Zusammenziehen, lange gefreut und nun auf einmal nervös...

  • Ihr Lieben,


    ich habe eine simple Frage. Mein Freund und ich wollen zusammen ziehen. ich habe mich im Prinzip seit Monaten darauf gefreut und werde zunehmend nervös.


    Ich bemerke, wie ich durch meine Wohnung laufe und mich kaum von der Wohnung trennen kann. Mir ist bewusst, dass meine Wohnung symbolisch für Unabhängigkeit steht.


    Nun hat mir mein Freund folgendes Szenario angeboten: Dass ich meine Wohnung für 12 Monate oder so halte und untervermiete. Ich müsste bei ihm im Haus keine Miete zahlen, da er eine Housing Allowance bekommt. Ich finde die Idee nicht schlecht, bin mir aber nicht sicher ob ich mir mit zwei Studenten (oder so) nicht eine weitere Baustelle ins Haus hole (also zum Beispiel, wenn Parties gefeiert werden etc)…


    Wer war denn noch nervös vor dem zusammenziehen? Ist das normal? Bisher habe ich mich immer gefreut und ihm ist in keinster Weise ein Vorwurf zu machen. Im Gegenteil. Er bemüht sich um kinderfreundliche Treppen, hat den Kindern zwei Zimmer im Haus eingerichtet (mit mir zusammen aber seine Initiative), ausgemistet, Platz gemacht etc…


    Ich haette gerne eine Garantie, dass es nicht noch einmal schief geht.

  • Diese Garantie gibt es nicht....


    Untervermieten muss ja nicht an Studenten sein die Party machen.


    Ich würde die Wohnung kündigen, wenn du dich so drauf gefreut hast würde ich daran festhalten.
    Sicherlich es ist immer schwer ein Stück seines Heims hinter sich zu lassen.


    Aber siehe positiv in die Zukunft.


    Und er bemüht sich ja offenstichtlich sehr.

  • Ich haette gerne eine Garantie, dass es nicht noch einmal schief geht.

    Ach herrje - die gibt es leider nicht.


    Ich war nicht nervös, bevor ich mit Herrn Volleybap zusammengezogen bin.


    Allerdings erinnere ich mich, dass mir am Ende des Umzugsabends, nachdem wir alles in den Umzugs-LKW gepackt hatten und die Wohnung geputzt hatten, ein letztes Mal durch alle Räume gegangen sind und mir dann plötzlich die Tränen liefen - ich wusste erst gar nicht, warum. Es war einfach so, dass diese Wohnung mein Fluchtpunkt war - in diese Wohnung hatte ich mich und die Kids in Sicherheit gebracht, hier sind wir nach dem Ende der Katastrophenbeziehung zur Ruhe gekommen, haben unsere Wunden geleckt, uns wieder aufgerappelt und wieder das Lachen gelernt. Und einfach wieder normal gelebt. Diesen Ort zu verlassen hat dann doch eine Menge Emotionen hochgeholt - aber ich denke, das ist durchaus verständlich.


    Also schau genau hin, wo Deine Nervosität herkommt - Zweifel grundsätzlich an der Beziehung? Befürchtungen, an Eigenständigkeit zu verlieren? Unsicherheit betreffend Deines Status` in seinem Haus? Respekt vor dem Zusammleben unter einem "fremden", nicht für beide Partner neuen Dach? Vielleicht ist es auch noch zu früh?


    Die Fragen kannst Du nur selbst beantworten.


    Eine gewisse Unsicherheit ist sicher normal, aber die Freude sollte schon überwiegen :sonne Sonst muss man noch mal ganz grundsätzlich überlegen: Wirklich schon jetzt? Wirklich zu ihm?Wirklich eine Wohnung statt zwei? ...

  • Ich haette gerne eine Garantie, dass es nicht noch einmal schief geht.


    so was gibt es nie im Leben ;)


    ansonsten behalt doch Deine Wohnung ohne sie unterzuvermieten :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • wenn du es dir leisten kannst dann behalte die Wohnung für einige zeit. wenn du dich sicher fühlst oder sicherer eben wie jetzt kannst du sie immer noch kündigen.

  • Diese Garantie gibt es nicht wirklich, nicht für dich, nicht für mich, für keinen...ABER...
    du kannst aus den Fehlern der gescheiterten Beziehung lernen und es besser machen.


