Ganz typisch meine Familie / Ganz wie Dein Bruder...Einfach ganz Kind?!

  • Hallo


    Kennt Ihr das: Ständig wird versucht, Kind in die eine oder andere Familie einzuordnen. Verhalten oder Aussehen wird als typisch väterliche Familie (hier insbsondere Schwiegermonster oder KV) oder typisch meine Familie (hier insbesondere meine Mutter, die meinen Bruder oder die Kopfform meines Vaters zu erkennen meint). So langsam kocht mir da die Galle hoch. Unbestritten sieht Kind dem Vater sehr ähnlich. Aber deswegen ist Kind nicht wie wer-auch-immer. Ich knurre bei meiner Mutter dann immer, Kind sei einfach typisch Kind. Beim Vater sage ich da nix zu, weil es nichts bringt.


    Jeder erhebt unausgesprochen Anspruch auf Kind. Warum kann man Kind nicht einfach als eigene Person ansehen? Ich möchte Kind nicht in eine Richtung drücken, Kind nicht irgendwelche familieninterne Ansprüche auf den Lebensweg mitgeben. Es nervt mich so dermaßen. Bisher gelingt es mir, im Großen und Ganzen nichts weiter zu sagen. Aber...


    Gruß

  • Ich glaube nicht, dass dein Kind jemand in eine bestimmte Richtung drücken möchte. Mir fällt bei meinem Enkel immer wieder ganz plötzlich eine Ähnlichkeit, äusserlich oder vom Verhalten her, mit dem ein oder anderen Familienmitglied auf und manchmal spreche ich das dann auch aus. Ist das denn etwas, wo man gereizt reagieren muß?

  • Ganz schlimm sowas..


    Das extremste Beispiel, was ich im Freundeskreis erlebt habe, war bei dem Freund meines Sohnes.
    Die Oma väterlicherseits ist so sehr davon überzeugt, dass der kleine Mann ihrem Sohn (also dem Vater des Jungen) ähnlich sieht, dass sie ihn nicht mehr mit seinem Namen, sondern mit dem Namen des Vaters angesprochen hat!!!! Mit der Begründung "Er sieht meinem XY aber sooo ähnlich.. da kann ich nicht anders!"
    Zum Glück hat sich das inzwischen reguliert, aber die Mutter des Jungen ist - mehr wie verständlich - wahrlich explodiert, als sie das mitbekommen hat.

  • Ich mag diese Vergleiche auch nicht wirklich... zumal die Meinungen da sehr auseinandergehen :lach . So eindeutig, scheint es also nicht zu sein :tuedelue .


    Ich ignoriere es dementsprechend einfach :pfeif .

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Hallo


    Hm, ich denke, die Masse macht's. Und immer, wenn was ist. Kind kann dies oder jenes früh "Just like in my family / it runs in the family / well, we do that..." oder aber "Also, Dein Bruder war ja auch so..." Kind ist sehr aktiv, dasselbe. Ich könnte viele Beispile bringen. Und ich stehe da und denke, Kind wird so selten eifnach nur als eigenständige Person wahr genommen. Aber vielleicht bin ich wirklich nur hypersensibel.


    Gruß

  • Ich glaube, damit stehst Du nicht allein. Es ist ab und an nervig, aber an sich nichts Schlimmes für mich gewesen.


    Bei nicht so tollen Verhaltensweisen z.B. sind für mich grundsätzlich meine Eltern per Generationensprung verantwortlich. Ich bin aus dem Schneider.... :D:pfeif

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

  • Also ich seh das locker. Tochter hat manchmal Anwandlungen wie ihr Vater und klar, ich als Ex-Frau, rolle dann mit den Augen und denke mir "wie ihr Vater, grrrh!" Aber genauso oft sehe oder MERKE ich meinen Dickkopf bei ihr! :D Oder sie durchläuft Situationen die ich als Kind auch durchlaufen habe und reagiert ähnlich wie ich, da kommt das dann hoch und ich finde das keinesfalls schlimm. Deshalb ist die Motte dennoch ein eigenständiger Mensch. Aber sie hat eben auch Teile ihres Vaters und von mir in ihrer Art und Weise...so wie ich welche von meinen Eltern habe. Das ist nun mal so, aber definitiv nichts, worüber man sich ärgern sollte. ;)

