Hallo Ihr Lieben!
Mein Kopf fährt grade wieder Karussell. Die nahende Heirat der Tochter meines Freundes hat in mir mal wieder den Stein angestoßen, der WARUM NICHT? heißt.
Nach zwei netten Anträgen mit jeweils positiver Antwort hat mein Freund beschlossen, nicht heiraten zu wollen. :schiel Es läge nicht an mir und sei doch auch nicht schlimm und er verstünde nicht, dass mir das so zu schaffen macht.
Deswegen möchte ich hier auseinanderklamüsern, WAS genau mir so zu schaffen macht, ob das mit Logik oder Vernunft beizulegen oder zumindest erklärbar ist, ob ich darüber hinwegkommen kann oder ob ich mir neue Wege suchen muss. Ohne ihn. :heul
Zuerst einmal, wir funktionieren gut als Partner. Wir wuppen die Baustelle, wir wuppen den Alltag, das Familienleben, die Finanzen. Aber wuppen wir auch die Liebe? Er findet ja, ich finde... da geht noch was. Ich stelle dummerweise immer Vergleiche an, und ja ich weiß, das soll man nicht tun, denn das macht unglücklich... Aber ich tu es trotzdem, und damit ein klares Bild entsteht, lasse ich Euch mal an diesen Vergleichen bzw. Gedankengängen teilhaben.
Sie... sie hatte alles. Er ist ihr Wochenende für Wochenende mehrere hundert Kilometer hinterhergefahren, hat nach zwei Jahren hier sogar alles hingeworfen und ist ganz bei ihr geblieben, hat sich lieber mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, als auch nur einen Tag ohne sie zu sein. Hat sie geheiratet, Kinder bekommen... hat die Nachricht "wir bekommen ein Kind" mit ihr geteilt, das Wunder der Schwangerschaft und Geburt mit ihr zusammen erlebt, war immer für sie da. Sie haben Urlaube gemacht, Ausflüge mit den Kindern... Er hat drei Häuser für sie gebaut, immer ganz nach ihren Wünschen und er hat es gerne getan. (Sagt er) Sie waren glücklich und irgendwann ist irgendwas passiert, was das ins kippen brachte. Es gab Lügen, Verrat, Misstrauen, Enttäuschung und dann der komplette Bruch mit allem.
Ich... bin die Freundin. Die, mit der er nicht mehr in Urlaub fahren möchte, weil er das alles ja schon gesehen hat. Die, mit der er keine Kinder bekommen möchte, weil er das alles hinter sich hat. Die, die er nicht heiraten möchte, weil er sich geschworen hat "NIE WIEDER". Alles was mich mit ihm verbindet ist eine Eigentumsgemeinschaft am Haus. Womit wir wieder am Ausgangspunkt meiner Überlegungen sind. Wir wuppen das Haus, den Alltag, das gemeinsame Familienleben, die Finanzen... Das ist alles.
Aber das kann doch nicht alles sein? Ich überlege immer, wie enttäuscht muss ein Mensch sein, dass er nicht darüber hinweg kommt? Dass er niemandem mehr Vertrauen entgegenbringen kann, dass er verschlossen bleibt und immer einen Schritt entfernt? Ich meine, ich habe auch große Enttäuschungen hinter mir :frag Mein Mann hat gesoffen, mich geprügelt, die Einrichtung kurz und klein geschlagen und in der Nachbarschaft rumge****... Ich hätte doch auch allen Grund, mich nie mehr wieder SO binden zu wollen. Aber ich erkenne an, dass mein Freund das alles nicht tut. Ich erkenne an, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Dass er ein guter Mann ist. Und das möchte ich am liebsten in Fels geschlagen sehen.
Ich fühle mich so, als ob SIE auf einer Stufe steht, die ich nie erreichen werde. Und ich verstehe nicht, was an mir schlechter ist, als an einem Menschen, der lügt, betrügt und ausnutzt... Wo ist mein Fehler? Stinke ich aus dem Mund?
Ich bin schon so vernünftig, zu sehen, dass er ihr das auch nie zugetraut hätte, sonst hätte er sich ja nicht voll und ganz auf sie eingelassen. Aber was tu ich mit einem Menschen, der so verletzt und enttäuscht ist, dass er mir nie voll und ganz vertrauen wird? Ich merke das auch in den verschiedensten Situationen, dass einfach etwas zwischen uns steht, keine absolute Nähe zustande kommt, er immer auf Distanz bleibt.
Ich träume immer noch von der wahren einzigen Liebe... Ich weiß, dass ich gut genug bin. Was ich nicht weiß ist, ob ich auf Dauer DAMIT umgehen kann, dass es das für mich gewesen sein soll. Drei freudlose Schwangerschaften, einsame Geburten, Einzelkämpferdasein, körperlich und seelisch verletzt, fast verendet... Und jetzt eine Eigentümergemeinschaft mit FreundschaftPlus...
Es fühlte sich anfangs an, wie Seelenverwandtschaft... jetzt fühlt es sich an wie ein Herz hinter Stacheldraht.
Kann mir jemand was raten? Geduld... ja.. ich weiß. Hab Geduld... Ich möchte mehr sein, als nur die zweite Hälfte vom Haus. Ich möchte auch Frau sein. Den gleichen Namen tragen um zu zeigen, wir gehören zusammen, wir sind nicht nur Geschäftspartner, wir lieben uns... Das Thema Kinder ist für mich auch gegessen, noch eine Pubertät übersteh ich nicht. Aber ich habe Vertrauen verdient. Mehr als die andere... :heul