unfähige JA-Mitarbeiter?

  • Ich komme gerade von einem Gespräch beim JA. Dort war ich mit dem Schulsozialarbeiter des Großen, weil ich (wir) uns schlau machen wollten, welche Betreuungsmöglichkeiten es wegen meiner "blöden" Arbeitszeiten gibt.
    Nachdem sich die gute Dame angehört hat, worum es geht die erste Frage
    "Wollen sie, dass wir Ihnen eine Tagesmutter bezahlen?"
    Als das geklärt war, der nächste Hammer:
    "Dann nehmen sie sich doch eine Auszeit, wenn sie nicht anders arbeiten können. Ich habe viel Mütter, die eine bestimmte Zeit von Hartz IV leben und dann wieder anfangen zu arbeiten!"
    Und oben drauf dann noch:
    "Sie zahlen zwar nicht so viel Abtrag für ihr Haus, aber es macht Sinn, wenn sie sich eine günstige Wohnung suchen. Ich schaue mal schnell, wie hoch die Miete sein darf."


    da ist mir dann der Kragen geplatzt.
    1. WILL ich arbeiten und nicht vom Staat abhängig sein.
    2. Habe ich einen guten und tollen Job, bei dem ich wirklich ganz gut verdiene (Sozialwesen halt ....)
    3. arbeite ich, damit ich meinen Kindern ein vernünftiges Leben bieten möchte
    4. finde ich mit über 40 nach einigen Jahren Auszeit keinen adäquaten Job mehr in meinem Beruf - es war ja schon schwierig genug eine Festanstellung zu finden, bevor ich diesen Job bekommen habe. Fest ist der auch noch nicht 100%, sondern auf zwei Jahre befristet .
    5. ist es indiskutabel, dass ich meinen Job aufgebe, um meinen Kleinen zu betreuen


    6. ist auch indiskutabel, aus dem Haus auszuziehen und die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld raus zu reißen und in eine Gegend zu ziehen, in der ich mich als Frau abends nicht alleine auf die Straße traue, damit ich eine "bezahlbare" Wohnung habe
    7. zahle ich für die Gegend, in der ich wohne für das Haus genau so viel, wie ich für eine 3-4-Zi-WHhg. zahlen würde.


    Ich wollte "bloß" Ideen, welche Möglichkeiten einer Betreuung ich habe und dann kommt die Dame mit solchen Ideen .... Da soll ich freiwillig in Hartz IV, nur weil ich keine Verwandten habe, die in der Nähe wohnen, kein Geld für eine private Tagesmutter über habe (würde sich i.Monat auf ca 400€ belaufen und dafür muss ich privat zahlen, weil der Kleine ja schon im Kiga betreut wird) und man, weil gespart werden muss, das Projekt der
    Paten komplett gestrichen hat.


    Ich bin grad echt auf 180 .... ist das normal, dass man solche Antworten bekommt oder bin ich nur dummerweise an eine "unfähige" Mitarbeiterin geraten?


    Lieben Gruß
    Mocca

  • :rauchen
    Naja, die gute Dame hat die Standarts aufgezählt, die bei 95 % ihrer Kunden zutreffen
    und ihr fehlte es an Flexibilität auf deine besondere Lage einzugehen :knuddel


    Was wolltest du denn jetzt ? Ein Zuschuß zur Tagesmutter ? Zur Kinderbetreuung im Allgemeinen ?
    Den Antrag kannst du stellen, auch wenn dein Kind im Kiga ist.

  • Ich bin grad echt auf 180 .... ist das normal, dass man solche Antworten bekommt oder bin ich nur dummerweise an eine "unfähige" Mitarbeiterin geraten?


    Leider ist dies keine Seltenheit. Mit hat das Amt auch mal geraten "Frau mamaJ lassen sie sich doch kündigen dann leben sie besser und ruhiger" :radab

  • Dort war ich mit dem Schulsozialarbeiter des Großen, weil ich (wir) uns schlau machen wollten


    Wie alt sind die Kinder denn genau?


    "Dann nehmen sie sich doch eine Auszeit, wenn sie nicht anders arbeiten können. Ich habe viel Mütter, die eine bestimmte Zeit von Hartz IV leben und dann wieder anfangen zu arbeiten!"


