Zwickmühle

  • Nach Telefonaten mit RA und JA bin ich schon
    wieder am Einknicken. RA sagt, dass es nahezu aussichtslos ist, den Umzug der
    KM mit unseren Kindern in eine andere Stadt zu verhindern. Jugendamt sagt, dass
    sie freie Hand hat umzuziehen, da sie alleiniges Sorgerecht hat.



    RA sagt GSR wäre im Prinzip möglich, aber ich muss das
    Jugendamt auf meiner Seite haben. Und mein Anruf dort hat ergeben, dass diese
    Entscheidung beim Gericht liegt. Ich müsste jetzt eine Entscheidung treffen,
    entweder ich gebe ihr den Mietvertrag in meinem Haus für eine größere Wohnung
    und sie bleibt hier oder ich sage Nein dazu und laufe Gefahr, dass
    sie verzieht.
    Dies ist meine Entscheidung. Damit habe ich aber nicht die Verantwortung wenn sie verzieht. Die Mutter ist in ihrer
    Entscheidungf frei.
    (Bin ich nicht doch moralisch verantwortlich für ihren Wegzug (und damit den Verlust eines problemlosen Umgangs), da ich doch genau weiß, dass sie als Hartz4 hier ganz schwer nur eine Wohnung finden würde und andererseits die dort eine 4ZKB-Wohnung aus Gefälligkeit des Vermieters zu ARGE-Satz anmieten kann?






    Jetzt bin ich wieder fertig. Ist es meine Co-Abhängigkeit,
    ist es krank, dass ich mich verantwortlich fühle, in der Zwickmühle empfinde?



    Ich frage mich das. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was jetzt
    konstruktiv der sozial auch verträglichste Schritt ist.



    Mit der Therapeutin habe ich erst für nächsten Mittwoch
    einen Termin ausmachen können. Und am Ende, wird auch sie mir die Entscheidung
    nicht abnehmen können. Jugendamt hatte mich aufgefordert, "...wenn Sie es
    nicht entscheiden können, überlassen Sie der Mutter die Entscheidung."



    Das bedeutet Loslassen. Die Angst ist der Weg. Aber ist das
    ok? Es sind zwei kleine Kinder im Spiel (wie doof das klingt). Ich bin Vater
    von zwei Kindern und ich weiß einfach, dass ich für sie da sein muss. Und auch
    das "Muss" ist falsch. Es ist viel viel mehr für sie Bleiben/Wollen/Weiter
    Werden. Für ihre Interessen und Rechte. Das kann ich besser, wenn sie hier in
    meiner Nähe sind. Aber dann bin ich weiter in der Dreifachrolle:
    Vater+Ex-Freund+Vermieter.



    Kommt noch mein ganz normales Leben als Mensch und Mann
    hinzu: Anfang 60, suchtgefährdet, Prokastinierer, Entscheidungsvermeider mit
    (Eigendiagnose:) Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und Tendenzen zum
    Manipulieren/Vereinsamen sucht Frau"



    Das geht alles - wenn überhaupt - nicht zusammen auf einmal
    zu lösen. Aber ich weiß nicht wie ich meinen nächsten Schritt gehen soll. Und
    mir fehlt im Moment die Zuversicht, dass ich, auch wenn ich mir jetzt die
    Priorität Vater setze, am Ende nicht wieder der "Mann sucht ..."
    durchschlägt und den Vater sabotiert.





    Mir ist das Problem gerade klarer geworden: "Vater" vs.
    "Er sucht Sie...". Ich lasse den Beitrag, um zur reinen
    Selbst-Wahrnehmung die Chance auf Fremd-Wahrnehmung hinzuzugewinnen. Dadurch zu
    Lösungen zu finden. Vielleicht auch Erfahrungen, Strategie-Empfehlungen oder Tips.

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • entweder ich gebe ihr den Mietvertrag in meinem Haus für eine größere Wohnung
    und sie bleibt hier


    gib ihr den Mietvertrag - wenn es daran hängt



    RA sagt GSR wäre im Prinzip möglich, aber ich muss das
    Jugendamt auf meiner Seite haben. Und mein Anruf dort hat ergeben, dass diese
    Entscheidung beim Gericht liegt.


    versteh ich nicht - hast du nun den Antrag gestellt und er liegt bei Gericht (weil die Mutter widersprochen hat) oder willst du einen stellen ?


