Denkanregung - weil ich so bin wie ich bin

  • Naja, ich stehe dem Thema AD(H)S auch etwas skeptisch gegenüber...


    Ich war in der Schule immer ein Träumerkind, aber es hat mir nicht soooo geschadet. Ich habe für einiges einfach länger gebraucht und diese Zeit ist mir auch gestattet wurden. Ich bin schnell hibbelig und fahrig, ich fange viele Dinge an und kann sie nicht beenden. Ich habe allerdings in den Jahren gelernt damit umzugehen...
    Nun wurde im KH eben bei mir eine Besonderheit festgestellt: Betäubungsmittel und Schmerzmittel und Schlafmittel hatten kaum eine Wirkung, bzw. die genau gegenteilige... D.h. bei der Biopsie habe ich die Nadel in der Bauchdecke spüren können, die Schmerzen danach konnte nicht betäubt werden und durch das Schlafmittel hatte ich drei Tage Schlafentzug...
    nun kam als einziger Gedanke meinem Hausarzt "AD(H)S" in den sinn. Da dies ja wohl eine "Fehlfunktion/Andersfunktion"? (habe ich das richtig verstanden) im Gehirn ist, kann es eben bei anderen Dingen auch Folgen und Auswirkungen haben... Dem will ich nun eben einfach auf den Grund gehen...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Zitat

    Genau um DAS geht es doch meist: Die anderen Menschen sollen sich ändern, sprich die Gesellschaft! Doch ist doch jeder von uns "die Gesellschaft", oder?
    Wie kann ich etwas von jemanden anderen verlangen, wenn ich selber zu bequem bin, etwas in meinem Verhalten zu ändern? Wir müssen erstmal bei uns selbst anfangen - und dann wird sich auch was im AUSSEN tun.


    Ich schließe mich bei der Gesellschaft ja nicht aus.

  • genau so sehe ich das auch...


    Mein Sohn hat erst mit 12 Jahren angefangen Medis zu nehmen, weils dann einfach nicht mehr ging ohne....heute mit 18 kommt er weitestgehend ohne aus,
    hat gelernt mit schwierigen Situationen zurechtzukommen, weil er sich selbst und die Veränderung mit den Medis beobachtet hat.
    Sohni hat das Glück eine berufliche Laufbahn einschlagen zu können, die total seinen Interessen entspricht, was natürlich ein Riesenvorteil ist.
    Ab und zu nimmt er noch Medis, nämlich dann, wenn er weiß, dass er in Situationen kommt, wo er sich ohne nur schwer zurechtfindet,
    wie z.B. bei wichtigen Prüfungen wo er weiß, dass nicht die für ihn so wichtige Ruhe herrscht.
    Aber auch das meistert er teilweise schon ohne Medikamente :-)
    Jeder muss selbst den Weg für sich finden, der passt....manche schaffen es auch ohne Medikamente, aber ich denke, oft hilft die Medikation dabei eine Grundlage zu schaffen,
    auf der es überhaupt erst möglich wird, einen geeigneten und gangbaren Weg zu suchen und zu finden.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Hallo miteinander,


    Bikerlicht schreibt von in jeder Krankheit/Leiden steckt Sinn sollte uns zum Innehalten anregen.Wie soll das bei einem Kind funktionieren,ein Kind kann doch sowas gar nicht konkret greifen.


    Das Nachdenken, Forschen bleibt den Eltern, die das Kind haben. Das Kind "kann nur zeigen".


    Aber grundsätzlich geht es mir gar nicht um "Medikamente nehmen" oder "die Eltern sollten Medis nehmen", sondern darum, dass wir ALLES vorher ausschöpfen sollten, bevor wir uns oder unseren Kindern Medikamente zumuten. Und auch bei Medi-Einnahme wären begleitende Maßnahmen sicher auch sinnvoll, aber das wird eh meistens gemacht.


