Und täglich grüßt das Murmeltier: Kinderarmut wächst erneut

  • Armut heißt auch nicht = Hungertuch sondern Ungerechtigkeit, Sorgen, Verzicht und ein latenter "du bist doch selber Schuld an der Situation" Vorwurf.


    Das ist der Punkt, der auch immer wieder auf der Agenda jeder Tagung von Betroffenen ist, z. B. bei den Fachtagungen in sozialen Ausschüssen oder bei den Armutskonferenzen. Zur Armut gehört auch Ausgrenzung und Stigmatisierung.

  • Dem Einzelhandel geht es so ziemlich in allen Bereichen schlecht, schon seit Jahren, wird alles schön an die Angestellten weitergegeben.


    Richtig, jedes Rundschreiben beginnt bei uns mit Stunden sparen, kürzen Sie hier ne halbe Stunde, da noch und dort noch. Irgendwann steht keiner mehr da.....

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Geh mal z.b. zu einem Bauunternehmen, meinst du dass da 95% Ausländer sind weil die billiger sind? Nein, es gibt einfach keine Leute mehr die da arbeiten WOLLEN...


    Warum WILL denn da keiner mehr arbeiten?


    Ich sag's dir mal aus Sicht des ARBEITNEHMERS: mein Exmann hat auf dem Bau gearbeitet. Und zwar gerne!
    Er hat die Lehre dort gemacht und wurde übernommen. Sein Vater hatte schon sein Leben lang für diese Firma gearbeitet. Ein Bruder war auch dort angestellt. Die Arbeit hat ihm Spaß gemacht. Es gab viele Kollegen. Er wurde gut (!) bezahlt, dazu Urlaubsgeld, 13. Monatsgehalt, betriebliche Rentenvorsorge...


    Kurz nach Umstellung auf den Euro:
    - Urlaubsgeld wurde gekürzt, dann ganz gestrichen
    - dann fiel das 13. Monatsgehalt weg
    - Kollegen wurden entlassen, der Rest musste mehr arbeiten - für weniger Geld, denn es mussten Überstunden geleistet werden - ohne Bezahlung. Wer das nicht wollte, konnte ja kündigen...
    - während der Wintermonate musste nun Kurzarbeit angemeldet werden - mit den daraus folgenden finanziellen Einbußen für die Arbeitnehmer natürlich
    - später dann mussten sich die Arbeitnehmer während der Wintermonate ganz arbeitslos melden


    Mein Exmann hat versucht, in einer anderen Firma einen Arbeitsplatz zu finden. Die Bedingungen waren mittlerweile überall gleich. Zusätzlich waren nur noch Zeitverträge drin. Festanstellung gab es keine.


    Also eventuell könnte es ja daran liegen, dass sich niemand dafür interessiert, einen solchen Knochenjob zu machen und sich dafür dermaßen ausnutzen und mies behandeln zu lassen?!


    Hätte mein Exmann gewusst, dass in deiner Firma alles ganz anders ist, hätte er sich sicher bei dir beworben... ;-)



    In der Zeit hatten wir lange Kontakt zum Arbeitsamt, was von dort kam war eine Zumutung...


    Das ist klar. Das Arbeitsamt vermittelt weder Arbeitsstellen noch Arbeitskräfte. Dort hat man viel zu viel mit reiner Verwaltung zu tun. Vermittlung findet dort nur oberflächlich statt - wenn überhaupt.


    Menschen, die vom Arbeitsamt irgendwo "hingeschickt" werden, sind Verwaltungsakte. Diese Menschen werden da nur hingeschickt, weil sie irgendwo hingeschickt werden müssen, da ihnen ansonsten die Kohle gekürzt wird.
    Niemand schaut hin, ob Arbeitnehmer und Arbeitgeber überhaupt zusammen passen.



    Wir haben in Deutschland KEINE Arbeitslosigkeit, wir haben ein Motivation- und Organisationsproblem....


