Kinder und Arbeit - ab wann?

  • Huhu,


    ich wollte mal fragen, ab welchem Alter eurer Kinder ihr wieder arbeiten gegangen seit, wie viele Stunden, welche Unterstützung ihr evtl. hattet, welche Form der Betreuung und wie gut das funktioniert hat.


    Meine Kinder sind 1 und 2 Jahre alt, gehen beide in die Krippe und ich arbeite 30 Stunden die Woche + etwa 10 Stunden/Woche Autofahrt zwischen Krippe und Arbeitsplatz. Unsere finanzielle Situation ist seit der Trennung vor 4 Monaten (und eigentlich auch schon vorher) ziemlich katastrophal, deswegen steht es auch gar nicht wirklich zur Wahl, ob ich arbeite oder nicht. Aber im Gegensatz zu früher, wo mir meine Arbeit richtig viel Spaß gemacht hat und ich auch sehr gut darin war, fühlt es sich momentan nur noch grausam an und als würde ich nur versuchen es aufzuhalten, bis das Ganze zusammenbricht.


    Eigentlich sind meine Rahmenbedingungen optimal, ich arbeite als Softwareentwicklerin, Gleitzeit, Überstunden halten sich im Rahmen. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, nächstes Jahr nicht mal annähernd genug Urlaub zu haben, um die Krippenferien, Brückentage, Termine in der Krippe, Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt, Veranstaltungen, zu denen die Krippe ganz- oder halbtags schließt abdecken zu können. Dann müssen wir uns nun wegen dem Umzug einen neuen Krippenplatz suchen, also auch wieder Zeit für die Umgewöhnung einplanen.


    Und dann sind da noch die ganzen Kinderkrankheiten, den Herbst über hat jede Woche einer von beiden was Anderes angeschleppt. Ich kann sie so ja schlecht in die Krippe geben, aber trotzdem wird das natürlich nicht gerne gesehen und ich fühle mich auf der Arbeitimmer weniger geschätzt. Mein Ex hat nur dann Interesse an Umgang, wenn er mich mit einschließt, und wenn er sich dafür frei nehmen müsste schon gar nicht. Meine Mama unternimmt oft am Wochenende etwas mit uns zusammen und sorgt so für Entspannung, aber sie arbeitet selber Vollzeit in einer Krippe, unter der Woche kann sie also nicht einspringen. Homeoffice lehnt mein Chef leider ab.


    Seit Wochen bekommt der Kleine Backenzähne mit nur kurzen Unterbrechungen. Heute Nacht hat er uns wieder alle 3 vom Schlafen abgehalten, zwischen 1 und 5 war da nichts zu machen. Die Kinder sind morgens müde und quengelig, aber ich bin ehrlich gesagt auch sehr erschöpft und es fällt mir schwer, nach so einer Nacht 6 Stunden am PC zusitzen und mich zu konzentrieren. Meine Arbeit bleibt immer mehr liegen. :( Letzte Woche bin ich auf dem Klo eingepennt, nur ein paar Sekunden, aber das ist mir schon ziemlich peinlich... :rotwerd


    Vielleicht empfinde ich das alles auch übertrieben, vielleicht bin ich auch nur weniger belastbar durch die schwierige Trennung. Bestimmt gibt es viele mit noch schlechteren Voraussetzungen. Und trotzdem, an so Tagen wie heute würde ich am liebsten alles hinschmeißen, das Auto abmelden, ein Pfändungskonto einrichten und von Unterstützung leben bis die Kinder wenigstens in den Kindergarten gehen. Dabei weiß ich ja, dass ich in der Rolle als Hausfrau auch keine Erfüllung finde. Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie man sich selber das Leben leichter machen kann? Ist die Betreuungssituation bei einer Tagesmutter vielleicht leichter, was habt ihr da für Erfahrungen gemacht? Und was mache ich denn da, wenn die mal krank wird?


    Sorry für das Gepienze und danke fürs Lesen! :thanks:

  • Bei mir war es ziemlich ähnlich - teilweise 40 Std. plus 10 Fahrtzeit - allerdings nur ein Kind


    Meine Kinder sind 1 und 2 Jahre alt, gehen beide in die Krippe und ich arbeite 30 Stunden die Woche + etwa 10 Stunden/Woche Autofahrt zwischen Krippe und Arbeitsplatz. Unsere finanzielle Situation ist seit der Trennung vor 4 Monaten (und eigentlich auch schon vorher) ziemlich katastrophal, deswegen steht es auch gar nicht wirklich zur Wahl, ob ich arbeite oder nicht


