Beiträge von Flin

    ich denke, du machst einen Fehler, wenn du dich als Opfer von "Zuweisungen" siehst! Du hast schon recht, dass die Reaktionen au eine Beiträge heftiger geworden sind, aber deshalb, weil deine Sichtweise (Mutter krank / böse / bindungsintolerant / Psycho) manchen zu schwarz-weiß erscheint und deine Strategie, wegen Martinimarkt und Beerdigung zu klagen, eben nicht zu einer besonnenen Haltung passt.

    Das meine ich mit Zuweisungen:


    Wie kommst du beispielsweise darauf, dass ich mich als Opfer sehen würde?


    Genauso ist es nicht meine Sichtweise, dass die Mutter krank, böse, bindungsintollerant oder psycho wäre. Bis auf bindungsintollerant hab ich keinen dieser Begriffe benutzt. Und auch die Bindungsintolleranz ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern eine Einschätzung mehrerer Fachleute.


    Kurz gesagt, das was du mir zuweist, kommt nicht von mir. Wenn du jetzt den Eindruck hast, deine Zuweisung würde nicht zu meiner besonnenen Haltung passen, dann liegt das nicht an mir.



    Aber davon mal abgesehen:
    Öffentliche Veranstaltungen, wie Martinszüge sind der allerletzte Rest an Kontakt, der selbst nicht sorge- oder ansonsten umgangsberechtigten Elternteilen zusteht. Wenn eine Mutter auf die Idee kommt, dem Kind die Teilnahme an diesen Veranstalungen verweigert, damit es dort den Vater nicht sieht - dann denkt sie in Kategorien, die nicht mehr diskutabel sind. Und es geht dabei nicht um die Rechte des Vaters, sondern in originär um die des Kindes.


    Du meinst, unser Sohn soll darauf verzichten, dass ich an seinen Martinszügen und seiner Einschulung teilnehme - weil die Mutter sich sonst querstellt?


    Solche Ansätze waren vor 30 Jahren Stand der Forschung. Inzwischen ist man glücklicherweise weiter. Stand der Forschung ist, Eltern darin zu unterstützen, Elternkompetenz zu entwickeln. Und -solange diese Kompetenzen noch nicht entwickelt sind- Grenzen zu setzen.

    Zitat

    Es gibt viele Wege zur Deeskalation. Klagen gehört nicht dazu.

    Nein, das ist nicht so. Das Setzen von Grenzen ist sogar ein wesentlicher Bestandteil von Deeskalationstategien. Und Klagen können genau dazu dienen.

    Aber, das Kind hätte mit der Therapie eine neutrale Person. Und, steht mal nicht zwischen den Stühlen. Der Kleine liebt doch beide Elternteile, egal was für Defizite sie haben.

    Nach Einschätzung der Kindergärtnerinnen, hat er im Kindergarten einen neutralen Bereich gefunden, in dem er sich unabhängig vom Elternkonflikt entwickeln kann. Das sehe ich auch so, wenn ich mir anschaue, was für Entwicklungssprünge er macht, seitdem er im Kindergarten ist - und wie gern er dort ist. Einen Ausgleich hat er also.


    Zwischen den Stühlen sitzen Kinder immer, wenn es einen Elternkonflikt gibt, der auf persönlicher Ebene ausgetragen wird. Genauer gesagt, wenn es Bingungsintolleranz gibt. Das bringt Kinder in Loyalitätskonflikte - und daran können auch Therapeuten nichts ändern. Da sind die Eltern gefordert, etwas zu verändern. Wenn sie wollen, mit Hilfe von Therapeuten - aber das wären dann Therapeuten für die Eltern.

    "Helfersystem" wird für mich noch zum Unwort, stell ich grad fest :lach

    Es wird ja auch schon von "meinem" Helfersystem geschrieben.


    Ist im Grunde das gleiche Problem, mit dem meine Bekannte in der Psychiatrie so häufig konfrontiert wird.

