Empfinden Eure Kinder auch die Aufenthalte beim Umgangselternteil als "Zuhause"?

  • Sorry, die Überschrift ist etwas komisch gestellt glaub ich.
    Ich komme nur drauf, weil mein Sohn letzte Woche ziemlich krank war und Papa-WE anstand. Mitte der Woche gings ihm noch ziemlich schlecht und er meinte, er wolle nicht zum Papa, er wolle zuhause bleiben. Und ich sagte ihm, dass aber beim Papa doch auch "zuhause" sei, weil der ihn doch ebenso liebt wie ich und sich um ihn sorgt.
    Aber mein Sohn sagte sehr deutlich "Nein, da ist nicht zuhause, da ist "zu Besuch", zuhause ist nur bei Dir!"
    Das aus dem Mund eines 5-jährigen fand ich schon krass - und auch ein wenig traurig und bezeichnend. :(


    Wie emfinden das Eure Kinder? Besonders die, die den UE auch nur alle 2 Wochen sehen.

  • Meine ist auch 5 und empfindet es genauso. Sie sieht ihren Papa auch nur alle 2 - 3 Wochen und hat in den 5 Jahren allerdings auch erst 2 mal dort geschlafen.
    Der überwiegende Aufenthaltsort ist nunmal bei Dir und so hart oder traurig es auch klingt, finde ich diese Aussage schon verständlich

  • Bei uns findet kein Umgang statt, aber ich bin ein Scheidungskind. Ich wuchs bei meinem Vater auf und war bei meiner Mutter auch nie zu Hause. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir in ihrer Wohnung irgendetwas gehört.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Zuhause fühlt sich meine Tochter in unserer Wohnung und bei mir.
    Das liegt daran denke ich,dass sie hier ihr Zimmer hat mit all ihren Dingen und eben 6 Tage die Woche hier ist bei mir und ich mich eigentlich um alles kümmer.
    Der Satz "Zuhause ist da,wo man sich wohlfühlt",trifft nur begrenzt zu.
    Sie fühlt sich bei ihrem Papa auf jeden Fall wohl und liebt ihn ganz doll,aber ihr Alltag ist eben nicht bei ihm,da ist sie zu Besuch...gerne zu Besuch.
    Papa hat mit ihrem Alltag so gar nichts zu tun,ist da eigentlich komplett aussen vor und wenn sie bei ihm ist,ist das eine andere Welt.
    Dann ist We,sie hat keine Verpflichtungen und einfach nur Spass.
    Wenn sie krank ist oder sie irgendwas beschäftigt,will sie zu uns nach hause ,zu mir...
    Ich denke das ist normal.
    Ich war kein Scheidungskind,aber meine Mutter war und ist heute noch meine Anlaufstelle,viel mehr als mein Vater,eben weil sie immer da war .
    Das hat nix mit Mutter-Vater,bzw Mann Frau zu tun,sondern damit,wer sich eben mehr kümmert ,bzw wo man /bei wem man lebt.
    Und wenn man seinen Umganselternteil besucht,dann hat man oft nur ein paar eigene Sachen dabei,dort gehört einem nichts(zumindest ist das in unserem Fall so).

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    2 Mal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Also mein Ex lebt ja in unserem alten Zuhause unserem Haus, in dem die Kinder bis November Ihr ganzes Leben verbracht haben. Da aber mein Ex sofort nach unserem Umzug die alten Kinderzimmer seiner Neuen übergeben hat und die da IHRE Zimmer draus gemacht haben und unsere Kinder nun nur noch ein kleines Zimmer mit Spielzeug da haben, sagen sie auch nicht mehr Zuhause dazu.
    Ich habe zwar ein paar Möbel etc mitgegeben, damit sie sich dort auch das kleine Ziommer einrichten können, aber sie fühlen sich dort nbicht Zuhause. Sie haben auch nur zwei Matrazen auf dem Fussboden als Schlafgelegenheit. Mein Ex macht den Kindern auch kein Zuhause draus.
    Die Kinder sind traurig darüber, aber zur Zeit will er sie sowieseo nur ein Wochenende im Monat bei sich haben.
    Also machen wir es uns hier in unserem neuen Zuhause um so schöner.

  • bei uns ist es ja noch nicht so. wird aber wahrscheinlich ab mai so sein..... mal abwarten....


    aber ich vermute mal, dass das nicht anders sein wird, vor allem, weil dieses haus hier immer ihr zuhause war....


    ich glaube auch nicht, dass man ein kind dazu erziehen kann/sollte, 2 zuhause zu haben. in meinen augen muss das für das kind verwirrend wirken.

