Kind verletzt sich selbst

  • Das Verletzen war vorher.
    Es gibt aber nunmal Situationen, wo ich ihn nicht schreien lassen kann udn will. Eben zb dann, wenn ich in einem Beratungsgespräch bin oder telefoniere oder sowas.

  • Passiert das öfter, dass du seinem Schreien nachgibst? Wenn ja, und selbst wenn es nur einmal im Monat ist, dann ist es fast klar, dass das Kopf-gegen-etwas-Schlagen seine Art ist, deine Nachgiebigkeit eben öfter zu erreichen.




    Daran dachte ich auch erst....aber dafür finde ich das Suchen nach Sachen die wirklich wehtun
    zu krass.


    Hatte oben ja von meinem Sohn geschrieben. Er war damals noch im Krabbelalter, also U1 und
    donnerte seinen Kopf ein paar Mal auf die Küchenfliesen, dann hatte er gerafft, das es extrem
    schmerzt und krabbelte immer zum Teppich hin um dann seinen Kopf da aufzudonnern.


    Alessandrias Sohn macht es ja genau verkehrtrum und er ist älter. Er fügt sich ja richtig willentlich
    Schmerzen zu.....also ich finde das schon heftiger als den "normalen" Trotz. *meine Meinung*


    Ich würde zum KiA gehen, Termin im Spz besorgen.....erstmal und dann weitersehen.

  • Also mich macht das Ausmaß der Autoaggressionen schon stutzig. In jedem Fall laß dich von der KiÄ nicht weiter vertrösten. Das sollten schon Fachleute begutachten.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Eine Freundin von mir hat auch einen Sohn genau in dem Alter. Er hat auch seinen Kopf gegen den Boden gedonnert und andere Sachen.
    Der Arzt erklärte ihr das kann zwei Ursachen haben:


    1. Kind weiß dass er was falsches tut und bestraft sich selbst. Das heißt er hat irgendwo abgeguckt dass schlechtes Verhalten bestraft wird. Nicht unbedingt durch das Schlägen sondern auch wenn man die Stimme erhebt zum Beispiel. Nur kann er das nicht, also tut er sich weh.


    2. Kind ist sauer und würde am liebsten gegen die Mama oder sonst jemand losgehen, nur versteht er schon, dass er es mit einem Erwachsenen nicht aufnehmen kann, also lässt er seine Agression raus indem er sich selbst weh tut.


    Wie die Lösungen dazu ausgesehen haben weiß ich nicht mehr genau...sowas wie immer sagen dass er ein guter Junge ist, nicht die Stimmenin seiner Gegenwart erheben, sich mit niemand streiten usw. Im zweiten Fall das Kind bestärken, seine Agression in Worte zu fassen und zu schreien "ich bin sauer auf Mama weil..." Bzw eine andere Lösung bieten, damit er seine Agression abladen kann. Ich weiß nur dass ihr Sohn jetzt einen Boxsack im Zimmer hängen hat, auf den er dann immer raufhaut :D Sich selbst tut er aber nicht mehr weh.


    Vielleicht könnte es zum Teil auch bei deinem Sohn zutreffen?

  • Nemesis,
    ich habe durch Umwege für mich ganz brauchbare Tipps bekommen, die lassen sich nur leider bei einem 1 1/2jährigen nicht anwenden. Dabei ging es um "Wutmonster". Da muss er allerdings in der Lage sein, seien Wut zu benennen und zu sagen, was gerade in ihm vorgeht. Das kann er ja noch nicht.


    Sohni hat selbst nie Gewalt erlebt. Weder an sich selbst von anderen (zumindest, soweit ich das weiss) noch wurde jemand in seiner Gegenwart gewaltätig einem anderen Menschen gegenüber.
    Er schlägt, tritt, kratzt udn beisst mich selbst allerdings auch. Nur deutlich weniger oft als sich selbst. Und dass Kinder in dem Alter die Eltern beissen oder schlagen, hab ich schon mehrfach gehört.



    Und sicherlich, könnte man jetzt sagen, Sohni tut sich weh, damit er seinen Willen bekommt (zb auf den Arm nehmen). Aber das trifft so nicht zu. Er verhält sich in den verschiedensten Situationen so. Ja eben auch selbst abends/nachts, wenn er aufwacht. Und er will dann ja nichtmal angefasst werden, sondern sich einfach nur irgendwie wehtun.