    Hier der Link von TiMiDa, den ich euch nicht vorenthalten will: http://www.youtube.com/watch?v=IqgxcFfEd…72A65F8328AD503


    Die Verantwortung bleibt immer beim Menschen, Erwachsenen selber, auch wenn Medis genommen oder gegeben werden. Nur ist bei der Tabletteneinnahme immer das Risiko dabei, dass die Nebenwirkungen stärker sind als die Hilfe dadurch. Da möchte ich auch die Impfungen ansprechen.
    Nicht umsonst bekommen die Kinder "neue" Krankheiten, die es früher nicht gab. Die Allergien steigen, Diabetes und MS bei Kindern gab es früher nicht in diesem Maße.


    Ich möchte nicht alles akzeptieren, was uns serviert wird und wenn es euch anregt, über manches nachzudenken, dann freut es mich.


    Ratte + Ingeling:"Alternative Wege zu gehen ganz pragmatischer Punkt muss man sich auch leisten können."


    Ich will mir meine Gesundheit leisten können, egal wie, es gibt auch günstigere Varianten, man muss nur offen sein dafür und suchen und fragen.
    Die Ärzte können nix mit deiner Gesundheit anfangen, sie wollen Krankheit. Denn nur damit ist Geld verdient!


    die Blumenelfe :blume

  • Wikipedia bescheibt verschiedene Aspekte von ADS, die ich gerade sehr interessiert gelesen habe. Ich finde, dass man alles so stehen lassen kann, was dort beschrieben wird, denn im Grunde genommen weiß ja eh keiner, woher die "Krankheit" kommt und wie sie wirklich therapierbar wäre.


    Aber folgendes ist für mich wichtig, ich hab ähnliches schon von anderer Seite mitbekommen. Übrigens ist Spiritualität etwas, was jeder besitzt, einer öffnet sich mehr und der andere weniger. Jedoch: jeder, der an die eigene Seele glaubt, glaubt auch an Spiritualität.


    Indigo-Kinder


    Nach einer in der Esoterik-Szene verbreiteten These der angeblich übersinnlich begabten Amerikanerin Nancy Ann Tappe würde seit den 1970er Jahren eine Generation von sogenannten Indigo-Kindern geboren werden. Diese Kinder seien sowohl mit schwierigen Persönlichkeitsmerkmalen als auch mit besonderen spirituellen Fähigkeiten ausgestattet. Die medizinische Kategorisierung der Verhaltensauffälligkeit als ADHS wird abgelehnt; stattdessen werden die Kinder als Vorboten und Vollbringer einer neuen und besseren Welt gesehen. Die Theologen Andreas Fincke und Matthias Pöhlmann stehen dem Konzept der Indigo-Kinder, das in der Ratgeberliteratur für Eltern vielfach verbreitet wird, kritisch gegenüber und sehen in ihm einen „Inbegriff einer fortschrittsoptimistisch gestimmten Heils- und Zukunftshoffnung“, die jedoch in der Gefahr stehe, den betroffenen Kindern medizinische Hilfe vorzuenthalten.


    Es gibt u. a. auch Bücher von Doreen Virtue, die dies auch sehr herzlich und schön beschreibt.


    Was wäre, wenn diese ADSler mutig ihren Weg gehen, um in der Welt was zu bewegen und verändern?


    Also ich wär dabei! Sagt mir bescheid :tanz:bigkiss


    die blumenelfe :blume

  • Richtig. Nur ein wesentlicher Unterschied besteht zu früher: es bestand nicht so ein imenser Leistungsdruck wie heute.


    Ich behaupte, dass auch früher der Leistungsdruck enorm war. Als Beispiel nehme ich nur mal die Rechtschreibung, die meine Generation noch weitgehend beherrscht, heute dagegen machen Abiturienten Fehler, dass einem die Haare zu Berge stehen.


    Früher war alles sehr viel strukturierter und Struktur im Verbund mit Konsequenz ist, das behaupte ich jetzt einfach mal aus der Erfahrung heraus, das A und O bei AD(H)S.