    Jahrelang habe ich an dem Konzept gefeilt die Fahrtzeit und die Kosten zu minimieren - seitdem läuft es deutlich besser - denn 10 Stunden auf der Autobahn plus 300-500 Euro sind schon eine ziemliche Belastung.
    Das wäre mein Ansatzprunkt.
    An der Gesundheit udn am Ex kann man nicht viel drehen - aber Glück haben :daumen

  • Hallo,


    also ich kann nicht mehr so richtig mitreden, da meine Jungs ja schon älter sind (15 u. 19). Aber ich habe eigentlich immer gearbeitet. Als mein Jüngster 9 Monate alt war, bin ich wieder eingestiegen. Aber nur mit 3 halbe Tage die Woche und ich muss gestehen, dass ich immer Unterstützung durch meine Eltern hatte. Die wohnen direkt gegenüber von mir. Ich finde deine Stundenzahl schon sehr viel mit noch so kleinen Kindern. Die sind ja auch noch oft krank und auch betreuungsintensiver. Aber es hilft ja nix, wenn es finanziell anders nicht hinhaut.


    Ich arbeite jetzt Vollzeit (40h/Woche) und habe noch zusätzlich einen 450-Euro-Job (30h/Monat). Aber ich will finanziell endlich mal wieder auf die Beine kommen. Aber ohne die Unterstützung von meiner Familie würde das nicht gehen.


    Ich kann verstehen, dass du erschöpft bist und vielleicht würde es dir ja helfen, mal eine Mutter-Kind-Kur zu machen? Aber so eine Kur ist ja auch nur eine zeitweise Entlastung.


    LG


    lumabe

  • Ich bin, als mein Kleiner 20 Monate alt war, mit ca. 20 Stunden/Woche eingestiegen. Der Kleine war bei einer Tagesmutti und ich muss sagen, es war furchtbar. Die TaMu war oft selbst krank. Sobald der Kleine Schnupfen hatte, hat sie bereits abgelehnt ihn zu nehmen. Als er 2,5 war ist er dann in die Krippe gekommen und es war ab dem Zeitpunkt viel entspannter. Davor hatte ich innerhalb von 10 Monaten alle "erlaubten Krankheitstage" verbraucht, einige Tage Urlaub nehmen müssen (wegen der Krankheit der TaMu) und habe mich sogar (unerlaubterweise) selbst krank schreiben lassen, weil alle Kinderkranktage aufgebraucht waren.
    Also, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass eine Tagesmutter nicht immer die bessere Alternative darstellt. :nixwieweg

  • Jahrelang habe ich an dem Konzept gefeilt die Fahrtzeit und die Kosten zu minimieren - seitdem läuft es deutlich besser - denn 10 Stunden auf der Autobahn plus 300-500 Euro sind schon eine ziemliche Belastung.


    Ist bereits in Arbeit, und ich denke, dass wird viel zu meiner persönlichen Entspannung beitragen und auch einiges an Kosten einsparen. Es macht mich auch ein wenig flexibler, ich kann mal Stunden schieben, mal später losfahren morgens, wenn die Nacht wieder lang war. :) Aber das grundsätzliche Gefühl, dass mein Konzept viel zu wackelig gebaut ist und jederzeit zusammenbrechen könnte bleibt leider. Hattest du denn mal Situationen, wo nichts mehr gepasst hat, der Urlaub nicht gereicht hat, eine Krankheit auf die andere folgte und wie hast du da reagiert oder auch dein Chef?


    lumabe


    Meine Mama unterstützt mich schon wirklich toll und dafür bin ich auch sehr dankbar. Z.B. unternimmt sie am Wochenende öfter was mit uns, was für mich alleine mit beiden eher stressig geworden wäre oder sie nimmt mir auch mal einen für ein paar Stunden ab, das entspannt auch ungemein.


    Aber unter der Woche arbeitet sie eben, ihre Urlaubszeiten sind vorgeschrieben, für die 2 Wochen, die sie selber planen kann hat sie schon einen Urlaub gebucht und den braucht sie auch. Wenn mein Urlaub aufgebraucht ist, kann niemand mehr einspringen, dann kann ich maximal noch auf unbezahlten Urlaub hoffen, aber auch das kommt natürlich wieder schlecht an und fehlt uns wieder. Wenn die Kinder 3 Wochen im Wechsel krank sind, kann sie sonst niemand betreuen, egal, was dafür auf der Arbeit liegen bleibt und das Geld für die Zeit fehlt uns auch wieder. Es kann auch niemand die Kinder abholen, wenn ich mal etwas wichtiges fertig machen muss auf der Arbeit, das bleibt dann einfach liegen und ich habe wieder Ärger deswegen.


    Ich habe das Gefühl, auf der Arbeit zu versagen und in der Krippe fühle ich mich schief angeschaut, weil wir morgens die ersten und nachmittags fast die letzten sind, weil ich den Kleinen auch mit Zahnungsbeschwerden abgebe oder ihm morgens in die Hausschuhe helfe, weil ich es eilig habe. Ich frage mich einfach, ob ich so viel weniger belastbar bin als andere oder vielleicht etwas wichtiges übersehe, was es leichter machen würde.


    Und über all dem schwebt mein Ex mit seinen Selbstmorddrohungen, Drohungen, meiner Mutter etwas anzutun, seinen ganzen Psychospielchen. Meinem eigenen Problem damit, Erinnerungen loszulassen. Komme ich am Wochenende mal zum Durchatmen, verfalle ich in Selbstmitleid und fast eine Art Lähmung, der Wiedereinstieg in die neue Woche erscheint mir kaum zu schaffen. Und mit jeder Woche und jeder neuen Hürde wird es irgendwie schwieriger... :flenn

  • Also nach meiner persönlichen Erfahrung habe ich die endgültige Meinung, dass Kinder erst ab 3 in die Kita sollen. Mit anderen Worten wenn sie schon ein paar Wörter zumindest sagen können, trocken sind, selbständig essen und trinken können, alle Zähne haben (meinem fehlen mit 2 immer noch 4 Stück) und ein Mindestmaß an Immunität entwickelt haben.
    Und dann kann man sich auf die Jobsuche begeben.
    Habe meinen mit 2 auch in die Kita gegeben und jetzt wieder rausgenommen. Von insgesamt 4 Monaten in der Kita war er drei Monate krank, von welcher Arbeit kann man da ernsthaft reden. Plus andere Sachen wie Unfälle wo er nicht mal
    sagen kann was wirklich passiert ist und viele andere Sachen.

  • Ich bin, als mein Kleiner 20 Monate alt war, mit ca. 20 Stunden/Woche eingestiegen. Der Kleine war bei einer Tagesmutti und ich muss sagen, es war furchtbar. Die TaMu war oft selbst krank. Sobald der Kleine Schnupfen hatte, hat sie bereits abgelehnt ihn zu nehmen. Als er 2,5 war ist er dann in die Krippe gekommen und es war ab dem Zeitpunkt viel entspannter. Davor hatte ich innerhalb von 10 Monaten alle "erlaubten Krankheitstage" verbraucht, einige Tage Urlaub nehmen müssen (wegen der Krankheit der TaMu) und habe mich sogar (unerlaubterweise) selbst krank schreiben lassen, weil alle Kinderkranktage aufgebraucht waren.
    Also, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass eine Tagesmutter nicht immer die bessere Alternative darstellt. :nixwieweg


    Ok, danke, so eine ähnliche Befürchtung hatte ich ja auch. Aber bei der Krippe habe ich auch das Gefühl, dass sie ständig zu hat oder zumindest den halben Tag geschlossen, weil in der Stadt Kerwe ist, wegen Brückentagen, weil die Mitarbeiter eine Fortbildung haben oder ich zum Gespräch in die Krippe soll...


    NemesisLady - Dieses Gefühl kommt bei mir auch immer mal wieder durch, obwohl ich das früher nicht so gesehen habe. Andererseits muss ich aber auch sagen, dass ich in der Krippe an sich auch viele Vorteile sehe. Der Große geht wahnsinnig gerne dort hin, hat eine Freundin, die freuen sich jeden Morgen übereinander. :) Auch muss ich zugeben, dass meine "Stärken" bei Kindern wohl eher mit zunehmendem Alter kommen. Ich genieße schon die Zeit mit ihnen, aber mir fehlen oft die kreativen Ideen, was wir mal zusammen probieren könnten. Wenn sie noch etwas größer sind, freue ich mich auf gemeinsames Basteln, Puzzeln, Malen und ich bin schon ganz aufgeregt, wenn sie mir ihre ersten Sachen aus der Schule zeigen. In der Krippe haben sie manchmal Ideen, die mir gar nicht kommen oder die ich ihnen noch nicht zutrauen würde. Deshalb glaube ich schon, dass die Krippe ein Gewinn für die beiden ist. Nur ist die Zeit halt sehr lang und die gemeinsame Zeit seeeehr kurz.


    Und man steht ständig zwischen den Stühlen. Die Kinder haben z.B. eine Erkältung, kein Fieber, aber husten, sind müde und unzufrieden. Bringe ich sie nun in die Krippe, lasse die Blicke der Erzieher über mich ergehen und fühle mich wie eine Rabenmutter oder gehe ich mit ihnen zum Arzt, lasse sie sich gesund schlafen und riskiere meinen Job, weil es die 500. Erkrankung dieses Jahr ist?