    Behandlungen gegen PTBS wäre z.B. ein extremes Beispiel, wo ein Mensch passiv in eine Situation geraten ist, die er nicht zu verantworten hatte. Oder irgendwelche Phobien.
    Alles sinnlos? Glaube nicht, Tim.

    Ja, Therapien können sehr sinnvoll sein. Gerade PTBS kann inzwischen gut behandelt werden. Genauso kann man gut lernen, mit Phobien umzugehen. Wenn man will.
    Schwierig wird es, wenn man nicht will. Beispielsweise, wenn man aus Problemen einen sekundären Nutzen zieht. Eine Anwältin hat es mal so ausgedrückt: "Die Mutter wird sich nicht verändern, solange sie aus dem Streit Vorteile ziehen kann."


    Ängste und Traumatisierungen sind übrigens genau das, was meine Ex
    vor der Trennung als ihre Probleme benannte. Deswegen war sie bei
    zahlreichen Therapeuten. Seit dem Tag der Trennung erklärt sie, dass ihre psychischen Probleme verschwunden seien.


    Das sehen Psychologen und Gerichte zwar anders - die fordern sie immer wieder auf, ihre Ängste zu therapieren.


    Aber die sind in einer anderen Position als ich. Ich als Vater halte mich zurück, von meiner Ex eine Therapie zu verlangen. Was sie persönlich angeht, kann sie so leben, wie sie möchte. Mit oder ohne Ängste. Wie jeder andere auch.


    Sie sagt selbst, dass es ihr gut geht und sie keine Hilfe bräuchte. Darum gehe ich davon aus, dass sie erwachsen und in der Lage ist, selbst zu wissen, was sie tun möchte.


    Das impliziert, dass sie mit mir die elternliche Sorge gemeinsam ausüben kann. Und es impliziert auch, dass ich vor Gericht gehe, wenn sie die Rechte unseres Sohnes und von mir einschränkt. Beispielsweise, wenn sie den Umang oder die gemeinsame Sorge blockiert - oder sich anders übergriffig verhält. Bedeuet: Ich verhalte mich ihr gegenüber so, wie gegenüber jeder anderen erwachsenen Person auch.


    Oder seht ihr das hier anders? Seht ihr es so, dass ich Rücksicht auf Ängste der Mutter nehmen soll - obwohl sie selbst sagt, dass sie keine Rücksicht braucht? Das wäre von meiner Haltung her übergriffig. Weil ich damit impliziere, dass ich die Muter nicht für zurechnungsfähig halte. Wäre also eine Haltung, die meine Ex Recht kritisieren könnte.


    Und wenn ich meine Ex nicht für zurechnungsfähig halte - wie verantworte ich es dann gegenüber unserem Sohn, dass ich nicht vor Gericht gehe, um seine Rechte zu wahren? Er ist ja nun jemand, der in jedem Fall Rücksicht braucht.


    Ja, was also tun? Die Mutter für voll nehmen - und damit in die Verantwortung für ihr Verhalten nehmen. Oder auf sie Rücksicht nehmen - obwohl sie klar sagt, dass sie das nicht will?


    Eine einfache Lösung wäre, dass ich mich als denjenigen sehe, der die ganzen Probleme verursacht. Das würde meine Ex sicherlich beruhigen. Nur sagen mir die Fachleute, dass ich das nicht bin. Und wenn ich es wäre, könnte mein Sohn von mir verlangen, mich zu verändern - sodass ich dann mit der Mutter die gemeinsame Sorge für ihn ausüben könnte. Was dann allerdings wieder zu Streit mir der Mutter führen wird.


    Was wären denn eure Tips dazu?



    Zitat

    Therapien sollen (auch) helfen, mit Dingen die man nicht (mehr) ändern
    kann (siehe hier: zankende Eltern) klarzukommen. Z.B. das euer Sohn sich
    nicht als Ursache für euer Problem sieht, sondern das ihr das
    Problem seid.

