3. Klasse: Pausenentzug als Strafe?

  • Ich greife noch mal das eigentliche Thema auf:
    Pausenentzug und Kollektivstrafen gehen gar nicht - finde ich. Als Lehrerin und Mutter.
    Als Lehrerin halte ich Pausenentzug für ein absolutes no-go, gerade bei kleineren, dann liebe die Störer mit Ansage und Elterninformation nachsitzen lassen, 7. Std. oder so mit einer sinnvollen Aufgabe.


    Kollektivstrafen finde ich als Mutter auch ganz blöde. Meine kam in der 5. auch mal leicht heulend nach Hause, die Klasse soll komplett jeder eine Seite schreiben, was falsch gelaufen ist (irgendwie so). Tochter war beleidigt, weil sie ja nicht gestört hatte (fand sie ;-)). Da ich meinen Kollegen (natürlich andere Schule) unterstützen wollte, aber meinem Kind auch irgendwie recht geben wollte, habe ich sie eine Seite darüber schreiben lassen, warum Kollektivstrafen doof sind (sie hat es anders genannt und nicht "Kollektivstrafen" verwendet.) Tochter hat fein geschrieben, nachgedacht und abgegeben. Fairerweise hat sie unterschrieben mit "KleinNordlicht nach einer Idee von Mama" :-D Und jetzt kommt's: Lehrer hat mich angerufen und sich für mein Zuarbeiten bedankt. Natürlich mit dem kleinen Hinweis, dass Tochter kein Unschuldsengel ist (was ich ihm bestätigen konnte, denn ich kenne sie seit 11 Jahren).


    Jut, als Lehrerin zu Kollektivstrafen: Es gibt durchaus die Situation, da gehen Klassen wirklich komplett und gemeinsam durch die Decke. Bei mir dieses Schuljahr: 7. Klasse Geschichte in einer 6. Stunde. Alle, ausnahmslos alle sind gerade zu Beginn laut. Da drohe ich auch schon mal vor mich hin (Hausaufgaben für alle, Test nächste Stunde, Stillarbeit für alle und dann Abgabe). GSD sind unsere Landeier ganz gut steuerbar, dass es meist bei der Drohung bleibt und ich habe nach 19 Jahren Schuldienst auch durchaus andere Maßnahmen als Strafen, um die 6. Stunde Geschichte für alle menschenwürdig zu überleben. ;-)
    Bei der 7. klappt tatsächlich, am Anfang der Stunde gemeinsam etwas vorzulesen aus dem Geschichtsbuch, die kommen dann runter und dann geht es normal weiter.
    Als Kollektivstrafe wird es oftmals aber gar nicht von allen empfunden, wenn ich in der Stunde etwas ausarbeiten lasse in Stillarbeit (weil es für ein Unterrichtsgespräch zu unruhig ist), weil dann auch die Nicht-Störer (oder die, die sich dafür halten) etwas abliefern können.
    Kollektivstrafen aber, um die Schüler das untereinander regeln zu lassen, lehne ich ab, bringt auch nix.

  • Es gibt durchaus die Situation, da gehen Klassen wirklich komplett und gemeinsam durch die Decke.


    Das bringt mir gerade ein Lächeln ins Gesicht. Was ich im Moment mal sehr gut brauchen kann. Ich erinnere mich an einen Klassenbucheintrag aus meiner Schulzeit. "Klasse 8c benötigte eine Viertelstunde, um sich von einem Lachkoller zu erholen." Hach, wat war dat schön... ^^ Sorry für ot...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Au weia... Ist das Dein Ernst? Wie soll sich das denn gestalten? Wo ist denn die Grenze für die "mangelnde Mitwirkung"? Und wer legt das fest und kontrolliert das?


