Huhu...., ja mich gibt es auch noch 🙈, bin allerdings die vergangenen Monate sehr selten hier gewesen, was sehr unterschiedliche Gründe hatte.
Ich versuche mal wieder zu dem Artikel zurückzukehren, über den hier die letzten 5 Seiten recht heftig diskutiert wurde. Ja, ich habe ihn gelesen....und es ist einer typischen Dummschwätzer Artikel, die mir immer wieder auf den Wecker gehen, weil sie von Leuten geschrieben wurden, die ein Klassenzimmer zum letzten Mal während ihrer Zeit als Realschüler oder Abiturienten gesehen haben. Diese selbst ernannten Schulverbesserer, egal, ob sie nun Precht heißen, oder zu dieser Riege mehr oder weniger namhafter Hirnforschern (Hüther er al.) gehören, sie bieten allesamt keine tragfähigen Lösungen an, die tatsächlich kindgerecht wären.
Sicher haben die Ideen und Schulformen nach Pestalozzi, Montessori, Steiner sowie einige andere aus der Reformpädagogik ihre Daseinsberechtigung. Und es ist ja auch so, dass viele dieser reformpädagogischen Elemente Einfluss in die aktuelle Pädagogik und in der Schule gefunden haben, das vergisst man gerne, der Autor übrigens auch.
Da ich immer gerne mal schaue, was macht so ein Mensch..., wie dieser Autor, ist ein Blick auf Vita und Website oft hilfreich. Nun, er ist eher Unternehmensberater und Coach und er kommt aus der Schweiz. Von dieser Sorte habe ich auch mal einen persönlich kennengelernt, Andreas Müller, Schulleiter der Schule in Beatenberg im Berner Oberland. Ein überaus charismatischer und interessanter Mann, aber im Kern geht es ihm nur ums Business. Der Autor spricht im Artikel von Privatschulen, die jährlich rund 50.000SFr kosten, dazu zählt Beatenberg auch. Die Grundidee des dortigen Bildungsplanes ist nicht schlecht und hat im Prinzip großen Einfluss auf das gehabt, was heute in den GMS in BaWü an öffentlichen Schulen passiert. Nur mit dem Unterschied... Beatenberg hat auf 4-5 Schüler*innen / 1 Lehrkraft, bei uns sind es oft 30 Schüler*innen / 1 Lehrkraft..., finde den Fehler😱. Der Kompetenzbegriff wurde in diesem Zusammenhang mehrfach missbraucht..., und es hat auch am Ende nicht das gebracht, was man sich erwünscht hat. Diese sehr starke Outputorientierung kommt eben aus dem Businessbereich, hat aber in der Schule nur einen bedingten Erfolg.
Und nach einiger Euphorie....ist man in BaWü dann auch deutlich zurückgerudert und Müller ist mittlerweile eher persona non grata. In die gleiche Kaste gehört auch der Schweizer Peter Fratton, der vor über 10 Jahren die „Würth-Schule“ hier uns Eck beraten hat.
Über das Thema Schulpflicht brauchen wir nicht diskutieren, das ist im GG festgenagelt, da wird sich auch nichts dran ändern. Homeschooling ist vor allem in den USA sehr verbreitet, aber nicht aus den vielleicht guten und zweckdienlichen Gründen, sondern um Kinder aus fundamental religiösen Kreisen, vor dem wahren Leben zu schützen. Diese Entwicklung gibt es hier z.T. auch, ich halte das für hochproblematisch. Mich wundert es nicht, dass ein nicht kleiner Teil der Amerikaner glaubt, die Erde sei eine Scheibe.
Was das Thema Digitalisierung angeht, wird es in Zukunft Aufgabe der Lehrer*innen sein, Kindern beizubringen, was Realität ist und was sind „fake news“ . Ob in den Klassenzimmern maximales high tech Equipment stehen muss... 🤔, auch hier ist weniger sicher mehr. So für heute habe ich genug Öl ins Feuer gekippt..., wünsche euch einen guten Rutsch in 2020😊, den Abend werde ich heute erstmals in 55 Jahren allein verbringen (gut ein paar Freunde sind bei meinem mittlerweile volljährigen Junior hier mit im Haus)....