Hilfe! Alleinerziehend und Schichtdienst

  • Hallo alle zusammen,


    fühle mich grade sehr verzweifelt. Meine Kleine ist jetzt 14 Monate und ich bin von Beruf Krankenschwester. Da ich nun kein Elterngeld mehr bekommen,fange ich nächsten Monat wieder an zu arbeiten mit 50%, d.h. zwei Tage die Woche und ein Wochenende. Eine Tagesmutter habe ich. Hört sich soweit alles ja ganz okay an aber ich bin im Schichtdienst und grade habe ich doch wahnsinnige Angst,dass ich meiner Tochter mit allem mehr schade als gut tue. Mein Dienstplan ist individuell, wenn ich Frühdienst habe, muss ich sie um 5.30Uhr zur Tagesmutter bringen, wenn ich Spätdienst habe, holt sie meine Freundin um 18Uhr ab und bringt sie bei mir ins Bett und wenn ich Nachtdienst habe, sehe ich sie vlt. 3 Std. am Nachmittag und muss sie dann wieder gegen 18Uhr zur Tagesmutter bringen weil sie ja gegen 19Uhr schlafen geht.
    Hat jemand Erfahrungen damit? Verkraften die Kinder dieses hin-und her gut? Was habe ich ansonsten für Möglichkeiten? An einen Jobwechsel denke ich, aber was findet man als Krankenschwester groß ohne Schichtdienst? Fast nichts. :-( Nochmal Elternzeit nehmen wenn ich merke, es geht der Kleinen damit nicht gut und Hartz 4 beziehen? Ist das eine Notoption oder bekommt man dann garkein Hartz 4? Ach Gott, die ganze Zeit dachte ich, dass das schon irgendwie wird aber grade habe ich doch große Panik.
    Über Rat und Vorschläge wäre ich sehr dankbar!

  • Hi,


    ich denke daß muss sich einspielen und dann läuft es. Du hast ja schon alles gut organisiert :daumen !
    Und zwei Tage die Woche, da bleibt doch genug Zeit für Kind und den Rest.


    Ich habe am 01. auch ne Stelle im Schichtdienst angefangen.
    Teilzeit. 2 Wochen am Stück und den Rest vom Monat frei --- und es läuft so ähnlich wie bei Dir mit der Organisation!


    also "ORGANISATION" ist alles:-))


    Und wenn es nicht läuft, also bei uns in der Region ist es so, daß du als Krankenschwester dringend gesucht wirst.
    Krankenhäuser, Altenheime, Pflegedienste die suchen händeringend und somit kann man auch Forderungen ( Dienstzeiten) gut durchsetzen. Vielleicht wäre das ne Option für dich?


    lg duechesse :strahlen

  • Hi Chrissi,


    auch ich bin Krankenschwester und arbeite in Teilzeit (nur NW).
    Mein Sohn ist 3,5 J. und ich habe das Glück ihn betreuungstechnisch bei meiner Mutter unterzubringen.
    Trotzdem nervt das total, ich sehe Zwerg an den Tagen auch nur von 15.00-18.00 Uhr. Das ist dann auch mehr ein besuchen als für ihn da zu sein.
    Als er jünger war, war es für ihn kein Problem, ich merke aber immer mehr das er nach einem "festen" zuhause verlangt.
    Früher war er total gerne bei Oma, jetzt ist er oft traurig, weint schläft schlecht bei Oma und jammert im Schlaf nach Mama.
    Mir tut es total leid, aber ich habe keine andere Möglichkeit.
    Auch bei uns ist der Arbeitsmarkt super, aber nur wenn man auch um 6.00 Uhr anfangen kann :o( oder viele Spätdienste macht.
    Ich überlege die ganze Zeit was ich machen könnte, würde gerne irgendwann zwischen 7.30 uhr und 14.00 Uhr arbeiten und halt WE, aber das gibts nicht :o(


    Vielleicht hast Du bei Dir Chancen in der Tagespflege, die arbeiten ja auch nur von 7.00-17.00oder 18.00 Uhr.
    Alternativ hatte ich mir überlegt zum MDK zu gehen, da kannst Du deine Zeit einteilen und machst auch Heimarbeit.
    Ach, schwierig, weil in der Pflege arbeite ich eigentlich sehr gerne.


    Ganz eigennützig bin ich mal gespannt ob wer Ideen hat.


    LG!

  • Ich arbeite zwar nicht im Schichtdienst aber meine Mutter hat im als Krankenschwester im Schichtdienst gearbeitet und mein Vater hat damals am Wochenende gependelt. Wir waren also immer unter der Woche alleine.


    Ich kann Dir nur meine damalige Kindersicht darstellen. Ich fand es normal. Überhaupt nicht schlimm. Und ja, ich habe mich wohl anscheinend auch manchmal beschwert und meiner Mutter hing das Herz aber ich erinnere mich an keinen dieser Augenblicke. Ich erinnere mich, dass ich in der Kita des Deutschen Roten Kreuzes Sand gegen eine frisch gestrichene Schaukel gekickt habe und einen mördermäßigen Ärger der anderen Eltern(?) bekommen habe. Ich weiß, dass ich nicht Mittags schlafen konnte und dafür immer bestraft wurde (kein Nachtisch essen) was ich ungemein ungerecht fand da ich nicht schlafen konnte und es nicht am Willen mangelte. Was ich damit sagen will, es ist doch für Dein Kind Alltag. Es kennt nichts anderes und von daher wird Kind es nicht vermissen. Du aber hast in Deinem Kopf eine Vorstellung wie es auch sein könnte und somit plagen Dich die Zweifel. Diese gedankliche Höchstleistung kann Dein Kind aber noch nicht leisten - dementsprechend empfindet es keinen Mangel.


