Besuchsrecht für nicht leibliches Kind???

  • Hallo!



    Ich war mit meinem Ex knapp 5 Jahre lang zusammen. Als wir uns kennen lernten war die Kleine 10 Monate alt. Er ist also nicht ihr leiblicher Vater.


    Jetzt habe ich mich im September von ihm getrennt.


    Er will jetzt Besuchsrecht für die Kleine haben?!?! Geht das überhaupt bei nicht leiblichen Kindern? Hat er da Rechte?


    Habe mich von ihm getrennt wegen seiner psychischen Erkrankung (depressiv, zum Teil aggressiv usw., fehlende Krankheitseinsicht), seinem Alkoholproblem, ja und mittlerweile nimmt er auch noch Drogen. :(
    Und unter diesen Umständen überlasse ich ihm natürlich auch nicht meine Tochter. Hoffe das kann jeder verstehen (naja wahrscheinlich nicht, aber das ist ein anderes Thema).


    Also hat er ein Recht sie zu sehen???



    :thanks::winken:

  • Danke Mela!


    Er hat aber nie hier gewohnt, es war immer meine Wohnung, er war nie hier gemeldet usw.



    Also bekäme er u.U. ein Besuchsrecht? Kenne mich damit nicht aus. Weil zum leiblichen Vater haben wir keinen Kontakt usw.


    :thanks::winken:

  • Die Frage ist doch: möchte das Kind deinen Ex sehen und empfindet die Beziehung zu ihm als väterlich-freundschaftlich?
    Geh zum JA und lass dich bezüglich begleiteten Umgangs beraten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hi chiara,


    ich würde auch Kajs Gedankengang folgen wollen. Wie habt Ihr denn bis zur Trennung den Alltag gestaltet? Welche Rolle hat er denn bisher im Leben Deiner Tochter gespielt?


    Na und Depressionen, Alkohol und Drogenmissbrauch hört sich natürlich nicht gut an, kommt aber auch nicht über Nacht. Könntest Du denn damit klar kommen, wenn er euch nüchtern besucht?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Wenn er dann nicht gerade wieder depressiv ist und über meine "Asi-Bude" motzt und über meine Nachbarn und darüber das ich einen Park gegenüber habe und die Leute hier ja immer dreisterweise durch die Gegend laufen ( er hat nämlich eine Sozialphobie ) usw.


    Habe viel zu spät gemerkt, das er dauerbreit durch die Gegend läuft und ein Alkoholproblem hat (er war nicht immer hier, meistens ist er irgendwann abends gefahren wenn die Kleine nicht schlafen wollte oder konnte oder sie krank war oder so, dann musste der arme Mann nach Hause weil das alles zu stressig für ihn war).


    Er ist nie mit uns spazieren gegangen, hat nie mit ihr gespielt, sie musste um 20 Uhr immer im Bett liegen und am besten die Klappe halten. Das ging aber alles weil er ja sowieso recht selten hier war.


    Ich habe leider das Problem gehabt, ihr nicht wieder den Vater nehmen zu wollen und habe deshalb alles über micht ergehen lassen obwohl er eigentlich nie für sie richtig da war.


    Wenn man sie fragt wird sie sich freuen, einfach weil sie es nicht besser weiss und ihr natürlich ein Vater fehlt. Man könnte ihr aber auch einen anderen netten Mann vor die Nase setzen und sie würde sich auch freuen.


    Sie sagt selber er hat ja nie mit mir gespielt oder als er noch da war durfte ich nie in euer Bett (das war nämlcih störend für ihn) usw.


    Zum Tagesablauf: Er kam abends zu mir, meine Kleine musste von meinen Eltern vom Kiga abgeholt werden weil er es nicht machen wollte. Ich arbeite Vollzeit und meine Eltern mussten alles machen. Als ich insgesamt 5 mal letztes Jahr( das letzte Mal ein operierter Bandscheibenvorfall) operiert werden musste, war die Kleine jedesmal bei meinen Eltern. Das letzte Mal zwei Wochen weil er sie ja nicht betreuen wollte.


    Ich vermute eher, daß er nur den Aufstand wegen dem Besuchsrecht macht um darüber an mich wieder ran zu kommen.


    :winken:

    4 Mal editiert, zuletzt von *Chiara* ()


  • Ich vermute eher, daß er nur den Aufstand wegen dem Besuchsrecht macht um darüber an mich wieder ran zu kommen.


    Dann wäre doch der begleitete Umgang eine gute Lösung. Die Kleine wäre in einer sicheren Umgebung und du müsstest mit ihm erstmal nicht in Kontakt treten.

  • Jetzt auf einmal???



    Ganz plötzlich? Wo er sie vorher immer loswerden wollte?


    Meine Tochter spricht überhaupt nicht mehr über ihn! Und wenn dann nur im negativen Sinn.


    Also was soll der Sch***???


    :angry


    :winken:

  • Hallo Chiara,


    was Katerchen schreibt halte ich für sehr vernünftig.
    Es gibt zwar auch manchmal bellende Hunde die beißen aber die meisten nicht.
    Überleg mal, wenn es den eigenen Geldbeutel angreifen könnte, machen viele Menschen einen Rückzieher.
    Daran erkennst du eindeutig was deinem Ex das Kind wert ist.


    Liebe Grüße

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • warte doch erst mal ab. Er kann jetzt zum Jugendamt gehen oder beim Gericht einen Antrag stellen.


    Wenn er diese Hürde überwindet, liegt ihm ja vielleicht doch etwas am Kind.



    Kinder reden oft so, wie sie denken, dass es die Mama oder der Papa hören will. Nicht falsch verstehen - ich will dir keineswegs unterstellen, dass du deinen Ex vor dem Kind schlecht machst, aber das läuft oft auf einer anderen Ebene ab. Kinder haben hypersensible Antennen dafür.


    Ich hab jetzt ein Jahr Trennungs- und Umgangsgeschichte hinter mir und die war alles andere als leicht ... Wir haben alles durch von unersprießlichen Privatdiskussionen über Hilfsversuche von Mediationsstelle und JA bis hin zu zwei Gerichtsverfahren, von ihm angeleiert.


    Und das Fazit?
    Nichts, aber auch rein gar nichts wird so heiß gegessen, wie's gekocht wird!
    Das allermeiste an Drohungen und Ankündigungen des Umgangswollenden verläuft sowieso im Sande.


    Das heißt, der Kater hat völlig recht! Lass den Vater, auch wenn er nicht der leibliche und auch sonst zweifelhaft ist, nur machen und warte es ab. Steh einem möglichen Umgang nicht im Weg, vielleicht entwickelt sich ja was Positives draus. (Von der rechtl. Seite könnte er übrigens tatsächlich Chancen haben) Wenn es tatsächlich so weit kommen sollte und sich was anbahnt (z.B. Gerichtsverfahren), reicht die Zeit immer noch, dir zu überlegen, wie sich sowas für das Kind positiv bewerkstelligen lässt.


    Deine Chancen, mit dem Ganzen gut fertig zu werden, liegen nur im Ruhe-bewahren... Je mehr du dich reinsteigerst, umso mehr Angriffsfläche auf dich bietest du deinem Ex.
    Mach ihm klar, dass es nur und ausschließlich um das Wohl des Kindes gehen kann, dass du möchtest, dass es für die Kleine schonend abläuft und dass er dich nicht mehr kriegt, egal, was er tut!