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Ich76 ()

  • Ich finds für die Kinder total ätzend, zumindest für meine. Mein Kleiner hat schon nen richtigen Hals wenn Oma väterlicherseits immer anfängt wie doch der Große nach Papa kommt und er halt die Mama ist. Das ganze dann noch in nem Tonfall, dass Kind genau spürt wer Omas Liebling ist und er fühlt sich als zweite Wahl, was er auch ist. Der Große als erster Enkel nach 4 Enkeltöchtern und dann noch das lebende Abziehbild vom jüngsten eigenen Sohn, der hat nen Sonderstatus vom feinsten.


    Nervt!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Im letzten Urlaub mit meinen Eltern kam auch ein netter Spruch von meinem Vater:


    "Das Aussehen hat Jacques von mir, die Weisheit vom Vater......." :angry:angry


    Nicht nur, das ich völlig ausgeklammert wurde, er ist auch noch absolut überzeugt das der Kleine aussieht wie er früher. Das nervt!!! "Schön" ist auch das viele Kollegen vom Trödel den sie machen ihm da recht geben...... :ohnmacht:

  • Oh ja, das kenne ich auch......könnte da auch regelrecht platzen.


    Meine Mutter hatte es schon früher drauf, mir das Gefühl zu vermitteln, dass ich geistig nicht so auf Draht bin wie meine Brüder...hat mich damals schon mehr als verletzt.


    Jetzt zieht sie Vergleiche mit meinem Bruder....."hach, Deine Tochter erinnert mich sehr stark an Deinen Bruder.....dem ist auch alles Wissen immer zugeflogen......brauchte nicht viel zu machen.....hatte viele Interessen.....", etc.


    Gibt mir jedesmal nen argen Stich, und ich hasse meine Mutter dafür.

  • Ich weiß echt nicht, was ihr habt. Wenn ich heute meinen erwachsenen Sohn ansehe, sehe ich komplett meinen Vater vor mir, bei meiner Tochter sehe ich mich selber. Es ist doch völlig logisch, dass Kinder ihren Vorfahren gleichen, den einen mehr, den anderen weniger.


    Ich weiß heute auch von mir selbst, wem ich ähnlich sehe und von wem ich die meisten Chraktereigenschaften geerbt habe. Treffe ich mich mit Cousins und Cousinen, stehen wir uns immer wieder fassungslos und gleichzeitig amüsiert gegenüber, weil wir gegenseitig in uns unsere Ahnen sehen.

  • Sohn 19 Winter jung - äusserlich original sein Vater und auch charakterlich kommt er eher nach Papa
    Tochter 17 Winter jung - äusserlich und auch charakterlich eher Mama
    Sohn fast 5 Herbste jung . kommt äusserlich immer mehr nach Papas Familie und hat einige Charakterzüge wo ich sage ganz der Papa

  • @Poison


    Ich kann es schwer erklären. Es geht nicht darum, jemandem aus der Familie zu ähneln. Wir haben sogar eine "Wall of Fame" mit Fotos von Verwandten der letzten sechs Generationen. Ich kann also gut erkennen, wem ich ähnlich bin, wem mein Vater, wem mein Kind oder KV ähnelt. Ich stelle erstaunt fest, dass sich seit hunderten von Jahren die Berufswahl immer wiederholt. Ich freue mich zum Beispiel durchaus darüber, wenn andere über die optische Ähnlichkeit von Vater und Kind staunen.


