Partner chronisch krank

  • Ich weiss,meine Frage ist schwierig zu beantworten,vorallem in der Theorie,aber vielleicht hat der ein oder andere damit sogar schon Erfahrung gemacht.
    Könntet ihr euch vorstellen ,mit einem körperlich chronisch kranken Menschen zusammen zu sein?
    Damit meine ich nicht,dass einer auf einmal krank wird,sondern schon zum Zeitpunkt des Kennenlernens krank ist und dies auch sagt.
    Mit einem Menschen,dem es häufig sehr schlecht geht,wo ein normaler Alltag oft nicht möglich ist?
    Gedanken kreisen viel um so einen Menschen,man macht sich Sorgen,nimmt Rücksicht,versucht sich darauf einzustellen usw..hält man das aus?

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Das kommt wohl auf die Krankheit und deren Umstände an. Zumindest würde ich das für mich so beantworten.


    Kann ich damit Leben, bestimmte Dinge auch nicht zu machen, weil er sie nicht kann, oder kann er damit Leben das ich manche Sachen eben alleine mache etc.


    Aber das ist alles sehr theoretisch. Eine Freundin von mir hat MS. Und für sie ist es schon sehr schwer, jemanden zu finden, der damit zurecht kommt. Zumindest in den Phasen in denen es ihr schlecht geht. Aber man weiß eben nie wie es weiter geht. Momentan ist sie fit wie ein Turnschuh und kann alles machen. Manchmal sitzt sie aber im Rollstuhl und kann sich kaum bewegen. Das ist schon schwierig, aber dafür eine Herausforderung.

  • Ich glaube, ich würde mir besonders die Frage stellen, wie sehr diese chronische Krankheit mein Kind mitbelasten würde. Würde es auch starke Auswirkungen auf mein Kind haben, würden die Sorgen um den kranken Partner mein Kind unglücklich machen usw.
    Es hängt halt doch sehr davon ab, um welche Krankheit es geht, ob der Gesundheitszustand während eines Schubes seelisch sehr belastend wäre, weil z.B. der Partner dann sehr unter Schmerzen leidet. Das können wir als Erwachsene ja nur schwer ertragen, wie ergeht es da erst einem Kind?


    Wüsste ich im Vornherein, dass mein Kind durch diese Partnerschaft starke Einschränkungen hätte und seine Seele stark belastet würde, es würde mir sehr schwer fallen, mich in diese Partnerschaft zu begeben, während ich - wäre ich allein - da nicht drüber nachdenken würde, wenn es DER Mann für mich wäre. Dann wäre mir diese Krankheit egal, weil sie so zu diesem Menschen gehört.

  • Genau vor dieser Frage stand ich tatsächlich vor ca 5 Monaten. Und ichhabe mich dagegen entschieden. Er war/ist sehr schwer herzkrank und auch wenn man es ihm nicht direkt ansah, war er nur sehr begrenzt belastbar. Ich merkte schnell, dass die Krankheit der Hauptfokus in seinem Leben war und das wollte und will ich für mich nicht. Ich werde keine Beziehung anfangen, wo ich von Anfang an in zweiter Reihe stehe, auch wenn der Grund dafür eine Krankheit ist.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Also ich bin chronisch erkrankt.Und meine Partner sind bisher ziemlich gut damit klargekommen.


    Ich hab Morbus Chron und Weichteilrheuma aufgrund zuvieler unbehandelter Mandelenzündungen.Ich versuche meine Partner so gut wie es geht da rauszulassen und soviel wie möglich ist allein zu machen wenn ich mal wieder in einem Schub bin.


    Aber ich sage es auch immer zu Anfang damit der vielleicht zukünftiger Partner selbst entscheiden kann ob er damit klarkommen würde oder nicht.



    LG Sister :strahlen

  • Ich versuche meine Partner so gut wie es geht da rauszulassen und soviel wie möglich ist allein zu machen wenn ich mal wieder in einem Schub bin.


