieb" haben, wenn ihnen etwas nicht passt oder wenn man Mal eine Sanktion ausspricht. Ist normal.


    Auf ein "ich hasse dich" habe ich reagiert mit "OK, du musst dein Schulheft aber trotzdem jetzt in Ordnung bringen."

  • Ich habe das hier auch schon so erlebt .Kind kommt vom Umgang zurück und ist erst einmal völlig durcheinander.Da schon die Erziehungsmethoden von KV und mir völlig verschieden sind kommt es sehr oft zu Sätzen wie ich habe Dich nicht mehr lieb,geh weg oder ich gehe zu Papa.Er weiß was er beim Papa nicht darf und versucht es dann bei mir.Da ich dann aber gegensteuere gibt es oft Krach.


    Bei Ungezogenheiten frage ich ihn oft ob er das beim Papa auch macht oder im Kindergarten.Worauf dann ein kleinlautes nein kommt.Ich sage dann meistens wenn du das bei Papa nicht machst und im Kindergarten auch nicht dann lass es bitte hier auch.Er ist 6 und versteht es schon sehr genau KV und mich gegeneinander auszuspielen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

    Einmal editiert, zuletzt von Scary ()

  • Jaja es nervt etwas und Segelpapa ich hatte es definitiv in letzter Zeit nur nach dem Umgang, ich mute es dem unregelmäßigem Tagesablauf beim Papa zu. Wobei ich es einfach dabei belasse, hauptsache sie kommt glücklich wieder und HAUPTSACHE der Papa macht nicht nochmal so ein Mist und lässt mich hier auflaufen, morgens wird er sie nicht nochmal abholen. Er hat ja selber gesagt: er hätte sie auch gerne länger, ich so: na dann mach das doch, von mir aus gerne. Nö muss arbeiten (schwarz da kommt nix bei rum für uns). Seufz.


    Soweit so gut, Kind ist jetzt wieder lieb, nachdem sie heute morgen ordentlich rumgebockt hat. Ich machs ähnlich wie du Segelpapa, ich sage, wenn wir uns wg. Fernsehen streiten müssen, dann bleibt er halt ganz aus. Oder auch: dann hast du mich jetzt nicht lieb, ich hab dich immer noch lieb, komm zu mir, wenn du dich entschuldigen magst. Und dann mach ich mein Ding, kochen oder sowas.


    Naja der Papa war früher der strengere von uns beiden und jetzt wo er sie hat und auch mal betreut 24 Stunden oder noch länger, merkt er wie anstrengend es ist und natürlich auch, dass er möglichst super bei ihr da stehen will. Wobei ein regelmäßiger Umgang und Verlässlichkeit ihn super da stehen lassen würde. Jetzt habe ich das Gefühl, die Erziehungsarbeit hängt ausschließlich bei mir.

  • Ich denke die erziehungsarbeit liegt auch bei regelm zwei-wöchigem umgang bei dir, da du sie im alltag hast und regel setzten musst damit es nicht zu bunt wird und papi macht nen spaßumgang und kann dann auch mal alle regeln vergessen.


    Meine sind einfach nur ruhig nach umgang, tauen aber nqch ner zeit wieder auf und wenn was war dann merke ich das erst ein paar tage später wenn die große ständig rumzickt und verbal um sich schlägt. Ich ignoriere das und signalisiere gesprächsbereitschaft in einem vernünftigen ton.


    Letzten umgang erzählte ich kv, dass tochter nen osteopathen termin braucht, ich hier aber nhur eine gute kenne, die lange wartezeiten hat. Er bot an in unserem alten wohnort bei einem zu fragen. Auf meine nachfrage ob es geklappt hätte sagte er ja aber tochter will nicht und versteckt sich im bad. Er wollte sie nicht zwingen um sich die tage mit ihr nicht zu verderben. Also wartet kind noch zwei wochen mit schmerzen auf meinen termin.


    Soviel zu sorgerecht/-pflicht

  • Einer der Gründe, warum es eben doch unsinnig ist, zu sagen, was Kind beim anderen ET macht geht einen nichts an. Sondern dass man sich über das gröbste, wie in der Beziehung einig sein sollte. Und je nach Häufigkeit der Kontakte die eine oder andere Meinung gewichtig sein sollte, weil sie entsprechend Einfluss auf das alltägliche Leben hat. Diese, ist mir doch egal, bzw es muss mir egal sein, was andere ET mit Kind macht, hab ich noch nie verstanden. Denn nur, weil die Eltern keinen Kurs aushandeln müssen, muss das Kind das verarbeiten. Es kann ja Abweichungen geben, sollten aber nicht soo gravierend sein.