    Ach so :rolleyes2:


    n den 70er und 80er Jahren konnte ein normaler Arbeiter sein Eigenheim bezahlen, da war der Arbeiter aber auch motiviert, hat an die Firma gedacht, Überstunden wurden gerne und freiwillig geleistet... Diese Menschen haben mitgedacht, sich für den Erfolg der Firma eingesetzt und wurden auch entsprechend bezahlt. Heutzutage findet man solche Mitarbeiter kaum noch.


    Man findet ja auch keine Firmen mehr, die all das zu fördern bereit sind.
    Fordern ja - fördern nein.



    Wir regen uns ja auch darüber auf wenn ein Termin beim Spezialisten Monate dauert obwohl unser System eigentlich halbwegs gut funktioniert...


    Mal ehrlich - du bist privat versichert und musst trotzdem monatelang auf einen Termin beim Spezialisten warten?

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...



  • Meine Güte Thomas! Wenn ich was finden will im Netz was meine Ansichten untermauert wird man immer fündig. Deine Ansichten bezüglich Motivation Arbeitsloser ist ein Schlag ins Gesicht aller die wollen aber nix finden oder halt ihre letzte Würde eben nicht für nen Job aufgeben wollen.


    Ich werde auch nie im Leben irgendwo ein Klo putzen gehen!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Puh, Thomas... Man weiß es ja immer nicht - meinst Du das wirklich so, oder möchtest Du nur provozieren? Und was ist schlimmer? Oder gar beides? Entschuldige, ich wollte gar nicht persönlich werden; bin aber fassungslos, wie man nach diesem Bericht schon wieder so pauschal sagen kann "Dass die Armut nicht mit finanzieller Not zusammenhängt."


    Was ist denn der Grund für diese Resignation der Eltern? Die ich keinesfalls gutheiße. Und ja, natürlich würde ich mich immer dafür entscheiden, etwas für´s Kind nötige anzuschaffen/zu bezahlen, statt des für mich fälligen Friseurbesuchs. Aber sich dazwischen entscheiden müssen, hat ja sehr wohl etwas mit finanzieller Armut zu tun... Dass der Mann diese Oase geschaffen hat, ist toll. Dass er jeden Tag für den Erhalt kämpfen muss, weil sie rein aus Spenden finanziert wird, nicht. Und das hat nichts mit materieller Not zu tun? Mit fehlender staatlicher Unterstützung?


    Aus Deiner Perspektive ist es wieder leicht, das so zu beurteilen. Ja - das drückt bei mir die Knöpfe und macht mich echt wütend. Sollte es also Provokation sein - Ziel erreicht...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich werde auch nie im Leben irgendwo ein Klo putzen gehen!


    Ja, genau deswegen haben wir Ausländer die das machen...


    Ich bleibe bei meinem Standpunkt:


    Es ist nicht ein finanzielles Problem sondern ein Problem das überwiegend durch die Faktoren wie Resignation, Perspektivlosigkeit usw verursacht ist...


    lg Thomas

  • Übertrieben darsgestellt: Es ist abzuwägen was zum tatsächlichen Bedarf gehört, ist z.b. dem Armen einmal im Jahr ein Kinobesuch zuzustehen oder Monatlich oder wöchentlich?
    Wieviel Geld sollte jemand für Kleidung etc zur Verfügung haben? wieviele Paar Schuhe sind angemessen ?


    Fällt dir die Überheblichkeit dieser Aussage gar nicht auf?? Wie kannst du von einem würdevollen Leben sprechen, wenn andere für einen erwachsenen Menschen bestimmen, wie viele Paar Schuhe ihm zustehen?? Definiere mal bitte das Wort "Würde" :ohnmacht:

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  • Hi Gtom,


    ich bin mir fast sicher, dass du das nicht mal böse meinst. Nur hast dich im Jahrhundert vertan... du würdest einen super Plantagenbesitzer abgeben!