    Genau das wäre ein Problem für mich.....ich hab kein Problem damit, wenn man sich aus Termingründen oder warum auch immer mal ein Zeit nicht sehen kann, aber dieses "rauslassen" bei einem Schub, macht eine Beziehung doch total unberechenbar und naja sagen wir unplanbar..... je nachdem was das für einen Umfang annehmen würde, könnte ich das nicht, wenn es so weit gehen würde, das der Focus immer auf den Gesundheitszustand gerichtet ist, wäre mir das, zumindest in meiner Situation, zu viel. (Jetzt mal rein theoretisch gesprochen.....)



    Gruß


    der Frosch

  • Also mit dem "rauslassen" meint ich dann auch eher das ich versuche soviel wie möglich allein hinzubekommen.Wenn ich z.B. in einem Schub vom Chron bin kann ich meinen Partner sehen aber der muss sich dann auch eben damit abfinden das ich mehr zeit auf dem Klo verbringe als bei ihm.Und bei nem Rheumaschub bin ich dann nur in meinen bewegungen eingeschränkt.Aber versuche dennoch mich nicht "abhängig" von meinem Partner zu machen.

  • wo die Liebe hinfällt-
    wäre ich verliebt, wär mir da aber so was von schnuppe... :hae:

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • er kommt darauf an wie sich der "partner" gibt- also ob er krank ist und resigniert jat oder ob er was tut das es ihm und smot "mir" besser geht... wenn er aber in seiner Krankheit zerfließt und sich nicht helfen lassen WILL dann könnte ICH das nicht...

    :Flowers In ein Herz passen viele Menschen :Flowers


    :brille Wenn das Universum unendlich weit ist - wer weiss dann ob ich nicht doch der Mittelpunkt bin? :D

  • wo die Liebe hinfällt-
    wäre ich verliebt, wär mir da aber so was von schnuppe... :hae:



    So dachte ich anfangs auch. Aber es ist nicht schnuppe. Jedenfalls nicht, wenn es eine Krankheit ist, die den Kranken ständig daran erinnert, dass jeder Tag der letzte Tag eines selbstbestimmten Lebens sein könnte. In meinem Fall fiel von ihm sogar einmal die Aussage, er hoffe, durch eine glückliche Beziehung mit mir wieder gesund zu werden. Das war einfach zu viel!

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    Buddhistische Weisheit

  • So dachte ich anfangs auch.


    In meinem Fall fiel von ihm sogar einmal die Aussage, er hoffe, durch eine glückliche Beziehung mit mir wieder gesund zu werden. Das war einfach zu viel!


    da warst Du schon verliebt? oder war das vorher ;)

    Lieber Gruss


    Luchsie


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  • Da ích selber chronisch krank bin ( Colitis ulcerosa in der hauptdiagnose und einiges andere mittlerweile ) wäre das für mich kein Hindernis....


    Zudem war ich schon mal mit einem Diabetiker zusammen, dem es auch manchmal sehr schlecht ging und der , da er den Diabetes schon seit Kindestagen hatte , auch schon leichte Spätfolgen hatte.... Und damals war ich noch nicht diagnostiziert .... Meine Krankheit war zwar schon da - aber ich wußte es noch nicht... das kam erst als ich mit ihm zusammen war....


    Er war ein lustiger Mensch - hat aber leider sehr viel getrunken, was ich erst nach längerer Zeit des Zusammenseins mitbekommen habe.


    Das es auseinander ging lag nicht an der chron. Krankheit ( weder an meiner noch an seiner )..Sondern eher daran , daß er nicht bereit war mit dem Alkohol was zu ändern. das wurde mir auf die Dauer zu viel

    2 Mal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Ich werde keine Beziehung anfangen, wo ich von Anfang an in zweiter Reihe stehe, auch wenn der Grund dafür eine Krankheit ist.



    Dann dürfte ich nie wieder eine Beziehung anfangen. Denn an allererster Stelle steht nur eines : mein Kind.....


    Und das ist bei vielen AEs genauso.

