Meine Freundin wurde gekündigt

  • Hallo Zusammen,


    gerade hat meine Freundin mir erzählt, dass sie gekündigt wurde. Sie ist verheiratet und Mutter eines kleinen Jungen.


    Mal ganz ehrlich, hat sie noch eine Chance auf einen Job?
    Ich denke eher nicht....


    Und das macht mir Angst. Ich finde hier sollten die lieben Politiker mal etwas machen. Als Mutter, und dann noch als Alleinerziehende, ist man doch für den Arbeitsmarkt absolut wertlos.


    Warum ich darauf komme. Nun, weil z.B. ein Kollege mir letzte Woche erzählte, dass er bei Bewerbungen grundsätzlich die Mütter aussortiert. Die passen nicht ins Team. Die müssen pünktlich gehen.....


    Was denkt Ihr bei dem Thema?


    LG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Sie ist verheiratet. Aber der Mann ist noch in der Ausbildung. Daher sind sie eigentlich von ihrem Einkommen abhängig.
    Und warum? Hatte ich doch geschrieben. Weil manche Chefs nun mal komische Ansichten haben. Siehe mein Arbeitskollege.
    Und ihre Chef war auch sehr heftig unterwegs....Die Kündigung war also zu erwarten...

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • @Lale


    ich bin wirklich allein erziehend - mit 2 kleinen Kindern und hab immer Arbeit gefunden...


    Wasrum sollte es bei ihr nicht klappen?


    OT - sie mit der Situation von wirklich Alleinerziehenden zu vergleichen ist .... ähmmm ganz und gar nicht treffend...(gelinde gesagt)
    Immerhin sind die Betreuungsmöglichkeiten zu zweit höher, ein Nebenjob eher drin...

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

    Einmal editiert, zuletzt von thaga ()

  • Meiner Erfahrung nach kommt es auf den Arbeitnehmer an, manche wollen arbeiten, die finden etwas und wenn es schwerer wird, bilden sie sich weiter etc.
    wer aber 20 jahre nicht gearbeitet hat und nur von 9-12 kann, der wirds schwer haben. wer dazu erwartet, dass der neue job direkt vor der haustür und die 25% stelle genauso datiert ist wie der vorstandsposten, wird es noch schwerer haben. und wer dazu das jammern, wie schwer das doch alles ist, im vorstellungsgespräch nicht vergisst, kann gleich zu hause bleiben

  • Und gekündigt wurde weil sie Mutter ist :hae:
    Hab auch ein gut bezahlten vollzeitjob mit einen super chef


    kann ich auch so unterschreiben. Ich sag da immer eine Hand wäscht die andere. Hatte erst heute wieder ein tolles Beispiel: Morgen steht ein doppelter Arbetistag an, 15 Std, mit Verpflegung, Pause, Hotelübernachtung etc., 2 Monate vorher angekündigt. Ohne probleme ja gesagt und dann direkt nach meinem Wunschfrei, wenn der Kiga mal wieder eine Veranstaltung innerhalb meiner normalen Arbeitszeit hat, gefragt und ein Ja bekommen

    Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt

    Einmal editiert, zuletzt von Giulchen04 ()

  • Wie immer: es kommt drauf an...


    Ich verstehe nicht, wieso du meinst, dass man als Mutter für den Arbeitsmarkt wertlos wäre und sie keine Chance mehr hätte.


    Schon möglich, dass es nicht immer leicht ist, etwas neues zu finden, aber nach meiner Erfahrung hat das weniger mit dem Status als Mutter zu tun als mit der Einstellung zur Arbeit oder der Qualifikation - da gibt es viele Ansatzpunkte für den einzelnen. Aber es ist ja leichter nach der Politik zu rufen als selbst Verantwortung für sich zu übernehmen.


    Ich persönlich habe noch nie schlechte Erfahrungen als Arbeitssuchende gemacht, schiebe aber auch die Kinder nicht vor, wenn es mal schwierig wird. Wenn notwendig, dann mache ich auch Überstunden und wenn ein Kind krank war früher, dann blieb ich eben zu Hause.

  • Hallo


    Das ist wie so oft ein Thema, was sich schlecht pauschalisieren läßt. Wie alt ist Deine Freundin, wie gut ist ihre Ausbildung, wie wie Erfahrung bringt sie mit, ist sie flexibel oder nicht. Na, und ob die Familie nun von ihrem oder seinem Gehalt abhängig ist, tut ja nichts zur Frage, ob Mütter auf dem Arbeitsmarkt gerne gesehen sind. Es ist bekannt ,dass Mütter es schwerer haben. Aber deswegen dazustehen und zu sagen, sie braucht's nicht mehr zu probieren? Wenn sie sich gut zu verkaufen weiß, das Paar sich gut abspricht, sehe ich gute Chancen.