    Ich hatte ja ein entsprechendes Beispiel weiter unten aufgeführt, das wäre für mich so ein Fall, wo so ein Ordungsgeld angebracht wäre. Zieht man allein die Fahrzeiten und Ausfallzeiten der beteiligten Parteien zusammen, sind wir schnell bei einigen hundert Euro - ich glaube einfach, dies ist vielen nicht bewusst. Für dieses Fehlverhalten bezahlt bisher der Steuerzahler, das halte ich für kritisch. Bisher gibt es ja keine solche Regelung, fraglich ist es auch, ob es so etwas geben wird, da ist die Politik (noch) zu träge. Einen entsprechenden Maßnahmenkatalog aufzustellen, ist die Aufgabe der Kultusministeriums - da Schulen Teil der Exekutive sind, könnte ein entsprechender Bescheid durch die Schulleitung erfolgen, ähnlich wie bei einem zeitweisen oder endgültigen Schulausschluss. Im Vorfeld müsste darüber Klassenkonferenz/Schulkonferenz entscheiden.
    Mir ist schon bewusst, dass ich mit der Äußerung provoziert habe, aber es sollte einfach auch ein Anstoß zum Nachdenken sein. Wer beispielsweise seiner Mitwirkungspflicht bei der Arbeitsverwaltung/JC nicht nachkommt, muss ja auch mit einer zeitweisen Einstellung der Leistungen rechnen.


    LG Mike

  • Tja, CoCo, führ mal als Lateinlehrerin in einer 7. oder 8. Klasse in einer Stunde die Worte "homo" (Mensch) und "vix" (kaum) ein... da kannste dann auch einpacken und Pause machen. :-D


    In dem Alter ist es aber auch hart den Kindern da Ernsthaftigkeit abzuverlangen :-).
    Das ist "uns" aber auch zu Uni-Zeiten noch passiert: Eine Kommilitonin kam mit so einen zotteligen Kunstpelzmantel reingeschwungen und ihr Ex meinte wohltönend, es war garnicht böse gemeint und ploppte einfach raus: "Na, Hendrike! Heute wieder in der Autowaschanlage gewesen?" Gott, wir haben uns bep* vor lachen, während das Gesicht des Profs alle Stufen der Finsternis hinabzog, weil er seinen Unterricht nicht abhalten konnte. Und jedes Mal, wenn es halbwegs wieder ging, hat jemand angefangen zu prusten und es fing wieder an mit den hilflosen Gelächter. Das Ding sah aber auch aus wie aus der Waschanlage gezogen, sorry.


    Zum Thema: Ich hab irgendwann Sohn schulzeitmittig für einen Arzttermin abholen müssen, im Flur auf ihn gewartet und es war.... Ruhe im Klassenzimmer. Nur die einlullende Stimme seines damaligen Klassenlehrer und ab und zu mal ein piepsiges Grundschulkindstimmchen. Für mich klang das sehr konzentriert, und wir sind hier kein sozialer Brennpunkt, aber auch keine Privatschule-Zone, wo 3 Lehrer auf 2 Schüler kommen. Ganz im Gegenteil, phasenweise ist Sohn (und nicht nur der) immer wieder mit wenigstens einen Klassenkameraden zusammen getengelt, der nun wirklich nicht das Wort Impulskontrolle für sich gepachtet hat.
    Das kann gehen.


    So oder so kann es aber nicht die Aufgabe der Mitschüler und auch nicht der/des Klassensprecher/in sein eine/n Klassenkasper/in zu diziplinieren. Grund und Anlass können vielfältig sein. Das ist Aufgabe des Lehrers, Schulpsychologen, Eltern usw. etc. Zumal Ausgrenzung und Bestrafung durch Gleichaltrige das Problem auch forcieren können. Ich kann da keine Bildung zum Teamgeist erkennen, dass ist doch Schmu.

  • Wer beispielsweise seiner Mitwirkungspflicht bei der Arbeitsverwaltung/JC nicht nachkommt, muss ja auch mit einer zeitweisen Einstellung der Leistungen rechnen.