    Ich würde wahrscheinlich vieles für meine Kinder tun...sogar Toiletten putzen. Arbeite in D auch unter meinem geistigen Niveau... aber auch diese Arbeit verrichte ich meist mit Einsatz, Gefühl und Verantwortung...auch wenn es schwer ist und ich und meine Kollegen regelrecht verbraten werden. Dafür möchte ich auch entsprechend honoriert werden. Nicht nur die fetten Aktionäre.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Fällt dir die Überheblichkeit dieser Aussage gar nicht auf?? Wie kannst du von einem würdevollen Leben sprechen, wenn andere für einen Erwachsenen Menschen bestimmen, wie viele Paar Schuhe ihm zustehen?? Definiere mal bitte das Wort "Würde"


    Soll denn jeder selbst bestimmen, wie viele Paar Schuhe ihm/ihr zustehen, die andere dann gefälligst zu bezahlen haben, damit ICH in Würde leben kann?
    Wie würdevoll ist es denn von mir, zu bestimmen, wieviel Geld du mir für mein Leben zu geben hast?


    Niemand macht sich mit diesen Fragen sonderlich beliebt - sie müssen aber in einer solchen Diskussion erlaubt sein - schliesslich willst du für dich und deine Kinder auch von gtom Geld für dein AE Dasein. Ob das nun die Steuerklasse ist, das Kindergeld, oder, wenn dein Einkommen nicht reicht, die ALG II Leistungen. Im Gegenzug bekommt gtom wohl keine Rente von deinem Nachwuchs. Es würde mich zumindest wundern, wenn gtom eine gesetzliche Rente bekommt.


    Wir haben hier Menschen, die brauchen Geld, weil sie selbst nichts ranschaffen. Dann haben wir welche mit Geld, die gefälligst selbiges teilen sollen. Dass hier die gtom Seite keinen Blancovollmacht ausstellen mag, ist nicht verwunderlich. Würde das hier jemand wollen (ausser die, die wissen, dass sie immer auf der Nehmerseite stehen? Die Geberseite macht das ja auch nicht aus reiner Menschenliebe. Wer will schon mit all seiner Kohle von Menschen umzingelt sein, die einen für 5 Euro umbringen oder die Kinder entführen?


    Um hier einen goldenen Mittelweg zu finden, müssen diese Fragen erlaubt sein. Denn sie zeigen Erwartungshaltungen auf. Bedingungslos gibt es selten etwas.

  • Ich würde wahrscheinlich vieles für meine Kinder tun...sogar Toiletten putzen. Arbeite in D auch unter meinem geistigen Niveau... aber auch diese Arbeit verrichte ich meist mit Einsatz, Gefühl und Verantwortung


    Ich bin davon überzeugt, dass die Würde eines Menschen sich nicht dadurch ableitet, welcher Tätigkeit er nachgeht. Nicht ohne Grund heißt es ja auch im GG, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
    Sofern es sich um ethisch vertretbare Aktivitäten handelt (d. h. solche, mit denen man keinen anderen Menschen schadet oder sich selbst gefährdet), gibt es m. E. auch keine Tätigkeiten, welche die eigene Würde positiv oder negativ beeinflussen. Sich aufgrund einer Tätigkeit gut oder schlecht zu fühlen, ist etwas ganz anderes als menschliche Würde.


    Deswegen sind auch Reinigungstätigkeiten für mich alles andere als eine würdelose Tätigkeit. Es wäre sicher nicht unter meiner eigenen Würde, dies zu tun. Es gibt aber viele, die das besser und schneller können als ich. Und diejenigen, welche dieser Tätigkeit nachgehen, behandle ich genauso respektvoll wie jeden anderen Menschen auch.