  • Erstmal Respekt, dass du das alles so wupst mit so kleinen Kindern.


    Ich finde, dass es vollkommen unerheblich ist wann die anderen wieder arbeiten gegangen sind. Du musst für dich deine Grenze erkennen und respektieren, denn sonst wirst du auf Dauer krank werden.


    So wie du es beschreibst tust du im Moment mit dem 30h Job niemandem einen Gefallen.


    Du schreibst es wäre jetzt schon eng mit dem Geld. Hättest du so viel weniger wenn du zb nur 20 Std arbeitetst, dafür aber Zuschläge vom Amt ( kitagebühr, B und T, WG) bekommen würdest?

  • Meiner ging auch sehr gern in die Kita. Das war nach langem Überlegen aber auch der einzige Vorteil.
    Jetzt fehlt ihm der Kontakt zu anderen Kindern, aber er geht genauso gern die Nachbarskinder besuchen, auf den Spielplatz um die Ecke oder zum Beispiel habe ich vor, ab März einmal die Woche zu so einer Sing- und Tanzgruppe zu gehen.
    Ich bin dann aber bei allen Sachen anwesend und ich finde eine, zwei Stunden Kontakt zu anderen Kindern reichen in dem Alter völlig aus.
    Und - seit er raus ist, wurde er kein einziges Mal krank!
    Habe vor kurzem eine Studie gelesen, dass es ab dem Schulalter für die Immunität der Kinder völlig unerheblich ist, ob sie überhaupt bis dahin in der Kita waren. Das bedeutet dass Kinder, die in der Kita ja andauernd krank werden, im Schulalter keineswegs widerstandsfähiger den Krankheiten gegenüber sind, als Kinder, die erst spät oder niemals eine Kita besucht haben. Es gleicht sich aus bis dahin. Warum sollte man seinem Kind also schon so früh all diese Krankheiten antun? Ich selbst war nie in der Kita, bis zur Schule, und ich kann nicht sagen dass ich was verpasst habe. Bin zwar der Meinung, dass Kita doch förderlich ist bzw man kann es sich heutzutage leider nicht erlauben, bis zur Schule mit Kind zu Hause zu sitzen, aber wenigstens drei Jahre sollte man dem Kind "opfern" finde ich.
    Und dann kann man auch wesentlich entspannter wieder ins Berufsleben einsteigen.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Mein Kleiner geht seit er 14 Monate alt ist. Er geht wahnsinnig gern hin und war nicht sooft krank, wie ich dachte. :schwitz Kurz nach der Eingewöhnung habe ich einen Arbeitsplatz gefunden - 35 Std/Woche mit insgesamt 1 Std Fahrzeit über eine Zeitarbeitsfirma. Es ist/war echt stressig, es ist teilweise echt einiges an Hausarbeit liegen geblieben. Mit der Betreuung hat es einigermaßen geklappt, ohne die Hilfe meiner Eltern wäre ich untergegangen.
    Die ersten 3 Jahre daheim zu bleiben war für mich nicht diskutabel, die Aussicht auf weitere 2 Jahre Hartz 4 war alles andere als prickelnd.
    Nun nach 8 Monaten fällt das Resümee gemischt aus- Kind hängt sehr stark an mir, aber ich habe wieder einen Fuß auf dem Arbeitsmarkt. Zukünftig einen Arbeitsplatz zu finden, der unter 35 Std/Woche ist und uns finanziell über die runden bringt gibt es kaum bzw. gibt es nicht. Entweder 20 Std und H4 oder 35 Std und kein H4.


    Aber ich denke, es ist sehr individuell wann und wie man wieder einsteigen will und kann.

  • Ich war sehr lange zuhause. Der große war schon 10 und der Kurze 5 als ich auf 400 € Basis wieder anfing. Da war ich aber nur zwei Vormittage weg. Mittags habe ich den kurzen immer abgeholt.


    Ich empfand es einerseits als Luxus für meine Kinder da zu sein und habe es auch sehr genossen, andererseits hat es mir beruflich aber sehr geschadet. Und ich empfand es als eintönig nur Mutter zu sein. Trotz Aktivitäten mit dem Kind bzw den Kindern und Unternehmungen mit Freundinnen.


    Aber trotzdem, würde ich heute nochmal ein Kind kriegen, würde ich bis es 3 ist, zuhause bleiben. Ich finde die Zeit wichtig und die Zeit der Kindheit geht sehr schnell vorbei.


