Geplante Gesetzesänderung soll Rechte von Alleinerziehenden schwächen

  • Vor einigen Tagen wurde aus dem Familienministerium ein Papier bekannt, nach dem es zukünftig leichter werden soll, dass Jugendämter Kinder aus der Familie in schwierigen Langen herausnehmen können.
    Die SPD-Familienministerin will es offensichtlich Behörden erleichtern, Kinder dauerhaft von ihren leiblichen Eltern zu entfremden. Betroffen dürften vor allem alleinerziehende Mütter sein.
    Manuela Schwesig will ein Recht der Kinder gegen das Erziehungsrecht der Eltern konstruieren. Dahinter steht ein Generalverdacht gegen alle Eltern, der sich vor allem gegen alleinerziehende Mütter richten dürfte.


    Sollte diese Gesetz Wirklichkeit werden, droht vielen alleinerziehenden Müttern eine Herausnahme der Kinder. Da alleinerziehende Mütter häufig in prekären Lebenssituationen leben und ein zweiter betreuender und sorgeberechtigter Elternteil oft fehlt, kann schon bei leichten Abweichungen der Kinder von der „Norm“ der Verdacht entstehen, dass die Mutter überfordert ist und ihre Kinder vernachlässigt.


    Das Magazin: „The European“ schreibt dazu:


    „Dazu muss man außerdem wissen, dass dies von den Jugendämtern sehr einfach und sehr schnell passieren kann, wenn das Amt meint, das Kindeswohl sei gefährdet. Da reicht ein Verdacht von Nachbarn. Den wenigsten Eltern ist vermutlich bekannt, dass seit 2008 für dies Verfahren die Beweislast umgedreht wurde. Sollten Sie also noch an den alten Grundsatz „in dubio pro reo“ (im Zweifel für den Angeklagten) glauben, sollten Sie sich in Bezug auf Ihre Erziehungsfähigkeit davon verabschieden, denn derzeit heißt es „im Zweifel gegen die Eltern“.
    Früher musste das Jugendamt nachweisen, dass Sie schlechte Eltern sind und durfte dann erst die Kinder mit Gerichtsbeschluss aus den Familien nehmen. Heute darf das Jugendamt die Kinder erst einmal vorsorglich rausnehmen und zu Pflegeeltern geben, darf den Kontakt zu den leiblichen Eltern unterbinden und die Eltern müssen dann beweisen, dass sie sehr wohl gute Eltern sind.“
    Quelle:
    http://www.theeuropean.de/birg…rrechte-in-der-verfassung


    Faktisch würde eine solche Gesetzesänderung bedeuten, dass die Mütter kaum noch über die Belange ihrer Kinder frei entscheiden können. Sie müssten immer mit der Angst leben, etwas falsch zu machen.
    Ein alleinerziehender Elternteil ist in der Regel damit völlig ausgeliefert.
    Schon bei einem aufkommenden Verdacht, dass die Mutter Schwierigkeiten hat (und welcher alleinerziehende Elternteil hat keine Probleme), könnte ihr durch das Jugendamt das Sorgerecht entzogen werden und alle Entscheidungen würden von einer Mitarbeiterin des Amtes gefällt.
    Wer denkt, das ist weit weg, der täuscht sich gewaltig. Angesichts von mehr als 150.000 Trennungskindern im Jahr gab es 2013 rund 42.000 Kindesherausnahmen, also sind heute schon schätzungsweise 25% der Mütter betroffen.
    Hier ein Beispiel:
    http://www.augsburger-allgemei…nstrieren-id30991427.html


    Was haltet ihr von einer solchen Gesetzesänderung??? Für mich hat das nix mit Kinderechten zu tun.

  • Also wir hier in Hamburg verfolgen gerade einen Prozess wo das Kinderrecht auf Körperliche unversehrtheit hinter das Elternrecht gestellt wurde.


