Hallo liebe Community!
Ich bin Netti, 37y alt und alleinerziehende Mama von einem 21 Monate alten Sohn.
Ich habe mich heute auf der Arbeit krank gemeldet und muss später noch zu meiner Ärztin. Ich brauche dringend mal Zeit für mich und muss mich auch um meine Gesundheit kümmern- aktuell sind es die Rückenschmerzen, die mir zu schaffen machen aber auch meine Gereiztheit meinem Kind gegenüber in gewissen Situationen und die generelle Abgeschlagenheit und fehlende Energie.
Die letzten drei Wochen war ich kindkrank zu Hause. Mein Kleiner Engel hatte erst schlimm Erbrechen und danach kam schwerer Husten mit anschließend festgestellter Lungenentzündung durch RS-Viren. Wir mussten 4 Tage im Krankenhaus bleiben. Es wurden bei ihm auch Noro-Viren nachgewiesen, was das Erbrechen ein paar Tage zuvor erklärte.
Heute habe ich ihn wieder in die Krippe gebracht. Er hat so doll geweint und es hat mir das Herz gebrochen, ihn dort zu lassen. Vor allem weil ich wusste, dass ich selbst heute zu Hause bleibe. Aber ich kann grad einfach nicht mehr. Die lange Krankheitsphase vorweg hat mir die letzten Kräfte geraubt, obwohl ich liebevolle Unterstützung von meinen Eltern hatte. Trotzdem geht es mir schlecht und ich fühle mich ausgelaugt. Es ist so, dass ich ihn immernoch stille. Und er keine Anstalten macht das wir mal abstillen könnten. Ich habe es mir schon ein paarmal gewünscht und drüber nachgedacht, viel darüber gelesen, wie es theoretisch gehen kann. Einen wirklich ernsthaften Versuch habe ich jedoch noch nicht unternommen. Gerade jetzt, als er krank war, trinkt er nachts wie ein Neugeborenes. Manchmal muss ich mich sogar hinsetzen weil er es im Liegen nicht toleriert. Das raubt mir den letzten Nerv. Meine Nächte sind ständig unterbrochen - 5 bis 6mal Stillen ist keine Seltenheit. Dazu saugt er noch ziemlich lang - manchmal eine ganze Stunde. Das nächtliche Stillen war bei uns schon immer Thema. Aber so schlimm war es lange nicht mehr. Es gab sogar schon Phasen, wo er nur ein - zweimal kurz getrunken hat und gut. Das konnte ich gut aushalten. Aber jetzt ist es wirklich grenzwertig. Ich kann meiner Arbeit nicht mehr nachgehen dadurch. Das ist auch der Hauptgrund für meine Rückenschmerzen, weil ich immer nur auf einer Seite liegen kann (Vorerkrankung Schultergelenk) ...
Naja, jedenfalls habe ich nicht nur meinem Sohn sondern auch meinem Arbeitgeber gegenüber ein schlechtes Gewissen. Jedoch so weitermachen wie bisher kann ich auch nicht.
Wir müssten dringend abstillen, damit ich selbst wieder auf die Beine komme, um arbeiten gehen zu können.
Dazu benötige ich selbst aber erstmal die Kraft und Zuversicht dass ich seinen Protest (denn er wird sicher heftig protestieren) beim Abstillen aushalten kann.
Ganz viele Ratgeber zum Abstillen schlagen immer vor, dass der Papa dann die Nächte übernimmt. Da möchte ich mich immer totlachen und gleichzeitig weinen, weil er ja keinen Papa hat (es besteht auch kein Kontakt und finanziell haben wir von der Seite auch keine Unterstützung, da ich ihn aus verschiedenen Gründen nicht als Vater angeben will) - Also von daher Firlefanz. Ich muss es allein schaffen. Und das macht mir nicht nur Angst sondern überfordert mich schon beim Gedanken daran
Ich denke ich hab für nen ersten Post hier bei euch erstmal genug geschrieben. Vielen Dank fürs Zuhören/ Lesen. Das hilft unheimlich die eigenen Gedanken einfach mal zu teilen und auf gleichgesinnte (Leidende) zu treffen.
LG,
Netti