Bertelsmannstudie zu Alleinerziehenden

  • Wenn Kollegen sagen: wann willst du wieder voll arbeiten, sag ich mal schauen, wenn sie 12 ist vielleicht. Prahlt ab. Habe beschlossen lieber mit weniger Geld auszukommen, als mich tot zu ackern und mein Tochterkind erst 18:00 Uhr irgendwo abzuholen. Und wers nicht versteht, kann ja mal gerne tauschen.


    So gesehen habe ich aber Glück, weil ich schon 12 Jahre in der Firma bin, mein Chef mich mag und schätzt und ich eine gewisse Stellung habe. So. ich habe ja schließlich auch lang genug in der firma voll gearbeitet und, dass was ich TZ arbeite, schafft so manche VZ-Kraft nicht.


    Tochterkind gestern zu mir: Ich will Mittagskind sein. Ich so: geht nicht, ich arbeite dazu zu lange. Sie so: Mama, du musst einfach noch schneller arbeiten, dann kannst du mich früher abholen. Sie ist 4. Ganz schön schlau! Aber ich arbeite schon soviel und so schnell wie möglich. Darum beneide ich dann wieder die VZ-Kräfte, das was die in 8 Stunden verteilen können, verteil ich auf 5 Stunden und muss auch so oft VZ-Kräfte zusätzlich vertreten. Soll mal einer nachmachen... Rumgezicke lass ich nicht gelten auf Arbeit.

  • @Ulrike
    Ja, ich denke immer wieder, dass alternative Wohnformen toll wären. Also nicht unbedingt nur in WG-Form.So eine Art flexibles Mietshaus. Man möchte zum Beispiel dienstags abends von 18-20 Uhr zum Sport. Einer aus dem Haus bewacht in der Zeit dass Babyphone und man revangiert sich dafür mit einem anderen Dienst. Einkauf, Organisation des Sperrmüll, was auch immer. Manchmal macht mich das fast wahnsinnig, dass sich hier so viele nur auf sich selbst zurückziehen..


    Also so ein lebendiges Miets oder Wohnhaus könnte ich mir gut vorstellen.

  • Es wurde schon angesprochen:


    was ich schonmal für äußerst hilfreich halten würde ist eine Änderung der Steuerklasse.


    Im Grunde genommen sind I und II nur wenig Differenz. Und das wo ich alleine ein Kind zu versorgen habe.


    Es muss ja nicht die III sein, aber irgendwas dazwischen.


    Ich möchte meinem Kind ein gutes Umfeld bieten, ob mit oder ohne Mann. Und das muss bezahlt sein.
    Wenn ich sehe, was ich an Steuern jeden Monat habe........
    Aber das wird sich ändern, wenn ich mein Kind groß habe.


    Viele Grüße,
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • ... ja, die Zustände in Deutschland sind wirklich traurig. Als Frau und dann oft alleinerziehende Mutter ist es ein täglicher Kampf ums Überleben.



    Ich jedenfalls werde meiner Tochter mitgeben, dass sie später, falls sie mal Kinder bekommen möchte - oder auch der Mann, welcher dann ihr Partner ist, sie absichern muss. Heutzutage, wo die Männer bei jeder Kleinigkeit die "Flinte ins Korn" werfen und eine Familie nach der anderen "gründen" ist es als Frau extentiell wichtig, sich abzusichern.



    Wie läuft es denn meist ab? Frau ist daheim und kümmert sich um die Kids. Mann hat irgendwann "Bock" auf etwas Jüngeres etc. und muss sich ja - dank unserer tollen Gesetzgebung - keine Sorgen um Unterhalt für die Frau machen.


    Die Frau, welche jahrelange aus dem Berufsleben raus ist oder nur Teilzeit gearbeitet hat, kann bitte schön sehen, wie es weitergeht.



    Ich jedenfalls hoffe, dass meine Tochter nicht dieses Schicksal ereilt. Lieber soll sie ganz auf Kinder verzichten.


    Natürlich machen Kinder eh das, was sie selbst wollen, aber meine Tochter sieht ja jeden Tag, wie hart es für uns ist und wie ich kämpfen muss, damit es uns einigermaßen gut geht.

