Rauswurf - mach ich mich strafbar?

  • Grinsekatze
    Dade ist immer nur hier, wenn sie arbeitet, was sie wohl über Ostern nicht war.
    Außerdem ist sie niemandem hier Rechenschaft schuldig.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • @ Kaj: Es geht doch weniger um Rechenschaft als darum, dass uns alle interessiert, wie es Dade geht und ob sich bei ihnen zu Hause etwas getan hat. (Zumindest hab ich die Nachfragen bisher so verstanden)

  • Piep.


    Kaj hat recht, ich bin normalerweise nur on, wenn ich arbeite, und ich hatte nach Ostern Urlaub. Heute mache ich was für meine Eltern am PC und deshalb bin ich trotz Urlaub hier.


    Also, es hat sich nichts getan bei uns.


    Sohnemann verhält sich ruhig, ist aber auch kaum zuhause. Meinen guten Rat, er solle doch zuhause bleiben und etwas lernen, da er kurz vor den Prüfungen steht, durfte ich mir ja in den Ar*** stecken. Dort steckt allerdings jetzt auch der Vertrag von der Fahrschule.


    Wie dem auch sei...


    Ungerechterweise warten wir tatsächlich ab, dass er uns einen "frischen" Grund für einen Rauswurf liefert. Wahrscheinlich stößt das auf Unverständnis. Aber ich kann/möchte nicht anders. Ich möchte nicht mehr vernünftig mit ihm sprechen. Allein der Gedanke an einen Versuch lässt mein Herz rasen.


    Vor einer Woche hab ich ihm einen Zettel geschrieben, er solle bitte sein Badezimmer reinigen, da wir Gäste bekommen. Kindisch, ich weiß. Zettelchen schreiben anstatt vernüftig miteinander zu sprechen. Aber wer gesehen hätte, wie meine Hände gezittert haben, nur, weil ich einen Zettel an einen nicht anwesenden Menschen geschrieben habe, der verstünde, warum ich jede Konfrontation meide.


    Mein Puls ist seit fast drei Wochen zwischen 103 und 116... der Ruhepuls...


    Montag beginnt bei uns die Schule wieder nach den Osterferien. Sohnemann hat sich vorgenommen, seiner Lehrerin die letzten drei Monate zu Hölle zu machen. Er hat uns das ganz stolz verkündet, weil er nach seinem Praktikum einen Ausbildungsvertrag angeboten bekommen hat. Er hat noch nicht unterschrieben, aber sicht trotzdem vorgenommen, sich das "raushängen" zu lassen...


    Ich antworte nicht mehr auf solche Gespräche. Ich gehe, bevor mir der Kragen platzt. Ich versuche einfach zu atmen.


    Atmen.


    Nicht umfallen.


    Nicht ausrasten.


    Er wird von der Schule fliegen, das weiß ich jetzt schon. Er wird seine Lehrer so provozieren, dass sie ihn schmeißen. Dann hat er nicht mal einen Hauptschulabschluss.


    Ich handle falsch, ich weiß es. Aber ich fühle mich irgendwie so, wie wenn ich jetzt Kraft tanken würde. Ich sauge Ruhe und Gelassenheit in mich auf. Bin sehr viel mit meinen Gedanken beschäftigt, und suche nach innerem Gleichgewicht.


    Ich lasse mir alle Ratschläge durch den Kopf gehen, denke zurück an die paar Therapiestunden die ich deswegen hatte, und ich fühle mich langsam stärker.


    Am liebsten wäre mir immer noch eine vernünftige Auseinandersetzung mit einer Entscheidung, die für alle passt. Mit dem, was ich unterhaltspflichtig wäre, und seinem Lehrgehalt, könnte er sich ein Zimmer oder eine kleine Wohnung leisten. Ich würde das unterstützen. Wir würden wahrscheinlich alle wieder ruhiger leben.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.


  • Ich handle falsch, ich weiß es.


    Nein, du handelst nicht falsch...in meinen Augen handelst du genau richtig. Du sammelst Kräfte, Mut und Zuversicht, denn du wirst von vielen Menschen gebraucht und
    vielleicht, nein GANZ BESTIMMT auch wieder von deinem Sohn...irgendwann, wenn er gelernt hat, dir wieder zuzuhören :daumen

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

  • Der Antrag auf Sorgerechtsentzug liegt dem Familiengericht mindestens seit vergangenem Montag vor. Ich hab nach dem Aufsetzen des Textes nochmal ewig gebraucht, bis ich mich überwinden konnte, den Brief loszuschicken. Gleichzeitig ging eine E-Mail zur Info an die Sachbearbeiterin beim Jugendamt.


