Behandlungen gegen PTBS wäre z.B. ein extremes Beispiel, wo ein Mensch passiv in eine Situation geraten ist, die er nicht zu verantworten hatte. Oder irgendwelche Phobien.
Alles sinnlos? Glaube nicht, Tim.
Ja, Therapien können sehr sinnvoll sein. Gerade PTBS kann inzwischen gut behandelt werden. Genauso kann man gut lernen, mit Phobien umzugehen. Wenn man will.
Schwierig wird es, wenn man nicht will. Beispielsweise, wenn man aus Problemen einen sekundären Nutzen zieht. Eine Anwältin hat es mal so ausgedrückt: "Die Mutter wird sich nicht verändern, solange sie aus dem Streit Vorteile ziehen kann."
Ängste und Traumatisierungen sind übrigens genau das, was meine Ex
vor der Trennung als ihre Probleme benannte. Deswegen war sie bei
zahlreichen Therapeuten. Seit dem Tag der Trennung erklärt sie, dass ihre psychischen Probleme verschwunden seien.
Das sehen Psychologen und Gerichte zwar anders - die fordern sie immer wieder auf, ihre Ängste zu therapieren.
Aber die sind in einer anderen Position als ich. Ich als Vater halte mich zurück, von meiner Ex eine Therapie zu verlangen. Was sie persönlich angeht, kann sie so leben, wie sie möchte. Mit oder ohne Ängste. Wie jeder andere auch.
Sie sagt selbst, dass es ihr gut geht und sie keine Hilfe bräuchte. Darum gehe ich davon aus, dass sie erwachsen und in der Lage ist, selbst zu wissen, was sie tun möchte.
Das impliziert, dass sie mit mir die elternliche Sorge gemeinsam ausüben kann. Und es impliziert auch, dass ich vor Gericht gehe, wenn sie die Rechte unseres Sohnes und von mir einschränkt. Beispielsweise, wenn sie den Umang oder die gemeinsame Sorge blockiert - oder sich anders übergriffig verhält. Bedeuet: Ich verhalte mich ihr gegenüber so, wie gegenüber jeder anderen erwachsenen Person auch.
Oder seht ihr das hier anders? Seht ihr es so, dass ich Rücksicht auf Ängste der Mutter nehmen soll - obwohl sie selbst sagt, dass sie keine Rücksicht braucht? Das wäre von meiner Haltung her übergriffig. Weil ich damit impliziere, dass ich die Muter nicht für zurechnungsfähig halte. Wäre also eine Haltung, die meine Ex Recht kritisieren könnte.
Und wenn ich meine Ex nicht für zurechnungsfähig halte - wie verantworte ich es dann gegenüber unserem Sohn, dass ich nicht vor Gericht gehe, um seine Rechte zu wahren? Er ist ja nun jemand, der in jedem Fall Rücksicht braucht.
Ja, was also tun? Die Mutter für voll nehmen - und damit in die Verantwortung für ihr Verhalten nehmen. Oder auf sie Rücksicht nehmen - obwohl sie klar sagt, dass sie das nicht will?
Eine einfache Lösung wäre, dass ich mich als denjenigen sehe, der die ganzen Probleme verursacht. Das würde meine Ex sicherlich beruhigen. Nur sagen mir die Fachleute, dass ich das nicht bin. Und wenn ich es wäre, könnte mein Sohn von mir verlangen, mich zu verändern - sodass ich dann mit der Mutter die gemeinsame Sorge für ihn ausüben könnte. Was dann allerdings wieder zu Streit mir der Mutter führen wird.
Was wären denn eure Tips dazu?
ZitatTherapien sollen (auch) helfen, mit Dingen die man nicht (mehr) ändern
kann (siehe hier: zankende Eltern) klarzukommen. Z.B. das euer Sohn sich
nicht als Ursache für euer Problem sieht, sondern das ihr das
Problem seid.
Nein, das ist falsch - und auch widersprüchlich. Therapien sollen helfen, mit Dingen klarzukommen, mit denen man klarkommen kann.
Kleine Kinder können allerdings nicht mit einem Konflkt ihrer Eltern klarkommen. Könnten kleine Kinder das, wären sie Teil der Ursache des Problems. Das ist nicht so.