Opa sehr krank

  • Hallo


    Ich bin "etwas" durch den Wind. Mein Vater wollte sich die Hüften operieren lassen, wurde durchgecheckt und von jetzt auf gleich lautet die Diagnose "Nix Hüfte, Darmkrebs". :nixwieweg Jetzt geht das große Warten los. Auf Untersuchungsergebnisse, OPs und auf das "was nun". Was nun kann ich natürlich nicht beantworten.


    Junior habe ich erstmal nichts erzählt, er weiß, dass Opa im Krankenhaus ist, wegen der Hüften. Mehr muß er im Moment nicht wissen. Mein Kopf dreht sich. Junior will und soll in den Urlaub, mit Papa. Der Vater hat in der Theorie zugesagt, Kind im schlimmsten Fall sofort nach Hause zu bringen. Aber das kann ja mal dauern, bis er tatsächlich einen Flieger hat und teuer ist das auch sehr. Ehrlich gesagt, es würde dann wohl reichen, wenn Junior zur Beerdigung da wäre. Oder muß er das gar nicht? Junior und der Opa sind sehr dicke miteinander.


    Vermutlich ergibt sich alles, legt sich die Aufregung und das Leben lebt sich eben weiter. Aber im Moment steht die Welt wieder einmal still. *atmennichtvergessen*


    Gruß

  • Hey, lass Dich mal ganz fest drücken und versuch bitte nicht gleich an das Schlimmste zu denken!!!


    Ich weiß, das fällt verdammt schwer, aber Ihr wißt ja noch garnichts.....
    Warte erstmal die Untersuchungsergebnisse ab und vielleicht sieht dann alles noch garnicht ganz so schlimm aus. Es ist auf jeden Fall verfrüht, sich jetzt schon Gedanken über die Beerdigung zu machen!!!


    Ich drücke Euch alle Daumen und wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit!


    Denke aber auf jeden Fall, dass es eine gute Entscheidung ist, dass Du Deinem Sohn noch nichts gesagt hast und er jetzt erstmal noch in Urlaub fahren kann. Hoffentlich wendet sich alles zum Guten!!!

  • Ach, über Beerdigungen sprechen meine Eltern recht frei. Mein Vater ist schwer herzkrank und sammelt nun im Alter halt. Da wäre es unrealistisch, nicht daran zu denken. Und doch ist es was anderes, theoretisch drüber zu reden, als auf einmal das Gefühl zu bekommen, die Zeit ist nun wirklich begrenzt.


    Gruß

  • Hi Lucca,


    wie alt ist dein Sohn?


    Fühl dich erstmal gedrückt.


    Es ist gut, dass du ihm jetzt noch nichts gesagt hast. Wenn ihr genaueres wisst und der Urlaub vorbei ist (und ja, ich würde ihn auch unbeschwert fahren lassen), dann solltest du mit ihm aber reden. Für ihn wird es auch wichtig sein sich vom heißgelibeten Opa verabschieden zu können/dürfen (wenn es eben dann noch möglicht ist) Es gibt nichts schlimmeres für Kinder, wenn es dann sinngemäß heißt "du der Opa war ja schon lange schwer krank" oder "ja, das wir haben geahnt/gewusst, dass Opa bald sterben wird, aber wir wollten dich nicht belasten". Man kann sie altersgemäß auch auf das Sterben eines geliebten Menschen vorbereiten.


    Und nein, lass ihn bloss nicht bei der Beerdigung außen vor. Lass ihn entscheiden, ob er dann mitmöchte oder lieber später mit dir oder Oma alle hingehen will. Es darf sich dann da auch "nichterwachsenenkonform" benehmen.


    Wenn du da gerne mehr Infos haben möchstes, kannst du mich per PN fragen.


    LG Tina

  • Ach Mensch Lucca, das ist heftig und tut mir leid ;( .


    Zuerst dachte ich, warte doch erst mal alle Ergebnisse ab, vielleicht gibt es ja doch - auch wenn es Darmkrebs ist - eine Perspektive. Unser Opa hatte vor 10 Jahren ebenfalls einen sehr aggressiven Krebs - aber er hat es geschafft, den Krebs zu besiegen! Nur: wenn da noch andere Vorerkrankungen vorhanden sind... ich kann verstehen, dass du durch den Wind bist. Mir ginge es nicht anders.


    Ich kenne euch nicht persönlich. Die Fragen, die du stellst, kann ich nicht beantworten... eben weil ich euch konkret nicht kenne und mir da zu viele Unsicherheiten drin sind.


    Ich habe meine Kinder eigentlich immer "kindgerecht" so genau wie nötig und so kurz wie irgendwie möglich "informiert".


    Alles Gute, viel Kraft und halt die Ohren steif!

  • Ein Buch, das man gut im "Vorfeld" mit Kindern anschauen und lesen kann:


    Ente, Tod und Tulpe.


