Arbeite ich zu viel???

  • wie einige schon mitbekommen haben evtl. Arbeite ich ca 10 - xx stunden am Tag (Autoverkäufer) und das auch noch 6 tage die woche wobei ich am samstag nur 7 Stunden mache (max) und langsam werden die stimmen in meinem Kopf immer lauter das ich zu wenig zeit mit dem kleinen verbringe - Klar das mit dem Arbeiten bringt uns Finanziel ne menge (mein kleiner bekommt mit 1 Jahr jetzt ca 200€ TG :lach ) und wir können jeden tag im prinzip was Unternehmen - aber ist die Zeit die ich verpasse nicht mehr wert? Er muss ja schon meist zu bett wenn ich feierabend habe - klar mach ich dann abends schonmal noch was, aber da ist er meist eigentlich schon zu müde...


    Ich befürchte ich arbeite so viel, das es ihm zwar an nichts materiellem fehlt, aber verkraftet er den ausfall von Mama & Papa...ist er evtl. zu viel bei den Omas??? Ich bin mir in letzter zeit bei sovielen dingen uneins... was meint ihr lass ich ihn im stich?


    Gruß Tom

    Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du
    willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.

    Leo N. Tolstoi

  • Es tut gut wenn man finanziell unabhängig ist, aber ich kann dir aus unserer Erfahrung sagen, dass es meinen Jungs viel mehr bringt wenn ich eher zu Hause bin, ich habe vorher viel geárbeitet, nun habe ich seit einem halben Jahr meine Stunden halbiert, wir sind zwar jetzt nicht reich, aber wir kommen damit zurecht und den Kids geht es seit dem besser, weil ich mehr zeit habe und auch mal zu Hause bin.


    :strahlen

  • Ich habe selber die Erfahrung gemacht das ein Vater der da ist besser wie der Mercedes vor der Tür.


    Es gibt Sachen die sollten Kinder von Ihren Eltern lernen und nicht von Freunden oder Nachbarn.
    Essen, Schuhe zubinden, Fahrrad reparieren.


    Auch ist das besser für Dich!

  • Tom,


    im Stich lassen tust Du ihn nicht. Sondern Du bist für ihn da. Er merkt es auch an Zuneigung und Zugewandheit.
    In absehbarer Zeit wird das ein bisschen anders. Er wird noch mehr an Zeit von Dir fordern, höhere Aktivitäten, mehr direkte Zuwendung. Dann wird alles enger. Du musst ja "nebenher" noch den Haushalt schmeißen, alles klären, vorbereiten.
    Mittelfristig ist meine Empfehlung: Versuche, die Arbeitszeit etwas herabzusetzen. Und sei in dieser Zeit als Spielpartner präsent für den Zwerg. Mit gut 2-3 Jahren wird er das sehr sehr stark brauchen. Auch die Trennungsfolgen setzen bei Kindern meist erst nach einem halben bis einem Jahr ein. Wenn man meint, jetzt sei alles überwunden bei den Kids, legen die erst los. Auch da braucht es Zeiteinsatz.
    Und nicht zuletzt: Du machst einen doppelten Job: Ein Kind betreuen und Geld verdienen in (überhöhter) Vollzeit. Das kostet auch bei Dir Substanz. Wahrscheinlich zieht Deine Lebensbatterie im Moment ein bisschen mehr saft, als täglich wieder aufgeladen wird. Eine gewisse Zeit geht das, aber dann springt die Karre eines Tages nicht mehr an. Batterietausch geht beim Auto, aber leider nicht beim Menschen ...
    Auch aus diesem Grund musst Du eigentlich jetzt schon gucken, dass Du nicht über Deine Kräfte lebst. Denn davon hätte Dein Kurzer auch nichts, wenn Du in zwei jahren völlig in den Selen hängst. Du brauchst die Kraft für noch ca. 18 Jahre ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi Tom,



    ich würde sagen: Ja du arbeitest zu viel.


    Ist aber nicht meine Entscheidung und ich denke wenn Du hier ein wenig liest, wirst Du das Thema als "Dauerbrenner" wieder finden ;) . Da streiten sich dann die Geister, was richtig und was falsch ist. Letztlich obliegt es Dir, welche Prioitäten Du setzt. Wie Du alles unter einen Hut bekommst. Es ist Deine Familie :wink .



    Mein Rat ist der Kompromiss. Die Zeit geht schnell vorbei und ist für mich persönlich nicht zu ersetzen. Auch die vielen kleinen Dinge nicht. Wenn Du also die Wahl hast, frag Dich mal ob die Stimmen die da in Deinem Kopf lauter werden, nicht aus deinem Bauch kommen....


    Wenn ja, dann machen!