    Nein, das ist falsch - und auch widersprüchlich. Therapien sollen helfen, mit Dingen klarzukommen, mit denen man klarkommen kann.
    Kleine Kinder können allerdings nicht mit einem Konflkt ihrer Eltern klarkommen. Könnten kleine Kinder das, wären sie Teil der Ursache des Problems. Das ist nicht so.

    Flin


    3 Jahre ungefähr.

    Das ist so die Zeitspanne, um die es bei meinem Sohn auch geht.


    Ein Anwalt hat es mal so ausgedrückt: "Die Mutter hat ihrem Sohn noch nicht genug geschadet."


    Ist ein Problem im Deutschen Familienrecht. Mütter können sich viel rausnehmen, bis von offizieller Seite Konsequenzen gezogen werden - und das Ziehen von Konsequenzen ist auch sehr zeitintensiv.

    An Deiner Stelle würde ich einwilligen, denn bei so einem kleinen Kind werden die Eltern intensiv einbezogen, weil klar ist, dass eine Veränderung nur über die Eltern stattfinden kann. Einen vergleichbaren Fall hab ich in meinem näheren Umfeld (hochstrittiges Elternpaar, darunter leidendes Kind), allerdings geht es da um ein Gutachten, das gerichtlich angeordnet wurde. Ich seh die Mutter öfter zum Kinderpsychologen rennen, als das Kind und damit hättest Du erreicht, worum es Dir geht :-)

    Ja - aus der Überlegung heraus, hatte ich mich unter anderem auch schon auf eine Kindertherapie eingelassen. Mit der Therapeutin war vereinbart, dass es eine Familientherapie bei einer Kindertherapeutin werden wird. Das ist allerdings genauso gescheitert, wie die vorangegangenen Familientheapien.


    Dann hat meine Ex eine Therapeutin gefunden, die tatsächlich unseren Sohn therapieren wollte. Eine Therapeutin, die sich weigerte, mit mir zu sprechen. Es begann dann das übliche Spiel: Meine Ex forderte unter Fristsetzung Zustimmung zur Therapie. Ich fragte nach, wie die Therapie ablaufen sollte. Sie antwortete nicht, sondern beantragte nach Fristablauf erst die gerichtliche Ersetzung meiner Zustimmung, dann die Übertragung der Gesundheitsfürsorge und schliesslich die gesamte elternliche Sorge.


    Die Anträge zog sie zurück, als das Gericht ihr deutlich machte, dass sie dafür keine Unterstützung bekommen wird.

    Flin, was ist eigentlich eine "Spieltherapie"?


    Auch in einer Psychotherapie wird ein 4 Jähriges Kind wahrscheinlich spielen und nicht über sich selbst reflekieren?

    Kurz gesagt bedeutet Spieltherapie, dass das Kind einen Bereich hat, in dem es sich normal entwickeln kann. Kontakt mit jemandem, der nicht die Probleme hat, mit denen es in seiner Familie konfrontiert ist. Sozusagen Urlaub. Das kann sehr hilfreich sein.


    Besonders dann, wenn das familiäre Umfeld nicht offen, sondern eher geschlossen ist. Das ist häufig um so mehr der Fall, um so mehr in einer Familie schief läuft. Dann tendieren Familien dazu, sich abzuschotten: Jeder der nicht so tickt, wie die Familienmitglieder, wird aus der Familie gedrängt. Dann ist es wichtig, dass die Kinder Kontakte ausserhalb ihrer Familie haben.


    Eine Freundin von mir arbeitet in der Kinderpsychiatrie. Üblich ist, dass die Eltern ihre "problematischen" Kinder dort abliefern - und erwarten, dass die Ärzte die Kinder wieder "in die Spur bringen". Die Gratwanderung der Ärzte besteht dann darin, an die Eltern ranzukommen. Die haben in der Regel keine Lust, sich selbst zu verändern - und brechen die Therapie ab, sobald sie ihre Weltsicht nicht bestätigt sehen.