    Was mich fuchtig macht ist dieser Anspruch, der erhoben wird. Meine Mutter und das Schwiegermonster / KV erheben Besitzansprüche, die sie mit sowas untermauern. Es wird nicht geschaut, inwiefern Kind aus den Anlagen was eigenes macht. Der seinem Vater absolut nicht ähnliche erste Sohn wird von der väterlichen Familie komplett ignoriert, da wird sich kaum gekümmert. Sowas nervt mich. Dieses "das aktive hat Kind von meiner Familie" - behauptet Schwiegermonster. Ich sage, die weiß gar nicht, was hyperaktiv ist! Zahlenbegeisterung käme ja nur aus der väterlichen Familie... und sofort hält meine Mutter dagegen "Wir stammen von Adam Ries ab" - soll ich da lachen, weinen oder schreien?!


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Lucca ()

  • "Das Aussehen hat Jacques von mir, die Weisheit vom Vater......."


    Klar hat er die weisheit vom Vater, du hast ja deine noch :lach



    Mich stört es nicht. Bei uns sind es aber auch eher die positiven Dinge, die benannt werden. Und manche Dinge stimmen auch...Den Sonnenscheincharakter z.B. hat meine Biene von ihrem Vater.


    Manchmal sage ich selber solche Dinge. Meine Mutter ist ein absoluter Tempramentbolzen und ständig in Bewegung. Meine Biene ist genauso. Ich bin eher ein ruhiger und besonnener Mensch.
    Vor ein paarTagen meinte meine Mutter: "Meine Güte, hat die (meine zwergin) Hummeln im Hintern"
    Ich: "Von mir hat sie es nicht, muss wohl eine Generation übersprungen haben" :D


    Ich finde es schön, wenn Verwandte sich in meiner Biene wiedererkennen. Ich muss ja selber lachen, wenn ich sehe wie ähnlich meine Biene mir in einigen Situationen ist. :platz

  • Oh ich könnte da auch an die Decke gehen.... :nawarte:
    Aber ich sag mir immer ganz schnell ich hab nichts gehört :laber und Themawechsel.


    Habs als Sohni ganz klein war mal angesprochen, bei Mutter und Schwiegers...hat nix gebracht.


    LG Seaspirit

    Begegne deinem Schicksal freundlich - es ist dein bester Lehrer

  • Bei uns in der Familie ist es so, dass die "guten" Eigenschaften meiner Kinder nie mir oder den KV zugeordnet werden, sondern konsequent einem ferneren Familienmitglied. Ebenso bei mir, das gute könnte niemals von der väterlichen Seite kommen (aber ich hab gar keine guten Seiten :( ).


    Ganz arg nervt mich meine Ex-SchwieMu, wenn sie sagt, mein Sohn (der seinem Vater wie aus den Rippen geschnitten ähnelt :platz ) sähe genauso aus wie sein jüngerer Halbbruder (der seiner Mutter ähnelt, die kenne ich auch), und beide sehen ja ganz wie der Vater aus :motz: ... Dabei finde ich absolut keine Ähnlichkeit zwischen beiden ...

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • soll ich da lachen, weinen oder schreien?!


    Gruß


    Grinsesn! ;) Und abwarten, denn die Kinder tragen die verschiedensten Erbanlagen in sich und das meiste ändert sich im Laufe der Zeit.


    Und natürlich darf man Kinder nicht in einer Rolle pressen. Mein Vater war ein bekannter Spitzensportler, mein Sohn trat, als er etwa das Schulalter erreicht hatte, in seine Fußstapfen - jedenfalls sah es danach aus. Das Talent hatte er ohne Frage geerbt. Er betrieb den Sport, sein Opa war längst tot, insgesamt acht Jahre sehr erfolgreich, dann war Schicht im Schacht, er wollte nicht mehr. Hätte man ihn gedrängt, weiterzumachen, weil er sonst ja auch dem Opa entsprach, wäre das sicher nicht gut gewesen. Man muß den Kindern schon ihr eigenes Leben lassen, das ist gar keine Frage.