    Ich finde Dieses Gesetz muss sich ganz schnell ändern. Sonnst bekommen alle Mütter die misshandlungen an ihren Kindern einfach nicht zugeben Ihre Kinder zurück weil Kinder ja nicht als Zeugen gehört werden. Ich finde es muss sich schnell was ändern.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • Das gleiche ist, wenn eine Mutter ihr Kind psychisch misshandelt ............. Leider im eigenen Dunstkreis erlebt .......... Laut JA ALLES IN BESTER ORDNUNG.

  • Ich finde es realstisch betrachtet sehr schwer solch eine Forderung durchzusetzen....


    1. Fängt es ja nicht bei AE Müttern an oder hört bei diesen auf..
    2. Auf Zuruf der Nachbarschaft wird sicherlich nicht auf goodwill des JA irgendjemanden sein Kind entzogen (Ausnahmen sollen bekanntlich die Regel bestätigen)
    3. haben die Jugendämter ja auch so schon genug zu tun...


    @all: wenn wir uns an den letzten Thread der/des TE erinnern ist daraus eine mehrseitige Diskussion gewachsen, an der niemand wirklich viel Spaß hatte... :brille


    @TS: nichts für ungut... :blume aber hier alle paar Monate mit angeblich brisanten Themen um die Ecke zu kommen, hilft der Forumsuserschaft nicht im Alltag...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Angesichts von mehr als 150.000 Trennungskindern im Jahr gab es 2013 rund 42.000 Kindesherausnahmen, also sind heute schon schätzungsweise 25% der Mütter betroffen.


    Das ist doch Blödsinn :devil: ,
    BLÖD lässt grüßen :hae:
    wie viele Trennungskinder / Kinder gab es denn insgesamt? Und auf die Gesamtzahl diese 42.000 Kindesherausnahmen nochmal rechnen,
    und dann bitte die % der Mütter (ist ja schon diskriminierend, Familien wäre wohl besser), die betroffen sind.
    Da sieht die Quote schon wieder ganz anders aus (vermute ich mal) und dürfte um das langjährige Mittel (so denn aufgezeichnet, bestimmt :-) ) schwanken?


    :nawarte:


    LG

  • Polemik pur.. und das besonders auf alleinerziehende zu münzen.. das soll wohl Ängste bei der Forenusern schüren. "The European" ist zudem kein Nachrichten, sondern ein Meinungsmagazin. Vielleicht sollte die/der TE sich da mal bewerben, wegen größerem Publikum für sowas.

  • Es mag ja sein, dass sich irgendwelche Strategen derartige Gedanken machen. Diese Rechtsauffassungen würden aber nicht mit der Rechtsauffassung des Bundesverfassungsgerichtes übereinstimmen.
    Ein Scheitern der Gesetzesvorhaben wären von daher vorprogrammiert.


    Es macht von daher keinen Sinn, sich mit dem Thema näher zu befassen und vielleicht auch noch die eigenen- oder die Emotionen Anderer in Wallung zu bringen.


    Der Kater :brille

  • Sie müssten immer mit der Angst leben, etwas falsch zu machen..


    es ist eine Frage der Formulierung-
    ich persönlich finde es gut und richtig, immer wieder zur reflektieren, ob man "auf dem richtigen Weg" ist... und auch zu erkennen, dass Wer A sagt nicht unbedingt auch B sagen muss, sondern auch erkennen darf, dass A falsch war (danke an den User, der das in seiner Signatur hat).


    Prinzipiell ist es nicht schädlich, ein Auge mehr auf Kinder zu werfen-
    was das mit AE oder nicht AE zu tun hat, ist mir nicht klar, und ich vermute, Du wolltest einfach einen (und sei er an den Haaren herbeigezogen) Bezug zum Forum schaffen :brille


    Ich persönlich bin der felsenfesten Überzeugung- lieber ein Kind (vorübergehend) zu viel aus der Familie genommen, als nur eines (zu Recht) zu wenig-


    "Gesunden" Familien (und völlig egal drum, welche Familienform existiert) wird es nicht erheblich Schaden zufügen, wenn hier ein Kind vielleicht zu früh, oder zu Unrecht herausgeholt wird, und vorübergehend untergebracht wird- idR. gibt es Eilentscheidungen, und entsprechende Möglichkeiten, sich zu wehren....