  • Wir haben hier Menschen, die brauchen Geld, weil sie selbst nichts ranschaffen. Dann haben wir welche mit Geld, die gefälligst selbiges teilen sollen. Dass hier die gtom Seite keinen Blancovollmacht ausstellen mag, ist nicht verwunderlich. Würde das hier jemand wollen (ausser die, die wissen, dass sie immer auf der Nehmerseite stehen? Die Geberseite macht das ja auch nicht aus reiner Menschenliebe. Wer will schon mit all seiner Kohle von Menschen umzingelt sein, die einen für 5 Euro umbringen oder die Kinder entführen?


    Die Frage ist hierbei: Warum können einige Menschen nicht genug Geld heranschaffen um sich selbst zu versorgen? Und warum haben einige so viel, dass sie dann in der "Herrenposition" sitzen und der Meinung sind entscheiden zu dürfen, dass einer Familie mit 2 Kindern 10 Paar Schuhe zustehen, während er selbst 300 Paar sein eigen nennt?
    Darum geht es doch hier in der Diskussion die ganze Zeit, dass ich als AE in die Situation gebracht werde, mir mein "AE-Dasein" von der Gesellschaft mitfinanzieren lassen zu müssen. Das ich aufgrund mangelnder Flexibilität und schlechter Betreuungsvethältnisse von vornherein von gut bezahlten Arbeitsstellen ausgeschlossen werde und schlechter bezahlte Arbeit annehmen muss.
    Wer finanziert denn mir später, wenn ich in Rente bin, mein Leben? Ich ziehe gerade zwei Rentenzahler groß, werde später aber auf Sozialleistungen angewiesen sein, weil ich momentan kaum etwas in die Rentenkasse einzahlen kann. Menschen ohne Kinder, können sich hingegen eine "vernünftige" Rente erarbeiten.

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  • Warum WILL denn da keiner mehr arbeiten?

    Wie es aufm Bau ist weiß ich nicht aber ich weis sehr genau wie es bei zwei Maschienenbauern und einem Metzger ist.
    CNC Dreher/Fräser: Die (ich kenne) bekommen heute noch ein Gehalt von dem man auch alleine eine Familie ernähren, Haus bauen und 2x in Jahr mit der ganzen Mannschaft in den Urlaub fahren kann.
    Neue Lehrlinge? Fehlanzeige! Nach dem Praktikum sind die alle weg. Warum? Das ist kein Spaßjob wo man täglich mit freude hingeht, sich selbst verwirklichen kann und sich entfalten.
    Das ist täglich harte, langweilige und zum Teil Arbeit und dafür finden sich immer weniger.
    Zu meinem Bekannten (Meister) meinte ein grotten schlechter Hauptschüler nur "Ey Alda, das ist voll der scheißjob ich würd mich erschießen wenn ich das machen müsste". Nur 5en im Zeugniss und auf dicke Hose machen. Der hätte die Chance einen deutlich besser bezahlten Arbeitsplatz(!) zu kriegen als die meisten Architekten oder Geisteswissenschaftler. Nix mit Zeitverträgen, mieser Bezahlung und unbezahlten Praktikas.....der bleibt aber lieber arm und seine Kinder werden es auch bleiben denn die Einstellung wird ja häufig "vererbt".
    Man bekommt ja überall was von kreativen Jobs die spaß machen erzählt :sleep


    Ergebnis: Er hat jetzt 2 minderjährige Flüchtlinge da sitzen die auch so gar kein Bock haben aber es immerhin schaffen jeden morgen halbwegs pünktlich auf zu laufen....is halt keine Spaßveranstalltung. Er is sich sicher das sobald der Sommer da ist die beiden auch nicht mehr kommen. Da muss man ständig schaun was sie machen und ob sie überhaupt was machen. Jetzt kommt mir keiner mit "Steinigt ihn er hat "Flüchtlinge" gesagt" denn im Vergleich zu den verwöhnten in deutschland groß gewordenen gören kommen die wenigstens und das ist im Jahr 2017 anscheinend schon eine respektable Leistung.
    Beim Metzger den ich kenne ist es exakt das gleiche, einen ernsthaften Arbeitsplatz mit Perspektive und guten Gehaltsaussichten will offensichtlich keiner wenns nicht jeden Tag ein Feuerwerk des spaßes gibt. Der Metzger hat letztes Jahr nicht eine einzige Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz bekommen, 0,0!

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Das hat ja nun nicht viel mit Kinderarmut und den Problemen der alleinerziehenden zu tun.


    Ich bin Handwerker, mache meinen Job auch gerne, aber als alleinerziehender sind die Bedingungen da furchtbar schlecht. Glücklicherweise habe ich eine Firma gefunden bei der ich halbtags arbeiten kann. Das ist alles andere als normal. Bei der Firma bei der ich fast 20 Jahre gearbeitet habe, ohne Ende Überstunden gemacht habe, war es leider nicht möglich. Die Möglichkeit weiter Vollzeit zu arbeiten war auch nicht gegeben, da die Betreuungsmöglichkeiten fehlten. Wobei, selbst wenn es die gegeben hätte, hätte ich es mir nicht mal leisten können. Das ist doch das größte Problem das wir haben. Vor allem wenn man mehr als ein Kind hat und nicht den familiären Background im Umfeld.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Die Frage ist hierbei: Warum können einige Menschen nicht genug Geld heranschaffen um sich selbst zu versorgen?


    Dafür gibt es tausende Gründe.


    Offensichtliche sind, weil sie zB a) schwer krank oder b) faul sind. Dann gibt es c) diejenigen, die "nichts" können und mit Job nicht/kaum besser da stehen, als ohne. D) Die, die ohne Job besser da stehen, als mit.
    Dann gibt es e) diejenigen, denen die eigene Würde im Wege steht. Der Vollständigkeit halber noch f) Menschen mit Kleinkindern, die keine Betreuungsalternativen haben. usw...


    Eine Gruppe, nennen wir sie g) strömen unaufhaltsam in Tätigkeitsfelder, von denen sie wissen, dass sie damit arm (im finanziellen Sinne) bleiben/werden. Viele Tätigkeiten sind schlicht nicht angemessen bezahlt. Beispiel: Der Krankenpfleger reisst sich den Allerwertesten für fast nichts auf, während die Politiker Kinder bei den Öffentlich Rechtlichen eine (gesellschaftlich) unnütze Tätigkeit als Vorstandswauwi und Papis Aushängeschild inne haben (die "arbeiten" nicht, bekommen aber ne viertel Mio im Jahr dafür).


    Warum das so ist? Weil unsere Gesellschaft das so akzeptiert!


    Im allgemeinen bin ich kein Fan davon, die Würde eines Menschen in Zahlen (Geld) aufzuwiegen. Dass im Grundgesetz steht, die Würde des Menschen ist unantastbar, ist auch nicht mehr als Papier dreckig gemacht. De facto ist sie antastbar und am Ende des Tages frage ich mich, ob der Mensch (als große Gruppe) sie jemals inne hatte. Zumindest ist mir keine Lebensform bekannt, die mit vollem Wissen und Bewusstsein alles (inkl. sich selbst) um sich herum zerstört. Genauso könnte ich ins GG schreiben, dass alle Menschen lieb sind. Dass GG ist halt nur eine Art Zielvereinbarung. Mit Realität hat das alles wenig zu tun und ist letztlich auch von (ggf. würdelosen) Menschen mitgebastelt.


    Dieses 10 vs. 300 Schuhe Ding ist sowas von innbefreit. Am Ende des Tages kommt man zum Schluss, dass für beide 3 Paar Schuhe genug sind und wir deswegen nen paar Schuhfabriken, Händler, LKW Fahrer und Verkäufer nebst deren Putzfrauen entlassen können. Die Porsche Werke können wir auch schliessen, denn schliesslich braucht niemand soviel Geld, solange die/der AE, der erst an Kinder und dann an Karriere denkt keine 10 Paar Schuhe pro Kopf im Schrank hat.