    Von beiden Stellen habe ich bisher nichts gehört.


    Zuhause ist es ruhig. Unter anderem auch deswegen, weil ich nicht mehr auf Einhaltung der Richtlinien beharre. Sohn kommt und geht, wie er will, er gibt nicht Bescheid, wo er hingeht und wann er wieder kommt und ich frage auch nicht mehr danach bzw. ermahne ihn auch bei seiner Rückkehr nicht mehr.


    Im Gegenzug darf er hier lediglich sein Zimmer und sein Badezimmer benutzen, wann er will. Küche könnte er auch benutzen, aber ich habe Vorsorge getroffen. Ich kaufe nur noch das ein, was ich sofort verkochen kann, koche portionsgenau und die Reste friere ich ein. Wenn er also zu den Mahlzeiten nicht anwesend ist (und wir nicht wissen, wo er ist und wann er kommt) bleibt der Magen leer. Bzw. es liegen einige Scheiben Brot und ein Stück Käse im Brotschrank.


    Seine Schmutzwäsche wandert wieder zurück in sein Zimmer. Kürzlich fragte er, was er damit wieder solle und ich fragte ihn, was denn ich damit solle. Meinte er, ja waschen!? Meinte ich, wieso ich!? Seitdem liegt die Wäsche in seinem Zimmer :schiel aber gut, wenn er nix mehr im Schrank hat, wird er sich schon dran erinnern, wo die Waschmaschine steht und wie sie funktioniert.


    Was ich mir erhoffe...:


    Ich hoffe, dass es im Zuge einer evtl. gerichtlichen Auseinandersetzung ein klärendes Gespräch gibt und dass Sohn die Möglichkeit, in eine eigene Wohnung zu ziehen in Betracht zieht und am liebsten sogar in Anspruch nimmt. Mit ca. 500 Euro Ausbildungsgehalt, dem Kindergeld und Unterhalt von mir hat er ca. 900 Euro monatlich zur Verfügung und sollte sich damit ein möbliertes Zimmer in der Stadt leisten können. (Kosten ca. 200 Euro zzgl. Nebenkosten). Manche haben weniger...


    Was immer noch aussteht, ist die gerichtliche Entscheidung über seine letzte Anzeige. Es steht immer noch der Beschluss aus. Die letzte Vernehmung ist ein Vierteljahr her und seitdem haben wir von Polizei oder Staatsanwaltschaft nichts mehr gehört. :frag

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  • Seine Schmutzwäsche wandert wieder zurück in sein Zimmer. Kürzlich fragte er, was er damit wieder solle und ich fragte ihn, was denn ich damit solle. Meinte er, ja waschen!? Meinte ich, wieso ich!? Seitdem liegt die Wäsche in seinem Zimmer :schiel aber gut, wenn er nix mehr im Schrank hat, wird er sich schon dran erinnern, wo die Waschmaschine steht und wie sie funktioniert.


    Lieb Dade,


    ich musste zwar lachen über diesen Teil, hätte gern sein Gesicht gesehen (oder das der Freunde wenn er langsam anfängt zu müffeln) aber im Grunde ist es nicht lustig, ich weiß.
    Dennoch, gut gekontert, und darüber darfst Du auch ein bißchen stolz sein!! Hast Du gut gemacht! :knuddel

  • Ach Leute... ich weiß, ich hab kein Recht zu jammern, ich müsste ihn schließlich nur rauswerfen... Aber wo soll ich mich sonst ausheulen, als hier? ;(


    Heute Morgen gab es einen fürchterlichen Streit mit meiner großen Tochter. Ich verstehe sie ja, sie lernt, sie arbeitet, sie kümmert sich um Pferd und Hund, hilft mir im Haushalt, spart, usw. usw. Ein Traumkind. Dagegen ihr Bruder... nun ja...


    Sie macht mir Vorwürfe. Und sie hat ja im Grunde auch Recht.


    Ich find die Situation auch kacke.


