Nestmodell-kann es funktionieren?

  • Hallo ihr Lieben,


    im Moment sieht es bei uns so aus, dass der Herr EX die Kinder jedes zweite WE Fr-So hat und dann noch 1 Tag in der Woche (aber ohne Übernachtung).
    Da er eine berufliche Veränderung anstrebt, wird es bald nicht mehr möglich sein, dass er die Kinder jede Woche nimmt. Ferner ist es so, dass er immern noch keine Wohnung hat und die Großeltern von den "Dauergästen" langsam ziemlich genervt sind. Er kann jetzt Nachmieter einer schnukeligen kleinen Wohnung werden, die aber zu schnukelig ist, als das sie dort in der Umgangszeit alle unter kommen.


    Die Idee wäre, diesem Problemen dadurch Abhilfe zu schaffen, dass wir ein Nestmodell praktizieren:
    In meiner 3 Zi-WG werden beide Schlafzimmer zu Kinderzimmern umfunktioniert. Im Wohnzimmer wird dann eine Couch stehen, wo wir (die Eltern) dann abwechselnd (jeder mit eigenem Bettzeug) dann schlafen werden. Ebenfalls im Wohnzimmer wird ein abschließbares Sideboard stehen, wo ich dann meine wichtigsten Sachen lagere.


    Er wird dann die Kinder Mittwoch von der Schule/Kiga abholen und bis Montag mit ihnen in der Wohnung leben. Montag bringt er die Kinder in die Schule/Kita. Ich werde in dieser Zeit in einer WG leben (wo dann meine restlichen persönlichen Sachen sind). Da er die Wohnung mitnutzt sollte er dann auch einen Teil zur Miete beisteuern (er spart ja auch dadurch, dass er die kleinere/günstigere Wohnung nehmen kann).


    Fragen:
    - verändert sich etwas am Unterhalt? Er hat dadurch zwar nicht mehr Umgangstage, hat aber mehr Umgangsnächte, da die Kinder vorher unter der Woche keine Übernachtungen hatten
    - welchen Mietanteil findet ihr gerecht?
    - was habe ich eventuell übersehen?


    Die Idee steckt noch sehr in den Kinderschuhen, deshalb bin ich für jede Art von Anregungen dankbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Was mir zuerst dazu eingefallen ist, wäre, dass du dann ja keinen eigenen Rückzugsort mehr hast. Ein WG Zimmer wird keine Wohnung ersetzen, welche dir alleine zur Verfügung steht.


    Wo wirst du dann deine Klamotten und andere persönliche Gegenstände lagern? In beiden Wohnungen, oder pendelst du mit Koffer?


    Welche Vorteile erhofft du dir von dieser Konstellation?


    Hast du schon ein WG Zimmer in Aussicht? Auch da entstehen für dich ja Mehrkosten.

  • Jeden Mittwoch bis Montag ? Nee, oder ?


    Ich könnte mir sowas nicht vorstellen, ich brauche mein Nest für mich und Junior. Mir wäre das zuviel Verzicht auf persönliches Wohlbefinden. Es ist doch nicht Dein Problem, wenn die Großeltern genervt sind. Und die kleine schnuckelige Wohnung für ihn ist dann vielleicht einfach nicht das Richtig - aber auch nicht Dein Problem.


    Finde ich... rein persönliche Meinung.

  • Ich kenne eine Familie die das Nest Model praktizieren aber die Wohnen in einem Haus. Bei denen ist es So geregelt das Woche A der Vater da wohnt in der Woche B die Mutter. Sie haben jeder einen Raum für sich im Haus. Beide haben auch noch eine kleine Wohnung für sich wenn sie sich nicht im Haus aufhalten. Die Kosten für das Haus werden hälftig geteil. Die Kosten für die Kinder trägt jeder in seiner Woche. Alle kosten für die Kinder werden hälftig geteilt. Für seine Wohnung kommt jeder selbst auf

  • Hallo Karamellka,


    erstmal finde ich es sehr bewundernswert, dass du diesen Schritt gehen willst! Ich denke, du wirst dir gut überlegt haben, ob du damit zurecht kommst. Oder bist du da noch unsicher?


