Scheidungsverweigerung

  • Hallo in die Runde!


    Mich beschäftigt seit einigen Tagen folgendes Problem:


    Ich habe nach 1,5 Jahren Ehe eine Härtefallscheidung (aus triftigen Gründen, die hier nicht erläutert werden müssen) eingereicht.


    Nun kam von dem RA meines Mannes die Ablehnung: Mann Mann will mir tatsächlich zumuten das Trennungsjahr abzuwarten.


    Warum tut er das?


    Eigentlich wäre doch eine schnelle Scheidung auch in seinem Interesse?


    Was meint ihr?


    LG


    Maja

  • och, da finden sich viele gründe:

    • weils Spaß macht, dich zu ärgern


    • weils seinem "Ansehen" besser tut, wenn er "normal" geschieden wird


    • sicher gibts auch irgendwie finanzielle/steuerliche/rentenausgleichs- Vorteile


    • vorallem aber: weil er Dich damit beschäftigen kann - er ist zwar weg, aber hat nachwievor Macht!
  • Hi,


    viell um Dir eins auszuwischen oder um Dir zu zeigen er sitzt am *längeren Hebel*?


    Das ist von ihm aus reine Schikane vermute ich garde wenn Du Dich von ihm getrennt hast/haben solltest...
    Beharre auf die Härtescheidung wenn dafür triftige Gründe vorliegen! Hoffe Du hast einen guten RA.


    LG

  • Ja, das habe ich mir auch schon so ähnlich gedacht....


    Natürlich werde ich auf der Härtefallscheidung bestehen.


    Auch wenn ich deswegen (schon wieder) vor Gericht schmutzige Wäsche waschen muss - was soll's.


    Auf jeden Fall ist es für mich völlig inakzeptabel noch 11 Monate bis zum Ende des Trennungsjahres zu warten und dann erst "anfangen" mich scheiden zu lassen. :nanana


    Ich habe eine sehr gute RA - die hat richtig Pfeffer.


    Mal sehen, wie viele Runden wir vor Gericht drehen werden, bevor die kapieren, dass wir ernst machen.


    LG


    Maja

  • Hallo,


    ich denke auch, dass er dich damit nur ärgern will.


    Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dir die Daumen, dass deine RAin das gut und vor allem schnell über die Bühne bekommt.


    LG Schmetterli

    Die meisten Menschen sind unglücklich, weil sie, wenn sie glücklich sind, noch glücklicher werden wollen (Ingrid Bergmann).
    Das Schwierigste am Leben ist, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie nicht mal auf freundschaftlicher Basis.

  • Na, dann viel Glück. Da gibt es sehr enge Grenzen für eine Härtefallscheidung.

  • Warum tut er das?


    Weil er die Ehe und Dich nicht loslassen will?
    Kannst Du ihn nicht fragen?



    *edit* Vielleicht hofft er so, von Dir eines Tages Unterhalt zu bekommen?

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • ich weiß nicht wie das mit einer härtefallregelung ist


    aber seine taktik wird wohl sein, dich einschüchtern zu wollen, noch einmal druck und macht auszuüben


    so versuchte es mein ex auch, denn er meinte gelesen zu haben, er könne die scheidung bis zu 15 jahre hinauszögern
    ich habe ihn in seinem glauben gelassen
    die scheidung ist bereits eingereicht, obwohl das trennungsjahr erst im mai rum ist, dann schaun wir mal was er tut


    laß dich nicht einschüchtern, geh deinen weg, wenn ein härtefallvorliegt und du einen guten anwalt hast, dann wünsche ich dir alles gute

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)

  • Für Härtefallentscheidungen braucht es gute Gründe. Und das bedeutet, das meist eine Seite ein übler Finger ist. Sowas würde ich mir vom Klagenden nicht ans Bein binden lassen. Es ist ein Entgegenkommen vom Beklagten, wenn er nach einem Trennungsjahr der Scheidung zustimmt. Ansonsten schreibt das Gesetz drei Jahre vor, dann wird die streitige Scheidung vollzogen.


    Und nur nebenbei: RAs, die "Pfeffer" haben, oder anders gesagt, die Öl ins Feuer gießen, sind nicht unbedingt gute Anwälte. Dir, den Kindern und dem Ex ist nicht geholfen, wenn der Streit hochkocht. Einzig den Anwälten, die dann Geld damit machen, was an Folgeverfahren kommt ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Und um mal die Latte hoch zu legen.
    Nichtmal ein Kind von Next ist ein Grund für eine Härtefallscheidung.
    Dies ist höchstens eine Begründung den Versorgungsausgleich abzutrennen.