    Ich finde, du solltest wirklich Zeit für dich finden. Das nötigt mir Respekt ab, was du leistest. Aber während der Arbeit auf der Toilette weg nicken, finde ich schon bedenklich.
    Hast du Freundinnen, die dir die Kleinen mal abnehmen können? Nachbarschaft? Vollzeitmamis, die mal die Kids nehmen?


    Meine Freundin ist selbständige Schauwerbegestalterin und im ganzen Bundesland unterwegs. Die musste auch immer schnell wieder los, damit die Kunden bleiben. Sie hat aber bis zum 3. Geburtstag ihrer Kinder immer mit einer Tagesmutter zusammen gearbeitet, was auch vom Jugendamt finanziell mit unterstützt wird.

  • Hast du eine Alternative? Ernstgemeinte Frage...


    Dann würde ich sie nutzen. Diese Zeit gibt dir niemand wieder - zumindest empfinde ich es so.


    Ich war, als die Kinder klein waren, zwar verheiratet, mein Ex zeigte damals jedoch nur minimales Interesse an den Kindern bzw. am Familienleben. Letztendlich hing alles an mir und mit "alles" meine ich auch tatsächlich alles.


    Bei Kind 1 bin ich nach den 8 Wochen Mutterschutz wieder mit Vollzeit eingestiegen, allerdings hatte ich damals die sogenannten "Stillstunden", d.h. eine Ermäßigung auf Grund der Tatsache, dass ich meine Tochter gestillt habe. Das lief so, dass ich tagsüber abgepumpt habe, abends und nachts dann "richtig" gestillt habe.


    Mein Sohn ist gut 4 Jahre jünger. Bei ihm bin ich dann nach 5 Monaten wieder mit einer 3/4 Stelle eingestiegen.


    Wir hatten keine Eltern oder sonstige Verwandten in der Nähe. "Unterstützung" hatte ich in Form des Kindergartens und meiner Tagesmutter, die sehr gut und auch nicht überteuert war. Nichtsdestotrotz: jede Stunde kostete... Am Wochenende habe ich oft etwas mit Freundinnen und deren Kindern unternommen.


    Nach vielen Kämpfen und Streits konnte ich meinen Ex davon überzeugen, dass er damals wenigstens die Große morgens früh vor dem Kindergarten aus dem Auto gelassen hat. Nein, er hat sie nicht reingebracht, sie ist alleine reingegangen... Aber ich hätte es anders zeitlich gar nicht geschafft. Der Kindergarten öffnete erst um halb 8, ich aber musste um kurz vor 7 losfahren. Den Kleinen habe ich damals noch zur Tagesmutter gebracht. Ein Jahr danach hatte ich umzugsbedingt eine andere Tagesmutter, die dann auch meine Große zum Kindergarten gebracht hat. Es war (und das sehe ich auch heute noch ganz genau so!) die Hölle. Ich habe kaum schöne Erinnerungen an diese Zeit.


    Wenn du keine Alternative hast, hilft dir eigentlich nur ein "Augen zu und halt durch" und ein "ich verstehe dich".

  • Naja die Alternative, bis die Kinder 3 sind, hat man ja immer. H4 nämlich.
    Man muss sich einfach überlegen erstens ob man es schafft, mit 2 Kindern, 1 und 2 Jahre alt, zu arbeiten, dazu auch noch Vollzeit (ich weiß genau ich könnte es nicht, rein körperlich), zweitens was einem wichtiger ist - die Unabhängigkeit vom Amt und eventuell mehr Geld (was auch nicht immer der Fall ist), oder die Zeit mit den Kindern genießen und die eigene Gesundheit, die beim ersten Fall definitiv auf der Strecke bleibt. Es sei denn man/Frau ist 20, körperlich total fit und steckt alles locker weg.

  • Naja die Alternative, bis die Kinder 3 sind, hat man ja immer. H4 nämlich.
    Man muss sich einfach überlegen erstens ob man es schafft, mit 2 Kindern, 1 und 2 Jahre alt, zu arbeiten, dazu auch noch Vollzeit (ich weiß genau ich könnte es nicht, rein körperlich), zweitens was einem wichtiger ist - die Unabhängigkeit vom Amt und eventuell mehr Geld (was auch nicht immer der Fall ist), oder die Zeit mit den Kindern genießen und die eigene Gesundheit, die beim ersten Fall definitiv auf der Strecke bleibt. Es sei denn man/Frau ist 20, körperlich total fit und steckt alles locker weg.