    Zu der finanziellen Seite würde ich sagen, dass ihr die Miete anhand der Tage teilt, die jeder in der Wohnung verbringt - oder nicht? In welchem Preissegment befände sich denn das WG-Zimmer? Könntest du überhaupt mit weniger Unterhalt zurechtkommen?
    Hat der Vater vorher mietfrei gewohnt? Dann wäre natürlich für ihn die Neubelastung mit Wohnung und Mietanteil bei der gemeinsamen ja noch einmal ein großer Unterschied. Wie ist er denn finanziell aufgestellt?


    Liebe Grüße
    Jul

  • welchen Mietanteil findet ihr gerecht?


    Er zahlt dein WG-Zimmer, da sind genau die Kosten, die dir zusätzlich entstehen.


    Die Idee finde ich prima, gerade für die Kinder. Sicherlich ist sowas für jemanden mit einer "My Home is my castle Mentalität" unvorstellbar, aber wenn du es nicht abwegig findest, mach es! Ich Beispielsweise könnte mir das auch vorstellen, aber spätestens bei WG, wäre ich raus, darauf hätte ich so gar keine Lust mehr :lach .

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Er wird dann die Kinder Mittwoch von der Schule/Kiga abholen und bis Montag mit ihnen in der Wohnung leben.


    Bei dieser Regelung hättest du selber ja gar kein WE mit deinen Kindern, wenn er jede Woche Mittwoch bis Montag die Kinder hat. Dann lieber Wochenweise im Wechsel von Montag nach der Schule bis Montag vor der Schule und dann ist der andere dran. Oder habe ich da was falsch verstanden?

  • ich habe auch nicht genau verstanden, ob er das jede Woche machen möchte.... (dann müsste er ja keinen, bzw. dtl. weniger KU zahlen) oder nur jede zweite Woche-
    Ich denke, jede zweite, dann macht das Sinn, und bei der Aufteilung würde sich am KU nichts ändern-


    ich finde das eine tolle Idee :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • wie ist denn das verhältnis zum ex? ich denke wenn es dir nichts ausmacht deine wohnung mit dem ex zu teilen, dann könnte das klappen. ich habe mal eine weile in zwei wohnungen gelebt und fand es auf dauer etwas nervig mit den klamotten rumzuschleppen und das dinge die man spontan nutzen wollte dann gerade in der anderen wohnung waren aber letztlich kommt es nur darauf an wie felxibel man ist-für die kinder ist es bestimmt gut "ein" zuhause zu haben!

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

    Einmal editiert, zuletzt von frisko ()

  • Karamellka, wenn Du mal "Nestmodell" in die Suche eingibst, kommen ein paar Threads, in denen das mal Themal war. Ich habe mal zwei Dinge, die ich dabei ganz wichtig finde, hier "rüber geholt":


    Ich befürchte, dieses "Nest" ist in der Praxis auch nur eine "Hülle" und keine gelebte "Heimat" für das Kind. "Zuhause" lebt vom Leben in diesem Zuhause. Das müssen alle, die dort leben, einbringen. Und "Zuhause" ist allerallergrößte Intimsphäre. Lässt man da den Ex ran, macht man sich ungeheuer verletzlich.


    Um das Nestmodell auszuüben, müssten beide Elternteile emotional/innerlich mit der Trennung komplett abgeschlossen haben. Das ist bei den wenigsten getrent lebenden Paaren der Fall.


    Was ist wenn hüben oder/und drüben neue Partner hinzukommen? Ich stelle mir das schon schwierig vor, wenn man ein Bombenverhältnis zum Ex hat. Wenn das nicht der Fall ist... Für mich wäre das nichts.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • #ich wünsch dir einfach für dich und deine lieben eine gute Lösung :troest



    für mich wäre es nichts, auch nicht wenn alles gut wäre mit dem KV


    den letzten Beitrag kann ich so unterschreiben.....

    Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen...