  • Ja @Leatitia, das stimmt wohl. Aber Kinder werden groß. Und da meine alle schon Pubis sind und gesund, habe ich doch einen Funken Hoffnung auf ein Leben "nach der Erziehung" meiner Kinder, wo ich frei bin zu tun , was ich gern möchte. Ich wollte mich nicht von vornherein einschränken. Das mögen andere anders sehen und "ehrenhafter" empfinden. Ich jedenfalls kann mich nicht als Pflegerin eines Schwerkranken sehen.
    Würde mein Freund jetzt erkranken, so könnte er zu 100% auf mich zählen. Nur bewusst so eine Beziehung eingehen, ohne Chance, dass es auch anders kommen könnte, das ging für mich nicht.

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  • Meine ist ja auch schon Pubi-.. Aber zzt eben deutlich schwieriger als ein kleineres Kind .. finde ich jedenfalls..... Und trotzdem steht sie weiterhin an erster Stelle,.


    Ist übrigens bei meinem Freund mit seiner Tochter, die noch älter ist als meine , genauso... Auch da muss ich manchmal verzichten wenn was mit ihr ansteht.... Und stehe folglich nicht an erster Stelle... Aber er muss ja auch Rücksicht nehmen.


    So gleicht sich das aus.... ;)


    Ich habe übrigens meinem Freund auch erzählt daß ich chronisch krank bin. Und zwar am Anfang.


    Und damals bei meinem Diabetiker Freund habe ich es gewußt bevor ich mich in ihn verliebte... Deshalb " Zumachen " und jmd nicht mehr sehen wollen wenn er sonst ein toller Mensch ist ? Ich weiß nicht... würde es bei mir nicht geben.


    kann aber auch daran liegen, daß ich eben nicht den Eindruck hatte , da schnell zum Pfleger werden zu müssen...


    Nebenbei: In meiner Umgebung ist gerade wieder jmd mit Anfang 30 aus heiterem Himmel an einem Herzinfarkt gestorben.... Sowas oder auch Schlaganfälle und Unfälle suchen auch gesunde Leute heim und die sind dann oft auch ganz schnell Pflegefälle..



    Die Chance das es anders kommt besteht immer.... So oder so. Ein Diabetiker kann relativ gesund alt werden . Ein gesunder relativ schnell zum Pflegefall,.....


    Aber das muss jeder selber entscheiden.....

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • mein Freund ist seit 20 Jahren Diabetiker....als ich das erfahren habe,hat sich bei mir nichts geändert.(ausser das ich ds mit den Spritzen nicht wirklich sehen kann ;) )

  • Hallo!


    Ich war vor einigen Jahren mit einen chronisch Kranken zusammen und nun steh ich erneut vor der Entscheidung...


    Damals bin ich Hals über Kopf reingestolpert...wir hatten uns schon verliebt, als er die Diagnose bekommen hat. Es war schwierig... für mich war klar, dass ich immer und gerne an seiner Seite sein würde - egal, wie es ausgeht und wie schwierig sein könnte. Aber die Beziehung ging kaputt.
    Wir haben über die Jahre relativ regelmäßig Kontakt gehabt. Er hat sich mit seiner Krankheit mehr oder weniger arrangiert - mal geht es besser, mal schlechter.


    Jetzt steh ich wieder vor der Entscheidung mich für eine Zeit mit dem Mann zu entscheiden...ich mache mir schon Gedanken darüber, trotzdem würde ich mich wieder dafür entscheiden.
    Allerdings habe ich heute andere Erwartungen an mein Verhalten und meine Einstellung, wie ich damit umgehe.
    Im Hinblick auf mein Kind denke ich, so ist das Leben und Geburt, Krankheit und Tod gehören dazu. Allerdings muss man ein Kind auch nicht unnötig belasten, sondern kann damit kindgerecht umgehen. Ein Kind kann von den wertvolle und wundervolle Aspekte profitieren.
    Ich war als Kind durch den Beruf meines Vaters oft mit behinderten und chronisch kranken Kindern konfrontiert. Meine Tochter ist ebenfalls in eine integrative Einrichtung gegangen.
    All das ist Bestandteil unserer Gesellschaft und Lebens.


    cola


    PS: Ich habe viel mehr Schiss davor, dass es aus anderen Gründen nicht klappt und ich und mein Kind da einen herben Verlust erleben. Insbesondere mein Kind, weil sie ihn mag und schon ihren Vater "verloren" hat.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

    2 Mal editiert, zuletzt von die cola ()