    Eines meiner Lieblingsbücher zum Thema Sterben und Tod. Der Tod begegnet der Ente und über das Jahr hinweg freundet er sich mit der Ente an und führt sie immer mehr von ihrem Weiher weg, bis sie sich im Herbst in seine Arme legt. Für mich eines der schönsten Bücher, das erklärt, dass der Tod zu Leben gehört uns immer ein Stück begleitet. Sehr einfühlsam geschrieben und durch seine Zeichnungen auch ansprechend.


    P.S. Wenn ein Kind wirklich zu klein für eine Beedigung ist oder nicht mitmöchte kann man die ganze "Zeremonie" filmen. Das gibt den Kindern später die Möglichkeit alles nachzuvollziehen. Das habe ich damals machen lassen, als mein erster mann starb und die Kinder zwischen 12 Wochen und 4 Jahren waren.

  • Im Kindergartenalter passt auch gut:


    Abschied von Opa Elefant: Eine Bilderbuchgeschichte über den Tod
    von Isabel Abedi





    Sterben gehört einfach zum Leben - Kinder haben da oft einen ganz natürlichen und interessierten Umgang mit dem Thema.
    Ich finde es wichtig ihnen in dieser Unbefangenheit und Neugier hilfreich zu sein.

  • Mein Vater ist schwer herzkrank und sammelt nun im Alter halt.


    Ich sag mal: Wenn er für eine künstliche Hüfte in Frage kam, kann er so schwer Herzkrank nicht sein.


    Darmkrebs ist ja nun ein weites Feld, auf jeden Fall aber eine nicht ganz so aggressive Form von Krebs.


    Oft auch gut durch Operation / Chemo therapierbar.


    Also gibt es momentan erstmal keinen großen Grund zur Sorge.


    Klar kann bei jeder Operation was passieren, aber wenn die Ärzte ihn für fit genug gehalten haben, eine Hüfte einzubauen ( was nicht lebenswichtig ist, sondern "nur" die Lebensqualität verbessert ), dann ist er allemal fit genug für eien Darm-OP, zumal es da heutzutage viele minimalinvsasive Arten gibt zu operieren.

  • Ehrlich gesagt, es würde dann wohl reichen, wenn Junior zur Beerdigung da wäre. Oder muß er das gar nicht? Junior und der Opa sind sehr dicke miteinander.


    Erstmal :knuddel nicht ans schlimmste denken.


    Junior würde ich deshalb nicht aus dem Urlaub einfliegen lassen - ich würde die Erwachsenen die Beerdigung normal verlaufen lassen und mit Junior nach seiner Rückkehr ein eigenes Abschiedsritual gestalten lassen... vielleicht mit Bildern, Kerzen, Luftballon, einem selbstgebastelten Bötchen auf einem Fluß (den Opa "gehen" lassen)oder so... vielleicht auch mit Oma an der Seite ... etwas ruhiges - ohne Nachbarn und Co.

  • Ich weiß ja nicht, warum hier alle von Beerdigung reden...soweit ich gelesen habe, ist beim Opa zufällig Darmkrebs entdeckt worden und nu wird geguckt wie groß der ist und welche Optionen man hat....von Entfernung mittels Darmspiegelung, Entfernung mittels OP und Chemotherapie ist das ne riesenbandbreite.


    Ein: "Opa stirbt in den nächsten 2 Wochen" ist da so gut wie nicht vorhanden...

  • @Mosterkrümmel

    Ein: "Opa stirbt in den nächsten 2 Wochen" ist da so gut wie nicht vorhanden...

    Ausschließen kann man es nicht (weil z.B. schwer Herzkrank).Die weiteren Befunde stehen auch noch aus.
    Sich mit dem Tod auseinander zusetzen halte ich für angebracht. Dazu gehört auch sich Gedanken über eine
    Beerdigung zu machen.

  • Nun, darüber, daß Eltern irgendwann mal sterben und auch über Beerdigungen kann man sich natürlich Gedanken machen, aber man sollte sicherlich nicht seine Kinder verrückt machen, indem man plant, sie aus dem Urlaub einzufliegen oder ihnen mitzuteilen, daß Opa sterben könnte.


    Jeder kann jederzeit sterben und mit dem Alter und mit den Erkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit, ich glaub, dessen ist sich jeder bewusst.


    Ich würde nur hier ein besonnenes Vorgehen empfehlen, erstmal abwarten, was das für ein Tumor ist und wie er behandelt werden kann und dann weitergucken.


    Zum "schwer Herzkrank" hatte ich ja schon was geschrieben.


    Mein Vater und meine Oma erzählen mir schon seit 30 Jahren, daß sie schwer Herzkrank sind...

  • Darum ging es doch gar nicht. Die Frage war, ob im FALLE des Todes von Opa, wenn Junior im Urlaub ist dieser zur Beerdigung besser zurückgeholt werden sollte.