    Dann fängt die Behandlung oft erstmal mit einer Spieltherapie an, in der kleine Kinder zumindest einen entlastenden Ausgleich bekommen.
    Sind die Kinder älter, dann bekommen sie Therapien in dem Sinne, dass sie lernen können, umzudenken. Führt nicht selten dazu, dass die Kinder das Elternhaus verlassen.

    Mein Sohn war mit seiner Ex auch bei einer Elternberatung. Das Kind lebt beim Vater, also meinem Sohn.
    Es wurden beide angehört. Mein Sohn legte alles dar und die KM war dagegen, gegen alles.
    Sie drohte, schimpfte und wollte ihren Willen durch setzen.
    Letzten Endes wurde die Beratung abgebrochen- die Mutter ist beratungsressistent.

    Wie lange hat es denn gedauert, bis das Kind zu deinem Sohn gewechselt ist?

    zu dem zusätzlichen Umgangstag kennst du meine Meinung in diesem speziellen Fall ... ich würde mir auch ein ärztliches Attest holen und ich denke ,das Kind hat auch jedes Recht von seiner Mutter geschützt zu werden

    Meine Erfahrung ist, dass es keine speziellen Fälle gibt. Wenn du als Mutter solche Register ziehst, dann liegen die Gründe dafür in deiner Persönlichkeit.

    In der Regel steht diese Formulierung in den Kopfdaten eines derartigen Antrages.
    Antragsteller und Antragsgegner werden genannt, dazwischen das wohlbekannte ./.


    Kein Grund also, hier Korinthen zu bemühen und einzelne Worte zu hinterfragen.
    Wichtiger wäre gewesen, den Zusammenhang zur Kenntnis zu nehmen, in dem das Wort geschrieben wurde.

    Bedeutet: Gerichtliche Anträge richten sich nur vom Gedruckten her gegen die Mutter - aber nicht von der Sache her?
    Das sehe ich auch so.


    Bedeutet auch, gerichtliche Anträge sind nicht von der Sache her ein Problem für die Mutter - sondern nur dann, wenn sie es selbst so empfinden will?

    Ja, die Argumentation kenn ich auch. Nachdem die Mutter die Beratung abbricht, bezeichnet sie das Angebot des Vaters, die Beratungen fortzusetzen, als Unruhefaktor. Und wenn der Vater schließlich vor Gericht geht, dann wird das als Grund für die Kommunikationsverweigerung genannt. Nach dem Motto: "Sehen sie? Der zerrt mich vor Gericht. Ist doch verständlich, dass ich mit diesem Mann nicht in eine Beratung gehen will."


    Zitat

    Warum soll das Kind keinen psychologischen Beistand haben dürfen?
    Die
    Mutter wünscht sich das für den Sohn, Du verbietest das - wohlwissend,
    dass die Mama offenbar reduzierte Mutterqualitäten hat und das Kind das
    ein neutrales Auge und eine neutrale Stimme dringend nötig hätte?

    Warum man kleine Kinder nicht therapieren sollte, habe ich bereits geschrieben.


    Der wesentliche Punkt dabei ist: Nicht dein kind, sondern du als Elternteil stehst in der Verantwortung, dich zu verändern. Wenn du beratungsresistent bist, dann kannst du dich in Einzeltherapie begeben, um beratungsfähig zu werden.


    Wenn du das nicht willst, sondern dafür das Kind in Therapie schicken willst - dann bleibt für das Kind zu hoffen, dass der Vater aufmerksam ist und richtig reagiert.


    Nennt sich Tandemberatung und wird zunehmend durchgeführt. Üblicherweise mit je einem männlichen und einem weiblichen Berater.


