Wenn Kind nicht Essen will was auf den Tisch kommt...

  • Hallo liebe Gemeinde,
    wie ich schon in meiner Vorstellung erwähnt habe, habe ich mit meinem Partner 2 Kinder.
    Mein Partner hat einen Sohn aus einer vorherigen Beziehung und eine Tochter mit mir.
    Zurzeit haben wir ein Problem mit dem Jungen, Lob, Tadel, Belohnung oder Strafe nicht hilft so recht bei ihm.
    Er will einfach nicht Essen was aufgetischt wird, mein Freund streßt das wirklich sehr mehr als mich,
    er sagt immer zu mir er will ihm anständige Werte vermitteln und dazu gehört das nun mal auch.
    Ich denke das, das Problem an den Unterschiedlichen Erziehungsstilen fuß fasst,
    ich kann es ja verstehen das sich die Mutter durch mich ein wenig bedrängt fühlt und ihrem sohn dann so manches Verhalten durchgehen lässt um die "Gute" zu sein.
    Aber Kinder kann man ja nicht kaufen und ihr Sohn liebt sie definitiv und ich möchte sie auch nicht ersetzen das würde ich bei meinem Kind auch nicht wollen.


    Ich rede schonwieder zu viel, ich wollte eigentlich nur Fragen welche Tipps ihr da habt, wie habt ihr euren Banausen dieses Verhalten ausgetrieben?
    Prügelstrafe steht hier aber nicht zu Debatte!

  • Ich mach an der Stelle keine Front auf.
    Wenn mein Kind die Soße/das Gemüse nicht essen will isst er halt nur den Reis (vielleicht mit Parmesan drüber)


    Ich denke das gibt sich schon, ich will aber nicht das Konflikte über das Essen ausgetragen werden, es soll kein Druckmittel sein, weder vom kind aus, noch von mir aus.


    Wie alt ist das Kind denn?

  • 6Jahre jung ist der kleine.


    Ja ich mache mir da wie gesagt auch nicht so viele gedanken drum, sehe es quasi genauso wie Du (wenn ich Dutzen darf ;-) ).
    Mein Freund allerding ist nicht so erzogen und empfindet es als unhöfflich, ich bremse ihn zwar schon immer bereits vor dem Essen und bitte um Nachsicht
    aber ich bin nicht erziehungsberechtigt und stelle seine Erziehung natürlich nicht in Frage. (zu mindestens nicht vor seinem Sohn ^^ )

  • Also alles aufessen ist ja zum Beispiel wirklich nicht mehr 'modern'.


    Viele haben die Regel das alles probiert werden muss, das reicht auch vollkommen finde ich. Da kommt es auf das Kind an, lässt es sich mit "Sonst gibt es keinen Nachtisch" locken, oder ist ihm das egal?


    Es ist halt schwammig zu sagen "Kind benimm dich" stellt doch feste Regeln auf die dann aber auch für alle gelten


    - Wenigstens probieren
    - Nicht aufstehen vom Tisch bis alle fertig sind


    Sachen die man sich einfach merken kann.


    Dann muss Papa aber auch alles probieren. Keine Extrawürstchen.


    Oder hab ich mal gesehen, fand ich ganz schlimm "Komm iss doch noch eine Kartoffel, nur eine" - Kind isst die kartoffel "Komm iss doch noch eine" .. Das fand ich nicht fair.


    Im Kindergarten isst meiner auch fast alles und probiert alles, die haben das irgendwie besser raus, da ist der 'Gruppendruck' aber auch höher.

  • Mmh, mein Sohn ist ja noch klein (2,5 fast) und mag einiges nicht, z.b. Rohkost (Paprika, Gurke, Möhre roh usw.) Schade, weil ein paar mehr Vitamine ja nicht sooo verkehrt wären. Aber, ich habe versuche, mich nicht mehr darüber aufzuregen und biete ihm immer Gemüse usw. an, ohne Druck oder Zwang. Alternatven muss ich dann halt einplanen/ parat haben, für den Fall, dass er das zubereitete Essen nicht will (passiert öfter)..