    Kinder mit schwerem AD(H)S fielen früher durchs Raster. Sie wurden zu Versagern, wurden links liegengelassen oder grün und blau geprügelt. Kinder mit leichterem AD(H)S dagegen, wurden durch die klaren Strukturen und konsequente Erziehungsweise so gestärkt, dass sie lernten, mit ihrer Krankheit, von der weder sie noch Eltern oder Lehrer wussten, umzugehen lernten und es im Leben zu etwas brachten. Diese Strukturen und die Konsequenz, die fehlt heute leider vielfach und was erschwerend hinzukommt, ist die riesige Reizüberflutung. Die gab es früher schlichtweg nicht, aber man kann auch heute einiges tun, um die Kinder wenigstens zu Hause etwas davon abzuschirmen. Ich halte da ein Umdenken für alle Kinder wichtig, für AD(H)S-Kinder aber ganz besonders. In wievielen Familien läuft schon beim Frühstück (sofern es überhaupt eines gibt) der Fernseher? Wieviele derartige Geräte gibt es überhaupt in heutigen Wohnungen? Diese ganzen Computerspiele machen meiner Meinung nach nur nervös. Kinder sollen rausgehen, sollen rennen, springen, klettern, sollen sich schmutzig machen dürfen und "die Welt" entdecken. Dass die Möglichkeit dazu heute leider nicht mehr überall gegeben ist, weiß ich auch. Wie man dagegen steuern kann, weiß ich leider nicht, halte es aber dringend für nötig.


    Auch weniger Spielzeug fördert Phantasie und Kreativität - und Konzentration. Wieviele Kinder sitzen inmitten eines Spielzeughaufens und wissen nichts damit anzufangen? Sie sind völlig überfordert.


    Ich habe beruflich öfters in Grundschulen zu tun. Der Geräuschpegel in den Klassen ist enorm. Die Kinder rennen teilweise sogar herum. Wie soll man in einer so unruhigen Umgebung lernen?


    Es ist nicht viel, was Kinder brauchen: Liebe, Zeit, Zuwendung, aber auch die Möglichkeit, sich alleine zu beschäftigen (nicht, sich beschäftigen zu lassen) und konsequente und liebevolle Vorbilder. Und sie brauchen einen Platz, an den sie sich zu Hause fühlen können, an dem sie jederzeit Geborgenheit erfahren. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung als Mutter und Großmutter.

  • Noch mal ich:


    Eure Ansätze sind in der heutigen Welt nicht wirklich gut umsetzbar - man wird immer ein Außenseiter sein, wenn man empfindlicher auf Reize reagiert als andere.


    Und:


    Wie schöne diese Ansätze mit reizarmen Umfeld und festen Strukturen sich auch anhört: Es wird ja vermutet, dass es eine Erbvariante ist - und oft leben die Kinder bei einem Elternteil, der ähnliche Symptome hat - da ist es mit den festen Strukturen schon teilweise schwierig... (geht vielleicht noch, wenn man zu zweit zusammen lebt, aber je mehr Personen zusammen leben, desto schwieriger werden die festen Strukturen)

  • Eure Ansätze sind in der heutigen Welt nicht wirklich gut umsetzbar - man wird immer ein Außenseiter sein, wenn man empfindlicher auf Reize reagiert als andere.


    Das ist ein wirklich wichtiger Hinweis. Nicht nur für ADSler...


    Wenn ich manchmal in mich hineinhorche und mich frage, warum ich manchmal so gestresst und im Zuge dessen auch gereizt, dann muss ich zugeben, dass ich mich selber zu vielen Reizen aussetze oder ausgesetzt bin...


    Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Kinderpsychologen, der auf Ads spezialisiert war und ein Kind aus meiner Gruppe betreute. Seitdem sehe ich z.B die Raumgestaltung in unseren KiTas mit ganz anderen Augen.
    Meine Kollegen sagen oft, bei dir in der Gruppe ist es so karg. Ich sag dann immer: Nein, es ist auf das wesentliche reduziert und schafft Überblick. Obwohl meine Kollegen wohl stets zugeben würden, dass es in meiner am ruhigsten zugeht. Und ich denken die Umgebung ist ein Faktor, der da eine große Rolle spielt.

  • Nein, es ist auf das wesentliche reduziert und schafft Überblick.


    Das ist doch schon ein Beispiel, wo man was verändern kann - in seinem eigenen Bereich oder in der Arbeit.


    Bei mir zuhause gibts zwar einen uralten Fernseher, aber nur mit DVD oder Videoanschluss. Keine Schüssel, kein Kabel. Ich schaue manchmal monatelang keine Film an, und ich vermisse es nicht. Mein Kleiner schaut ab und zu den Maulwurf (5Min-Filmchen). Aber meist fragt er gar nicht danach.


    Wir haben zwei Hunde, wohnen am Land, gehen raus oder wenn es zu kalt ist, auch nicht, dann spielen wir drin.


    Vielleicht meint ihr, das wären die optimalen Voraussetzungen, und ihr habt keine Möglichkeit in dieser Richtung?
    Naja, schaut, was möglich ist, ich finde das "raus aufs Land" für Kinder auch sehr wichtig. Evtl. gibts eine Freundin dort oder vielleicht findet man hier eine Freundin, die am Land wohnt?


    liebe grüsse,
    die blumenelfe :sonne

  • "Warum nicht gleich Kokain?"


    Der Satz von Chaospapa aus dem anderen Thread spukt mir immer noch im Kopf rum, wenn ich über die AD(H)S-Thematik nachgrübel und zwar ziemlich heftig.


    Es gibt keinen zuverlässigen Test, es basiert alles auf Vermutungen, Psychologen gaben zu, dass es ein Ausprobieren ist (also Experimente).


    Ingeling, Deine Erzählung berührt mich. Ich finde es toll, dass Dein Sohn mittlerweile und immer häufiger ohne klarkommt, aber..... ist es nicht Doping es gezielt einzusetzen um die geforderte Leistung zu bringen?


    Und wieder ist in meinem Kopf.... WARUM nicht gleich Kokain?


    Es ist artähnlich, ich habe über einen Versuch von einem jungen Mann gelesen, bei dem ADHS diagnostiziert vermutet wurde. Er nahm Kokain, fühlte sich super, später nahm er Ritalin, erstmal nix, dann erhöhte er die Dosis etwas und fühlte sich ähnlich wie nach der Kokain-Einnahme.


    Ich verstehe die Verzweiflung der Eltern, ich verstehe die Kinder und fühle sehr mit ihnen mit, aber kann eine Droge die Antwort auf alle Fragen sein?


    Wer hat daheim Handy`s abgeschafft, schnurlose Telefone weg, Spiel-Konsolen weg, Fernseher aus, Ernährung umgestellt, Bewegung, Natur und viel Zeit für`s Kind gegeben? Ich finde Friday`s Ansatz toll und merke gerade, dass bei uns hier gerade jetzt nach Weihnachten viel zuviel Zeugs herumsteht, denn eigentlich glaube ich auch, dass Kinder Langeweile brauchen, denn das macht kreativ, da reicht ganz wenig für ganz tolle Ideen.


    Ich weiß, dass ich auf einem für manche extrem erscheinenden Trip bin. Was ich hier schreibe, dass ich meine Kinder bewußt nicht habe impfen lassen und voll und ganz hinter dieser Entscheidung stehe (die ich mir weiß Gott NICHT leicht gemacht habe) und auch sonst Medikamenten sehr, sehr kritisch gegenüber stehe. Ich bin keine Öko-Mama, meine Kinder essen Schokolade und wir machen auch sonst Dinge, die besser gemacht werden könnten, aber ich bin überzeugt, dass sich viele Menschen auf einem ungesunden Weg befinden, wenn der Glaube an die Kraft der Pille zunimmt.