  • Sponge: Ich will ihm da ja auch nichts "anerziehen", ich war jetzt einfach mal "naiv" davon ausgegangen, dass er das auch als zuhause empfindet beim Papa.
    Aber klar ist es verständlich, dass er das nicht so empfindet, obwohl sein Vater sich schon Mühe gibt, ihm ein Heim zu bieten, er hat dort eigenes Spielzeug, ein eigenes Zimmer, eigenes Bett usw.
    Aber Ihr habt schon recht, dort lebt er halt nicht, er ist ja wirklich nur "zu Besuch".

  • Meine Jungs sind beim Papa und seiner Neuen nebst deren Tochter zu Besuch. Auf meine Frage nach dem warum - zu Hause ist bei dir Mäm, da ist es einfach warm und wir wissen wo alles ist und haben unsere Zimmer.


    Kinder werden ja sehr durch ihr Umfeld geprägt, unsere Wohnung ist in unseren Farben gestaltet. Beim Vater ist es anders, sie sind gern bei ihm, vermissen aber schnell die Heimeligkeit unserer Wohnung und sie vermissen mich ganz stark, weil ich völlig anders bin als Papas Neue. (Sie ist lauter und beide Söhne mögen schon immer Ruhe. Es ist im Prinzip nicht ruhig bei uns, aber wir blödeln uns halt durch den Tag und dort wird mehr die Erziehungsschiene gefahren. Das mögen Beide nicht, denn sie sind eigentlich erzogen. Wissen das man nicht rülpst, pupst und Nase bohrt. Dort wird ihnen sowas aber ständig "erklärt".)


    Liegt in unserem Fall weniger am Papa sondern leider an seiner Neuen, die den Weg zu den Jungs immer noch nicht gefunden hatt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.


  • ich glaube auch nicht, dass man ein kind dazu erziehen kann/sollte, 2 zuhause zu haben. in meinen augen muss das für das kind verwirrend wirken.

    Fachleute sind da anderer Ansicht.
    2 Zuhause können Kinder auch durchaus als eine Bereicherung empfinden.
    2 Kinderzimmer, 2x Spielsachen etc.
    Natürlich kommt es dabei wesentlich auf die Häufigkeit des Umgangs mit dem anderen Elternteil an.

  • 2 Kinderzimmer, 2x Spielsachen


    und wennn genau das nicht gegeben ist? Da kann ich dann schon verstehen, wenn das das sich nur dort "zuhause" wo es wohnt. Und ob ein Kind sich "zuhause" fühlt oder nicht sollte man meiner Meinung dem Kind überlassen.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ich will ihm da ja auch nichts "anerziehen", ich war jetzt einfach mal "naiv" davon ausgegangen, dass er das auch als zuhause empfindet beim Papa.

    Nun ja, bei einem 14-tägigem Umgang mit dem Vater wird das Kind kaum dazu kommen, sich auch bei Papa "zu Hause" zu fühlen und das auch so zu benennen.


    Wie habt ihr den Umgang denn grundsätzlich geregelt, wenn das Kind krank ist ?
    Bei Müttern, die die "Krankheit" des Kindes dazu benutzen, den Umgang einzuschränken, entscheidet das Gericht so:
    Nur wenn das Kind tatsächlich schwer krank ist, d.h. auch durch ein ärztliches Attest bestätigt, bleibt es bei der Mutter.
    Husten und Schupfen oder leichtes Fieber genügen da nicht.
    Das ausgefallene Papa-WE wird dann zum nächsten WE nachgeholt, wenn das Kind wieder gesund ist.


    Einem 5-jährigem Kind sollte man auch keine Entscheidungsfreiheit bezüglich der Häufigkeit des Umgangs mit seinem Vater lassen, da es sonst unter Umständen seinen Papa nur sehr selten sieht. ;)

  • und wennn genau das nicht gegeben ist? Da kann ich dann schon verstehen, wenn das das sich nur dort "zuhause" wo es wohnt. Und ob ein Kind sich "zuhause" fühlt oder nicht sollte man meiner Meinung dem Kind überlassen.

    Wenn das Kind ungenügende Voraussetzungen beim anderem Elternteil vorfindet, kann ich das Empfinden natürlich auch verstehen.
    Wenn eine Mama jedoch nur 4 Tage im Monat Umgang gewährt, muss Papa natürlich den nicht unerheblichen finanziellen Aufwand abwägen.



    Und ob ein Kind sich "zuhause" fühlt oder nicht sollte man meiner Meinung dem Kind überlassen.


    Wenn dem Kind keine Voraussetzungen geboten werden, ist es recht klar, wie es fühlen wird. ;)

  • Als ich meinen Sohn gefragt habe wo er wohnt, da sagte er Mama und Oma.