    Wenn ich mit einer Freundin unterwegs bin, die sich extrem gesund/ kontrolliert ernährt (nur Bio, jeden Tag Smoothies, hauptsächlich vegan usw.), die sich einen Salat bestellt und fürs Kind Pommes, dann das Kind den Salat isst und sie die Pommes, weil Kind es so gesund mag, bin ich manchmal neidisch.. Abe rgut, wenn meiner größer ist, versuche ich nochmal, ihm Smoothies schmackhaft zu machen.


    Aber gut, hier gehts ja erstmal nicht um gesund oder weniger gesund.


    Was kommt denn bei euch auf den Tisch? Irgendwas "Besonderes" oder das, was der "Otto Normalverbraucher" halt so isst? ;-)


    Das mit den unterschiedlichen Erziehungsstilen ist blöd. Könnt ihr da nicht einen Kompromiss finden? z.b. dass der Sohn mehr eingebunden wird in die Essensplanung und -zubereitung. Wie alt ist der Junge? Viell. könntet ihr einen Essenplan für die Woche machen und z.b. an jedem 2. Tag die Kinder mitbestimmen lassen..und sei es nur, was den Nachtisch angeht. Viell. motiviert das und bringt mehr Freude rein. Und viell. die Kinder ins Schnippeln usw. mit einbeziehen (falls das nicht schon der Fall sein sollte!? ;))

    Einmal editiert, zuletzt von Wudel Daddelda ()

  • @Malina
    Mein Freund ist der meinung das es zum "guten Ton" gehört er duldet ja auch keine Alternativen, oft lässt er es dann irgendwann doch durchgehen aber vorher geht es erstmal in den "Ring" sozusagen.
    Feste Regeln sind schon lange ein fester Bestandteil unserer Erziehung aber wie gesagt lebt er bei seiner Mutter die ihn Antiautoritär erzieht und ihm quasi die Wünsche von den Augen abliest,
    zu mindestens lässt es sich so den Erzählungen von Phil entnehmen, das gibt mir ja auch den Anlass zu Sorge das sie sich Angegriffen fühlt durch mich. Vielen Dank für deine Antwort :)



    @Wudel Daddelda


    Einbinndung in die essensplanung finde ich Klasse, vielen Dank! (wieso man nie selber auf solche Ideen kommt, das ist dann wohl die Nähe zum Problem :hae: :lach )


    Kompromisse in diesem "Bermuda Dreieck" der Beziehung zu schließen gestaltet sich ein wenig schwierig,
    wie gesagt fühlt sie sich angegriffen durch meine Anwesendheit und das ich eben auch Kontakt mit ihrem Sohn habe und ein Bestandteil seines Leben bin.
    Was ich auch nachvollziehen kann, ich habe es aber schon oft auf ruhige weise versucht mit ihr zu reden, meist ist es dann aber doch nichts geworden.


    Auf unseren Tisch kommt eigentlich so ziemlich alles, dadurch das er ja auch nur an den Wochenenden da ist haben wir viel Zeit zum Kochen
    und kochen auch wirklich Frisch mein Freund legt dort auch sehr viel wert drauf, wenn es nach mir geht wäre ich auch schon mit Tk-Fleischware zufrieden :rolleyes3: (bei mir selber)
    Meist sind es Kartoffeln, Soße, Frühlingsgemüse und Fleisch (Hackbraten, Schnitzel und Co.) oder Nudelgerichte wenn es doch mal schnell gehen muss.