    Zum Glück gehen hier die meisten Eltern vorsichtig damit um, wie ich das herauslese, aber ich weiß auch, dass das nicht überall so ist und ich sehe, dass Mütter verunsichert werden, zu schnell den Glauben an`s Kind verlieren und dann ängstlich losrennen, um dem auf den Grund zu gehen, dabei haben sie ganz normale Kinder und dann besteht die Gefahr, dass etwas hintherapiert wird, was eigentlich nicht da ist. Ärzte, Psychologen und Co. verdienen nicht an gesunden Menschen!


    Versteht mich nicht falsch, ich will niemandem reinquatschen, aber nur eins sagen, bitte lest Beipackzettel und zwar alle und sehr genau. Ein Medikament hat NUR Wirkungen, ob da ein Neben davorsteht oder nicht, es sind alles Wirkungen!

  • Ärzte, Psychologen und Co. verdienen nicht an gesunden Menschen!


    Da muss ich dir wiedersprechen- leider.
    Wir warten jetzt aktuell und sehr akut auf eine stationäre Aufnahme meines Sohnes in die Kinder-und Jugendpsychatrie. Seit Freitag bekommt er wieder Medikamente, weil es ohne die überhaupt nicht geht.


    Viele Eltern wünschen sich ein Traumkind, was alles kann, was total lieb und zuvorkommend ist und dazu noch "alltagstauglich". Sollte eins dieser Kinder mal ein bissel mehr rumtoben als die anderen, dann wird gleich von Elternseite aus eine Panik verbreitet, die nicht mehr schön ist.
    Und diese Kinder, obwohl sie es gar nicht bräuchten, sind dann in den Kliniken und bei den ambulanten Psychologen und Psychotherapeuten und wir als wirklich betroffene Eltern sitzen zu Hause und hoffen das dem Kind und uns geholfen wird.


    Und ja, ich gebe auch wieder meinen Lieblingssatz dazu: Ein Diabetiker bekommt auch sein Insulin, warum bitte ein ADHS-ler nicht seine Medikamente, damit der Dopaminhaushalt wieder richtig läuft bzw. angeregt wird?
    Und das die ADHS-Präparate auf der roten Liste stehen ist allgemein bekannt. Aber sie wirken bei ADHS-lern nun mal anders- nicht aufpuschend, sondern runterfahrend.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Leute, ich finde es heftig, wie ihr hier über Medikamentengabe redet...


    Es wird bestimmt immer mal jemanden geben, der Medikamente missbraucht - aber ist es wirklich immer besser, auf Biegen und Brechen gerechtfertigte Medikamentengaben anzuzweifeln?


    Bevor mein Kind eine Depression bekommt, weil es sich immer und immer wieder als Versager vorkommt und eine Medikamentengabe das verhindern kann, würde ich die Medis geben. Wie viele Kids und Jugendliche bringen sich um oder werden magersüchtig oder... weil sie mit ihrem Leben nicht zurecht kommen?


    Die Gesellschaft hat sich gewandelt - wir können zwar in unserem kleinen Umkreis da vielleicht was dran ändern - aber die ganze Gesellschaft werden wir nicht ändern können. Vielleicht ist es ein Weg für jene Kinder, sich in der heutigen Welt besser zurechtzufinden. Es ist nicht so einfach individuell zu entscheiden, was man machen kann und was hilft oder nicht.
    Richtig ist, dass Ritalin der Droge Speed ähnlich ist - nur wirkt Ritalin bei ADSlern nicht aufputschend sondern "sortierend"...