    Natürlich nehme ich ihn auch oft in den Arm, weil ich ihn beruhigen möchte, dass er wieder runterkommt, wieder "erreichbar" ist. Ich finde das eigentlich auch als völlig normales Verhalten meinerseits. Ich würde mir sehr shclecht vorkommen, wenn ich mein Kind, was in dem Moment offensichtlich irgendein Problem hab, einfach auf dem Boden liegen lasse (oder im Einkaufswagen sitzen oder oder...) und zuschaue, wie es sich die Stirn blau haut.

  • Hallo Alessandria,


    ich habe auch gehört, dass es Kinder gibt, die, wenn sie sehr wütend sind, ihren Kopf auf den Boden schlagen. Die Idee von Nemesislady finde ich gut: Ihm ein dickes Kissen zu geben, vorher selbst darauf zu hauen (damit er sieht, was man mit diesem Kissen tun könnte) und ihm das dann anbieten, wenn er anfängt wütend zu sein.
    Einen Nachtschreck habe ich mir anders vorgestellt, als du erzählst, nicht, dass der sich so äußern kann, dass das Kind sich da selbst weh tut. (Habe aber noch nie einen Nachtschreck erlebt)
    Ich schließe mich allen anderen hier an: Dass du das deiner Ärtztin nochmal genauso beschreiben solltest.
    Auch diese Sachen, dass er nachts wach wird und so reagiert: Vielleicht könnte das ja auch eine organische Ursache haben.
    Wenn du nicht weißt, warum er sich so verhält, kannst du auch nicht wissen, wie du dich am besten verhalten kannst.


    Liebe Grüße

  • Der Nachtschreck war nur ein Gedanke, Kinder verhalten sich dabei nicht so wie Sohni. Sie sind dabei aber dennoch idR nicht ansprechbar.
    Aber meinst du, er versteht es, wenn ich ihm erklären will, dass er nur auf das Kissen schlagen darf?
    Für gewöhnlich erkläre ich ihm, dass Kuscheltiere und Kissen zum kuscheln da sind. Dann nimmt er sie in den Arm und schmust. Wie soll er denn jetzt unterscheiden, dass er die Kissen ab jetzt auf Schlagen darf?

  • An Kopfschmerzen hatte ich auch schon gedacht und die Geschichte mit den Ameisen verstärkt diesen Verdacht. Darum mein Rat, außerdem einen Kinderneurologen hinzuzuziehen, wenn das im SPZ nicht ohnehin gemacht wird. Bei uns hier sind SPZ und Kinderneurologisches Zentrum direkt miteinander verbunden, da wird der neurologische Teil ggf. gleich mit untersucht.


    Ich habe den Eindruck, Du hast ein recht aufgewecktes Kind mit ernsthaften Schwierigkeiten, die jetzt aufzuklären sind. Ich denke weiterhin, daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß hier inkonsequentes Erziehungsverhalten alleine dahinter stehen könnte, wie einige hier das vermuten - nicht zuletzt weil ich Dich als eher geradlinig und konsequent erlebe hier im Forum.

  • Impulskontrollschwäche?
    Auf Kleinigkeiten heftigst reagieren und dann funktioniert der "Schnapper" nicht, der einem sagt, nun ist wieder gut.
    Da wird normalerweise bei solch einer Störung das Adrenalin zu heftig ausgeschüttet und im Körper nicht abgebaut. Im Kopf hat man dann das so genannte Arrousel, die Ameisen im Kopf. Nach einem Ausraster ist man dann völlig fertig und apathisch...
    Allerdings kenne ich das Phänomen nur bei Erwachsenen, die allerdings auch selbst verletzende Tendenzen aufzeigen (Beispiel: Prüfe wer ist härter. Kopf oder Tür?)...


    Ist aber auch nur eine Vermutung...der Arzt wird hoffentlich die Ursache finden...

  • Dr. Dolittle,
    Wie wahrscheinlich sind denn Kopfschmerzen bei Kleinkindern? Darüber gibts wohl keine Studien, oder? Die können sich doch noch garnicht äußern.
    Aber letztendlich wären die Kopfschmerzen allein auch nicht für all das die Ursache, kann ich mir vorstellen.