  • TiMiDa, die Sachlage ist folgende:


    ich habe die Scheidung beantragt,


    bevor der Richter entscheidet, ob diese Härtefallscheidung rechtens ist,


    hat der RA meines Mannes 4 Wo Gelegenheit dazu dem zuzustimmen oder darum zu "bitten" das Trennungsjahr abzuwarten.


    Letzteres hat er dann auch getan.


    Jetzt bleibt mir abzuwarten wie es ausgeht.

  • Vielleicht hofft er einfach nur auf eine Versöhnung oder zumindest auf eine "Abkühlung" innerhalb des Jahres - ich meine dafür ist das Jahr ja eigentlich auch gedacht?

    "All will be good in the end! And if it's not good, it's not yet the end!"

  • :thanks:


    Es kam so rüber, als hätten Anwalt und Mann entschieden und das erschien mir unlogisch. Nun warte die vier Wochen ab und wenn Du gute Gründe für eine Härtefallscheidung hast, dann wird das der Richter vermutlich nicht anders sehen. Falls Du eine Ablehnung vom Gericht bekommst... tja, dann wirst Du es schlucken müssen, aber spielt es wirklich so eine große Rolle? Du wirst doch nicht jetzt sofort und gleich wieder heiraten wollen oder? :nanana ;)


    Wichtig ist doch, dass Ihr getrennt seid. Der Rest steht auf Papier und ob nun früher oder später, irgendwann ist auch da Ende. Da kann Dein Ex sich sträuben wie er will. Wichtig ist allein Dein Gefühl... die Ehe ist vorbei, wenn Du willst, dass sie vorbei ist und nicht wenn eine Scheidung offiziell vollzogen wird. Das ist Formalität, nicht mehr und nicht weniger.


    Meine Eltern sind hochgradig verfeindet... seit vielen Jahren getrennt, aber nicht geschieden und das werden sie auch nicht. Hat finanzielle Gründe. Aber selbst geschieden würden sie sich nicht besser verstehen... traurig, aber ist so. :kopf


  • Was hätte er davon? In einem Jahr verunglückt er tödlich, und sie hat Anspruch auf Witwenrente...im halben Jahr gewinnt er eine Millionen...dann ist es Zugewinn(wenn nicht anders durch Ehevertrag geregelt)....verunglückt TS aber, und wird zum Pflegefall...darf er den Rest des Lebens aufkommen


    Ich sehe keinerlei Vorteile (eher nur Nachteile) eine Scheidung nach dem Trennungsjahr verlängern zu wollen.
    Härtefallregelungen sind sehr klein abgegrenzt...das hat der Ex dann nicht zu entscheiden, dafür gibt es ganz klare, eindeutige gesetzliche Bestimmungen.


    Entweder fällt man darunter oder auch nicht. Verzögerungstaktiken gibt es immer...bei der normalen Scheidung, wie auch bei dem Härtefall....ist es arg krass, kann man doch Annäherungsverbote etc aussprechen lassen.


    Scheidung hin oder her....Papier ist geduldig, die Mühlen der Gesetze auch...aber: Bei wirklichen Gründen etc wird alles nicht so lange dauern

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Das Problem ist, dass mein Noch-Ehemann in seinem Leben sehr wenig /gar nicht gearbeitet hat.


    Als wir noch zusammen waren, musste ich für ALLES aufkommen.


    Er hat alle meine Ersparnisse aufgebraucht, zahlt Unterhalt weder für mich noch für den Kleinen.


    Da er davon ausgeht, dass ich nach der Elternzeit wieder in meinem früheren Beruf gut verdienen werde, hofft er wahrscheinlich auf Unterhalt/Rentenansprüche.


    Wenn die Ehe lange genug dauert, wird er damit durchkommen...


    Das ist nur so eine Vermutung.

  • Da er davon ausgeht, dass ich nach der Elternzeit wieder in meinem früheren Beruf gut verdienen werde, hofft er wahrscheinlich auf Unterhalt/Rentenansprüche.


    Keine Ahnung, ob die Infos veraltet sind, aber trotzdem: Bis vor einiger Zeit wurde die geschiedenen Partner einer "Ehe kurzer Dauer" von Unterhaltsansprüchen verschont. Damals wurde der Zeitraum "kurze Dauer" mit unter zwei Jahren definiert. Ich denke, das passt bei Euch.