  • keiner nimmt oder gibt gerne ein medikament .
    wenn aber der leidesndruck zu gross wird,ist es einfach angebracht diesen weg zu gehen.
    parallel dazu wäre es natürlich schön,wenn es zb eine schulform geben würde,die es auch nicht -norm kindern ermöglicht sich leichter im schulalltag zu bewegen.
    denn trotz medis ist man ein ad(h)sler...
    und ist einfach in vielen bereichen anders...man fühlt anders,man denkt anders,man reagiert anders..
    ich habe nie medis genommen,aber es gab und gibt momente in meinem leben wo es mich so wahnsinnig viel kraft kostet ,mich angepasst und entsprechend zu benehmen.
    ich als erwachsene kenne mich jetzt schon etliche jahre ,ich weiss ,dass ich durch mein anders sein anstrengend bin für andere ,aber ich habe mit den jahren gelernt damit umzugehen und ich habe vorteile entdeckt,die ich nutze...und dir mir hier und da schon anerkennung und dank eingebracht haben..das baut auf...
    das alles können kinder zb noch nicht und wenn der weg zu eng wird ,dann bin ich definitv für medikamentöse hilfe.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Ich verstehe Eure Not, das tue ich wirklich und ich weiß auch leider keinen geheimen Supertoptipp, aber es ist die Rede von Medikament und drin ist eine Droge. Davor schrecke ich so fürchterlich zurück, gerade weil Kinder diese Droge einnehmen sollen.


    Würde ein "artverwandt mit Heroin" mehr schrecken oder ebenfalls nicht, solange es ein Arzt verschreibt und Medikament draufsteht?


    Sagt Euch Dr. Klinghardt was? Seine Theorien zu dem Thema habe ich nur grob angerissen und finde sie sehr interessant. Für Betroffene vielleicht ein Weg.

  • TiMiDa: wenn deine Kinder furchtbare Schmerzen hätten aufgrund einer Krankheit... würdest du ihnen da nicht auch irgendwann Schmerzmedis geben? Oder würdest du wirklich erstmal weiter noch alle möglichen Alternativen versuchen, um ihnen bloß keine Medis geben zu müßen?


    Ich bin auch kein Freund davon, bei jeder Kleinigkeit zu Tabletten zu greifen. (Mein Kinderarzt auch nicht). Aber irgendwo ist der Punkt erreicht, wo es nötig sein kann.

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht

  • @ Rabenmama


    Ich würde gucken, woher die Schmerzen kommen, denn nur Betäuben halte ich für falsch, wenn ich nicht weiß woher es kommt. Schmerzen sind ein Alarmsignal vom Körper und nur weil ich nix mehr spüre schlägt der Körper trotzdem weiter Alarm, nur ignoriere ich es, weil ich es ja nicht mehr merke.

  • ich sprach nicht von NUR betäuben, darum geht es ja auch bei den Medis für AD(H)Sler nicht. Und um weiter im Vergleich zu bleiben: du kennst die Ursache dafür. Kennen die Betroffenen ja auch: Ihre Krankheit. das AD(H)S

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht

    Einmal editiert, zuletzt von Rabenmama77 ()

  • Ich verstehe Eure Not, das tue ich wirklich und ich weiß auch leider keinen geheimen Supertoptipp, aber es ist die Rede von Medikament und drin ist eine Droge. Davor schrecke ich so fürchterlich zurück, gerade weil Kinder diese Droge einnehmen sollen.


    Würde ein "artverwandt mit Heroin" mehr schrecken oder ebenfalls nicht, solange es ein Arzt verschreibt und Medikament draufsteht?


    Sagt Euch Dr. Klinghardt was? Seine Theorien zu dem Thema habe ich nur grob angerissen und finde sie sehr interessant. Für Betroffene vielleicht ein Weg.



    Ganz ehrlich meinst Du nicht, das wissen die meisten Eltern nur zu genau?