    Ich habe hier sdpontan 2 Kliniken gefunden für Ki-/Ju.Psychiatrie, eien davon hat auch eine Abteilung für Kinderneurologie. Letztere wäre dann wohl erstmal mein Ansprechpartner, oder?


    Ich glaube, ich erscheine hier geradliniger und konsequenter, als ich in Wirklichkeit bin. Ich habe einen eher lockeren Erziehungsstil mit wenigen Grenzen. Die werden jedoch durchgezogen, selbst wenn das Kind schreit.



    muckel,
    ich bin mir eben nicht sicher, ob er das versteht. Das wäre ja so ähnlich in abgeschwächter Form wie das mit den Wutmonstern, was ich vorhin schonmal schrieb (die werden gemalt, gebastelt, geknetet, etc.)

  • Hallo Alessandria,
    es kann nur ein Versuch sein:
    Vielleicht kannst du für das Wut-Kissen ein eigenes Kissen nehmen, das sich von den anderen Kissen unterscheidet. Wenn du selbst wütend bist (oder tust so, als seist du wütend), kannst du feste drauf hauen, ein bißchen Dampf ablassen. Wenn er dann zu einem anderen Zeitpunkt anfängt wütend zu sein, könntest du ihm das Kissen bringen.
    Ich habe das für meinen Sohn mal so probiert, weil ich dachte, dass es gut ist, wenn er sich irgendwo abreagieren kann. (Er hat da aber nur manchmal drauf, genauso oft hat er woanders drauf/gegen.)
    Wenn du schreibst, dass er währenddessen aber seine Umwelt garnicht wahrnimmt, ist die Frage, ob das überhaupt geht.
    Und ich habe nochmal nachgelesen: Du schreibst ja, dass er sich selbst zu allen möglichen Gelegenheiten wehtut, auch wenn für dich garnicht erkennbar ist, dass er wütend ist.
    Dann kommt noch die Sache mit dem Schlaf dazu.

  • tex,
    Impulskontrollschwäche kenne ich auch nur von Erwachsenen oder Jugendlichen.
    Aber ich bin halt auch kein Arzt...



    Romi,
    ein Versuch ist das mit dem Kissen natürlich wert. Schaden wird es sicher nicht. Ich hab hier auch noch ein älteres Kopfkissen, das werde ich ihm morgen mal "fertig machen" :D

  • Impulskontrollschwäche kenne ich auch nur von Erwachsenen oder Jugendlichen.


    das hat mein sohn und zudem auch eine wahrnehmungsstörung


    als er so klein war hat er auch oft mit dem kopf auf den fußboden oder vorzugsweise gegen tischkanten gehauen.


    mir wurde es so erklärt das er sich spüren möchte... er spürt halt den schmerz zwar aber der reiz wird nicht immer weitergegeben, sodaß er so versucht sich selber zu spüren


    auch heute merke ich es in momenten wo er sich auf den fußboden schmeißt aus spaß... er wäre n perfekter torwart, aber is nicht gruppenkompatibel (haben es schon probiert.. er hat sich n eigenen ball gesucht gg)


    wie reagiert er wenn er wunden sieht? oder wenn er sich so unfreiwillig weh getan hat? also wenn er hinfällt?


    also bei meinem war es so... wenn es knallt und kein kind brüllt... dann war es meiner... dann musste ich mal schauen, ob er nicht ne platzwunde hat


    vor kurzem hat er sich n arm angebrochen... weder kita noch ich haben in die richtung gedacht, dass es angebrochen sein könnte, da er nach kurzer pause weiterspielte....
    da ich aber abends im kh war wurde es gesehen (er ist mir sogar auf n schoß mit angebrochenem arm eingeschlafen)


    aber wichtig ist für dich dass du rausbekommst was mit Deinem kind los ist.. egal ob wahrnehmungsstörung oder doch nur trotz.... wichtig ist doch das du weißt und das man deinem kleinen helfen kann


    wünsche dir schnellstmögliche klarheit


  • Ich glaube, ich erscheine hier geradliniger und konsequenter, als ich in Wirklichkeit bin. Ich habe einen eher lockeren Erziehungsstil mit wenigen Grenzen. Die werden jedoch durchgezogen, selbst wenn das Kind schreit.