    Ein Kind, welches aus Übervorsicht vor Repressalien zu spät oder gar nicht aus einer kindswohlgefährdenden Umgebung herausgeholt wird, hat gar keine Chance....


    Für mich persönlich steht das Recht dieses einzelnen Kindes auf dauerhaften Schutz der Unversehrtheit höher, als ein kurzfristiger Eingriff in mein Familienleben :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Es tut mir leid aber in meiner Zeitung steht heute es gab 2013 > 6560 < Herausnahmen aus Familien. :frag

  • Es tut mir leid aber in meiner Zeitung steht heute es gab 2013 > 6560 < Herausnahmen aus Familien. :frag


    Im Saarland oder Bundesweit? Wenn letzteres drin stand, würde ich andere Zeitungen lesen.

  • Man findet zu beiden Zahlen Artikel und Informationen (google lebt)


    Was ist denn nun richtig?


    Sind diese 42.100 Kinder und Jugendliche vielleicht schon dauerhaft in Obhut und werden zu den Statistiken dazu gezählt?


    Was hat es mit den 6560 auf sich?


    Wer sagt die Wahrheit?


    Man was für eine schlechte Informationspolitik. Unglaublich :kopf


    ich glaub gar nix mehr. :bldgt:

  • "Gesunden" Familien (und völlig egal drum, welche Familienform existiert) wird es nicht erheblich Schaden zufügen, wenn hier ein Kind vielleicht zu früh, oder zu Unrecht herausgeholt wird, und vorübergehend untergebracht wird- idR. gibt es Eilentscheidungen, und entsprechende Möglichkeiten, sich zu wehren....
    -------- Zitat luchsie----


    Hallo luchsie.


    Ich glaube daa eine herausnahme die zu Unrecht stattfindet doch ein traumatisches Erlebnis sein kann.
    Oder meinst du das anders.

  • The European ist übrigens keine Zeitung oder ein Nachrichtenmagazin. Es geht lt. Redaktion darum, Meinungen zu veröffentlichen und zu Diskussionen anzuregen.
    Als Quelle für mögliche Gestzesvorschläge fällt es meiner Meinung völlig aus und rangiert noch hinter der Bild.
    Der TE sollte dies vllt. hinzufügen, wenn er versucht, Diskussionen über unbewiesene, theoret. mgl. Gesetze anzustoßen (Disk. um ungelegte Eier).

  • Mal zur Aufklärung:


    Beides stimmt. Es wurden 42100 Kinder in Obhut genommen und 6560 Kinder sind aus der Familie herausgenommen worden.


    Es liegt daran, daß Inobhutnahme und Herausnahme zwei verschiedene Sachen sind. Eine Inobhutnahme (§42 SGB VIII) ist eine vorübergehende Maßnahme des Jugendamtes zum Schutz der Kinder, diese wird vom Jugendamt durchgeführt. Dies geschieht auf Anregung des JAs selber, Ordnungsbehörden oder den Eltern/Elternteilen selber oder auf eigenen Wunsch des Kindes. Daraufhin ist das Familiengericht anzurufen und es werden weitere Maßnahmen beschlossen.


    Dabei ist dann bei 6560 Kindern beschlossen worden, daß sie aus der Familie herausgenommen werden.


