Angst im Schwimmkurs

  • Hallo, ich würde gerne mal hören, wie ihr reagieren würdet!?


    Seit gestern besucht mein Großer, wird 6 im Sommer, einen Schwimmkurs. Gestern war alles gut. Heute ist er von deies Schwimmbrett abgerutscht und kurz getaucht. Hat so geweint, kaum zu beruhigen; hatte total Angst zu ertrinken. Nach langem Zureden, hat er nochmal versucht am Beckenrand entlangzuhangeln. Dann kamen die anderen Kinder, grosses echtes Weinen. Es war nichts mehr zu machen, wir sind nach langem reden nach Hause.


    Nun möchte ich ihn nicht unter Druck setzen, wegen Seepferdchen oä. Das er nicht nach einem Ring taucht ist mir fast klar... Aber das ist mir nicht wichtig, ich würde halt gern haben, dass er sich über Wasser halten kann. Und bei den Kursgebühren, möcht ich eigentlich auch, das er übt.


    Ich hatte ihm also lange zugeredet, bestimmt 15 min und er hats dann nochmal versucht ins Wasser zu gehen. Ist das nun zu lange geredt und zu früh nachgegeben, aber schreiendes Kind im Wasser lernt gar nichts ausser Angst? Und die möchte ich schon gar nicht!


    Was hättet ihr gemacht und wie sind Eure Erfahrungen mit dem Schwimmenlernen?


    Danke

  • Schreiendes oder ängstliches Kind im Wasser geht meiner Ansicht nach gar nicht. Dann raus mit dem Kind. Aus Erfahrungen in meinem Umfeld von heute erwachsenen Menschen weiß ich, dass da Ängste waren, sie mussten dann aber weiter machen und haben heute noch Angst vor Wasser, also eigentlich niemals die Leichtigkeit des Daseins im Wasser gelebt oder erlernt.
    Meiner - im August 5 Jahre - hat überhaupt keine Angst vor Wasser - was auch nicht so ganz förderlich ist, meint er immer, er KANN schwimmen - , wir waren von Geburt an viel viel im Wasser, Schwimmbad, See, Meer und er springt immer fröhlich rein, ich wollte ihn schon Anfang des Jahres in einen Schwimmkurs geben, das ging dann nicht wg. Krankheit. Er taucht auch schon, da wo er stehen kann.
    Hätte er Angst, ich würde es gaaaanz langsam angehen, kein Druck. Ich weiß schon, die Kurse kosten Geld, man steht dann selbst unter Druck und das ist schon mal Mist.
    Lass ihn zusehen, bis er selbst entscheidet, er geht wieder rein. Wasser kann einfach auch Angst machen.

  • Kann Dir nur aus eigener Erfahrung berichten (meine Tochter ist zum Glück eine absolute Wasserratte):


    Ich hatte einen recht bescheuerten Schwimmlehrer, muss ich dazu sagen. Ich hatte immer Angst vor´m ins-Wasser-Springen. Er war dann immer mit mir zusammen gesprungen, bis er wohl der Meinung war, mich zu überlisten. Meine Angst bestand immer darin, dass ich rein springe und nicht mehr nach oben komme, ertrinke.


    Er nahm meine Hand, meinte bei 3 springen wir gemeinsam rein und dann ließ er meine Hand los und schmiss mich ins Wasser, stand am Beckenrand und lachte sich kaputt, weil ich voller Panik im Wasser zappelte und nicht ertrinken wollte. Dass mich mein Schwimmlehrer nicht hätte ertrinken lassen, ist mir zwar heute klar, aber damals als Kind hatte ich unbändige Angst vor den weiteren Terminen und habe lange Jahre nicht schwimmen können....habe bis heute nichtmal das Seepferdchen.


    Hast Du die Möglichkeit, mit Deinem Sohn die nächsten Tage (also vor´m nächsten Kurstag) mal ins Schwimmbad zu gehen und ihm zeigen, dass er keine Angst zu haben braucht?
    Evtl. mit dem Schwimmlehrer sprechen, ob er sich nochmal mit ihm hinsetzt und ihm erklärt, dass er keine Angst haben braucht, dass er da ist im Fall der Fälle und er auf keinen Fall ertrinken wird???