    Im Zweifel - tu etwas - frag deinen Bauch - denk an die Kids (und nicht soviel an die Ex)

  • Wenn euer Verhältnis es zulässt, gibt es doch nichts besseres, als nach der Trennung noch in einem Haus zu sein. Ich würde das nutzen wollen. Dein Verhältnis zu den Kindern kann dann ganz unkomliziert und nah sein.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Anfang 60, suchtgefährdet, Prokastinierer, Entscheidungsvermeider mit
    (Eigendiagnose:) Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und Tendenzen zum
    Manipulieren/Vereinsamen


    Was glaubst du wird mit diesen Voraussetzungen passieren wenn die Kinder nicht mehr nah sind?



    Ich weiß das der TS nicht antworten kann, es ist mehr eine Frage zum drüber nachdenken.

  • ich verstehe nicht, warum du jetzt als Anonymus schreibst.....und komme mir grad verarscht vor.


    Hat alles sehr sehr sehr viel Ähnlichkeit mit jemandem anderen hier.

  • Die Gründe, warum jemand lieber anonym schreibt, sind für die Beantwortung der Frage doch nicht wichtig...


    Das GSR halte ich für die Kinder und Dich für wichtig. Denn die KM macht was sie will und was ihr grad in den Kopf kommt. Mein Eindruck bisher ist, dass sie - egal welche Grundsätze/Kulturkreis man anlegt - nicht in der Lage ist, ihre Bedürfnisse hinter die der Kinder zu stellen. Das kann für die Kinder noch schwer werden, wenn sie in der Schule sind.


    Kannst Du ihr die Wohnung evtl. befristet vermieten? (Rechtssicher über Anwalt) Das würde Dir erstmal etwas Luft verschaffen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ok, ich schreibe jetzt doch etwas hierzu.


    Ich finde es schon etwas komisch, hier als Anonymous zu schreiben, wenn doch alleine durch die Beschreibung so klar ist, wer gemeint ist. Aber ok, es ist nicht meine Entscheidung, und von mir aus...


    Ich rate, fang bei Dir selbst an, Dich zu betrachten. Du bist Vater UND vielleicht auf Partnersuche.
    Als Vater wäre es für mich an Deiner Stelle das wichtigste, sofort das Thema GSR anzugehen. Und selbstverständlich liegt die Entscheidung, ob Du GSR bekommst oder nicht, bei einem Gericht. Aber wenn Du es nicht machst, wirst DU ewig in der Abhängigkeit der Mutter der Kinder bleiben, samt ihrer Zuckerbrot und Peitsche - Ausnutzung. Also beziehe Stellung, das ist auch für die Kinder ein nicht zu unterschätzendes Zeichen.


    Was dann die Mutter macht, ob sie wegzieht oder nicht, das ist dann ihre Entscheidung. Aber Du legst mit einem GSR-Antrag vielleicht die Weichen für die Zukunft.

  • Ich müsste jetzt eine Entscheidung treffen,
    entweder ich gebe ihr den Mietvertrag in meinem Haus für eine größere Wohnung
    und sie bleibt hier oder ich sage Nein dazu und laufe Gefahr, dass
    sie verzieht.
    Dies ist meine Entscheidung. Damit habe ich aber nicht die Verantwortung wenn sie verzieht. Die Mutter ist in ihrer
    Entscheidungf frei.


    ist es krank, dass ich mich verantwortlich fühle, in der Zwickmühle empfinde?


    Hi Anonymus,
    du musst eine Entscheidung treffen, und da von dieser Entscheidung abhängt, ob die Mutter in der Nähe bleibt oder wegzieht, sehe ich dich für (mit-)verantwortlich für den zukünftigen Wohnort der Mutter und eurer Kinder.
    Was willst du denn? Ist es für dich vorstellbar eine Beziehung zu den Kindern zu haben, trotz erschwerter Umgangsbedingungen? Wie würdest du dir dann den Umgang vorstellen?
    Siehst du eine Möglichkeit, dich von der Beziehung zu der Mutter eurer Kinder abzugrenzen, auch wenn du Vater, Vermieter, Ex- Freund bleibst?
    Vielleicht ist es eine Hilfe, wenn du dir für dich eine positive Vision deines Lebens ausmalst. Wie wünscht du dir, sollen die Verhältnisse in deinem Leben sein.?
    Moral und schlechtes Gewissen halte ich für keine guten Ratgeber zur Entscheidungsfindung.