    Im Übrigen ist das Helfersystem in Deutschland durchweg gut aufgestellt. Falls es an deinem Jugendamt zu wenige Psychologen geben sollte, so gibt es die mit Sicherheit bei freien Trägern in deiner Nähe. Die bieten kostenlose Unterstützung an. Auch in Delegation vom Jugendamt.


    Kurz gesagt: Ausreden, warum man nicht in eine Beratung geht, gibt es natürlich. Tatsächliche Gründe gibt es nicht.


    Zitat

    Waren es nicht vielleicht psychologische Zusatzausbildungen und wäre nicht bei allen Beteiligten eine psychologische Einzeltherapie tatsächlich endlich sinnvoll?

    Wie gesagt, Psychologinnen.


    Einzeltherapien wurden natürlich schon häufig empfohlen. Genauso wie Elternkurse und Einzelberatungen. Von meiner Seite habe ich die Angebote angenommen. War mit anderen Eltern in Kursen, bei Fortbildungen, habe mit persönlichen psychologischen Beratern die Situation reflektiert, meine gesamte Kindheit umgegraben -um auszuschliessen, dass ich irgendwie unbewusst durch meine Haltung meine Ex beunruhigen könnte- habe reflektiert, wie ich von meiner Seite die Kommunikation verbessern kann. Usw.


    Meine Ex steht demgegenüber auf dem Standpunkt, sie bräuchte keine Hilfe - und begründet das mit der gleichen Logik, wie sie in diesem Thread durchschimmert.


    Ist schon interessant. Ausser aus den Elternkursen kenne ich niemanden, der so tickt. Für mich ist insbesondere erstaunlich, wie man so verschiedene Maßstäbe für sich und andere anlegen kann.


    Aus meinen Erfahrungen heraus, kann ich nur sagen, dass dahinter Themen mit dem Selbstwertempfinden stehen. Bedeutet: Die Kinder bekommen Probleme, weil die Eltern Probleme mit sich selbst haben.

    Du hast also wissentlich Straftaten verschwiegen?

    Nein. Wie kommst du darauf, dass das so gewesen wäre?

    Zitat

    Ich
    finde, wie du schreibst ist sehr psycho-mäßig. Ich kann gar nicht sagen
    was genau, aber du wirkst wie mein ex-ex der ständig versucht hat
    damals irgendwas zu finden an mir was mich schlecht dastehen lässt.
    Jedes Wort wurde einzeln von ihm umgedreht und begutachtet. Schon allein
    wie ich geguckt habe... :lach

    Ja, und du bist offensichtlich nicht die einzige Userin, der es so geht.


    Als meine Ex das letzte mal bei mir eine Geisteskrankheit diagnostizierte, saßen zwei Psychologinnen des Jugendamts dabei. Die konnten nicht nachvollziehen, was sie da sehen wollte.
    Sie forderte dann erstmal, dass ein psychiatrisches Gutachten von mir angefertigt werden müsse - weil die Psychologinnen ohne das nicht erkennen könnten, wie pathologisch meine Antworten waren.
    Auf die Nachfrage, erklärte sie, dass sie dem Ergebnis des Gutachtens allerdings nur dann Gewicht beimessen würde, wenn ihre Sichtweise bestätigt würde.
    Und genauso war es auch bei allen anderen Psychologen gelaufen, bei denen wir zuvor waren.


    Ist halt jetzt die Frage. Ist es so, das sich irre bin - und nur Trennungsmütter können das diagnostizieren, während Fachleute dazu nicht in der Lage sind? Oder liegts an irgendwas anderem?


    Einhellige Erklärung der Psychologen ist übrigens, dass dahinter eine unverarbeitete Trennung steckt. Je mehr man dazu neigt, sich symbiotisch zu binden, um so verletzter fühlt man sich, wenn die Beziehung zu Ende geht. Für den Trennungsschmerz macht man dann den Expartner verantwortlich. Und damit man sich wenigstens einigermaßen distanzieren kann, wird dann der Expartner so schlecht gemacht, wie nur möglich. Nach dem Motto: "Der ist so furchtbar, das konnte ja nicht gut gehen."