    Und ich weiß auch, dass ich kein Recht habe, auf Unterstützung zu warten/hoffen. Es sind meine Kinder und ich muss mich darum kümmern. Trotzdem fühle ich mich alleingelassen. Mein LG ist vordergründig nett und freundlich zu ihm, nur ich weiß, dass er ihn erwürgen würde, wenn er dürfte. Aber sagt mir, wie soll ein Kind lernen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist, wenns ihm keiner sagt? Oder nur einer von vielen?


    Ich bin die große Verbieterin, die alles besser weiß, die versucht, an ihm rumzudocktern, die ihn bevormundet und ihn kritisiert. ICH. Niemand anders. Der Junge denkt wahrscheinlich "Weiber, Hormone, Wechseljahre, sexuell frustriert" oder was auch immer. Er nimmt mich nicht ernst, wieso auch. Ich sag, es ist kacke, wenn er am Dachboden rumwühlt, und Dinge entwendet um sie zu verkaufen, und mein LG sagt dazu nichts, obwohl es seine Sachen sind.


    Ich kann auch LG verstehen. Er hat wohl Angst, dass er sich nicht mehr beherrschen kann, wenn er mal loslegt.


    Und ich?


    Ich warte auf Antwort vom Gericht. Eine kurze Rücksprache mit dem Jugendamt hat ergeben, die Chancen stehen schlecht. Für mich. Der Junge ist anscheinend nicht auffällig genug, um mein Verlangen nach Sorgerechtsentzug zu begründen.


    Ja, muss er denn wirklich erst sich oder andere in Lebensgefahr bringen?


    Muss denn wirklich erst die Familie auseinanderbrechen?


    Ich weiß... es ist meine Sache. Meine ganz alleine. Ich muss handeln. Ich muss ihn vor die Tür setzen. Dabei ist es das letzte was ich will. Ich möchte, dass er bleibt und sich einfindet. Alle anderen möchten, dass er geht. Warum muss ich immer die Belange der anderen durchführen? Warum ich?


    :flenn

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Du denkst zu viel nach. Überleg mal, wie lange sich das schon hinzieht. Wie lange alle anderen Familienmitglieder schon unter ihm leiden.


    Ausheulen darfst und sollst du dich ja auch, aber davon ändert sich letzten Endes nichts. Nur wenn DU etwas änderst, ändert sich die Situation. Er schafft es nicht alleine, deine restliche Familie ist auch machtlos.


    Ich schick dir ne Portion Kraft rüber...


    Und, ich glaube, das wurde hier schon öfter erwähnt, das JA muss etwas unternehmen, wenn du ihn rauswirfst und nicht mehr reinlässt. Sie dürfen ihn nicht auf der Straße sitzen lassen.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Ja, muss es, vorausgesetzt, er meldet sich bei ihnen.


    Ich finde es einfach ungerecht. Klar, unternehmen muss ich etwas, aber wo sind sie alle, wenn ich mit ihm rede. Wo ist der ganze Rest der Familie, wenns um Gespräche geht? Dann sind plötzlich alle beschäftigt oder es geht sie nichts an oder oder oder...


    Warum muss ich das alleine durchstehen? ICH komm sehr gut klar, so wie es ist. Wenn ihn jeder einfach so ignorieren würde und links liegen lassen, wie ich, wenn jeder einfach konsequent alles zusperren und wegschließen würde, ohne sich mords drüber aufzuregen, wenns jeder einfach so hinnehmen würde... Oder mir wenigstens beistehen und den Rücken stärken.


    Aber wenns hart auf hart kommt, und es mal wieder zu einer Konfrontation mit ihm kommt, sind plötzlich alle weg. Dann steh ich alleine da. Kann mich nicht darauf berufen "Deine Schwester findet blöd... mein LG ist zornig, weil du..." Weil plötzlich keiner mehr da ist, um das zu bestätigen. Warum meint ein jeder, ich habe das alleine zu regeln? Wenn LG nicht kommuniziert, dass er mit diesem oder jenem Verhalten nicht einverstanden ist, wie soll der Junge mich dann ernst nehmen? Der sieht doch auch, dass ich immer allein dastehe, wenns erst wird...


    Ich finde das nicht fair.

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  • Warum muss ich das alleine durchstehen? ICH komm sehr gut klar, so wie es ist. Wenn ihn jeder einfach so ignorieren würde und links liegen lassen, wie ich, wenn jeder einfach konsequent alles zusperren und wegschließen würde, ohne sich mords drüber aufzuregen, wenns jeder einfach so hinnehmen würde... Oder mir wenigstens beistehen und den Rücken stärken.