    Und ja, IMO wäre es gut. Ich würde das aber auch davon abhängig machen, ob der Vater in der lage ist in diesem Moment einfühlsam mit dem Kind umzugehen. Müßte ich befürchten, dass dre Vater das Kind mit seiner Trauer "alleine" lässt würde ich tatsächlich warten, bis das Kind wieder daheim ist.


    Wenn der Vater aber das Kind gut auffangen würde, dann würde ich dem Kind das Ganze mitteilen und gemeinsam mit dem Kind überlegen, ob es zurückfliegen will, um an der Beisetzung teilnehmen zu können.


    Es könnte z.B. auch noch einen Utnerschied machen, ob es eine Aussegnung mit späterer Urnenbeisetzung ist oder eben eine Erdbestattung. In erstem Fall würde ich das Kind auch eher im Urlaub lassen und ihm erst hinterher in heimischer Atmosphähre alles erzählen. Dann kann das Kind immer noch gut mit zur Urnenbeisetzung

  • Hallo


    Monsterkrümel, herrje, entschuldige dass meine erste Reaktion eben betroffen war. Emphatisch geht schon anders! Ob mein Vater für eine Hüft-OP in Frage kommt, steht noch gar nicht fest, aber muß es wirklich sein, dass ich mich hier rechtfertigen muß ob und wie krank mein Vater ist, wenn ich mir einfach Sorgen mache? :kopf Es ist nicht nötig, mir quasi Dummheit zu unterstellen, ich kann durchaus realistisch einschätzen, wie krank mein Vater ist.


    Den anderen ein herzliches Danke schön. Eine Nacht geschlafen, die Gemüter etwas beruhigt. Vieles waren Gedanken um was-wäre-eigentlich wenn. Und was dann wäre, kann ganz anders sein, als ich es mir vorstelle.


    Gruß

  • Ich habe Monsterkrümels Ansage eher in Richtung der anderen User gelesen die gleich das Thema Beerdigung aufgegriffen haben anstatt über das leben zu reden. Ich lese nicht raus das sie dich, als Betroffene, damit anspricht Lucca. Wenn es einen selbst betrifft ist doch klar das man da durch den Wind ist und sich sorgen macht.
    Lass dich nicht von etwas ärgern was gar nicht da ist. Ich denke wir haben alle Mitgefühl.

  • Eigentlich wollte ich nur relativieren, im Sinne von: Hey, wenn er noch fit genug ist, für ne Hüfte, dann isser noch lang nicht tot und Darmkrebs ist schon lang kein Todesurteil mehr.


    Sorgen macht man sich natürlich immer.


    Die Prognose von Darmkrebs ist aber nicht unbedingt schlecht! Man könnte sagen, ich kenn mich von Berufs wegen damit ein wenig aus und hätte Dir auch, wenn Dir das TNM Stadium bekannt ist, durchaus eine Prognose abgeben können.


    Das wollte ich damit sagen.


    Ich kann aber auch einfach meine KLappe halten, ich muß ja nicht zu allem meinen Senf geben ;)

  • Ich hab auch mal gedacht das Hautkrebs kein Todesurteil ist, vor allem weil es ein kleiner dunkler Fleck war, beizeiten gefunden UND nun ist mein Paps seit bald 5 Jahren tot, gestorben mit 61 Jahren.


    Krebs ist ne Seuche die einfach noch nicht ausgerottet ist und wenn man sich umschaut, es erkranken immer mehr Menschen daran.


    Krebs zu werten ala ist nicht so schlimm, ne das geht gar nicht, auch wenn man aus dem medizinischem Umfeld kommt und sicherlich mehr Ahnung hat als ein Laie. :-(

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Es ist aber auch so, dass Krebs nicht gleich Krebs ist. Es kommt immer darauf an, welche Sorte Krebs und ob er frühzeitig genug erkannt worden ist.


    Monsterkrümel hat da schon recht. Mein Dad hatte vor fast 20 Jahren Darmkrebs und inzwischen sogar noch 2 andere Krebsarten in der Zwischenzeit. Er erfreut sich immer noch bester Gesundheit, auch wenn er 77 ist.


    Dass man sich Gedanken für den Fall der Fälle macht, das ist nachvollziehbar. Aber konkrete Planungen halte ich ohne weitere Erkenntnisse über den Gesundheitszustand für verfrüht. Alles Gute für Deinen Dad, Lucca. :daumen

  • :mussweg


    Immer noch keine definitive Aussage außer Vermutungen: Metastasen auf Leber und in Lunge. Aber, es wird weiter auf die Histologie gewartet. Meine Mutter dreht durch, mein Bruder weigert sich, sich damit zu beschäftigen, solange man ja nichts "richtiges" weiß und ich stehe irgendwie neben mir.


    Morgen soll mein Vater erstmal nach Hause kommen, mit Überweisung. Ergebnisse können bis zu zwei Wochen dauern. :heul Ich will den Arztbericht lesen, um wenigstens mal irgendwas schwarz auf weiß zu sehen.


    Gruß


    Entschuldige Monsterkrümel, wenn ich Dich falsch verstanden habe.