  • Als ich eben meine Antwort erstellt habe, wurde mir mitgeteilt das diese erst geprüft wird, könnt ihr mir sagen welchen Hintergrund sowas hat?
    Das war bei meinen Anderen Beiträgen nicht der Fall ?-( Vielleicht kommt meine Antwort ja noch.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr man diesem "Problem" Aufmerksamkeit schenkt, desto schlimmer wird es.
    Er mag etwas nicht...gut, dann isst er halt das, was ihm schmeckt. Mag er alles nicht...dumm gelaufen für ihn.
    Ich lasse meinen Kurzen mitentscheiden und mithelfen.
    Am WE darf er komplett entscheiden, es muss aber etwas "Gescheites" sein...also, nicht zwei Tage Pommes oder Pizza! :D

  • Zurzeit haben wir ein Problem mit dem Jungen, Lob, Tadel, Belohnung oder Strafe nicht hilft so recht bei ihm.
    Er will einfach nicht Essen was aufgetischt wird, mein Freund streßt das wirklich sehr mehr als mich,
    er sagt immer zu mir er will ihm anständige Werte vermitteln und dazu gehört das nun mal auch.


    Zurzeit haben wir ein Problem mit dem Jungen, Lob, Tadel, Belohnung oder Strafe nicht hilft so recht bei ihm.
    Er will einfach nicht Essen was aufgetischt wird,



    Liebe Finee,
    mein Kind hatte im Babyalter ein Problem mit der Nahrungsaufnahme, weshalb ich mich beraten ließ: Die 1 und wichtigste Aussage war dort: "Niemals aus dem Essen einen Machtkampf machen. "
    Ein Kind soll und braucht nicht getadelt, gelobt oder bestraft zu werden, wenn es isst oder nicht isst; genau daraus können sich Machtkämpfe ergeben.
    Das Kind wird essen, wenn es Hunger hat. Wenn es keinen Hunger hat, dann nicht.
    Zudem darf das Kind zu Hause vielleicht anderes essen? Was isst es zu Hause? Warum darf es während der Umgangszeit denn eigentlich nicht das essen, was es gern möchte?
    Was ist daran "anständig" wenn man das isst, was aufgetischt wird?
    Zu deinem Freund: Meiner Meinung nach vermittelt der keine anständigen Werte, sondern versucht autoritär und garnicht kindgemäß seine Vorstellungen durchsetzen.
    Vielleicht kann er mal einen Erziehungsratgeber lesen?

  • Ich hab auch Kinder, die nicht alles essen wollen, ich war aber auch so. Ich fand es ganz schlimm, dass meine Mutter mich zum Essen gezwungen hat, sie hat mir auch mal einen Schal umgebunden und ich sollte dann blind probieren, das mach bei meinen Kids definitiv NICHT!


    Wir gucken uns zusammen die Prospekte an und erstellen dann aus den Angeboten einen Essensplan, sie dürfen sich ihr Essen auch selber auf den Teller machen und was sie nicht wollen, das bleibt dann weg, aber dafür wird der Teller leer.

  • "Niemals aus dem Essen einen Machtkampf machen. "
    Ein Kind soll und braucht nicht getadelt, gelobt oder bestraft zu werden, wenn es isst oder nicht isst; genau daraus können sich Machtkämpfe ergeben.
    Das Kind wird essen, wenn es Hunger hat. Wenn es keinen Hunger hat, dann nicht.


    :daumen Da sind wir einer Meinung :strahlen



    :tuschel Bei mir muss Kind auch nicht unbedingt sitzen bleiben bis ich fertig bin .... das kann bei mir sehr lange dauern und wäre wirklich zu viel verlangt.

  • Die einzige Regel bei uns ist, wer sich bei Tisch nicht satt isst, bekommt danach keine Süssigkeiten.
    Meine Tochter (6) isst zur Zeit keine Nudeln/Reis/Kartoffeln, dafür aber massenhaft Fleisch und reichlich Obst und Gemüse. Mir ist das wurscht. Ich koche gesund und was sie dann davon essen, bleibt den Kindern überlassen. Nur aufstehen und zur Keksdose schlendern gibt es halt nicht. Kinder können wunderbar steuern, was ihnen gut tut und in welchen Mengen. Ein Kind zum essen zu zwingen, fördert nur Essstörungen und Übergewicht im Erwachsenenalter.