    Mir hätte es ungemein damals geholfen, wenn mich jemand einfach nur mal an die Hand genommen hätte, und mir gezeigt hätte "hey, es kann nichts passieren". Wenn jemand meine Ängste ernst genommen hätte....aber da war niemand :(


    Übrigens, irgendwann in der Schule später habe ich schwimmen gelernt (naja, Modell "bleierne Ente" halt), hab dann auch irgendwann super gerne getaucht, aber mit einem Mal (keine Ahnung, aus welchem Grund) konnte ich - bis heute - nicht mehr mit dem Kopf unter Wasser, ohne in Panik zu geraten.

  • Schwimmlehrer habe ich nicht gesprochen, weil wir ja früher los sind und der Rest noch im Wasser war.


    Ich habe auch meine Erfahrungen machen müssen als Kind. Genau deshalb möchte ich das ja vor der Schule. Und die beginnt im August und gleich mit Schwimmunterricht als Sport.


    Als er jünger war, waren wir nicht oft schwimmen, ich hab ja noch nen kleineren und das allein nicht geschafft. Und dann hatte er jetzt ein gutes Jahr Paukenröhrchen, da fiel das baden eh aus. Aber er hat sich so gefreut auf den Kurs. Und er ist eh ein vorsichtiger Charakter und dann sowas...

  • Dann hilft da sicher nur Geduld.
    Wenn du das vorher gewusst hättest wäre es natürlich gut gewesen erstmal mit ihm nur ins Schwimmbad zu gehen.
    Kannst Du den Kurs vielleicht verschieben und erstmal nur Wassergewöhnung mit ihm machen. Das geht ja auch ohne Lehrer.

  • Hallo,


    mein Junior(5) gehtseit einem Jahr in den Schwimmverein.


    Er ist ´ne absolute Wasserratte und habe mit ihm da keine Probleme.


    Aber an deiner Stelle würde ich auch keinen Druck machen.


    Ist das Wasser denn So Tief? :wow


    Bei unserem Verein ist es nur im hinterenTeil etwas tiefer sodas die Kinder immer stehen können und nur mit der Betreuerin in Griffnähe ins tiefere gehen.

  • Ja, Wassertiefe 1,30, aber am Rand kann man/kind stehen, aber stimmt nicht im ganzen Becken. Aber hier vor Ort gibt es nichts anderes. Und es ist ein Crashkurs 15 mal in 3 Wochen. Und der Kurs ist immer auf mindestens 2-3 Monate vorher ausgebucht.


    Aber gut lieber ernst nehmen(mach ich hoffe ich sowieso) und aus dem Becken nehmen. Ich wollte halt, das er vor der Schule die Chance hat schwimmen zu lernen.

  • Hallo,


    das hatte ich auch.. eine absolute Wasserrate... dann zum Schwimmkurs ein, zwei blöde Situationen/Kommentare und es war nichts mehr zu machen.. Junior hat nur geweint und war nicht mehr ins Wasser zu bringen...


    Ich habe mit ihm damals den Deal gemacht, dass er den Kurs zu Ende macht.. aber nur dass, was er wirklich möchte... und zuhört, was erklärt wird und wir es dann zusammen ohne den "blöden"Schwimmlehrer üben...


    So haben wir es umgesetzt und ein knappes Jahr später ( jetzt im März ) hat er ganz freiwillig sein Seepferdchen gemacht...


    Mir war damals wichtig den "Mittelweg" zwischen aufhören und sich überwinden zu finden.. und ich denke, wir sind für uns gut damit gefahren...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Ich wollte halt, das er vor der Schule die Chance hat schwimmen zu lernen

    Lass ihm Zeit.. meine Erfahrung ist, dass mein Junior selber entschieden hat, wann er bereit war sich über Wasser zu halten...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Also mein Zwerg macht momentan auch einen Schwimmkurs, hat dabei eigentlich auch Spaß und die Lehrer machen das ganz toll aber er findet es schon wahnsinnig anstrengend und schwer und hat heute schon gefragt, ob er die 8 x Kurs denn schon geschafft hätte.... Neulich ist er auch bald zweimal untergegangen (die Schlorris haben ihn aber wieder hochgezogen) aber ich versuche ihn zu ermutigen das jetzt durch zu ziehen, damit er dann im Sommer ganz viel Spaß hat im Schwimmbad und nach jedem Schwimmkurs gibts auch einen Besuch beim goldenen M.