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Wie läuft es denn meist ab? Frau ist daheim und kümmert sich um die Kids. Mann hat irgendwann "Bock" auf etwas Jüngeres etc. und muss sich ja - dank unserer tollen Gesetzgebung - keine Sorgen um Unterhalt für die Frau machen.


    Das finde ich schlimm und jede Frau, die so etwas mitgemacht hat, tut mir leid. Das hat so etwas von "gebraucht und weggeworfen" und ich empfinde das als menschenverachtend. Es gibt jedoch auch Männer, die weder fremdgegangen sind noch sich unmittelbar nach der Trennung neu verpartnert haben. Solche, die eben auch in der Lage sind, ohne Frau gut klarzukommen.


    Ich würde übrigens keinem Menschen empfehlen, seine Berufstätigkeit während der Partnerschaft bzw. Ehe dauerhaft einzuschränken. Und ich finde es auch nicht gerechtfertigt, hier alleine die Schuld dem zuzuschieben, der seine Berufstätigkeit nicht reduziert hat. Jeder berufstätige Mensch hat die Möglichkeit, sich frei zu entscheiden, und in einer gleichberechtigten Partnerschaft sollte eine entsprechende Einigung selbstverständlich möglich sein.

  • Stimmet wohl. Ich werde 42 dieses Jahr und nie im Traum wäre mir eingefallen, während einer Ehe beruflich so "abzubauen", das ich bei einer etwaigen Trennung kein Bein mehr auf den Boden bekomme. Außerdem hätte ich immer meine eigene Knete haben wollen. Nun hab ich den AE-Status ganz ohne Ehe erreicht, aber ich hoffe doch schwer das jüngere Frauen nicht "dümmer" sind als ich.
    Als Sohn 2002 geboren wurde, gab es diesen Sonderstatus für ehemals Verheiratete noch, länger als 3 Jahre daheim zu bleiben. Das wurde ja mittlerweile gekippt.


    @Topic
    Find meine Gehaltsabrechnung wieder deprimierend. Soviel Abzüge :(. Single + Kindergeld.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Hi!


    Also meine Haushaltsbilanz sagt: Es ist egal, ob LstKl 1 oder 2. Helfen würde uns nur die 3.


    Es ist auch ganz klar, dass mein Einkommen als Sozialpädagogin nie reichen wird, um uns ein normales Leben zu ermöglichen, es sei denn ich arbeite 40 Stunden die Woche und auch dann bleibt es knapp, wenn meine Tochter vielleicht studieren möchte.
    Ich werde nach TvöD bezahlt und das reicht nicht. Eine Freundin ist AE und Dipl. Ingenieurin und wird nach TVöD bezahlt und das reicht nicht. Es reicht nur dafür, ganz knapp über der Armutsgrenze dahin zu leben, mit einer mühsam zusammengesparten Urlaubsreise an die Ostsee alle zwei Jahre und täglichem Geld zählen.


    Ich sehe es so: Normal leben kann man nur als Paar. 2* 1800 netto und ein Kindlein und eine gemeinsame Wohnung. Vielleicht auch schon bei 2*1500€ und einer gemeinsamen Wohnung. Da beginnt für mich normales Leben. Das was ich und die Frauen machen, die ich kenne ist das Leben am Limit. Immer. Und wir haben alle eine Studium beendet und arbeiten in unseren Berufen und werden nach einem gängigen Tarifvertrag bezahlt und es sind nicht alles reine Frauenberufe.


    Ich rede nicht mal von 450€ Jobs und ich rede nicht von Alg2 und dennoch ist es ein Leben hart an der Grenze ohne die Möglichkeit zu sparen, ein Leben, bei dem 2 Paar Winterschuhe fürs Kind einen in Panik versetzen und die Theatervorstellung fürs Kind einem Kopf zerbrechen macht. Und das bei einem Kind. Das ist nicht richtig. Es ist richtig schlimm.


    LG

  • Hi,


    beim VAMV beteilige ich mich garantiert nicht.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Hi,

    Was spricht da für Dich dagegen?

    u.a. Frau Schwab .