    Ich muss ehrlich sagen: Da hätte ich auch keine Lust drauf. Also alles wegzusperren, abzuschließen, immer aufpassen zu müssen. In meinem Zuhause. Nur, weil EINER nicht klarkommt und keine Grenzen bekommt. Es ist auch nicht die Aufgabe der Geschwister, sich mit seinem Fehlverhalten in diesem Maße auseinander zu setzen. Die haben ihr eigenes Leben, ihre eigenen Krisen, und sicherlich nach dieser langen Vorgeschichte nichtmal mehr ein Fitzelchen Verständnis. Was ich auch nachvollziehen kann.


    Und nein, es ist nicht fair. Aber das hat auch nie jemand behauptet, dass es fair ist. Fair wäre es, wenn du die Initiative ergreifst und deinem Sohn, damit zeitgleich dir und deiner restlichen Familie, hilfst. Das geht nur auf eine Art und Weise, alle anderen Versuche sind kläglich gescheitert. Und klar kommst DU klar. Aber deine Familie nicht. Sie werden dich sicherlich unterstützen, wenn du etwas TUST.

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    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Dadefana


    Das was ich jetzt sagen werde, klingt sehr nach Küchenpsyologie. Ich möchte das vorrausschicken. Spreche aber aus eigener, leidvollen Erfahrung. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Dein Sohn noch minderjährig. Also stell einen Antrag auf Feststellung einer Behinderung bzw. Schwerbehinderung.


    Für mich hat Dein Sohn ein gewaltiges psychisches Problem, dem auch eine körperliche Ursache zugrunde liegen kann. Eine körperliche Ursache, die Du vielleicht nicht einmal kennst. Vielleicht auch er selber nicht.


    Versteht mich nicht falsch. Ich halte Deinen Sohn nicht für geistig behindert, nicht für plemplem. Er kann, muss aber nicht, eine psychische Behinderung haben. Diese Behinderung merken nur qualifizierte Fachkräfte. Wenn es nicht so ist, und es sich einfach um pubertäre bis spätpubertäre Ausfälle handelt, dann um so besser. Aber lass es bitte überprüfen.


    Beste Grüsste


    Michael


  • Sie werden dich sicherlich unterstützen, wenn du etwas TUST.


    Und wo sind dann alle, wenns Probleme gibt? Ich bin doch nicht das Sprachrohr für andere. Klar, wenn ich tu, was alle wollen, dann sind sie sicherlich da. Aber warum steh ich mit den Erklärungen, mit den Beschwerden immer alleine da?


    Ich bin der Buhmann der Familie. Ich hab das zu richten und zu säubern. Ich komm mir vor, wie ein Kummerkasten, dem alles, aber auch wirklich alles um die Ohren gehauen wird, obwohl derjenige, den es betrifft, gleich nebenan sitzt.


    Aber mit dem spricht man ja nicht...


    Aber ich soll. Ich soll immer die Belange der anderen an wieder andere herantragen und gefälligst dafür sorgen, dass alles funktioniert.


    So funktioniert das aber nicht.


    Und wenns dann irgendwann mal dazukommt, dass die Schuld gesucht wird, wer wars dann? Na? Genau! Ich mal wieder...

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Aber ist es die Aufgabe deiner Kinder, in der Familie für Harmonie zu sorgen? Sicherlich nicht. Sie können da gar nichts tun, selbst wenn sie wollten.


    Ich sag das mal ganz hart: Es ist momentan nunmal dein Job, dieses Ungleichgewicht wieder in die richtige Richtung zu biegen. Und es hilft dir nicht weiter, wenn du jetzt lautstark damit haderst. Die Situation zieht sich ja nun schon über Jahre hin, es ist wirklich an der Zeit, etwas zu tun. Nicht mehr zu reden, sondern zu tun.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Kann es sein das du über lange Zeit genau diese Vermittlerrolle ganz bewußt übernommen hast,weil du den Rest der Familie nicht damit belasten wolltest ?


    Ich denke wenn jemand ein Problem mit ihn hat dann soll er es auch mit ihm klären,oder es ihm zumindest vor den Latz knallen.Lös dich so gut es gut aus dieser Rolle,sie hilft niemanden.