    Ärzte usw. müssen auch im Schichtdienst arbeiten. Sei einfach in den arbeitsfreien Phasen für Dein Kind da. Dann klappt das schon.


    Meine Mutter hat nachher mit 3 Kindern im Nachtdienst gearbeitet. Und uns dann Vormittags trotzdem betreut. Ich frage mich, wie sie das geschafft hat. So ganz ohne Schlaf...

  • Hallo, :wink


    ich arbeite im Vollzeit Wechselscchichtdienst. Meine Tochter ist 3 J. alt.
    Rosi hat es wunderbar erklärt, besser kann ich es auch nicht.
    Wir leben mit Oma und Opa unter einem Dach und meine Tochter wird in einer Großfamilie (mit ihr 5 Personen) groß.
    Ich habe auch keine Option, uns geht es wie Krankenschwestern, Feuerwehrleuten etc.
    Wir müssen eben rund um die Uhr da sein, die Menschen brauchen uns.
    Irgendwie haben wir und diesen Beruf auch gerade deshalb ausgesucht.
    Meine beiden Großen hatten es nicht so gut, Papa Schichtdienst, Mama Schichtdienst, wir haben uns die Türklinke in die Hand gegeben.
    Die Großen sagen heute, dass sie es nicht schlimm fanden, es war eben so und nicht anders.
    Wenn die Kinder erstmal größer sind, wird es auch besser, da wollen sie Mama oder Papa eh nicht mehr dauernd um die Ohren haben.

    Hast Du fragen zum Weißen Ring?
    Du kannst Dich gerne an mich wenden. Danke für dein Vertrauen. Wir helfen Opfern von Kriminalität.

  • Hallo,
    arbeitet auch im Schichtdienst (Gastronomie).
    Als ich angefangen habe war meine Mutter immer da, sie ist für ein paar Tage gekommen, hat bei uns geschlafen und sich um Sohni gekümmert. (HAMMER LUXUS !!!!! )


    Vor ca 2 Jahren hatte mein Vater einen Schlaganfall. Er ist zwar wieder relativ fit, aber er kann nicht lang allein sein.
    Heißt meine Mutter konnte nicht mehr kommen. Hab mich dann mit Freunden und ner Nachbarin durchgehangelt,
    bzw. ihn am WE zu Oma gebracht. Es gab Monate, da war er jedes WE bei Oma und Opa.
    Ja - ich hatte auch sehr oft ein sehr schlechtes Gewissen.
    Ich träume auch von Arbeitszeiten von 8 - 14 Uhr, aber ich habe ihm oft erklärt, daß ich nunmal so eine Arbeit mit unregelmäßigen Arbeitszeiten habe und Geld verdienen ja sein muß !
    Mittlerweile habe ich auch einen Babysitter der in der Woche bei mir schläft wenn ich Nachts arbeite. Das ist perfekt.
    Freunde müssen somit nur noch im Notfall herhalten.
    Bei uns funktioniert das schon über 7 Jahre, auch wenn die Betreuung oft ein Balanceakt ist.
    Wie schon verher geschrieben "organisation ist alles".

    tanze als würde dich niemand sehen
    liebe als wäre dein Herz nie gebrochen
    singe als würde dich niemand hören
    & lebe als gäbe es keinen Morgen

  • Bis zur Einschulung war bei uns alles ok. Hatte ich Spätdienst habe ich meine Kleene halt später in den Kindergarten gebracht. Beim Frühdienst oder der Nachtschicht hatten wir ja noch genug Zeit am Nachmittag.
    Nun geht sie in die Schule und manchmal sehe ich sie 8 Tage nicht. Sie geht bis 16:30 Uhr ind die OGS. Eher abholen darf ich nicht. Hatte 6 Tage Spätdienst und dann WE Dienst wo sie beim Papa ist. Da sehen wir uns morgens nur beim Frühstück und dann gehts schon in die Schule. Dazu kam das ich keinen geregelten Dienstplan hatte. Ich musste sehr flexibel arbeiten. Manchmal bis zu 60 Stunden die Woche.
    Ok dafür hatte ich dann eine Woche frei aber mal ehrlich das hilft auch nicht um alles Zuhause nachzuarbeiten und ich und meine Tochter sind Typen die einen recht geregelten Lebensrythmus brauchen.


    Da habe ich erstmals gemerkt, so gehts nicht, meine Tochter war total durch den Wind. Auch ich hab Zuhause kaum was geschafft.
    Meine Eltern kümmern sich total toll um sie aber trotzdem fehlte irgendwie was.


    Ich habe jetzt die Station gewechselt und arbeite endlich regelmäßig. Also wirklich nur drei Tage in der Woche und jedes zweite WE. Früh- und Spätdienstwoche wechseln sich ab, keine Nächte mehr.