    Da bin ich mal ganz anderer Meinung!
    Töchterchen wird im Februar drei und geht dann seit zwei Jahren (begeistert) in die Krippe. Glücklicherweise gibt es einen Papa, der die Lütte jedes zweite Wochenende nimmt, aber familiärerseits ist aus gesundheitlichen Gründen keinerlei Unterstützung möglich. Ich arbeite 30 Stunden in der Woche und das nicht nur, um vom Amt unabhängig zu sein, sondern weil ich überhaupt keine Chance hätte in meinem Job nochmal ein Bein an den Boden zu kriegen, wenn ich mehrere Jahre aussetzen würde. Mal eben noch zwei Jahre Hartz4 "dranhängen" ist also keine Alternative. Mal ganz abgesehen von der Rente später, die ich optimistischerweise immer noch zu erhalten hoffe.
    Die freie Zeit mit meiner Kleinen genieße ich sehr. Es kommt schließlich nicht auf die Zahl der freien Stunden an, sondern wie man sie ausfüllt (und damit meine ich nicht zwingend oranisierte Action oder so, sondern vor allem Nähe) . Und ich glaube, dass es nicht unbedingt positiv für die Mama-Kind-Beziehung wäre, wenn ich Vollzeitmama wäre. Das gilt natürlich nur für mich.
    Natürlich gibt es immer mal wieder Zeiten, in denen es schwer ist und immer schwerer zu werden scheint. Aber die vergehen! Und irgendwann scheint die Sonne doch wieder.
    Ach übrigens, ich bin 40 und habe eine Autoimmunerkrankung, die nach und nach die Gelenke zerstört. Bin also von 20 und topfit meilenweit entfernt ;-)

  • Meine Kinder sind 5+7 Jahre alt. Seit einem halben Jahr arbeite ich halbtags. Davor habe ich vollzeit gearbeitet und die KM hat die Kinder morgens weggebracht und mittags wieder abgeholt/ betreut. Dies ging aber nicht mehr, da sie mich und die Kinder weiterhin beklaut hat und ich sie deshalb nicht mehr in unsere Wohnung lasse.


    Ich bin Handwerker und müsste morgens um 7 Uhr anfangen zu arbeiten. Der kiga öffnet allerdings erst ab 7 Uhr und wir haben einen Platz ab 8 Uhr. Die Schule beginnt auch erst um kurz nach acht. Bei uns läuft die Kinderbetreuung komplett über die Gemeinde und dort wurde mir gesagt dass es hier keine frühbetreuung gibt. Die Plätze für die Nachmittagsbetreuung sind auch schwer zu bekommen, also blieb mir nichts anderes übrig als halbtags zu arbeiten. Durch viel Glück habe ich auch sofort eine halbtagsstelle in meinem Beruf gefunden.


    Ursprünglich habe ich überlegt ab nächstem Jahr wenn der kleine auch in die Schule geht die Stunden aufzustocken und sie in den Hort zu schicken. Mittlerweile denke ich aber dass ich damit aber doch noch etwas warte. Ich stocke jetzt mit ALG 2 auf und wenn ich meine stunden erhöhe fällt dies wahrscheinlich weg und ich habe dann die Kosten für die Betreuung. Das wäre vermutlich eine minusrechnung für mich, bzw nur ein sehr geringes plus.


    Ich habe auch keine großartige Unterstützung durch Familie, da alle selber arbeiten. Sollte ich durch Ferien oder Krankheit jemanden brauchen der aufpasst ist es deutlich einfacher jemanden für einen halben Tag zu finden. Die Nachmittage sind momentan auch sehr vollgepackt mit Terminen der Kinder.


    Ich möchte auf jeden Fall wieder voll arbeiten, aber im Moment ist es mir nicht möglich. Ich werde nächstes Jahr sehen wie es läuft wenn der kleine auch in die Schule geht.


    Ich bin auch der Meinung das ein Kind in den ersten Lebensjahren nicht den ganzen Tag "abgeschoben" werden sollte.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Danke für die lieben Antworten! :thanks:


    Die Alternative H4 schwebt immer mal wieder durch meinen Kopf, aber ich bekomme wirklich Existenzängste, wenn ich das so durchspiele. Ich kann gut mit wenig Geld leben, es sind die Sorgen über die Schulden, die sich im letzten Jahr mit meinem Partner angesammelt haben.


    Es fehlt mir wohl wirklich an einem sozialen Netzwerk, von meiner Familie ist nur meine Mutter hier, mein alter Freundeskreis besteht fast nur aus Leuten ohne Kinder, zu den meisten ist der Kontakt schon mit der ersten Geburt abgebrochen, als ich nicht mehr ausgehen konnte. Meine beste Freundin hat einen 2-jährigen Sohn, wir unternehmen gelegentlich mal was mit den Kindern, aber oft bin ich am Wochenende auch nur froh, gar nichts mehr machen zu müssen. Mal abnehmen würde sie mir die Kinder denke ich nicht, ich käme mir auch dreist vor zu fragen.