    Ist an sich auch OK. Schlecht ist nur, wenn es Kinder gibt. Die werden dann da reingezogen und nehmen Schaden.

    Zitat

    Es
    wäre fair gegenüber deinen Gesprächsteilnehmern, wenn du erst einmal
    die Gründe für die 17 Klagen aufführen würdest, bevor du diese Frage
    stellst.
    War denn der Grund für die 17 Klagen immer Umgangsboykott?
    Bis jetzt hast du dazu ja noch keine Information gegeben.

    Die Gründe habe ich schon genannt. Mehr Details würden hier den Rahmen sprengen - und wären auch indiskret gegenüber den anderen Verfahrensbeteiligten.



    Mal abgesehen von eurer Vergangenheit und von der rechtlichen Seite: Was glaubst du, wäre denn im Sinne des Kindeswohl?

    Weisst du - ich halte es in den meisten Kontexten für sehr wichtig, von der Vergangenheit und der rechtlichen Seite absehen zu können - und das auch zu tun. Darum biete ich meiner Ex immer wieder Einigungen an - und werde das auch in Zukunft weiter tun.


    Was im Sinne des Kindeswohls ist, ist klar: Zwei Eltern, die verantwortungsbewusst und einvernehmlich für ihr gemeinsames Kind sorgen. Das ist mein Ziel. Wie ich da hin komme, ist mir weitgehend egal. Darum habe ich meine Vorgehensweise auch immer wieder verändert.


    In der Vergangenheit habe ich sehr darauf geachtet, die Situation zu stabilisieren, meine Ex zu unterstützen und alles zu vermeiden, was sie als Druck empfinden könnte. Dabei zeigte sich leider eine etwas schräge Symbiotik. Momentan orientiere ich mich darum immer klarer an den Interessen meines Sohnes und von mir selbst.

    Eilantrag gegen die Mutter!

    Inwiefern richtet es sich gegen die Mutter, wenn ein Vater Umgang beantragt?


    Zitat

    Es gibt legitime Gründe
    für betreuende Elternteile, sich der Kommunikation zu entziehen
    - wenn sie übergriffig und direktiv ist "tu was ich will, oder..."
    - wenn sie dem Kindeswohl abträglich ist.
    - wenn der Gegenüber die eigenen Befindlichkeiten höher bewertet als das Kindeswohl

    Das sind keine Gründe.


    Wenn die Kommunikation übergriffig ist, kannst du in Elternberatungen, Mediationen oder Familientherapien kommunizieren. Dort sind neutrale Fachleute anwesend, die eingreifen, falls ein Elternteil übergriffig werden sollte.
    Gleichzeitig können dort beide Elternteile ihre Wahrnehmung reflektieren - also prüfen, ob die Kommunikation tatsächlich übergriffig ist, oder ob das nur die eigene subjektive Einschätzung ist.


    Das gleiche gilt, wenn du die Kommunkiation für nicht kindeswohlgemäß hälst und wenn du den Eindruck hast, dass der andere Elternteil die eigenen Befindlichkeiten höher bewertet, als das Kindeswohl. All das kannst du in einer Elternberatung in einem neutralen und geschützen Umfeld klären - und insbesondere verbessern. Zum Wohle eurer Kinder.


    Kurz gesagt: Du hast auch dann die Möglichkeit zu kommunizieren, wenn du die von dir genannten Gründe siehst.


    Meine Frage an dich ist, ob du bereit wärst, diese Möglichkeiten im Interesse deiner Kinder zu nutzen? Und wenn nicht, warum nicht?

    Zitat

    Meint
    FrauRausteiger, die den Umgang am kommenden Wochenende mit ärztlichem Attest verweigern würde.