    Das ist ja wohl eine Frechheit. Da kommt jemand der in Lohn und Brot ist und "nur" gerne ein paar Informationen hätte um vielleicht irgendeine Unterstützung bekommen und das erste was der Tante (?) einfällt ist "Machen Sie doch auf Hartz4" :radab


    "Sie zahlen zwar nicht so viel Abtrag für ihr Haus, aber es macht Sinn, wenn sie sich eine günstige Wohnung suchen. Ich schaue mal schnell, wie hoch die Miete sein darf."


    Und gleich die nächste Frechheit hinterher. Das Nachsehen wie hoch die Miete sein darf impliziert ja schon, dass sie gar nicht in Erwägung gezogen hat, dass Vorschlag 1 für dich nicht in Frage kommt. :kopf



    Das hast du ihr hoffentlich genau so gesagt? Die ist doch nicht ganz...

  • Was wolltest du denn jetzt ? Ein Zuschuß zur Tagesmutter ? Zur Kinderbetreuung im Allgemeinen ?
    Den Antrag kannst du stellen, auch wenn dein Kind im Kiga ist.

    Ich wollte eigentlich "nur", dass wir zusammen Ideen entwickeln, wie ich eine Betreuung des Kleinen sicherstellen kann. Dazu hätte ich mir adäquate Überlegungen und evtl. eine Lösungsmöglichkeit gewünscht. Sie hat mir aber schon gesagt, dass ich eine TM privat bezahlen müsste, weil mein Kind ja schon betreut wird ....

    Welches Bundesland bist du??

    Aus Schleswig-Holstein, speziell aus Kiel. In Kiel laufen die Uhren anders, wie ich schon beim Großen feststellen musste. Damals wollte ich einen Zuschuss zum Kiga-Beitrag beantragen und mir wurde gesagt, dass ich damit in Kiel nicht durchkommen werde - aber wenn ich z.B. nach Plön ziehen würde, würde es einen Zuschuss geben :radab

    Leider ist dies keine Seltenheit. Mit hat das Amt auch mal geraten "Frau mamaJ lassen sie sich doch kündigen dann leben sie besser und ruhiger" :radab

    Was hast Du gemacht? Wie bist Du weiter vorgegangen?

  • Zitat von »MamaJ«
    Leider ist dies keine Seltenheit. Mit hat das Amt auch mal geraten "Frau mamaJ lassen sie sich doch kündigen dann leben sie besser und ruhiger" :radab


    Was hast Du gemacht? Wie bist Du weiter vorgegangen?


    Da ging es um Kinderzuschuss. Bis das Verfahren beendet war war die Anspruchsgrundlage nicht mehr gegeben. Aber ich hab der Dame gesagt dass sie dies lieber nicht dem falschen erzählen sollte dass KM sich kündigen lassen soll um von H4 besser und ruhiger zu leben.
    Das wars dann für mich und gut, bin auf diese Tante nicht angewiesen.
    Habe dies aber auch von meiner Beistandschaft JA schon zu hören bekommen, mit den ich eh auf keinen grünen Zweig komme.
    Aber nun gut, schönes Deutschland in dem wir hier leben!

  • Stell einen Antrag nach
    Kindertagespflege gemäß §§ 23 ff Sozialgesetzbuch - Achtes Buch - Kinder- und Jugendhilfe
    (SGB VIII) sowie über die Inanspruchnahme zu einem Kostenbeitrag gemäß § 90 SGB VIII


    oder so ähnlich

    Wo stelle ich den? Beim JA?

    Der Große ist 12,5 und der Kleine bald 4.
    Ja, ich fand das alles auch frech ... und hoffe, dass die Dame das auch gemerkt hat!
    Nein, ihr ging gar nicht darum überhaupt nach Möglichkeiten zu suchen, sondern, nur, was ich selber tun kann, um mein Kind zu versorgen. es kann doch echt nicht sein, dass frau ihren Job aufgeben muss, weil ein JA-Mitarbeiter sich keine Gedanken machen will/kann, was es für Möglichkeiten gibt :wand .
    Die denken wohl nur von jetzt bis gestern ... wenn ich wirklich den Job kündigen würde, ständen die Chancen 50-50, wieder etwas zu finden. Im ungünstigsten Fall, käme es den Staat teurer, die Kids und mich "durchzubringen", als z.B. für 2 Jahre einen Zuschuss für eine Tagesmutter zu bezahlen ...