    Das macht die jetzige Situation anstrengend, aber wie wäre das wohl, wenn ich nicht mehr arbeiten würde? Ich habe das Gefühl, ich darf nicht aus der Bewegung rauskommen, ansonsten wird es immer schwerer wieder anzufangen. Es könnte wohl sein, vielleicht würde ich dann erholen, die Zeit mit meinen Kindern genießen und es uns schön machen. Aber vielleicht würde ich mich ja auch immer weiter gelähmt fühlen, an der Last der letzten 3 Jahre zerbrechen, mein Leben gar nicht mehr in den Griff bekommen. Ich müsste wohl Dinge angehen, bei denen ich froh bin, dass die Zeit es gar nicht mehr zulässt, weiter über sie nachzudenken...


    Am besten wäre wohl ein Mittelweg, ein ausgewogenes Verhältnis aus Arbeit, Kindern und Erholung, vielleicht sogar mal Zeit nur für mich. Weniger Stunden wären toll, aber weniger Geld... da fängt die Angst wieder an...


  • Da bin ich mal ganz anderer Meinung!
    Töchterchen wird im Februar drei und geht dann seit zwei Jahren (begeistert) in die Krippe. Glücklicherweise gibt es einen Papa, der die Lütte jedes zweite Wochenende nimmt, aber familiärerseits ist aus gesundheitlichen Gründen keinerlei Unterstützung möglich. Ich arbeite 30 Stunden in der Woche und das nicht nur, um vom Amt unabhängig zu sein, sondern weil ich überhaupt keine Chance hätte in meinem Job nochmal ein Bein an den Boden zu kriegen, wenn ich mehrere Jahre aussetzen würde. Mal eben noch zwei Jahre Hartz4 "dranhängen" ist also keine Alternative. Mal ganz abgesehen von der Rente später, die ich optimistischerweise immer noch zu erhalten hoffe.
    Die freie Zeit mit meiner Kleinen genieße ich sehr. Es kommt schließlich nicht auf die Zahl der freien Stunden an, sondern wie man sie ausfüllt (und damit meine ich nicht zwingend oranisierte Action oder so, sondern vor allem Nähe) . Und ich glaube, dass es nicht unbedingt positiv für die Mama-Kind-Beziehung wäre, wenn ich Vollzeitmama wäre. Das gilt natürlich nur für mich.
    Natürlich gibt es immer mal wieder Zeiten, in denen es schwer ist und immer schwerer zu werden scheint. Aber die vergehen! Und irgendwann scheint die Sonne doch wieder.
    Ach übrigens, ich bin 40 und habe eine Autoimmunerkrankung, die nach und nach die Gelenke zerstört. Bin also von 20 und topfit meilenweit entfernt ;-)


    Ist doch schön wenn es bei dir alles so klappt! So hatte ich es mir auch vorgestellt. Ich würde es ohne Frage hinbekommen, Vollzeit zu arbeiten, auch bei meinem nach der Geburt angeschlagenen Gesundheitszustand, denn ich hatte alles super organisiert, die super Kita, volle Familienunterstützung usw, aber was soll man machen wenn das Kind andauernd krank ist? Da könnte ich nicht ruhig arbeiten und wäre auch nicht voll dabei.
    Außerdem habe ich festgestellt, dass ich ein Riesenproblem damit habe, mein Kind, das noch nicht selbständig ist, in der Kita zu lassen. Mehr oder weniger ruhig wäre ich erst wenn er selbständig wird - also alleine anziehen, essen, aufs Klo gehen und vor allem sprechen. So dass man ihn wenigstens fragen kann, was an dem Tag alles passiert ist, dass er auch den Mund aufmacht wenn ihm was weh tut usw. Niemand wird doch mein Kind so beobachten wie ich selbst, in der Kita schon gar nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in meiner "nur Mama"-Rolle richtig aufgehe, hätte ich mir nie vorstellen können. Ursprünglich wollte ich es genauso machen wie du und dachte mir fällt die Decke auf den Kopf wenn ich so lange nicht arbeite. Ist aber genau das Gegenteil passiert.
    Wegen Pause im Job habe ich mir auch Sorgen gemacht aber als ich mich jetzt beworben habe, konnte ich mich erstaunlicherweise vor Angeboten kaum
    retten und das nach 3 Jahren Pause, in der SS hatte ich auch Beschäftigungsverbot. Da macht ein Jahr mehr auch keinen großen Unterschied mehr. Kommt natürlich auf den Job an, in vielen ist es doch wichtig, nicht raus zu sein.