    Wie Frau Volleybap erging es mir auch. Am Abend vor dem Unzugstag saß ich allein in MEINER Wohnung,weinend, zwischen all MEINEN Sachen, die ich mir nach der Trennung so nach und nach gekauft, zusammengespart hatte,
    hier waren meine Töchter und ich wieder zur Ruhe gekommen, hier hatte ich aber auch viel geweint, so manche Nacht nicht geschlafen ABER auch endlich wieder ins Leben , zur Liebe gefunden über 3 1/2 Jahre lang....ich war soooo stolz auf MEINE 4 Wände...
    ABER
    ich wollte auch wieder den Neuanfang mit meinem Freund, ich wollte alles richtig, besser machen und ich hatte auch "Angst", aber das ist normal finde ich, schließlich hatte ich eine dramatische Trennung hinter mir.
    Inzwischen wohnen wir 5 Jahre zusammen und es ist UNGLAUBLICH schön und soooo anders! Ich fühle mich geborgen, geliebt, verstanden und das Wichtigste : meine Tochter auch (die Große wohnt nicht mehr bei uns).
    Wir gehen übrigens sehr, sehr sorgsam mit uns um, achten uns, lieben uns und das tut allen gut! Kein einziges Mal habe ich mich in MEINE Wohnung zurück gewünscht!


    Allerdings haben wir uns sehr bewusst dazu entschieden, gemeinsam in eine neue Wohnung einzuziehen. Wenn ein Haus da ist, ist es natürlich etwas anderes.


    Gesteh dir deine Unruhe zu, das ist normal, wenn du dir im Grunde deines Herzens sicher bist, liebe RosefieldRd :daumen


    Achso, wenn es finanziell passt, dann behalte deine Wohnung noch eine Weile.

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von Summer ()

  • Wie lange seit ihr zusammen? Hast du schon bei deinen Freund übernachtet oder umgekehrt? Wie sieht es mit Haushalt aus? Die Finanzen? Ist das alles geklärt?


    Es ist ein enormer Schritt nach der Trennung mit den Partner seiner Träume zusammen zu ziehen. Zu groß ist die Angst, dass die Beziehung scheitert und alles wieder von vorne anfängt - verständlich. Eine Garantie das die Beziehung lebenslang hält gibt es nicht, leider :(

  • Ich haette gerne eine Garantie, dass es nicht noch einmal schief geht.

    der war gut :strahlen


    zum thema neustart mit sicherheiten in der hinterhand: kann man machen. muss man aber nicht. ;)
    es lohnt sich über folgende zeilen mal zwei minuten nachzudenken: http://www.sonntagszeitung.ch/…etailseite/?newsid=203478

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    Die meisten Menschen wollen nicht glauben, dass sie alles in sich haben, das
    nötig ist, um das zu werden, was sie sich wünschen. Und so versuchen sie sich
    mit Dingen zu begnügen, die ihrer nicht würdig sind.
    Norman Vincent Peale


    Eine mächtige Flamme ensteht aus einem winzigen Funken.
    Dante Alighieri

  • Guten Morgen!


    Hier! Mir ging es genauso!


    Ich habe mich sehr gefreut, grundsätzlich hatte ich ein gutes Gefühl bei der Entscheidung und wusste, dass sie richtig ist...und auf der anderen Seite sind meine Emotionen mit mir durchgegangen :schiel


    Wenn du dich sicherer fühlst, wenn du deine Wohnung noch 2-3 Monate hälst, würde ich es machen. Die Wohnung würde ich für die Zeit nicht untervermieten.


    Hör auf dein Gefühl...ganz tief drin. Versuch zu unterscheiden, was Ängste sind und was dich wirklich beunruhigt. Je nachdem werdet ihr noch länger brauchen, bis ihr euch eingespielt habt. Bei uns hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich gefühlt angekommen bin.
    Ich bin froh, dass ich nciht frühzeitig abgebrochen und immer wieder in mich reingehorcht habe.


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Huhu!


    Wenn Du es dir finanziell leisten kannst würde ich auch ein paar Monate die Wohnung noch behalten wenn Du Dir unsicher bist!


    Ich könnte mir das noch nicht vorstellen! Ich habe seit 3 Monaten einen ganz lieben neuen Partner(alleinerziehender Vater mit einer Tochter auch 13),


    ich bin einfach nur froh mit meinen Mädels meine eigene Wohnung zu haben.Wir sehen uns am Wochenende oder wie z.b. heute Morgen,wenn wir beide mal frei haben.


    Momentan ist s so super!


    Wies in einigen Jahren aussieht weiss ich natürlich nicht!



    So wie Du Dich freust wird das sicher gutgehen,wenn Ihr zusammenzieht!


    Alles Gute :blume

    :strahlen lg Christine


    PS: alles wird gut-immer!

  • Hallo,
    bei uns war es auch so, mein Vertrag lief aus und ich musste mir ne neue Stelle suchen.
    Damit war klar: Entweder ich zieh zu ihm, oder ich bleib in meiner Stadt, denn wenn ich eine neue Stelle in meiner Stadt angefangen hätte, dann hätte ich die nicht nach einem Jahr gewechselt.