    Was soll denn "die Politik" machen? Politik ist auch, was wir alle draus machen. Dann werde aktiv!


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Lucca ()

  • Hmm... Ich denke es kommt immer drauf an, in welcher Branche ich mich für welchen Job bei welchem Arbeitgeber ich mich bewerbe...


    Ich denke durchaus, dass es schwieriger ist für eine Frau mit kleinen Kind einen Job zu finden, als für einen Mann ohne Kind... Manche Arbeitgeber sehen einfach gleich die Fehlzeiten und die nicht vorhandene Flexibilität... Ob es nun tatsächlich so ist oder nicht...


    So wie meine ehemalige Personalchefin vor 15 Jahre grundsätzlich die Bewerbungen von arbeitslosen und 1er Studenten aussortierte (auf dem A-Amt ist nur wer nichts kann und wer ein 1er Studium hinlegt, hat nicht gelebt)... Alles Vorurteile...


    Meine Chefin jetzt wird z.B. vermutlich nicht mehr so schnell junge Frauen einstellen. Nachdem sie innerhalb von 4 Jahren vier junge Frauen eingestellt hatte wurden wir alle nacheinander und zusammen schwanger, fielen für ein Jahr aus, kamen mit verkürzten Stunden wieder und fallen wieder hin und wieder aus, weil die Kinder krank sind...
    Sie wird aber vor allem wegen des Jahres Elternzeit keine jungen Frauen mehr einstellen...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Hmm... Ich denke es kommt immer drauf an, in welcher Branche ich mich für welchen Job bei welchem Arbeitgeber ich mich bewerbe...


    Sehe ich ganz genauso!


    Ich denke durchaus, dass es schwieriger ist für eine Frau mit kleinen Kind einen Job zu finden, als für einen Mann ohne Kind... Manche Arbeitgeber sehen einfach gleich die Fehlzeiten und die nicht vorhandene Flexibilität... Ob es nun tatsächlich so ist oder nicht...


    Wobei manche das auch ganz anders sehen... und auch da kommt es natürlich auf den Job an... ich denke, mein Chef weiß, dass ich in 30 Wochenstunden oft so viel erledige wie andere in 40. Klar, ich muss pünktlich gehen, das stimmt, aber wenn bei einem meiner Projekte die Hütte brennt, dann mache ich meine Überstunden halt von 21.00 bis 0.00 Uhr, wenn der Kleine schläft. Auch das weiß mein Chef - und ich denke, hoffe, es gibt noch mehr solche Chefs!


    So wie meine ehemalige Personalchefin vor 15 Jahre grundsätzlich die Bewerbungen von arbeitslosen und 1er Studenten aussortierte (auf dem A-Amt ist nur wer nichts kann und wer ein 1er Studium hinlegt, hat nicht gelebt)... Alles Vorurteile...


    ... die letztlich helfen, eine Vorauswahl zu treffen. Und zum Glück spinnt jeder (Chef) ein bissel anders! Ich hab zum Beispiel den Tick, dass ich Bewerber bevorzuge, die nicht den stromlinienförmigen Lebenslauf mit passendem Praktikum zum jeweiligen Studiensemester haben. Absolute Lieblings-Uni-Absloventen: Leute, die lange in der Gastro gejobbt haben!


    Also, ich würd auch sagen: kommt ganz drauf an und ist nicht automatisch aussichtslos!

    Einmal editiert, zuletzt von madbird ()

  • Klar hat sie Chancen wieder was zu finden, warum auch nicht?!


    War 3 Jahre Zuhause und bin in meinen alten Job 50-60 Std/Woche viele Übernachtungen usw freiwillig nicht zurück und was soll ich sagen, hab sogar 2 Jobs innerhalb von vier Monaten angeboten bekommen - in einer mir beidemale völlig fremden Branche. Und ich bin AE und habe Teilzeit gesucht ...


    Also deine Meinung über "Mütter" im Job finde ich befremdlich Sorry!

  • Klar ein kulanter Chef ist nicht verkehrt, aber warum sollte sie mit einem Kind keinen Job finden.
    Sry das ist in meinen Augen blödsinn.
    Ich Arbeite zwar auch nur in Teilzeit aber es reicht um zu Leben. Wenn der kurze dann auch in der 5. klasse ist werd ich auch wieder Voll bzw 3/4 Kraft werden und mich wieder in meinem Jobbereich orientieren.


    Deine Einstellung Mütter und Job finde ich sehr befremdlich.