    Für die Zahlen von 2012 hatte ich das hier mal etwas aufgeschlüsselt: Inobhutnahmen von Jugendämtern 2012

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


    Einmal editiert, zuletzt von Hucky ()

  • Ich glaube daa eine herausnahme die zu Unrecht stattfindet doch ein traumatisches Erlebnis sein kann.


    im Verhältnis zu dem Schaden, der einem Kind entsteht, welche hinausgenommen werden müsste, es aber nicht wird-
    ich persönlich finde, der Schaden welcher entsteht (bzw. entstehen kann) steht im Verhältnis :frag
    rein prozentual liegt der Anteil meiner Kenntnis nach dtl. unter einem Prozent.... und ich möchte nicht wissen, wie gross der Anteil ist, der nicht herausgeholt wird, obwohl es vielleicht sinnvoll wäre :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • im Verhältnis zu dem Schaden, der einem Kind entsteht, welche hinausgenommen werden müsste, es aber nicht wird-
    ich persönlich finde, der Schaden welcher entsteht (bzw. entstehen kann) steht im Verhältnis



    Familiengerichte: Jedes zweite Gutachten mangelhaft!!!


    http://daserste.ndr.de/panoram…gelhaft,gutachten132.html



    Hier die Untersuchung der Universität Hagen



    http://www.fernuni-hagen.de/ps…richt1_FRPGutachten_1.pdf


    Viel Glück bei den eigenen Kinder!!!

  • Vor einigen Tagen wurde aus dem Familienministerium ein Papier bekannt, nach dem es zukünftig leichter werden soll, dass Jugendämter Kinder aus der Familie in schwierigen Langen herausnehmen können.


    Hallo Kinderrechte,


    hierzu habe ich einige Fragen:


    - wie kommst Du nur dazu, diese (eventuellen) Pläne aus dem Familienministerium zusammenzufassen mit "Geplante Gesetzesänderung soll Rechte von Alleinerziehenden schwächen"? Kannst Du nicht lesen, dass es um Familien geht?
    - warum betrachtest Du Deine Vorurteile über die desolaten Zustände in Familien von Alleinerziehenden als Tatsache und meinst, hierauf Deinen äußerst polemischen Beitrag aufbauen zu müssen?
    - ist Dir nicht bekannt, dass sich viele Menschen deswegen von ihrem Partner trennen, weil sie den gemeinsamen Kindern Gewalt, Alkohol und sonstige Probleme in einer nicht mehr funktionierenden Partnerschaft ersparen möchten? Dass es den Kindern dadurch besser geht als zuvor?


    Faktisch würde eine solche Gesetzesänderung bedeuten, dass die Mütter kaum noch über die Belange ihrer Kinder frei entscheiden können. Sie müssten immer mit der Angst leben, etwas falsch zu machen.
    Ein alleinerziehender Elternteil ist in der Regel damit völlig ausgeliefert.
    Schon bei einem aufkommenden Verdacht, dass die Mutter Schwierigkeiten hat (und welcher alleinerziehende Elternteil hat keine Probleme), könnte ihr durch das Jugendamt das Sorgerecht entzogen werden und alle Entscheidungen würden von einer Mitarbeiterin des Amtes gefällt.


    - warum schreibst Du immer "Mütter" wenn Du doch laut Überschrift Alleinerziehende meinst? Weil nur die Mütter diese Fehler machen würden Deiner Meinung nach?
    - wie meinst Du die Frage "und welcher alleinerziehende Elternteil hat keine Probleme"?
    - warum arbeitet im Amt nur die Mitarbeiterin, nicht der Mitarbeiter?
    - wie kommst Du auf die Idee, irgendjemand könnte planen, dass das Jugendamt Eltern dauerhaft das Sorgerecht entziehen kann?
    - wusstest Du, dass es hier auf dieser Plattform verboten ist, Texte einzustellen, die man nicht selbst geschrieben hat?
    - welches Feindbild genau möchtest Du mit Deinem Beitrag und in der darauf folgenden Diskussion bedient wissen?
    - wann fällt zum ersten Mal das Wort Wechselmodell?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger, die die Pläne des Familienministeriums überwiegend begrüßen würde, falls es sie denn geben würde und falls sie mit einer Erhöhung des Personalschlüssels in Jugendämtern einher gehen würde.

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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