    Da wir ja nun Beide gebranntes Kind sind, haben wir jeweils den Hausstand behalten und eingekellert, falls man sich wieder trennt...


    Diese Sicherheit haben wir Beide irgendwie begraucht, ich wär mir sonst so ausgeliefert vorgekommen.


    Letztendlich , wäre es schief gegangen, hätte es "nur" Geld gekostet, ich wäre wieder zurück gezogen.


    Anscheinend klapps doch recht gut, denn der Keller wird regelmäßig entrümpelt, und es gehen regelmäßig Gegenstände kaputt, so daß wir auf einen Haushalt zusammenschrumpfen.


    Bereut hab ich den Umzug nicht, natürlich vermisse ich ab und an die Heimat, aber dafür hab ich hier schon gut Anschluß gefunden und das Leben als Familie ist einfach so viel entspannter, auch daß die ewige Fahrerei wegfällt ist eine große Erleichterung. Vom Finanziellen mal ganz abgesehen.


    Die Wohnung behalten würde ich nicht, das kostet unnötig Geld und Mühe, wenn Du Sicherheit willst, dann spar Dir möglichst schnell ein kleines Polster, so daß Du weißt, daß Du einen Auszug finanziell jederzeit wuppen könntest.

  • @ Alle


    Wir verbringen (fast) jedes zweite Wochenende komplett bei ihm im Haus, auch weil ich einfach sehen wollte wie es miteinander klappt. Um Weihnachten herum waren es 10 Tage komplett bei ihm. Da wurde es dann für mich das ein oder andere mal anstrengend aber das wäre es auch gewesen, wenn wir nur bei "mir" gewesen waeren.


    Das liegt daran, dass ich dann zu nichts anderem mehr komme als Kinder kümmern… Was ich normalerweise sehr geniesse, da durch Job und Au-Pair ich sonst immer noch andere Themen parallel am laufen habe… Aber so muss ich mich noch ein wenig einfühlen, da ja nun jemand mehr in seinen Bedürfnissen zu berücksichtigen ist.


    Aber die Kinder sind glücklich dort. Nur ich bin halt mit mir am kämpfen. Ich bin glücklich in der Beziehung, ich möchte ihn nicht verlieren aber mein "altes Leben" ohne ihn hat mich auch sehr glücklich gemacht und ich finde es nicht schlecht auf einmal alle Entscheidungen alleine treffen zu können. Das was mich am Anfang des Ehe-Endes manchmal noch verunsichert hat - auch wenn ich de facto die Entscheidungen auch schon damals alleine fällen müsse (aus Mangel am Interesse). So und nun ist da jemand der gerne aktiv an meinem Leben teilnehmen möchte.


    Alles hat zwei Seiten und ich bin berufsbedingt auch noch jemand der ALLES 10 mal durchdenkt. Nur als Beispiel: Ich habe mich einmal zur Verhaltenstherapie angemeldet und sollte mehrere Fragebögen ausfüllen. Diese kenne ich aber aus meiner eigenen Forschungstätigkeit und ich weiss auch welche Ergebnisse zu welcher Kategorisierung führen. Wie soll ich da noch etwas normal ausfüllen können. Ebenso errate ich in Gesprächen immer wieder nach welchen Punkten letztendlich gefischt wird. Nicht schön. Aber meine Therapeutin hat es damals Gott sei Dank mit Humor genommen und den Kram zur Seite gelegt :) Und es war sehr hilfreich. Was ich damit sagen will, berufsbedingt vorbelastet...

  • Ich bemerke, wie ich durch meine Wohnung laufe und mich kaum von der Wohnung trennen kann. Mir ist bewusst, dass meine Wohnung symbolisch für Unabhängigkeit steht.


    mein "altes Leben" ohne ihn hat mich auch sehr glücklich gemacht und ich finde es nicht schlecht auf einmal alle Entscheidungen alleine treffen zu können.



    Hallo RosefieldRd,


    mir geht es ähnlich. Mein Partner möchte gern mit meiner Tochter und mir zusammenziehen, aber -im Gegensatz zu dir- hält sich meine Vorfreude arg in Grenzen (u.a. aus den von dir im Zitat genannten Gründen).
    Für mich ist dementsprechend klar, ich bin noch nicht bereit für ein Zusammenleben.


    Da deinerseits aber die Vorfreude schon recht groß war und ein Zusammenleben für dich wirklich in Frage kommt, sei einfach optimistisch!
    Wie mehrfach erwähnt, gibt es für nichts eine Garantie aber man darf sich auch nichts negativ reden, denn dann kommen auch die Zweifel ;) .
    Den Hausstand vorerst aufzubewahren und die Wohnung ggf. später zu kündigen (sofern möglich), halte ich ebenfalls für eine gute Idee.


    Viele Grüße