    Bei der Oma ist er immer wenn er krank ist und nicht zur Kita kann. Leider ist er ziemlich oft krank^^


    Vom Vater hat er gar nicht gesprochen, obwohl er jedes zweite WE von Fr-Mo Morgen dort ist und letztes Semester auch oft noch zusätzlich eine Nacht pro Woche dort war.
    Er hat dort auch ein eigenes Zimmer und eigenes Bett, eigene Kleidung...etc. :frag

  • Hallo Katjoka,


    für unsere Kinder ist ihr zuhause wohl auch eher "hier" bei uns. - Da er-leben sie eben ihren Alltag.
    Bei kranken Kindern kommt ja noch hinzu, dass sie anhänglicher, "kleiner" werden und das dann nochmals anders sehen/empfinden.


    Manchmal sprechen sie auch von zu hause bei Papa oder zu hause bei Mama.

    Zitat von abersicher

    Bei Müttern, die die "Krankheit" des Kindes dazu benutzen, den Umgang einzuschränken, entscheidet das Gericht so:
    Nur wenn das Kind tatsächlich schwer krank ist, d.h. auch durch ein ärztliches Attest bestätigt, bleibt es bei der Mutter.
    Husten und Schupfen oder leichtes Fieber genügen da nicht.
    Das ausgefallene Papa-WE wird dann zum nächsten WE nachgeholt, wenn das Kind wieder gesund ist.


    Was soll die latente Unterstellung von Umgangsboykott?
    Kannst du dir vorstellen, dass es Umgangseltern gibt, denen die 14-Tage-Regelung schon fast zu viel ist?

  • Was soll die latente Unterstellung von Umgangsboykott?


    Warum Du meinen Hinweis auf übliche gerichtliche Entscheidungen bezügl. Umgang bei Krankheit als solche empfindest, kann ich nur raten.
    Sicher hast Du dafür einen Grund ...



    Kannst du dir vorstellen, dass es Umgangseltern gibt, denen die 14-Tage-Regelung schon fast zu viel ist?


    Ich weiß, das das leider auch vorkommt.

  • Meine Kinder empfinden unser altes Zuhause auch nicht mehr als Solches. Sie sagen nicht mal, wir fahren zu Papa, sondern sie sagen wir fahren am Wochenende zum Ort X. Sie haben dort Alles behalten, die ganzen Möbel, Alles ist dort geblieben, aber dennoch ist es für sie nicht mehr das Zuhause. Auch ich habe die Kinder mal gefragt, als Antwort bekam ich dann, unser Zuhause ist dort, wo du bist.

    liebe grüße
    famberle



    ... der wunsch nach einer tochter ward die mutter vieler söhne ... :sonne

  • Hallo
    Also ich denke schon,daß sich die Maus von meinem Mann hier zuhause fühlt. Unter anderem würde ich meinen Mann aber auch nicht als Umgangselternteil, oder Umgangsvater sehen, sondern als der vater von ... Umgangseltertnteil hört sich so komisch an.

  • Nein, leider nicht.



    Meine Tochter hat bereits häufiger gesagt, sie fühlt sich dort wie Besuch. Sie ist traurig, das sie nicht das Gefühl hat, dort integriert zu werden.
    So gibt es z.B. in der Wohnung nirgendwo für sie die Möglichkeit, ihre Kleidung unter zubringen. Sie lebt von Freitags bis Sonntags aus der Reisetasche, die irgendwo abgestellt wird.
    Es gibt auch keinen Platz für ihre Spielsachen, die sie vielleicht bis zum nächsten Besuch dort lassen möchte.


    Die Wohnung gehört der Lebensgefährtin und nicht dem Papa, so teilt man ihr das immer mit und das gibt ihr noch mehr das Gefühl, nicht zu Hause zu sein.


    Wenn sie am Wochenende da ist, schläft die LG mit ihrem Kind im Kinderzimmer und die Kleine mit dem Papa im Wohnzimmer auf der Schlafcouch.
    Somit erlebt sie also immer einen Ausnahmezustand, sieht, das der normale Alltag nicht stattfindet, wenn sie da ist.


    Das ist sehr schade und sie hat das wohl auch schon mehrfach geäussert, aber der Vater sieht keine Veranlassung auf die Wünsche des Kindes einzugehen.

  • Fachleute sind da anderer Ansicht.
    2 Zuhause können Kinder auch durchaus als eine Bereicherung empfinden.
    2 Kinderzimmer, 2x Spielsachen etc.
    Natürlich kommt es dabei wesentlich auf die Häufigkeit des Umgangs mit dem anderen Elternteil an.


    eben! in meinen augen trifft dieser blick nur für familien zu, die das 50/50 modell leben. und das ist leider sehr selten!


    aber selbst, wenn ich beführworten würde, so würde es bei den kindern nie so werden, da sie in diesem haus hier bis zur trennung immer als familie gelebt haben und hier ihre freunde und ihre schule(n) sind. ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die we bei mama dann als zuhause sein sehen werden.... nicht machbar in meinen augen...


    ...wird sowieso wahrscheinlich ein riesen akt, wenn das mal losgehen soll...