Meine Geschichte in Kurzfassung
Okt. 2009 das Monster bannte sich einen Weg aus seinem Versteck.
Ich hatte Schwierigkeiten morgens aus dem Bett zu kommen, war ständig am heulen und alles schien zu viel.
Ich habe jeden Tag gekämpft, meinen Sohn zu versorgen und ihm so wenig wie möglich mitbekommen zu lassen, jeden Tag zur Arbeit zu gehen und auch dort für die Kids da zu sein.
Der Besuch beim Neurologen war eher erfolglos, er wollte direkt Tabletten verschreiben damit ich wieder arbeiten kann.
Damit wollte ich mich nicht abfertigen lassen. Ich mag keine Medis!
2010 Diagnose mittelgradige Depression
Im Jan. sprachen mich die Kollegen an, ich hätte nachgelassen. Vieles habe ich so gar nicht mitbekommen. Ich war erschrocken wie sehr ich eingeschränkt war.
Mein Selbstbild ist aus dem Fugen geraten.
Fazit ich wurde vom Hausarzt Krankgeschrieben.
Es dauerte ca. 6 Monate bis ich den richtigen Facharzt für mich gefunden habe.
Wir haben verschiedene Medis probiert, aber die Nebenwirkungen haben mich noch mehr ausgepowert, es gab keine positive Veränderung für mich.
Jeden Tag habe ich nur Kleinigkeiten erledigen können. Man, sah meine Wohnung manchmal aus.
Das hat mir dann noch mehr Schuldgefühle gemacht.
Ich glaube das Schlimmste in dieser Zeit war dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genügte!
Dann kam die Reha. Junior ist als Begleitkind mitgekommen.
Dort habe ich erfahren dürfen, dass es besonders die Starken, Perfektionisten betrifft. Personen mit viel Verantwortung, ich war nicht allein!
Nun erkannte ich, dass ich meinen Beruf nicht weiter würde ausüben können.
Noch während der Reha stellte ich gemeinsam mit den Beratern einen Antrag auf Umschulung.
Wieder Zuhause hatte ich durch die Reha eine Anschluss – Gruppentherapie.
Zusätzlich suchte ich nach einem Therapeuten.
Die Kassen Therapeuten hatten sehr lange Wartelisten so kam ich zu einer Privat-Therapeutin und wurde zusehend stabiler.
Der Antrag auf Umschulung wurde durch die Rentenversicherung abgelehnt.
Also suchte ich mir Hilfe und kam dank Gewerkschaft an einen Anwalt.
Wir legten Widerspruch ein, später folgte die Klage.
Es dauerte fast 5 Jahre bis ich die Umschulung beginnen durfte.
Es waren viele Rückschläge einzustecken. Nebenher gab es da ständige Laufereien wegen dem lieben Geld, Sorgerechtsstreitigkeiten……
Nun 2017 habe ich es geschafft. Die Umschulung ist beendet.
Was es mir außer einem neuen Beruf gebracht hat?
Mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstachtung und Stärke.
Auch Junior hat es gestärkt.Mitzuerleben wie schlecht es mir ging und wie ich mich wieder zurück gekämpft habe, hat uns noch mehr zusammen geschweißt.
Oft habe ich mich gefragt, wie ein so kranker Mensch das alles schaffen sollte.
Aber wenn man muss, dann schafft man es auch.
Schritt für Schritt, mal Kleine, mal Große und öfters auch Rückschritte.
Das Monster lässt immer noch mal Grüßen, aber es bleibt nicht mehr so lange.
Ich habe in einer Zeit Kämpfen müssen, in der ich eigentlich Hilfe erwarten sollte.
(Damit meine ich nicht den Kampf mit Monsterchen, den kann einem keiner abnehmen)
Gebt nicht auf!
Seht die kleinen Erfolge und lebt Tag für Tag!
Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und vertreibt das Monster vielleicht nicht dauerhaft, aber es wird geschwächt und zieht sich immer mehr zurück!
Ich hoffe ihr könnt daraus etwas Positives für Euch herausholen.
Danke fürs lesen