    Selbst wenn es so ist, daß Du nicht konsequent bist, und er das mittlerweile weiß...das erklärt ja nicht, daß er das auch nachts macht, wenn er gerade wach geworden ist. :kopf


    Ich musste auch an eine Art Wahrnehmungsstörung denken. Evtl. kann er die Eindrücke nicht richtig filtern, hat Chaos im Kopf, und benutzt diese Agression als Ventil.


    Die Idee der Ablenkung mit einem Gegenstand finde ich für tagsüber einen Versuch wert. Für nachts hilft wohl nur aufpassen, daß ihm nichts passiert, und die Situation aushalten, bis sie vorbei ist. Muß ich bei meinem Sohn auch machen, der hat nämlich den sog. Nachtschreck schon oft gehabt.


    Sprich auf jeden Fall mit einem Arzt, und frag auch mal andere Mütter, wie die das sehen, dann kann man vielleicht besser abschätzen, wie weit das normal ist oder nicht. Vom lesen her hört es sich jedenfalls nicht normal an.


    Wenn Du meinst etwas stimmt nicht, laß Dich nicht abwimmeln. Mein Kinderarzt hat immer gesagt "seien sie froh, daß sie so ein aufgewecktes Kind haben". Super...aufgeweckt... :radab ich seh ja was mein Sohn jetzt davon hat, daß er so "aufgeweckt" ist...nur Kummer. :heul


    Bettina

  • Wie ist denn der Alltag deines Sohnes so? Geht er in die Kita?


    Wir hatten mal so eine Phase, als meine Tochter voellig ueberfordert mit den Einfluessen der Kita war. Es war schlimm. Sie hat sich auch selbst gebissen und mich und unglaublich viel geschrien. Ich war damals auch bei einem Spezialisten fuer Autismus. Ich moechte nicht auf die beschissenen Ratschlaege eingehen, die der mir gegeben hat, weil es zu einer Situation gefuehrt hat, wo mein Mutterherz heute noch fast bricht.


    Habe danach auf meinen Mutterinstinkt gehoert, mein schreiendes verzweifeltes Kind einfach jedesmal bei solchen Situationen im Arm gehalten (auch wenn es ob der Aggresionen nicht gerade einfach war), hab sie aus der Kita genommen und mal ganz in Ruhe gemacht fuer ein Vierteljahr, ganz viele Aktivitaeten gelassen etc. Es hat Wunder geholfen. Wir hatten so eine "Phase" nie wieder.


    Aber wenn du unsicher bist, dann zieh einen Spezialisten ran. Alles Gute.

  • Das mit dem weh tun,würde ich noch nicht mal ganz zu einer auffälligkeit rechnen...was mir auffällt ist das "nicht ansprechbar,ausklicken"..ich habe ein Aspergger autist, als er klein war, hat er sich an die wand gestellt und den Kopf ständig daran gehauen,sehr monoton,regelrecht ausgeklickt.Agressiv war er nie,kenne aber welche die das sind,die regelrecht ruhig gehalten werden müßen...


    Ich denke wirklich, das du dein kind Untersuchen lassen solltest.


    Persönlich habe ich diesbezügig schon sooo vieles durch.


    das was ich jetzt täte wäre folgendes:


    -Zum Humangenetiker gehen, abchecken lassen ob ein FrA X besteht(kann man so nebenbei),das Fra x ist der Auslöser oder der Grund oft warum es viele besondere Menschen gibt,und auch wichtig um zu checken ob du es weitergeben kannst oder nicht(trägt die Frau ins sich,gibt es weiter)


    -Zwischenzeitlich, an einen KJP wenden, am besten einer der in einer klinik praktiziert,oder noch besser der ein Diagnosseteam hat,sprich es mehrere Menschen gibt die darüber entscheiden.Den meine Erfahrung hat gebracht, *mehrere Augenpaare sehen mehr als ein paar`den nur ein paar macht fehler*


    Ich habe jahrelange Diagnossenhorro durch,um das feststellen zu können was ich dir rate.


    Hoffe du findest den richtigen weg, nur einfach wird es nicht