    Mein Bursche bekommt mit kurzer Unterbrechung ,seit er auf der Welt ist sprich fast 9,5 Jahre Medikamente.Bekommt er diese nicht krampft er dauernd.Soll ich jetzt auf Medis,die sicher nicht weniger schlimm sind, als Ritalin und CO,verzichten?Mit Hilfe der Medis kann er zu mindest ein Stückweit mehr Normalität leben,kann sich weiterentwickeln.



    Ich habe nicht viel Ahnung von ADHS, ADS ,aber ich habe Ahnung davon wie es sein kann/ist Mutter eines Kindes zu sein was anders ist.Eine Ahnung davon wie ein Kind leiden kann weil es anders ist.Ich habe auch eine Ahnung davon wie schlecht man sich fühlt weil das Kind Medis schluckt.Ja und ich habe auch eine Ahung davon wie sich das anfühlt in die "böse" Ecke gedrängt zu werden,weil man sein Kind unter "Drogen"setzt.




    Liebe Grüße



    Ute

  • Ich denke, bei manchen Kindern ist eine Medikamentenvergabe notwendig und sinnvoll.
    Ich denke auch, dass die wenigsten Eltern sich nicht über Alternativen schlau gemacht haben oder andere Wege gesucht haben. Manchmal gibt es eben nur diesen Weg und die meisten werden damit auch verantwortungsvoll umgehen.
    Wichtig finde ich, dass die Medikamentenvergabe nicht isoliert als Allheilmittel angesehen wird, sondern dass gleichzeitig auch andere Bedingungen für das Kind möglich gemacht werden. Sei es mit einer passenden Schulform, Integration, Umfeld, Therapien...
    Ich denke, dass jeder auf Dauer auf die Medis verzichten oder sie verringern möchte.

  • ist es nicht Doping es gezielt einzusetzen um die geforderte Leistung zu bringen?

    kann man sicherlich so sehen, aber bei meinem Junior kann ich davon ausgehen, dass er nur im extremen Notfall zu den Medis greift,
    denn er nahm sie immer schon eher widerwillig und nur, weil er merkte, dass sie ihm helfen.
    Mein Sohn bringt die geforderte Leistung problemlos, weil er momentan eine Schule besucht, die zu 100% seinen Interessen entspricht.
    Einzig die Tatsache, dass er durch sein ADS nicht in der Lage ist, Nebengeräusche auszublenden, bringt in in die Lage, sich während Prüfungen nicht voll konzentrieren zu können.
    Er selbst sagt aber, dass er lieber eine etwas geringere Punktzahl in Kauf nimmt, als Medikamente nehmen zu müssen.
    Was ich sagen wollte war eigentlich nur, dass es schon teilweise Sinn machen kann, die Medikamente zu nehmen, da sie helfen sich auch in Extremsituationen konzentrieren zu können,
    was ohne die Medis völlig unmöglich ist (zumindest wenn das Thema nicht hochinteressant ist).



    Es ist artähnlich, ich habe über einen Versuch von einem jungen Mann gelesen, bei dem ADHS diagnostiziert vermutet wurde. Er nahm Kokain, fühlte sich super, später nahm er Ritalin, erstmal nix, dann erhöhte er die Dosis etwas und fühlte sich ähnlich wie nach der Kokain-Einnahme.

    klar, dass da eine ähnliche Wirkung erziehlt wird, Ritalin ist ja eigentlich ein Aufputschmittel....genau wie Kokain ;)
    Wirkt nur bei ADSlern gegensätzlich, also nicht aufputschend, sondern beruhigend.


    Meine 11jährige Tochter nimmt ihre Medikamente nur während der Schulzeit, in den Ferien und an WE braucht sie nichts zu nehmen,
    aber es ist teilweise sehr, sehr anstrengend und nervenaufreibend für mich und andere in ihrem Umfeld.
    Wer selbst AD(H)S-Kinder hat wird jeden verstehen, der seinem Kind durchgängig Medikamente gibt.
    Kann auch mal so eine Art Selbstschutz für uns Elternteile sein.....aber auch fürs Kind.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)