  • Mal ganz ehrlich, hat sie noch eine Chance auf einen Job?
    Ich denke eher nicht....


    Und das macht mir Angst. Ich finde hier sollten die lieben Politiker mal etwas machen. Als Mutter, und dann noch als Alleinerziehende, ist man doch für den Arbeitsmarkt absolut wertlos.


    :hae: mit der Einstellung wird das nix !


    Was sollen Politiker denn da machen - ne Prämie zahlen ?


    Ich kenne viele Frauen mit Kinder, mit und ohne Mann - die erfolgreich arbeiten. Warum sollte das nicht machbar sein ?
    Falscher Job ?

  • hmmm... also ich will mal ein paar "Absagegründe" hier niederschreiben, dich ich im Laufe der Jahre so gehört habe, als AE-Vater:


    ... wir erwarten in dieser Position eine übliche Arbeitszeit von deutlich mehr als 40 h. Wie wollen Sie das mit den Kinder regeln?...
    ... wenn ihre Kinder krank werden, müssen Sie sich ja auch krank melden. Soviel Ausfall können und wollen wir uns nicht leisten...
    ... mit Ihren Qualifikationen können wir Ihnen keine 75% Stelle anbieten...
    ... zu alt ...
    ... zu überqualifiziert...
    ... da Sie kein Deutscher sind, glauben wir, dass Ihre Deutschkenntnisse für diese Position nicht ausreichend sind (haben kein Wort mit mir gesprochen, nur schriftlich)...
    usw...


    Als Innendienstleiter bei einem chinesischen Konzern hatte ich von der Geschäftsleitung klare Anweisungen, welche Bewerbungen auszusortieren seien... Egal wie gut qualifiziert, AE's seien auszusortieren.
    Ich denke, dass in vielen Firmen Entscheider sitzen, die sich einen Scheiss um Kinder und Familie kümmern. Kühle Technokraten, denen Profit und Funktionalität mehr wert sind, als ausgeglichene Mitarbeiter, die meines Erachtens wesentlich zum Team-Geist beitragen können.
    Theoretisch könnte die Politik hier steuernd eingreifen, Beispiel in Norwegen, wo eine 40% Frauenquote eingeführt wurde. Aber was nützen Quoten, wenn die Politik keine Infrastruktur schafft, um Kinderbetreuung machbar und bezahlbar macht? Vermutlich würde es in Deutschland darauf hinaus laufen, dass Unternehmen sich durch eine Sonderabgabe von der Quote freikaufen könnten. Große Betriebe wie Nokia in Finnland mögen sich eigene Betriebskindergärten leisten können. Aber ein kleines bis mittleres Unternehmen wäre in Deutschland mit solchen Anforderungen überfordert. Flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Beschäftigungen und eine deutliche finanzielle Entlastung für Familien/AE mit Kindern wären Ansätze. Doch der Staat gibt dir vorne das Kindergeld und zieht es dir im gleichen Atemzug wieder anderweitig aus der Tasche...ich finde es traurig, dass ein Karnickelzüchterverein das Futter steuerlich geltend machen kann, aber Artikel für Kinder nicht von der Mehrwertsteuer ausgenommen sind. Eine endlose Diskussion...


    Fakt ist, dass es mit zunehmendem Alter und längerer Arbeitslosigkeit schwieriger wird, einen Job zu finden, zumindest für AE Männer. Während in Norwegen viele Männer Erziehungszeiten nehmen und dies von den Unternehmen akzeptiert wird, wird man hier in Deutschland eher wie ein Alien angesehen...
    Aber das ist nur mein subjektiver Eindruck. Sicherlich ist es notwendig, immer wieder einen neuen Stein umzudrehen, um den passenden Arbeitgeber zu finden...AE's haben einfach spezielle Anforderungen, die in den starren Arbeitsmodellen kaum Berücksichtigung finden.

  • Theoretisch könnte die Politik hier steuernd eingreifen, Beispiel in Norwegen, wo eine 40% Frauenquote eingeführt wurde.


    Ich glaube, die Norweger sehen sich selbst seit geraumer Zeit nicht mehr als Vorbild. Eine Referenz jedenfalls unterschreiben die wohl nicht mehr.
    http://www.faz.net/aktuell/wir…-firmenwert-11884441.html


    Ich halte ebenfalls nichts von politisch erzwungenen Quoten. Woher will ich denn 40% nehmen (müssen), wenn zB der Anteil von Studentinnen in Hörsäälen technischer Berufe (Ing, IT, etc...) nur ca 8% beträgt? Soll ich da auf Lehramtkräfte zurückgreifen, um den Vorstand von Audi zu besetzen? Überspitzt - zugegeben.