    Jou - reicht ja nicht, dass da - je nach Sachbearbeiter - Tür und Tor für Gängeleien geöffnet sind. Das kann man ja ruhig mal bisschen ausweiten, auf die bösen Eltern, die ihre Brut nicht in den Griff bekommen, damit der Unterricht nicht gestört wird. Mir fehlen grad echt die Worte... Mögest Du nie in den Genuss von Hartz IV und allem, was da so dran hängt, kommen...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Coco als Beamter duerfte es eher schwierig werden ins Harz zu rutschen.
    Bei kleineren Kindern, die die Schule schwänzen, wäre es ev. wirksam.
    Bei Pubis sehe ich da schwarz.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Jou - reicht ja nicht, dass da - je nach Sachbearbeiter - Tür und Tor für Gängeleien geöffnet sind. Das kann man ja ruhig mal bisschen ausweiten, auf die bösen Eltern, die ihre Brut nicht in den Griff bekommen, damit der Unterricht nicht gestört wird. Mir fehlen grad echt die Worte... Mögest Du nie in den Genuss von Hartz IV und allem, was da so dran hängt, kommen...


    Hmmmm, ich bin ja schon etwas verwundert, dass du so ein Verhalten von Eltern direkt auf H4-Empfänger beziehst..... ?-( , ich glaube das greift etwas kurz. Es geht auch nicht darum, Leute zur Kasse zu bitten, deren Kinder ab und an den Unterricht stören (dafür gibt es pädagogische Maßnahmen und eben das Schulgesetz... in BaWü regelt das Paragraf 90). Es geht darum, wie in meinem Posting geschrieben, wenn bei gravierenden Fällen eine Bereitschaft der Eltern fehlt, mit der Schule und den beteiligten Unterstützungssystemen mitzuwirken. Wir haben selbst an unserer sehr ländlich geprägten Schule immer wieder solche Fälle, wo selbst die Schulsozialarbeit im Prinzip nichts mehr ausrichten kann. In solchen Fälle halte ich es für geboten, dass man so ein Verhalten nicht durchgehen lassen kann und dann eben Zwangsmaßnahmen folgen können. Wie bereits beschrieben, beim Schulschwänzen geht das ja auch :schiel
    Zudem habe ich ja beschrieben, dass hier nicht einfach ein Sachbearbeiter beim AA/JC über eine Sperrzeit verfügen kann, sondern ein zweistufiges Verfahren Sinn macht.


    Im Übrigen geht das Verhängen einer Sperrfrist im Bereich des Sozialgesetzbuches auch nicht so einfach..., es handelt sich um einen Verwaltungsakt mit Außenwirkung, der immer auch widerspruchsfähig ist. Ich habe in der "Vor-Hartz4-Zeit" ein Jahr in der Arbeitsverwaltung gearbeitet...., von daher kenne ich die Sachzusammenhänge ganz gut.... . Und die Anweisung war immer, die Leute in Brot und Arbeit zu bringen....und nicht aus dem Leistungsbezug zu kegeln. Die Menschen, die im AA/JC arbeiten unterliegen auch gesetzlichen Sachzwängen, die sie letztendlich ausführen..., dass es da unterschiedliche Persönlichkeiten hat , die es sonst im Leben auch gibt, ....leuchtet wohl ein.... :engel


    LG Mike

  • Was hier fehlt, ist im Prinzip eine Möglichkeit, bei mangelnder Mitwirkung, den Eltern "auf den Zahn zu fühlen", wie etwa ggf. die Möglichkeit, das Kindergeld für einen bestimmten Zeitraum zu sperren (zugegeben das wäre eine harte Maßnahme, würde aber sicher nachhaltig wirken....


    Also dem ALG 2 Empfänger wäre das wurscht.Das Kindergeld gilt als Einkommen und wird von den Leistungen abgezogen
    Sollte es so sein, das dann der Betrag nicht vom JC ausgeglichen wird.
    Wenn bestrafe ich damit ?


    In der Klasse des Burschens Nr 2 gibt es Eltern die seit Jahren keine Klassenkasse zahlen, die pädagogisch wertvolle Idee war, das die Kinder es aus eigener Tasche zahlen sollen :ohnmacht:


    Wenn den Familien mit wenig Geld noch was genommen wird leidet das schwächste Glied ,sprich die Kinder.


    Da ich soziale Inkompetenz grundsätzlich nicht am sozialem Status festmache.
    Nicht nur Kevin. und Chantal, auch Leonie und Anton fehlen oftmals grundlegende soziale Fertigkeiten.