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo Tom,


    sicher lässt du ihn nicht im Stich, solche Gedanken solltest du dir nicht machen. Das Geld muss ja auch irgendwoher kommen!


    Aber vielleicht wäre es auch gut, "normale" Vollzeit zu arbeiten und nicht noch länger. Aber lässt sich das in deinem Job machen? Bist du angestellt oder selbständig? Falls es ersteres wäre, wie ist denn die Lage im Unternehmen, stünde dein Chef einer eventuellen Arbeitszeitverkürzung positiv gegenüber...?
    Ich würde mir das gut überlegen und eher langfristig planen.


    VG
    Ulla

  • Ich denke nicht, dass bei sehr kleinen Kindern (bis 3 oder 4) der Gedanke: Qualität zählt mehr als Quantität der richtige Ansatz ist. Ein sehr kleines Kind hat sehr wohl etwas davon, wenn Mama oder Papa in der Nähe sind, ohne sich intensiv mit ihm zu beschäftigen(nämlich das Gefühl von Geborgenheit). Wenn es nicht anders geht, ist eine liebe Oma eine perfekte 2. Wahl.
    Aber könntest du denn weniger arbeiten? Macht dein Chef das mit? Dass es besser wäre, du verpasst nicht zuviel Kindheit ist ja klar. Nur machbar muss es halt sein.
    LG
    Villette :wink

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Das Proble bei mir im Job ist es, das ein 10Std tag minimum dazu gehört, da ich ja erreichbar und vor allem für meine kunden greifbar bin. Allerdings überlege ich evtl für den kleinen meine berufliche situaltion zu machen - mein problem meine ausbildungen Automobilkaufmann - Zertif. Verkäufer - Betriebswirt im (HWK/BFC) ist immer auf die richtung automobilgewerbe gerichtet... Die frage ist ob ich da was anderes finde... wenn ja verdiene ich dann immer noch genug?


    Mein chef sieht es schon nicht gerne wenn ich nach 10 Stunden nach hause fahre, weil ich vorher als ich länger gearbeitet habe immer 3-5 autos mehr verkauft habe.


    Gruß Tom

    Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du
    willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.

    Leo N. Tolstoi

  • Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß es wirklich nicht auf die Quantität ankommt. Stabil sollten die Betreuungen sein, nicht wechselnde Omas oder Tagesmütter, damit ein Kind einen bezug aufbauen kann.


    Meine Eltern waren beide voll beruftätig auch aus finanziellen Gründen.

  • ...


    Mein chef sieht es schon nicht gerne wenn ich nach 10 Stunden nach hause fahre, weil ich vorher als ich länger gearbeitet habe immer 3-5 autos mehr verkauft habe.


    Gruß Tom



    Nur mal so: Ist doch Dein Kind, oder? Das Deinen Chef eher das eigene "überleben" interessiert, ist ja ok.


    Meine Erfahrung: Die Gesellschaft in der wir beide leben, akzeptiert so etwas wie Elternzeit. Ich hatte leider keine. Du verpasst die komplette Prägephase. Als ich mit meinem Gold alleine da stand, war sie ca. 2,5 Jahre alt. Gut ich war sicher keine Fremderfür mein Kind, aber die Zeit in der sich so etwas wie "Ur-Vertrauen" aufbaut , war leider vorbei.......


    Ich finde es ok, egal, welche Entscheidung Du für Dich triffst. Egal ob jemand nun VZ arbeitet plus Überstunden und mehr so der Fremdbetreuungstyp ist oder Hausmann und Vater. Beides ist vollkommen ok. Deine Verantwortung. Deine Entscheidung. Das überhaupt entscheiden zu können ist schon Luxus, an und für sich ;) .


    Bedenke nur die Zeit vergeht schnell.....


    Heute ist mein Gold 4,5 und ich hab´keine Ahnung wo die Zeit dazwischen geblieben ist.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Mir fällt deine Aussage auf, dass du selber hartnäckige Zweifel hast, dass deine Arbeitsbelastung für das Kind gut ist. Deshalb lohnt sich sicherlich die Überlegung, wo du etwas ändern kannst.
    Natürlich braucht ihr Geld und in einem Umsatzorientierten Beruf kann man i.d.R. nur sehr schlecht runter schrauben. Das ist meiner Erfahrung nach einfach.
    Allerdings finde ich die Idee gut, dich nach ggf. langfristigen Alternativen umzusehen.


    Spontan (kleine Brainstorming) fällt mir ein: die jetzige Arbeitszeit belassen und dich nachts bewerben (mache ich seit 3 Jahren...). GGf. gibt es etwas in der Buchhaltung eines KFZ-Betriebs oder ähnliches (mit deinem BWL-Wissen). Kenne deine Qualifikation auch nicht ausreichend.