  • hmmm das klingt wie aus der Tasche leben ohne ein wirkliches Zuhause zu haben da man ständig hin und her pendelt ...auch wenn ich das aus anderen Gründen mache als ein solches "Nestmodel" kann ich sagen nach fast 15 Jahren mit zum Teil bis zu 3 Pendel-Untermietungen (Lübeck ein Zimmer,Berlin ein Zimmer, bei München ein Zimmer) das geht an die Substanz da man nie so richtig zu Hause ist und wenn man grad anfängt anzukommen auch schon wieder pendeln muß...


    für die Kinder könnte ich mir vorstellen das es gut ist weil sie dann in Ihrer gewohnten Umgebung bleiben ...aber du gibst dann quasi deine Wohnung auf...und der von CoCo angesprochene Part mit nem neuen Partner ist auch nicht zu verachten wenn es da mal jemanden gibt wirst du Ex schwer verbieten können das dieser neue Partner auch in der Zeit des Umgangs in deiner Wohnung ist...

  • Frag mal Sponge, der ist doch hier Mitglied, der lebt meines Wissens nach das Nestmodell.


    Darüber gibt es auch einen älteren Thread - indem er fragt, wie er seinen Kindern die Abschaffung des Nestmodells schmackhaft machen kann... ;)

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Erst zu den Fragen:
    - Ich würde die meisten Sachen in der WG lagern, das wichtigste wie gesagt im Sideboard im WZ.
    - Es ist natürlich nur jeder 2 Mittwoch und nicht jeder :)
    - Das Verhältnis zum Ex ist ganz gut, ich habe auch keine Probleme wenn er sich ohne mich in der Wohnung aufhalten würde, wie gesagt, alle privaten Gegenstände wären dann ja entweder nicht da oder verschlossen
    - Das mit den Klamottenschleppen haben wir ja jetzt auch, nur dass es die Kinder sind, für die man Klamotten packen müsste.
    - Das WG-Zimmer wäre nur wenige Bahnhaltestellen von hier entfernt, sodass ich da ohne Probleme hinfahren könnte, wenn ich etwas dringend brauche. Es wäre nur eine ZweierWG, also kein "richtiges" WG-Leben


    Mein Hauptwohnsitz wäre für mich weiterhin meine Wohnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Tolle Idee.
    Koffer, Klamotten und Wg Zimmer finde ich jetzt nicht so das Problem.


    Eher der Putz-STandart der Nestwohnung und der inhalt des Kühlschrankes, und wer macht die Wäsche der Kids... so Alltagsdinger an denen man sich herrlich reiben kann.

  • Eher der Putz-STandart der Nestwohnung und der inhalt des Kühlschrankes, und wer macht die Wäsche der Kids... so Alltagsdinger an denen man sich herrlich reiben kann.


    Jeder macht den Haushalt der in seiner Zeit anfällt, ich erwarte, dass ich die Wohnung am Übergabetag so bekomme wie ich sie abgegeben habe. Wobei er von uns beiden der "pingelige" ist, was Sauberkeit angeht. Ich gehe nicht davon aus, dass es da Probleme geben wird

  • Eher der Putz-STandart der Nestwohnung und der inhalt des Kühlschrankes, und wer macht die Wäsche der Kids... so Alltagsdinger an denen man sich herrlich reiben kann.

    ich tippe mal ins blaue der der das "Nest" verläßt macht sauber ...das der Sauberkeitsstandart eines Mannes in den meisten Fällen niedriger ist als bei Frauen ist denke ich mal bekannt 8) ...somit ist es fast schon klar wer putzt wenn er ins Nest einzieht und auch putzt wenn er auszieht :tuedelue

  • ich tippe mal ins blaue der der das "Nest" verläßt macht sauber ...das der Sauberkeitsstandart eines Mannes in den meisten Fällen niedriger ist als bei Frauen ist denke ich mal bekannt 8) ...somit ist es fast schon klar wer putzt wenn er ins Nest einzieht und auch putzt wenn er auszieht :tuedelue


    naja, ich kenne da auch einige 120 % Männer


  • ich tippe mal ins blaue der der das "Nest" verläßt macht sauber ...das der Sauberkeitsstandart eines Mannes in den meisten Fällen niedriger ist als bei Frauen ist denke ich mal bekannt 8) ...somit ist es fast schon klar wer putzt wenn er ins Nest einzieht und auch putzt wenn er auszieht :tuedelue


    Neee, bei "uns" ist es genau umgekehrt, bei EX muss die Wohnung schon fast steril sein, ich bin da lockerer :-D:whistling: