Ihre Mutter hat ihr sinngemäß ein schönes Leben gewünscht, sie steht da und fragt was sie davon halten soll...
Wir hatten eine ähnliche Situation. Die Tochter meines Mannes war 14 als ihre Mutter den Kontakt abgebrochen hat. Offen ausgesprochen und mit allen Konsequenzen. Keine Besuchswochenenden mehr, kein gemeinsames Weihnachten, keine Geburtstage, gar nichts...
Zu dieser Zeit hatten wir einen Familientherapeuten an Bord. Er hat dem Mädchen immer wieder klar gemacht, dass niemand das Verhalten und den Willen der Mutter ändern kann - außer der Mutter selbst. Deshalb solle sie den Focus auf ihr eigenes Verhalten und auf ihre eigenen Wünsche stellen und sehen, was da machbar ist.
Der Wunsch des Mädchens war, dass sie weiterhin Kontakt zu ihrer Mutter haben kann. Also hat sie geschaut, was sie dazu tun kann.
Viel war das nicht und das wusste sie auch. Sie hat zu Geburtstagen und zu anderen Anlässen immer mal wieder eine Karte oder einen Brief geschrieben. Aber Antworten oder Reaktionen blieben aus. Es war schwer zu ertragen. Sie war aber die ganze Zeit von Therapeuten betreut.
Was das alles mit ihr gemacht hat, ist schwer zu sagen.
Heute hat sie wieder Kontakt zu ihrer Mutter. Dafür hat sie jetzt - also die Tochter - den Kontakt zum Vater abgebrochen. Alles sehr traurig und kompliziert. Und sicher hängt alles auch irgendwie zusammen.
Der Therapeut hat es schon richtig gesagt: niemand kann das Verhalten und den Willen eines Menschen ändern - außer der Mensch selbst.
Es bringt nichts, die Fehler der Mutter aufzuzeigen und ihr Fehlverhalten zu analysieren. Viel wichtiger und auch aussichtsreicher ist es, sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Naja, aber ich denke, das wisst ihr sicher auch selbst...