    Manchmal bin ich insofern echt froh, dass mir bisher so etwas erspart blieb und dem Junior. Ich kann mir echt vorstellen, dass das für alle nicht schön ist, wenn Kind sich jedesmal erstmal wieder umstellen muss.

  • Ich hatte auch Probleme, der KV machte mir nach der Trennung unendliche Vorwürfe und wenn sie bei ihm und seiner Familie war, wurde ordentlich über mich diskutiert, sie kam dann wütend und trotzig nach Hause, sie hat mich getreten und dann Bilder von der Wand gerissen. Ich war mit ihr bei einer Beratungsstelle der Caritas, aber es half mir nichts. Die Frau meinte nur, ich solle es aushalten und weiterhin den Umgang ermöglichen. Was für eine blöde Welt! Wenn sie bei mir war, war sie so lieb, dann war sie bei ihm und wie ausgewechselt. Nichts half, kein ruhiges Reden mit ihr und keine Umarmungen. Sie alleine in ihrem Zimmer lassen, wollte ich sie mit ihren 4 Jahren auch nicht. Ich fühlte mich schlecht und schuldig. Ich weinte viel. Als mir meine Tochter dann vorwarf, ich hätte Papa nicht mehr lieb und schon einen neuen Mann, platze es aus mir heraus. Ich sagte, ja ich liebe deinen Papa nicht, zwischen uns ist viel schlechtes vorgefallen, wir haben viel gestritten und ich bin nun glücklich ohne ihn. Aber sie soll ihn lieben und zu ihm gehen und ihn sehen, aber soll auch sehen, dass es Mama viel viel besser geht ohne ihn und dass es ruhiger ist, seit dem er nicht mehr da ist. Dass Mama wieder lacht. Später kam ich mir blöd vor. Sie schaute mich mit offenem Mund an und sagte kein Ton. Das nächste Mal als sie von ihm kam, hat sie von dem Wochenende erzählt und hatte gute Laune. Entweder er hat sich gerafft oder sie versteht es nun anders. Sie erlaubt Papa beim Abholen nun auch nicht mehr ins Treppenhaus zu kommen, hier wohnt die Mama mit mir, sagte sie zu ihm. Vielleicht musste sie erst mit beiden Welten klar kommen und auch mal zu hören bekommen, wie es mir eigentlich geht.

  • Willkommen im Club..


    gestern habe ich meinen Sohn auch von seinem Papa abgeholt, erst wollte er nicht mit und dann ab ich zu hören bekommen. Ich sei gemein, doof und würde nur mit ihm schimpfen und ihn nicht mehr lieb haben.
    Aber viel schlimmer war es, als er einmal zurück kam und sagte ich hasse dich, ich will wieder zu Papa.


    Man muss sagen wir sind mittlerweile seit 1 1/2 Jahren getrennt und er fragt auch nicht sehr häufig nach seinem Papa. Manchmal bekomme ich zu hören, ich will nicht zu Papa, aber wenn Papa dann kommt freut er sich doch i.wie.


    Eine Zeit lang habe ich ihn mit Ohrenschmerzen und Fieber zurück bekommen, allerdings waren die am nächsten morgen meist wieder weg. Seit dem gehe ich fast jeden Montag zum Arzt, wenn er wieder kommt, um zu schauen, ob doch mal etwas ist.


    Ich habe gelernt, dass man viel Ruhe und Zeit benötigt in solchen Situationen, aber zeig deinem Kind immer, dass du es über alles liebst und auch wenn du mal "gemein" bist, es nicht weniger lieb hast.


    Liebe Grüße aus Hamburg

  • Wir loten seit Jahren nach jedem Umgang wieder neu die Grenzen zuhause aus - und sie behauptet sie dürfte dies und das beim Papa.
    Ja, da ist es anders, aber sicher nicht so "rosa" wie sie sagt - ich kenne den nämlich.
    Wenn das Kind über "Dritte" wie Schule oder Hort wechselt - also 6-8 Stunden zwischen beiden Haushalten liegen, ist das Verhalten deutlich besser.