Vor einem Jahr stand meine Welt still.
Von einer Sekunde auf die andere hörte sie auf sich zu drehen.
Alles verlor seinen Wert.
Alles verlor seinen Sinn.
Die Bilder, die ich im WWW von Deinem Autounfall um halb 2 morgens fand, werde ich nie vergessen.
Ich werde nie vergessen, wie ich die Polizei anrief und sagte: "Ich glaube, das ist das Auto meines Freundes. Ich erreiche ihn auch seit heute Morgen nicht mehr."
Zwei Stunden später kam die Polizei zu mir, ebenso ein Krankenwagen und die Notfallseelsorge.
Sie bestätigten meine Befürchtung: Du wirst nie wieder hierher kommen.
Eine Odysseu aus Trauer, Schmerz, Verzweiflung, Wut und Hilflosigkeit tat sich vor mir auf und ich musste durch dieses Tal des Grauens.
Ich fühlte mich nicht mehr, weil ich dich nicht mehr spürte.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, weil ich nur an Dich und diesen grauenvollen Unfall dachte.
Ich tat Sachen, die ich sonst nie tun würde.
Nicht nur du starbst an diesem Tag... es starb auch einiges in mir.
Nun ist es bereits ein Jahr her. Die Trauer ist dieselbe geblieben. Aber der Schmerz hat sich verändert. Er ist nicht mehr so nagend, so auffressend, so lähmend, so paralysierend.
In vielen Männern erkenne ich Dein Gesicht wieder. Erkenne Deine Züge und es katapultiert mich in diese schöne Zeit zurück, die wir gemeinsam hatten.
Ein gewisser Teil in meinem Herzen wird Dich immer lieben.
Es ist der Teil, in dem Du wohnst, zusammen mit meinem Erinnerungen an Dich... an uns.
Robert
20. Mai 1982 - 23.03.2011