    Das einzige, was ich weiss, ist, dass meine "Nachbarn" bitte soviel haben sollen, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen und/oder sich ausgrenzen. Das hört sich egoistisch an - aber so tickt der Mensch nunmal. Deswegen haben wir u.a. ja auch diese ungleiche Verteilung. In unserem Egoismus haben wir ein System geschaffen, durch das Geld dorthin fliesst, wo es schon welches gibt. Das ist so gewollt. Dieses System ist Mn auch nicht reformierbar. Die Schere geht weiter auseinander, bis es (blutig) kracht. Das wirklich dumme dabei ist, dass wir danach mit dem selben System von vorne anfangen und null dazu gelernt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Wobei, selbst wenn es die gegeben hätte, hätte ich es mir nicht mal leisten können.


    Hey, die Person, die deine Kinder betreut, will schliesslich selbst eine Familie von dieser Tätigkeit ernähren und ein Haus bauen können. ;)

  • Zitat

    Das hat ja nun nicht viel mit Kinderarmut und den Problemen der alleinerziehenden zu tun.

    Stimmt schon aber mit Kinderarmut.
    Was macht denn einer mit nem schlechten Hauptschulabschluss der kein Bock auf "unspannende" Berufe wie Bäcker, Fräser oder Metzger hat?
    Da ist der weg vorprogrammiert und das geht nicht nach oben.

    Ich bin Handwerker, mache meinen Job auch gerne, aber als alleinerziehender sind die Bedingungen da furchtbar schlecht. Glücklicherweise habe ich eine Firma gefunden bei der ich halbtags arbeiten kann. Das ist alles andere als normal. Bei der Firma bei der ich fast 20 Jahre gearbeitet habe, ohne Ende Überstunden gemacht habe, war es leider nicht möglich. Die Möglichkeit weiter Vollzeit zu arbeiten war auch nicht gegeben, da die Betreuungsmöglichkeiten fehlten. Wobei, selbst wenn es die gegeben hätte, hätte ich es mir nicht mal leisten können. Das ist doch das größte Problem das wir haben. Vor allem wenn man mehr als ein Kind hat und nicht den familiären Background im Umfeld.

    Das Problem hatte ich als Nichthandwerker auch deshalb bin ich auch 300km umgezogen.
    20 Bewerbungen an Firmen die am Zaun stehen haben "wir stellen ein" nichts nichtmal eine Absage.
    4 Bewerbungen auf Vollzeit = 4 Einladungen = 4 Zusagen.

  • Zitat

    Metzger ist ja nun auch echt ein Beruf mit Zukunft :nixwieweg

    Warum? das wüsste ich gerne genauer.
    Weil du kein Fleisch isst zund alle Menschen die Fleisch essen als Untermenschen betrachtest heißt das noch lange nicht das es in 10 Jahren unter strafe Verboten ist Fleisch zu verarbeiten.
    Soll der arme junge doch lieber noch BVJ machen und dannach was anständiges lernen ....worauf er dann auch kein Bock hat weils anstrengend dreckig oder sonstwas ist.
    Keine Anständige Ausbildung ist der beste Weg in die Armut und dabei bleibe ich. Es gibt (zumindest hier in der Gegend) auch für schlechte Hauptschüler massig chancen auf ein "Mittelschichtleben" aber frag mal die Chefs der Firmen was die Damen und Herren so an Motivation an den Tag legen dieses zu erreichen :D
    Mein Kumpel freut es denn de wird bei dem was nachkommt im Alter nicht aussortiert, den brauchen sie bis er in Rente geht.
    Geht mir übrigends ählich bei dem was da nach kommt (wenn überhaupt) brauch ich mir keine Gedanken zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()