  • Malina, vielleicht als Denkanstoß, du schreibst du hast Angst, dein Leben nicht mehr im Griff zu haben, wenn du nicht arbeitest.
    Aber findest du, du hast es jetzt im Griff? So wie du es beschreibst, hört es sich doch nach totaler Überforderung an, so wie du es beschreibst, "lebst" du ja nicht wirklich, sondern funktionierst nur. Ist doch auch keine erstrebenswerte Lebensqualität. Finde ich jedenfalls.
    Und deine Kinder sind ja noch sehr klein, erst 1 und 2, ich finde es daher bewundernswert wie du es alles schaffst, ich würde es gar nicht erst versuchen.
    Mit der Zeit wird es aber nicht schwieriger, sondern einfacher. Mit jedem Jahr werden die Kinder doch selbständiger. Das mit wenig Geld beim TZ Job bzw evtl Abhängigkeit vom Amt ist daher nur eine vorübergehende Erscheinung.
    Wenn ich so viel Stress hätte wie du, und auch noch keine Unterstützung von der Familie, würde ich mir echt überlegen ob ich Pause mache bis beide aus dem gröbsten raus sind.
    Mit 2 so kleinen Kindern, ohne Unterstützung und praktisch bei einem VZ Job hört es sich wirklich nur noch nach Stress an, das wäre mir das Geld nicht wert.

  • Ich bin, als mein Kleiner 20 Monate alt war, mit ca. 20 Stunden/Woche eingestiegen. Der Kleine war bei einer Tagesmutti und ich muss sagen, es war furchtbar. Die TaMu war oft selbst krank. Sobald der Kleine Schnupfen hatte, hat sie bereits abgelehnt ihn zu nehmen.


    Irgendetwas mache ich wohl falsch. :hae: Habe in den letzen drei Jahren nie meine vertraglich abgesicherten zehn Krankentage (bei einer Betreuung von fünf Tagen in der Woche) vollbekommen. Und vielleicht sollte ich mir auch mal den Luxus erlauben, erkältete Kinder nicht zu betreuen - dann hätte ich nämlich von Oktober bis April frei. :D


    Aber mal ehrlich, 40 Stunden in der Woche sind allein mit zwei so kleinen Kindern schon echt viel. Ich habe hier Eltern, deren Kleiner ist jetzt 21 Monate alt und wird von mir 36 Stunden/Woche betreut. Mich freut's natürlich, aber an den langen Tagen hat er wirklich nicht viel von seinem Zuhause. So richtig glücklich sind die Eltern auch nicht mit der Situation, aber immerhin wissen sie, dass er in der Zeit, wo er bei mir ist, wirklich gut aufgehoben ist. Und das empfinde ich als ganz wichtig, wenn man schon gezwungen ist, so früh wieder arbeiten/studieren oder was auch immer zu gehen.


    Betreuung durch eine Tagesmutter kann eine wirklich gute Alternative sein, grad bei so kleinen Kindern. Aber die zu finden ist mindestens ebenso schwierig, wie eine richtig gute Krippe mit einem guten Betreuungsschlüssel zu finden.

  • Das macht die jetzige Situation anstrengend, aber wie wäre das wohl, wenn ich nicht mehr arbeiten würde? Ich habe das Gefühl, ich darf nicht aus der Bewegung rauskommen, ......Am besten wäre wohl ein Mittelweg, ein ausgewogenes Verhältnis aus Arbeit, Kindern und Erholung, vielleicht sogar mal Zeit nur für mich. Weniger Stunden wären toll, aber weniger Geld... da fängt die Angst wieder an...


    Ein paar Jahre H4 ließt sich leicht - aber meistens fällt dann die Rückkehr in den erlernten Beruf schwer.


    Arbeite an den 10 Stunden auf der Straße und an den Kosten. vielleicht kannst du auch 5 Stunden-Woche reduzieren - das ist schon mal jeden Tag eine Stunde, das bringt auch etwas.
    Wenn dir die Arbeit Spaß macht und vernüftigt bezahlt wird, macht das eine Menge aus. Dieses Freiheits-Gefühl verschwindet schnell, bei der Abhängigkeit von Behörden.
    Außerdem entwicklen sich im Alter deiner Kids neue Freundschaften zu anderen Eltern mit Kindern, aus dem Kiga usw. - das dauert komischerweise Jahre (gerade wenn man berufstätig ist),
    aber in meinem Stadtteil gibt es einige Eltern auf die man unkompliziert zählen kann, auch spontan und auch über Nacht usw.