    Die Eltern, die gut vetdienen ,die juckt ein fehlendes Kindergeld nicht.


    mike Deine JC Zeit war. vor ALG2 , da hat sich dann dich so manches geändert.Allein die Zumutbarkeit welchen Job man anehmen muss etc.
    Auch der Sanktionkatalog hat sich im Laufe der Zeit verschärft.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Nicht nur Kevin. und Chantal, auch Leonie und Anton fehlen oftmals grundkegende soziale Fertigkeiten.


    Ich bin schon überrascht, wenn Kinder von sich aus "bitte" und "danke" sagen. Aber woher sollen die es gelernt haben, wenn ihre Eltern ihnen das nicht beigebracht haben? Wenn sie ihnen vorleben, dass eigentlich nur der eigene Wille zu zählen hat? Dann ist es zwar löblich, wenn Lehrer die soziale Kompetenz ihrer Schüler fördern möchten, aber es wundert mich auch nicht, wenn sie daran scheitern, weil die Grundlagen fehlen.

  • Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber ich habe Cocos Beitrag irgendwie anders verstanden.


    Wenn jetzt Bußgelder für Fehlverhalten der Kinder in der schule fällig würden, gleiche das dem sanktionskatalog bei hartz4. Da auch hier schon für jede Kleinigkeit Geld gestrichen wird (zum Teil basierend auf dem goodwill des sb), was dazu führen könnte, dass neben hartz4 Empfängern dann auch alle Eltern gegängelt werden können. Bei uns hat die Stadt nämlich nie Geld und das wäre ja ein prima Zubrot.


    Mmn würde sowas zu noch mehr Helikopter Eltern führen. Müsste man dann aber auch hinnehmen, dass Eltern mit im Unterricht sitzen um ihre Sprösslinge zu Disziplin anhalten. Wie sollen Eltern das Verhalten ihrer Kinder vom Büro aus leiten. Je nach Bußgeld wäre eine 24/7 Betreuung kostengünstiger als das zahlen der strafen. :rolleyes:


    Ich bezweifle auch, dass das jc das gestrichene Kindergeld ausgleichen würde. Die zahlen ja auch keine knöllchen.


    Zum Glück gibt's das ja nicht. :anbet

  • Wie sollen Eltern das Verhalten ihrer Kinder vom Büro aus leiten.


    Gar nicht. Aber ihnen zuhause vorleben, welches Verhalten sie richtig finden. Meiner Meinung nach ist es ein Irrglaube, wenn man seinen Kindern alle Möglichkeiten zur freien Entfaltung dadurch lassen möchte, dass man sie sich so verhalten lässt, wie sie das möchten und es vermeidet, Grenzen aufzuzeigen und auch einzufordern.

  • Finanzielle Sanktionen der Eltern kann man so gut wie ausschließen, denn der Weg dahin ist lang und seeeeeeeeeehr steinig. Der Lehrer muss für so etwas nämlich detailliert darlegen, was er bisher alles unternommen hat inkl. Gutachten, das aussagt, dass das jeweilige Kind keinen Anspruch auf Förderung im emotional-sozialen Beteich hat.
    Mikes Idee mag im Gesetz stehen, aber sie ist praktisch nicht durchzusetzen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hmmmm, ich bin ja schon etwas verwundert, dass du so ein Verhalten von Eltern direkt auf H4-Empfänger beziehst.....


    Darüber bin ich jetzt allerdings verwundert, denn Du warst derjenige, der diesen Vergleich ins Spiel gebracht hat:


    Wer beispielsweise seiner Mitwirkungspflicht bei der Arbeitsverwaltung/JC nicht nachkommt, muss ja auch mit einer zeitweisen Einstellung der Leistungen rechnen.


    Nur darauf habe ich mich bezogen. In keinster Weise habe ich gesagt, dass Kinder von Hartz IV Empfängern häufiger auffällig werden, was das Thema hier betrifft.


    und dann eben Zwangsmaßnahmen folgen können.