  • Habe beim Schulschwimmen mal ein Kind mit solcher Panik betreut, mit zwei Stunden Wassergewöhnung (habe ich mir im Schwimmverein bei den Kleinen abgeguckt) ging das Kerlchen nachher auch mit den anderen ins normale Nichtschwimmerbecken, vorsichtig, aber er hat's geschafft. Für Wassergewöhnung haben die in einem solchen Kurs nur für gewöhnlich keine Zeit. Wenn Du es außerhalb des Kurses allein mit Krümel versuchen möchtest, hier einige Tipps:


    Geh mit ihm nicht ins Nichtschwimmerbecken, sondern ins Plantschbecken. Das hat den Charakter von Spiel und Spaß und wirkt nicht gefährlich.


    Wenn er nicht ins Wasser will, lass ihn. Spiel mit ihm am Rand Spiele wie Tischtennisball auf der Wasseroberfläche entlang pusten, Ring mit den Füßen aus dem Wasser ziehen (so, dass er nicht mit dem ganzen Körper ins Wasser muss, wenn er sich nicht traut), Ringe in die ruhige Wasseroberfläche pusten, oder, wenn er sich traut, mit der Nase stubsen und die sich ausbreitenden Wasserringe beobachten. Wenn er mit ins Plantschbecken geht, könnt ihr einen Eimerwettbewerb machen: zwei Eimer ans andere Ende des Beckens stellen, ihr müsst beide das Wasser in Bechern von Eurem Beckenende bis zu den Eimern bringen. Wer zuerst den Eimer voll hat, hat gewonnen. Du als Großer musst natürlich auf dem Rücken im Spinnengang krabbeln oder so etwas, das bringt Gaudi für den Kleinen und der Krümel hat eine Chance. Nach dem ersten Durchlauf ändert ihr dann immer die Gangart. Auf dem Po rüberhüpfen ist im Wasser auch recht lustig und macht den Kindern oft so viel Spaß, dass sie nicht einmal merken, dass sie bis zur Brust im Wasser sind.


    Solche Spiele machen den Kindern Spaß und sie vergessen meist schnell ihre Angst. Mein kleiner Panikkandidat war sieben und ist mit zweieinhalb Jahren fast ertrunken, der Vater hatte ihn auf den letzten Drücker herausgefischt. Der Junge ging vor der Wassergewöhnung nicht einmal in die Nähe des Lehrschwimmbeckens (80cm tief), der kämpfte schon mit den Tränen, als er die Halle überhaupt betreten musste. Gelöst hat er sich erst, als wir ihm klar gemacht hatten, dass er gar nicht mit den anderen ins Wasser muss, sondern mit mir spielen gehen kann.


    Die wichtigste Regel ist: Wenn Du merkst, dass er Angst hat, gestalte das Spiel so um, dass er es ohne Angst mitspielen kann. Die nächsten Schritte kommen dann oft ganz schnell von selbst, denn Kinder wollen schließlich spielen und Spaß haben, das ist eben ihre Natur.


    Wie auch immer du es machst, ich wünsch' Euch viel Erfolg.

    § 1314 Abs. 2 Satz 1: "Eine Ehe kann [...] aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusslosigkeit [...] befand." :)


    Das Beste am absoluten Tiefpunkt ist, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann: bergauf!


    Solange immer ein anderer schuld ist an dem, was einem selbst schief läuft, stimmt etwas im Leben nicht.

  • Die Situation zu klären ist eigentlich Aufgabe des Schwimmlehrers - wo war er da ?
    Es ist richtig dem Kind die Angst zu nehmen und ihm die Sicherheit zu geben, aber auch kein Drama zu machen (Reflektion).


    Nimm den Hörer in die Hand - ruf den Schwimmlehrer an - erkläre die Situation und bitte um 1 Privatstunde "Wassergewöhnung" außer der Reihe oder in
    einer Mini-Gruppe.


    Ich versteh gerade immer noch nicht das Konzept - die Eltern sitzen am Beckenrand, sind verantwortlich und der/die Schwimmlehrer sind wo ?

  • Hallo, möchte mal berichten.


    Kurs ist eigentlich so gedacht, dass die Kinder mit dem Lehrer im Becken sind und die Eltern vor dem Schwimmbad, das durch ein "Schaufenster" abgetrennt ist warten. Ich war nur direkt am Becken wegen der Angst.


    Gestern war wieder Kurstag. Ich war mit am Becken, ich mache das einfach! Mit den anderen mitmachen wollte er nicht, aber mit zureden hat er sich dann einige Male am Beckenrand entlanggehangelt und sogar Freude finden können. Dann zum Ende hin hat er sich sogar vom Schwimmlehrer durch das Becken ziehen lassen! Wow, das war viel mehr als ich erwartet hätte!