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Hm. Okay...
    Ich habe die Kampagne unterschrieben.
    Einfach weil ich das Ziel welches damit verfolgt wird als positiv erachte.
    Über den Verband oder den Vorstand an sich habe ich mich gar nicht in die Tiefe informiert...

  • Hallo,


    Natürlich sollte es AE Elternteilen erleichtert werden wieder ins Berufsleben zurückzukehren und darum muss es eine ausreichende Anzahl an Kinderbetreuungsplätzen geben und hier wurde in der Vergangenheit eindeutig zu wenig geleistet!


    Aber man darf nicht vergessen was sich in den letzten 20 getan hat, oder nicht?


    Noch Anfang 1995 gab es:


    1) 50 DM (25 Euro) Kindergeld. Heute sind es 184 Euro!


    2) Der Betreuungsunterhalt begann frühestens 4 Monate vor und endete spätestens 1 Jahr nach der Entbindung und bestand nur, wenn die - grundsätzlich erwerbspflichtige - Mutter keine Möglichkeit für eine Fremdbetreuung des Kindes fand. Heute sind es mindestens 3 Jahre aber es kann auch länger sein!


    3) Die Entwicklung des Kindesunterhaltes seit dem, war auch nicht ohne und verändert sich ja auch immer nach oben, wenn das KG steigt!


    Jetzt sagen bestimmt viele:


    „Die Lebenshaltungskosten sind seit dem ja auch gestiegen“


    Dazu sage ich: Natürlich, aber die Löhne halten, jedenfalls im Ostteil unseres Landes nicht mehr mit und selbst in Berlin ist es schwer als Unteraltspflichtiger das nötige Geld zu verdienen um den Kindesunterhalt + Betreuungsunterhalt zu bezahlen!


    1992 habe ich nach meiner Lehre und meiner Wehrpflicht, als Berufsanfänger im Kfz-Gewerbe 16 DM (8 Euro) verdient und heutzutage bekommt einer der das selbe gelernt hat, im Schichtdienst nur 1250 Euro Netto!


    Ich frage mich wie kann man davon Kindesunterhalt und Betreuungsunterhalt bezahlen? Also ich kann Männer verstehen, die sich gegen Kinder entscheiden, denn man lebt nur einmal!


    Gruß Vater 1971

  • Ja und was hat das jetzt mit der Situation Alleinerziehender zu tun?


    Oder sollte es nur wieder ein von Dir obligatorisches ach die armen ausgebeuteten Unterhaltspflichtigen(sonst wird doch immer so Wert auf beide Seiten gelegt, es gibt auch Unterhalts Betreuungsunterhal pflichtige Mütter )sein.


    Ja und wenn ein Mann/Frau keine Kinder will muss er /sie auch kein/e Vater/Mutter werden so einfach ist das.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Eure exmänner haben anscheinend alle sehr gut verdient.


    Wir wären nie ohne mein zusätzliches gehalt ausgekommen ( beide normale berufe)ud unser lebensstandard war normal.


    Und kind krank war ach verheiratet ein problem. Mein mann hätte sich nie krankschreiben lassen oder frei genommen weil ich krank war. Traumvorstellung!


    Ich finde ae oder nicht, es muss gaaanz viel an den kinderbetreuungsmöglichkeiten getan werden.


    Außerdem sollten hilfen wie teilhabe, kinderzuschlag oder zuschuß zur betreuung auch ohne arbeitsamtsbescheid bzw einfacher ( niedrigere einkommensgrenze) zu bekommen sein.


    Bei uns war und ist es weiterhin so, dass wir gerade genug für ein normales leben ( ohne größere urlaube) hatten/haben, aber nie zu wenig um zuschüsse zu bekommen. Im kiga waren wir sogar als spitzenverdiener eingestuft :-) :-) :-) :-)

  • Weil das hier schon oft angesprochen wurde: ich bin alleinerziehend UND psychisch krank, der KV auch. Eigentlich müsste es gerade meinen Kindern besonders schlecht gehen (was finanziell auch so ist), aber ansonsten sind die beiden auf einem guten Weg, finde ich. Ich hole mir halt anderswo Hilfe, weil ich schon finde, dass der Statt AE zu wenig unterstützt, und (psychisch) kranke alleinerziehende noch viel mehr!