Maximaltherapie wird ja nur gefahren, wenn es keine Patientenverfügung gibt, die das Gegenteil sagt? Jedenfalls sollte es ja so sein. Deshalb ist es, wie Du ja auch sagtest, so wichtig, sich um so etwas zu kümmern. Was man gerne immer mal wieder hinausschiebt. Leider mussten wir letzten September bei meinem Vater erleben, wie selbst dann damit umgegangen wird. Wobei das sicherlich auch von der Klinik und dem jeweiligen Arzt abhängt. Bzw. war es in dem Fall ein Logopäde; der uns dazu bringen wollte, meinem Vater eine Magensonde zur Ernährung legen zu lassen, entgegen seinem ausdrücklichen Willen in seiner Patientenverfügung. "Die finden wir gerade nicht."
Ich bin so froh (und meine Mutter auch), dass ich in diesem Augenblick dort war - sie wüsste nämlich nicht, ob sie sich durch die Worte des Logopäden "Sie wissen schon, dass er dann verhungert." hätte verunsichern lassen. Es kam dann glücklicherweise der gerufene Arzt hinzu, der den Logopäden gestoppt hat.
Letzterer kam übrigens ins Zimmer gestürmt, um mit meinem Vater Schluckübungen zu machen. Mein Vater war noch sediert von einer Bronchoskopie und schon ins "Sterbezimmer" verlegt worden. Leider war dem Logopäden das nicht bekannt.
Wen wundert es denn unter solchen Umständen, (wir sind da kein Einzelfall), dass wenig bis kein Vertrauen mehr da ist. Und dass sich das auch auf das Vertrauen in den Umgang mit potentiellen Organspendern ausweitet...