    Außerdem kannst du dich beim Arbeitsamt arbeitssuchend melden. Sicherlich kannst du denen erzählen dass du in Zeiten der Autbranchenkrise deinen Arbeitsplatz bedrohst siehst. Ich kenne den Laden ganz gut und manchmal finden die wirklich passende ALternativjobs für einen ;-)
    Außerdem können sie dir eine Anpassungsfortbildung bezahlen. Frag auch mal nach einem beruflichen Coaching wenn so etwas für dich in Frage kommt (und du dafür Zeit hast).


    Ansonsten kannst du einfach genau diese oder andere Alternativen ins Auge fassen und direkt versuchen zu reduzieren. Und dir parallel mit etwas mehr Energie Alternativen aufbauen - und mehr Zeit für den Kleinen haben! Lasse dich doch auch mal von der IHK-Berufsberatung beraten: die sind teilweise ganz gut, können deine Marktchancen evt. gut einschätzen und welche beruflichen Alternativen in Frage kommen.


    Aber auf jeden Fall mußt du dich in deiner Beziehung zu deinem Kind so wohl fühlen wie nur irgend möglich - welchen Weg auch immer du wählst.
    Und außerdem: deine Frage stelle ich mir auch immer wieder und ich glaube, dass es ein mind. 18 Jahre langer Eiertanz ist und es keine perfekte Antwort gibt.
    Herzliche Grüße
    Musica

  • Ich glaube schon, dass Du etwas zu viel arbeitest. Sicher wird sich das im nächsten Jahr, wenn die Abwrackprämie weg fällt, von selbst lösen.


    So lange möchte ich gar nicht von meinem Zwerg getrennt sein. Egal ob es dem Zwerg reicht. MIR würde es nicht reichen. Ich hätte Angst zu viel zu verpassen.


    Sicher ist es besser eine intensive Stunde zu verbringen als 3 nur nebenbei, aber schaden kanns nicht, etwas kürzer zu treten.

  • Ich will dir mal erzählen an was ich mich aus meiner Kindheit erinner:


    Mein Vater gestorben als ich zwei war, Mutter nie wieder neu geheiratet, immer alleinerziehend gewesen. Mutter wollte unbedingt ein eigenes Haus haben und hat dafür drei Arbeitsstellen gehabt. Heißt: ich hatte zwar ein supertolles großes Zimmer mit eigenem Balkon aber es war nie jemand Zuhause. Ich selbst dann auch nicht mehr, bin nach der Schule immer mit meinem Freund zu ihm gegangen und habe dort die Hausfaumutti mitgenossen. Mit 17 bin ich dann ausgezogen und wenn meine Ma mal nicht mehr ist, verkauf ich das Ding an den ersten, der mir über den Weg läuft.


    ICH HASSE DIESES TEIL!


    Mir wäre meine Ma mittags Zuhaus in einer Wohnung lieber gewesen. Ich musste immer alles allein wuppen.


    Nun kannst du natürlich kommen und sagen dafür bin ich früh selbständig geworden... Wie mans macht, es ist verkehrt :crazy



    Du wirst schon für euch eine gute Lösung finden. Ich drück dir die Daumen


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • ich frag mich, wozu so ein minizwerg 200euronen tg braucht/bekommt, wenn der papa dafür 2std am tag mehr schuften geht? dem zwerg ist das geld mal so richtig egal.


    ich hab für mich beschlossen, dass ich die mir zustehenden 3 jahre zu hause bleibe. die zeit geht so schnell vorbei - scheiß aufs geld. das, was du verpasst, kannst du mit verkauften autos nicht ausgleichen. die zeit gibt dir niemand zurück. schon gar nicht dein chef, wenn er mckernd dasitzt, weil du nach 10std nach hause gehst (wobei 8 meiner meinung nach völlig ausreichend wären.)


    manchmal frag mich mich echt, was einem wichtiger ist.. der job oder das kind. warum entscheidet man sich für ein kind, wenn man von vornhinein 10std + aus dem haus ist? weils dazu gehört?
    andere spekulationen behalte ich lieber für mich.

  • wenn du 10 stunden und mehr aus dem haus bist, hast du schon verdammt viel verpasst. andererseits kannst du dir ein kleines polster aufbauen, solang die prämie noch läuft und nachgelassen hat es ja eh schon wieder. ich würd es bis zum ende ausschöpfen und dann nach was anderem schauen.
    ansonsten sprich mit deinem chef und erklär ihm die situation. gibt ja vllt. auch anderemöglichkeiten autos zu vermarkten. bist du bei nem markenhändler, verkauft ihr nur an endkunden. wäre ja vielleicht auch ne alternative einen teil von zu hause aus zu erledigen.