    Sorry, ich sehe bei dem Wort "Zwangsmaßnahmen" irgendwie rot...


    Wie bereits beschrieben, beim Schulschwänzen geht das ja auch


    Auch das ist ein rotes Tuch für mich, seit meine Tochter gestorben ist und mein Sohn, der sie morgens gefunden hat, längere Zeit nicht in der Lage war, in die Schule zu gehen. Wie unflexibel da die Direktion teilweise war und auch nicht versäumt hat, eben jene "Zwangsmaßnahmen" zu erwähnen, da fällt mir echt gar nichts mehr zu ein. Da kann ich nur einmal mehr den schulpsychologischen Dienst loben, der uns damals so sehr geholfen hat...

    LG
    CoCo




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    Einmal editiert, zuletzt von CoCo ()

  • Coco, deine Situation bzw. die deines Sohnes ist aber ganz sicher nicht alltäglich. Da kann ich es dann auch nicht nachvollziehen, dass gemeinsam offensichtlich keine andere Lösung gefunden wurde, als die sogenannten "Zwangsmaßnahmen"!


    Aber wie viele Eltern sehen sich morgens außerstande, für ihre Kinder aufzustehen, sie zu wecken und ihnen ein Schulbrot mit in die Schule zu geben?! Geschweige denn, aus mehreren vorgeschlagenen Gesprächsterminen einen auszuwählen und diesen dann auch einzuhalten?! Und wenn man diesen Termin dann wirklich nicht einhalten kann, ihn dann abzusagen? Wohlgemerkt: ich spreche von der Grundschule.

  • Aber wie viele Eltern sehen sich morgens außerstande, für ihre Kinder aufzustehen, sie zu wecken und ihnen ein Schulbrot mit in die Schule zu geben?! Geschweige denn, aus mehreren vorgeschlagenen Gesprächsterminen einen auszuwählen und diesen dann auch einzuhalten?!


    Vielleicht brauchen diese Eltern auch andere Hilfen als den Entzug des Kindergeldes?

    LG
    CoCo




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  • .......

    .....Wie unflexibel da die Direktion teilweise war und auch nicht versäumt hat, eben jene "Zwangsmaßnahmen" zu erwähnen, ...


    Moin!
    Weil eben jenes Direktorium sich dem Schulamt gegenüber verantworten muss bezüglich der "Schulschwänzer.
    Gleiche Behandlung für alle seitens der Schule. So auch richtig.
    Bei Problemfällen, wie in cocos Fall, gibt es ja den Schulspsychologischen Dienst.


    Also nicht direkt auf der Schule rumhacken, die nach dem Gleichheitsprinzip handelt.
    Wahrscheinlich eine Reaktion auf "Mein Kind ist aber "gleicher" als die anderen" HelikopterMamas mit Batiktuch und S.C-Bottle mit Fencheltee für den Stuhlkreis.


    ....und bevor wieder jemand irgendwas auf sich bezieht:
    Disclaimer
    Das oben Geschriebenen gilt allgemein und nicht personenbezogen auf eine oder mehrere im Forum anwesende/abwesende/gelöschte User.


    Angenehmen Tag :winken:


  • Vielleicht brauchen diese Eltern auch andere Hilfen als den Entzug des Kindergeldes?


    So ganz verstehe ich dich immer nicht. Es gibt Gesetze in unserem Land. Daran hat jeder sich zu halten. Fertig! Und am meistens zwickt's doch immer noch am Geldbeutel.


    Hilfe hier, Hilfe da.... warum sich selbst am Riemen reißen, wenn andere die Kohle aus dem Feuer holen? Ich finde diese Haltung ziemlich zweifelhaft. Zumal Kinder sich das von den Eltern abschauen.


    Und falls mit einer deiner angesprochenen Hilfen das Jugendamt gemeint ist, bitte, das mag in deinem Fall tatsächlich eine Hilfe gewesen sein. In anderen Fällen ist es leider keine.


    Hilfe brauchen meiner Meinung nach eher die Kinder der Eltern, die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind.

  • Hilfe brauchen meiner Meinung nach eher die Kinder der Eltern, die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind.