    Ausserdem finde ich es eine Frage der Höflichkeit, dass die Kinder erst zusammen aufstehen, also warten, bis Geschwister und Besuchskinder fertig sind. Wenn eins sagt, es hat keinen Hunger mehr, und spielen geht, ist das ziemlich unfair den noch essenden Kindern ggü.
    Auf mich müssen sie nicht warten ;-)


    Ich denke aber Euer Problem ist eher, dass Ihr Euch nicht einig seid was die Regeln betrifft.

    2 Mal editiert, zuletzt von ledameblanche ()

  • Wie wäre es denn, wenn das Kind mal aufzählt, was es gern isst? Dann kann man ja davon ein paar Varianten machen. Obst/Gemüse lässt sich ja teilweise auch in ungewöhnliche Formen schneiden/formen.


    Manchmal müssen Kinder aber auch nicht wissen, was sie da nun essen - das Kind einer Freundin mochte keine Ravioli, fand aber Nudelkissen sehr lecker. ;)

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Du schreibst, dass Ihr Probleme mit dem Jungen habt. Auch ich finde, dass das eigentlich der falsche Ansatz ist.


    Dein Freund ist derjenige, der seinen eigenen Anspruch (dass es sich gehört, dass zu essen, was auf den Tisch kommt) zu überdenken. Worum geht es ihm denn? Möchte er, dass das Kind isst oder möchte er, dass sein Wille durchgesetzt wird?
    Wenn es nur darum geht, dass das Kind isst, dann habt Ihr hier schon ein paar Vorschläge bekommen, wie der Sohn schon in das Kochen und in die Vorbereitung dafür integriert werden kann. Ansonsten wird das Kind essen, wenn es wirklich Hunger hat, würde ich sagen.


    Überdenkt, welche Regeln Euch wirklich wichtig sind, und wo Ihr ggf. etwas lockern wollt/könnt. :daumen

  • Meine Tochter ist auch im gleichen Alter und ist so erzogen, zumindest alles zu probieren. Ich koche zwar keine Extramenüs, aber manchmal darf Tochter zwischen zwei oder drei Optionen entscheiden. Könnt Ihr sie da nicht konstruktiv miteinbeziehen?

  • Mein Kind ißt sehr gut, ich allerdings sehr schlecht (kein Fleisch, kaum gekochtes usw.)
    Wichtig ist, alle müssen satt sein - das reicht mir.
    Das Süßigkeits Thema haben wir auch nicht - da in der Regel keine im Haus sind.
    Äpfel, Tomaten, Möhren und Co. stehen immer zur Verfügung - für den kleinen Hunger.

  • Ich würde das Angebot auf den Tisch stellen (z.B. in Schüsseln) und jeder nimmt sich selbst. Was aufgeladen wird, muss gegessen werden. Nachgenommen werden darf natürlich.
    Das werden die Kinder so nicht gleich für sich geregelt bekommen. Aber mit ein bisschen Geduld und Vorbild halte ich das für einen guten Weg.


    Und wer keinen Hunger hat, braucht auch keinen Nachtisch.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich habe im Moment das Problem, dass mein Kind nur sehr sehr wenig isst. Da ist es egal, was da steht, ob er es selbst ausgesucht oder sogar selbst gekocht hat. Nach zwei Löffeln ist das Kind satt. Wir haben jetzt die Regel, dass jeder mindestens so viele Löffeln essen muss wie er alt ist bzw. bis der Teller leer ist (bei mir).
    Wenn ihm etwas nicht schmeckt, muss er es nicht essen (probieren schon), sondern kann auch nur Beilagen essen.
    Diese Regelung hab ich aber nur eingeführt, weil er auch so schon recht dünn ist und dann auch noch abgenommen hat. (Er ist fast 7, vielleicht ist es ja eine allgemeine Phase, dass die Kinder dann nichts essen mögen. Habe jetzt von einigen gehört, dass es bei deren Kindern in dem Alter auch so war)

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()