    Ja, ich habe ich sehr deutlich gesagt, dass unter diesen Umständen ein Gespräch meinerseits sinnlos ist und ich gehen werde. Danach lenkte sie etwas ein und faselte dann davon, das der KV dann halt für die Betreuung sorgen müsste. Schlussendlich habe ich dann gesagt, dass ich den Gerichtstermin abwarte und ihr dann Bescheid gebe. Der Dame werde ich dann aber sagen, dass ich alles geregelt habe und deren" Hilfe" NICHT mehr brauche ...

  • Schildere das mal der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Kiel mit der Frage, was sie davon hält...

  • tja, ist auch nicht immer die Lösung, bei uns ist das die Dame mit den tauben Ohren - aber einen Versuch wert.
    Beim Jugendamt kann man den Antrag auf Zuschuß zu den Kinderbetreuungskosten stellen - allerdings wahrscheinlich
    nur für deinen Kleinen.
    Sonst würde ich mir einen fähigen Reporter der Lokalpresse holen, der einen netten Beitrag schreibt - kann ja ohne Foto
    und mit anderen Namen sein....

  • Ich habe es gemacht. Gleichstellungsbeauftragte, Presse, Landkreis,... Und im Endeffekt habe ich mein Anliegen durchbekommen.
    Man sollte sich aber einen langen Atem einplanen... :schwitz

  • Noch ne Frage hinterher:
    Was ist denn mit dem Papa der Kinder? Kann der nicht die Betreuung übernehmen wenn du arbeiten musst?

  • Sorry, aber ich verstehe die Aufregung nicht so ganz. :hae:


    Offenbar ging hier ein Gespräch bei einer Behörde in die Hose. Die Mitarbeiterin hat sich ja scheinbar bemüht, aber nicht den Punkt getroffen, der dir am Herzen lag. Vielleicht war die Dame wirklich unfähig, vielleicht - wie oben schon angedeutet - nicht flexibel genug auf deine speziellen Bedürfnisse einzugehen, vielleicht hat auch einfach die Chemie bei euch nicht gestimmt und ihr kamt inhaltlich einfach nicht zueinander. Sowas passiert. Ist zwar sehr ärgerlich, aber wenn hier wegen so einer Sache schon zur Einschaltung von Presse oder Gleichstellungsbeauftragten geraten wird, finde ich das doch arg überzogen. Da gibt es ganz andere Behörden-Dramen, die ein derartiges Engagement wirklich nötig machen.


    Hoffentlich läuft jetzt aber wenigstens der Gerichtstermin in deinem Sinne und du bekommst auf diesem Wege die Antworten zu deinen Fragen. :daumen :troest

  • Noch ne Frage hinterher:
    Was ist denn mit dem Papa der Kinder? Kann der nicht die Betreuung übernehmen wenn du arbeiten musst?

    Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Bis zur Trennung machte er Überstunden und der Große musste bis zu 2 Stunden auf den Kleinen aufpassen. Nach der Trennung spricht er nicht mehr mit mir .... Da er mich tätlich angegriffen hat, möchte ich ihn auch nicht zu Hause haben. Das ganze mit dem KV ist ein schwieriges Thema, mit dem sich (hoffentlich bald) das Familiengericht auseinandersetzten darf/muss. Bis dahin muss ich versuchen, das alles wegzuatmen ...



    Hoffentlich läuft jetzt aber wenigstens der Gerichtstermin in deinem Sinne und du bekommst auf diesem Wege die Antworten zu deinen Fragen. :daumen :troest

    Das hoffe ich auch. Da meine RA Urlaub hat, weiß ich den Termin noch nicht.



    Typisch, ähnliche Standardantwort wenn man Hilfe im Alltag braucht - Fremdunterbringung der Kinder

    Das ist ja auch mal ein wirklich toller Vorschlag!

  • Überleg mal, du würdest wirklich deinen Job hinwerfen und zum Hartz 4-Amt gehen. Die würden dir was anderes erzählen. Wenn du Pech hättest, bekämst du Sperren. Außerdem würdest du dann von einem Kurs in den anderen geschickt.


    Ich war selbst mal auf Zuschuss vom Jobcenter angewiesen, da wieder rauszukommen mit über 40 ist unwahrscheinlich schwer!


    Ich verstehe nicht, wie man dir sowas raten kann ?(

  • Ich habe mich auch schon zwei-dreimal hier beim Jugendamt in Stuttgart erkundigt, es ging primär um Ideen und ob sie Tips haben wie ich was machen kann (flexiblere Betreuung, Kind krank, ...). Null Hilfe, auf so eine Antwort wie "sie haben 20 Kindkrank Tage" kann ich verzichten :-)