    Wir werden also am Wochenende einmal ins Schwimmbad gehen und spielen und hoffentlich Freude haben. Und am Montag werden wir nochmal den Kurs versuchen. Allerdings sind die anderen jetzt schon viel weiter, mal sehen. Aber egal, wenn er jetzt Freude hat reicht mir das!


    Ich bin gespannt und werde berichten, Vielen Dank für Eure Tipps!

  • Hallo, meiner ist 6,5 Jahre und geht auch in einem Schwimmkurs. Er hat auch immer Angst mit dem Kopf unter Wasser zu kommen. Da er mal von der Kita aus Schwimmen war und dabei untergegangen ist. Jetzt kann ich das ausbaden, denn eigentlich ist er eine Wasserratte....Ich habe ihn bei der DLRG angemeldet. Und wenn er mal Angst hat und sich nicht beruhigen läßt, dann machen wir früher Schluß mit der Schwimmstunde. Aber die Schwimmlehrer sind ganz toll und ermutigen ihn immer wieder was zu versuchen und meistens können Sie ihm für einen Augenblick die Angst nehmen und er hat auch schon Fortschritte gemacht. Die machen das ganz Behutsam. Ich hoffen nur, dass er irgendwann ganz die Angst vor dem Ertrinken verliert....Da er im Freibad immer gerne ins Wasser geht. Ich mache bei meinem Sohn ein Belohnungssystem. Immer wenn er sich etwas traut, wovor er Angst hat, dann bekommt er eine kleine Belohnung von mir. So kann er auch lernen über seine Ängste hinaus zu wachsen...


    :-)

    :hae: Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedanken loses Denken :hae:


    :lgh :lgh :lgh

  • Also mein Zwerg war heute auch wieder im Schwimmkurs und war heute etwas verkrampft... Am Donnerstag war noch alles ok (da hatte er Nachholtermin) und er sagte mir am Donnerstag auch, dass ihm dieser andere Kurs auch besser gefallen würde. Nunja.. jetzt muss er aber den Samstagskurs beibehalten, die Lehrer machen das eigentlich auch ganz super und gehen trotz der anderen Kinder sehr stark auf ihn ein, begleiten ihn körpernah beim schwimmen und ich muss jetzt nur noch die Zeit (und das Wetter!) finden mit ihm im Schwimmbad zu üben. Leider hat das bisher aufgrund der Arbeit etc. nicht geklappt.


    Wie klappt das bei euch mit dem üben? Schafft ihr es unter der Woche selbst nochmal ins Schwimmbad mit den Kids zum üben? Wir vergessen oft sgar den Froschtanz zu üben vor lauter Alltagsstreß. :( Das ist natürlich nicht so wirklich förderlich und morgen früh gleich nach dem Frühstück muss ich unbedingt daran denken, denn in den Beinen fehlt dem Kurzen noch die Kraft.

  • Froschtanz?? Hört sich interessant an- gabs bei uns nicht... Wie geht der denn?


    Also der Kurs ist ja 15 mal in 3 Wochen da kann man kaum zusätzlich und auch nichts anderes... Das ist ganz schön heftig. Aber heute waren wir im Schwimmbad, ich natürlich auch im Wasser. Und mein Kind hat sich getraut mit Schwimmgürtel und Schwimmnudel im tiefen Wasser (1,35) zu "schwimmen" und Spass gehabt. Und die Schwimmnudel vor der er am Donnerstag noch Angst hatte, sich gleich zum Geburtstag gewünscht. Ich weiss grad nicht ob das dasselbe Kind war...


    Aber im Hinblick auf die morgige Schwimmstunde ist ihm schon mulmig, das haben wir besprochen. Aber ich hoffe er versucht es weiter. Ist natürlcih anders mit Mama im Becken oder Schwimmlehrer und fremde Kinder.


    Ich bin gespannt und berichte dann wieder. Danke für Eure Beiträge! Viele Grüße

  • Hallo,
    vielleicht könntest du den Schwimmlehrer fragen ob du im Kurs mit ins Wasser kannst ??
    Bei uns hat das hin und wieder auch mal ein Elternteil gemacht.


    Soll ja kein Dauerzustand sein - aber mit Mama hat Sohni sicher noch weniger Angst, wenn du sagt das es privat auch klappt.

    tanze als würde dich niemand sehen
    liebe als wäre dein Herz nie gebrochen
    singe als würde dich niemand hören
    & lebe als gäbe es keinen Morgen