    Dafür gibt's zum Beispiel Familienhilfe, mit der ich bzw. wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Problem bei solchen Eltern darin besteht, dass sie ihrer Verantwortung nicht bewusst sind, sondern eher darin, dass sie fremde Hilfe nicht in Anspruch nehmen können oder wollen, weil sie diese als Eingriff in ihre Privatsphäre ansehen.


  • Vielleicht brauchen diese Eltern auch andere Hilfen als den Entzug des Kindergeldes?


    Wären diese fiktiven Eltern getrennt und würden sie sich untereinander verweigern, anstatt der Schule gegenüber, ginge das mit den Sanktionen flott über die Bühne. ABR/Sorgerecht weg. Feddisch. Das müsste man nun einfach konsequent auf beide ETs anwenden. :) Als Schule einfach das JA einschalten. Die kennen sich da bestens aus und haben den Blick auf das Kindeswohl gepachtet.


    Vielleicht geht es aber auch milder? Wie geht das jetzt eigentlich weiter mit der Durchbruchsidee von Maas & Co? Gibt es schon die ersten ohne Führerschein, die nicht in der Lage waren, ihren Pflichten nachzukommen? Das soll doch angeblich so gut funktionieren. Hier scheint die Allzweckwaffe des nächsten Jahrhunderts gefunden worden zu sein. Nicht zum Elterngespräch erschienen? Dann braucht der auch kein Auto, wenn er eh nur auf der Couch liegt.


    Das mit dem Kindergeld ist ja ne nette Idee. Aber auch nur bis zur nächsten Ecke gedacht. Manchmal ist es schlicht (zumindest in Teilen) Einkommen des neuen Lovers in einer Bedarfsgemeinschaft und steht weder dem ET noch dem Kind zu. Auch schätze ich den Verwaltungsaufwand höher, mit Verrechnung, Storno, Rückbuchen, etc... Da scheint das klassische Falschparker-Knöllchen geeigneter.


    Auf die Harte Tour können wir von den Schweden lernen. Versäumen es dort zB die Eltern, dass ihre Kinder die hiesige Sprache sprechen, gehen die in den Bau. Das trifft idR natürlich ehr die Einwanderer aber das Prinzip passt. Eltern kommen ihren Pflichten nicht nach und schädigen/verhindern die Zukunft des Nachwuchses.


    Aber vielleicht bringt auch das alles nichts. Weder harte noch mildere noch lächerliche Strafen, die sich nur in der Nachkommastelle bemerkbar machen. Vielleicht sind wir einfach nur selbst Schuld, weil uns Erwachsenen so viele Dinge im Leben wichtiger und teurer sind als zB ein ordentliches Schul- und Bildungswesen mit genug Lehrern für kleinere Klassen, gutem Essen und Betreuungsoptionen im Anschluss. Und weiteren Mitarbeitern, die den Papierkrieg erledigen. Auch wäre es nett, wenn Lehrer sich in den Ferien erholen und fortbilden können, anstatt temporär zu Ferienbeginn entlassen, ALG II beantragen und danach vielleicht nochmal eingestellt zu werden, bevor ein Umzug erforderlich wird. Dorthin, wo es eine Schule gibt, die dem Lehrer wieder eine befristete Stelle anbieten darf.


    Der VeggieDay zum Beispiel. Oder die Frauenquote für privilegierte Vorstandstöchter. Oder eine Baustelle in Berlin Brandenburg. Oder eine neue Studie zu "Das Kompliment - Sexismus im Schafspelz". Oder die Dobrindt-Frage: Welche Einnahmenstrategie garantiert den höchsten Verlust?


    Bestes Beispiel ist doch das neue UVG... Hach was sollte das so toll und wichtig für alle Kinder sein, die dringend darauf angewiesen sind. Naja, für die, die es auch ohne schaffen würden ist es das sicherlich auch. Der zweite Platz geht an die paar Eltern/Kinder, die mit UVG zwar nicht wirklich mehr haben, dafür nun aber endlich wieder ihren Beitrag zur Rundfunkgebühr zahlen dürfen. Immerhin etwas.