    Die Methode mit dem ärztlichen Attest hat meine Ex schon vor längerer Zeit versucht. Dem hat unsere Umgangspflegerin einen Riegel vorgeschoben. Und auch die Kinderärzte haben sich dafür nicht hergegeben.


    Ich sehe, dass meine Einschätzung auf die ähnliche Herangehensweise bei meiner Ex und einigen Usern hier nicht ganz unzutreffend ist.

    Gegenfrage: Denkst Du auch mal an das wohl deines Kindes oder nur daran das Du jetzt unbedingt willst das er ihn einmal sieht??


    (sorry war mir jetz zu blöd das komplette gezicke durch zu lesen also solltest Du auf die frage schonmal geantwortet haben - entschuldige.)

    Hab ich sogar schon ein paarmal beantwortet:


    Mir selbst ist nicht wichtig, dass mein Sohn mit zur Beerdigung kommt. Es geht mir um seine Interessen. Mein Eindruck ist, dass ihm wichtig war, einen Opa zu haben - auch, wenn er ihn nie getroffen hat. Und mein Eindruck ist auch, dass ihm wichtig ist, möglichst viel am Leben der Familie seines Vaters teilzuhaben. Auch da gehört die Beerdigung des Opas mit dazu.


    Belastend sind Beerdigungen für Kinder dann, wenn die Erwachsenen damit überfordert sind. Das sehe ich hier nicht.


    Zur Frage, ob sich solche Eilantrage lohnen:
    Wenn sich nicht etwas sehr Wesentliches verändert, gibt es für die Zukunft nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Mutter wird mich weiterhin so weit sie kann aus dem Leben meines Sohnes drängen - oder, ich versuche durch gerichtliche Anträge präsent zu bleiben.


    Bedeutet, dass ich auch für Anlässe wie Martinszüge, Einschulungen, Kindergartenfeiern, Krankenhausaufenthalte, usw. jeweils eigene Umgangsanträge stellen muss. Weil die Mutter unseren Sohn sonst von diesen Anlässen fern halten würde, damit er mich nicht sieht.


    Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, die Übertragung des ABR an eine Pflegschaft zu beantragen, die dann die Teilnahme unseres Sohnes an solchen Anlässen veranlasst. Rein rechtlich stellt sich da aber die Frage, ob ein Eingriff ins Sorgerecht dem angemessen ist - oder das Gericht lieber jeweils eigene Umgangsanträge als mildere Maßnahme haben möchte.


    Nach der Vorgeschichte, kann allerdings ein Eingriff ins Sorgerecht durchaus als angemessen erscheinen.

    Aber viel wissen einfach, wann man es auch einfach mal gut sein lassen muss. Wegatmen ist uns allen kein unbekanntes Gefühl. Und wie du auch selber sagst: Manchmal muss man seine Befindlichkeiten seinem Kind unterordnen.

    Na ja, ich habs zwar schon mehrfach geschrieben - aber nochmal:
    Ich habe es jahrelang komplett gut sein lassen - und lediglich den Umgang sichergestellt. Alles andere konnte meine Ex so machen, wie sie wollte. Obendrein hat sie alles bekommen, was sie forderte.


    Würde ich mich streiten wollen, hätte ich das tun können. Beispielsweise ist ie mehrfach staffällig geworden. Von Kindesentzug, Hausfriedensbruch , Beleidigung, eidesstattliche Falschaussage, unberechtigte Bereicherung, Steuerhinterziehung, usw. Alles in mehreren Fällen. Nach Einschätzung meiner Anwälte wäre sie vorbstraft, sobald ich die strafrechtliche Verfolgung beantragen würde.


    Also - wenn ich streiten wollte, hätte ich jede Menge Möglichkeiten. Nun tue ich das nicht. Im Gegenteil. Ich habe immer wieder nicht reagiert, sondern sogar jedes mal die Gerichtskosten getragen, wenn sie wieder mal unter falschen Angaben eine einstweilige Verfügung gegen mich erwirkt.


    Das hat nicht dazu geführt, dass der Streit weniger wurde. Sondern dazu, dass sie immer übergriffiger wurde. Erst als ich reagiert habe, wurde das anders. Und zwar dadurch, dass ihr vom Gericht Grenzen gesetzt wurden.


    Was ich mich jetzt frage: Hast du den Thread nicht gelesen - oder hast du beim Lesen überlesen, was ich geschrieben habe?
    Oder, wird es vor dir auch als streiten angesehen, wenn man vor Gericht geht, damit ein Umgangsboykott beendet wird?


    Sind ernst gemeinte Fragen.

    Ich koennte mir vorstellen, dass bei MIR die Kommunikationsbereitschaft nach zumindest der unnuetzen Klage wegen des Umzugs auch vorbei waere...

    Ja, genau das meine ich. Aus meiner Sicht kristallisiert sich heraus, dass sich meine Haltung grundsätzlicher von deiner -und der einiger anderer Mütter hier im Thread- unterscheidet:


    Ihr sagt mir, was ihr von meinem Verhalten haltet. Soweit so gut. Kann Sinn machen, zu kommunizieren, wie man empfindet.
    Und ihr geht einen Schritt weiter und kündigt Konsequenzen an. Soweit auch gut. Kann auch Sinn machen, sich als Konsequenz persönlich zu distanzieren, wenn man sich damit selbst besser fühlt.


    Nur:
    Wenn ihr das auf eure Kommunikation mit dem anderen Elternteil bezieht -und das tut ihr ausdrücklich- dann geht ihr zu weit.
    Als Eltern steht ihr in der Verantwortung, eure persönlichen Befindlichkeit aus der Elternebene heraus zu halten.
    Tut ihr das nicht, dann geht das zu Lasten eurer Kinder.



    Das ist das, was mich an diesem Thread interessiert. Ich denke nicht, dass doch noch eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage kommen wird. Aber ich habe den Eindruck bekommen, dass du -und einige andere Mütter- nach einer Logik argumentieren, die der meiner Ex gleicht.


    Darum eine direkte Frage an euch:
    Wie begründet ihr es, nicht mehr mit dem Vater kommunizieren zu wollen, wenn er sich aus eurer Sicht falsch verhalten hat?

    ..... nur ausbaden müssen es wieder einmal die, welchen meist überhaupt nicht zugehört wird. weil jeder beser weiß was gut für sie ist. ihnen selbst traut dies leider keiner zu. und zum schluß müssen sie sich noch gesäusel anhören wie : ich hab doch nur das beste für dich gewollt. nur zugehört.....zugehört hat man ihnen nicht.

    Ja, ich weiss. Nur können die Väter eurer Kinder euch genausowenig bei der Lösung eurer persönlichen Probleme helfen, wie eure Kinder. Das müsst ihr selbst leisten. Das ist so und wird auch so bleiben.


    Nicht falsch verstehen: Es ist nicht so, weil die Väter euch nicht helfen wollten. Könnten sie, würden sie euch helfen.


    Helfen können euch Therapeuten. Die hören zu, und mit der Zeit könnt ihr lernen, euch selbst zuzuhören, euch etwas zuzutrauen - und dann selbst zu entscheiden, was gut für euch ist. Was andere säuseln, verliert dann an Bedeutung.


    Dann -und nur dann- könnt ihr das auch an eure Kinder weitergeben. Das ist auch der Grund, warum ihr in der Verantwortung steht, solche Kompetenzen selbst zu lernen. Das das schwer sein kann, weiss ich. Es ist aber so.


    Oder bezieht sich dein Posting schon auf Kinder - und nicht auf Mütter?



    Kügelchen, wenn die Mutter mit mir sprechen würde, hätte ich diesen Thread eröffnet.

    Ja, man entscheidet immer selbst, was man tut und was nicht.