Diskussionsforum - Wechselmodell - Die bessere Form der Kinderbetreuung nach Trennung und Scheidung ?

  • texanerin

    Zitat

    Ich finde es immer wieder schade, dass fast schon militant darauf herumgeritten wird, dass Kinder NUR mit beiden Elternteilen das Seelenheil erlangen.


    Das empfinde ich :-) anders. Militant wird darauf rum geritten, dass hier jede(r) seinen Einzelfall raus kramt und daraus eine quasi Gesetzmässigkeit ableitet, so wie Du selbst auch hier:

    Zitat

    Wenn dem so ist, was soll ich dann bitte machen? Mein Kind zur Adoption freigeben?


    Dein übriger Text beschränkt sich auf Aufzählungen, warum irgend etwas nicht geht. Natürlich sind die Rahmenbedingungen derzeit auf alles andere als WM eingerichtet. Es ist Aufgabe der Politik, dies zu ändern. Wenn ;) man als Politik denn das (WM) als zusätzliche Möglichkeit für Eltern etablieren will. Wenn man das nicht will, wird sich auch nichts ändern. So einfach :frag ist das.


    Nachweisbar ist, dass eine gewisse Zeit nach Trennung der andere ET quasi nicht mehr im Leben des Kindes vorhanden ist. Das magst Du nicht verstehen (weil in Deinem Fall vielleicht gewollt von dem abwesenden ET?). Es ist aber in anderen Fällen, wo das vom anderen, UET nicht gewünscht ist, u.U. auch so ;) Und das gibt mir persönlich etwas zu denken.


    Zitat

    Es gibt Situationen in denen es einfach nicht geht. Punkt.


    Mag sein, es gibt definitiv auch Situationen, wo es geht und nicht gewollt ist. Punkt. Und nun?


    Jetzt steht es 50/50 und was ist jetzt "besser"?


    LG

  • texanerin


    Das empfinde ich :-) anders. Militant wird darauf rum geritten, dass hier jede(r) seinen Einzelfall raus kramt und daraus eine quasi Gesetzmässigkeit ableitet, so wie Du selbst auch hier:


    Dein übriger Text beschränkt sich auf Aufzählungen, warum irgend etwas nicht geht. Natürlich sind die Rahmenbedingungen derzeit auf alles andere als WM eingerichtet. Es ist Aufgabe der Politik, dies zu ändern. Wenn ;) man als Politik denn das (WM) als zusätzliche Möglichkeit für Eltern etablieren will. Wenn man das nicht will, wird sich auch nichts ändern. So einfach :frag ist das.


    Bis die Politik daran etwas ändert, sind unsere Kinder allesamt erwachsen. Hat also mit dem hier und heute nichts zu tun.
    Warum auf Einzelfällen herumgeritten wird? Naja, weil es nun mal alles Einzelfälle sind! Bei einer Trennung gibt es mindestens 3 Individuen. Kind, UET und BET. Wie soll das kein Einzelfall sein? Da kein Mensch dem anderen gleicht gibt es keine pauschale Lösung. Weder pro noch contra Wechselmodell. Es müsste also für jede Familie ein Umgangs/Betreuungsmodell zugeschnitten werden und auch wenns schade ist, damit wird sich die Politik sicher nicht aufhalten. Wie soll das denn bewerkstelligt werden?


    Nachweisbar ist, dass eine gewisse Zeit nach Trennung der andere ET quasi nicht mehr im Leben des Kindes vorhanden ist. Das magst Du nicht verstehen (weil in Deinem Fall vielleicht gewollt von dem abwesenden ET?). Es ist aber in anderen Fällen, wo das vom anderen, UET nicht gewünscht ist, u.U. auch so ;) Und das gibt mir persönlich etwas zu denken.


    Das gibt mir auch zu denken und ist wirklich schade wenn es so ist und sollte unbedingt geändert werden. Nur kann man deswegen so einen "Einzelfall" wie uns nicht einfach über den Haufen fahren mit einem "Zwangswechselmodell". Der KV hat das Kind schon lange vor der Trennung nur am WE gesehen, da er 600 km entfernt gearbeitet hat. Und dann soll ein 1 jähriges Kind auf einmal immer eine Woche mit ihm mit zwecks Zwangswechsel (wo er außerdem den ganzen Tag arbeiten musste, in der Großstadt gibts von heute auf morgen auch keine Betreuung, wie soll das denn funktionieren??) ? Sicher nicht, oder? Ich will damit nur deutlich machen, dass das Wechselmodell bestimmt für einige in Frage käme, bestimmt aber nicht für alle. Und nur weil ein Kind kein Wechselmodell lebt (oder den UET nicht oder nur sporadisch sieht :scared ), bekommt es noch lange keinen Dachschaden.



    Mag sein, es gibt definitiv auch Situationen, wo es geht und nicht gewollt ist. Punkt. Und nun?


    Jetzt steht es 50/50 und was ist jetzt "besser"?


    LG


    Wie gesagt, diese Situationen müssen geändert werden, ganz klar. Nur nicht auf Kosten aller.
    Dieser Satz war außerdem an die TS gerichtet, die hier versucht alle, egal unter welchen Umständen zum Wechselmodell zu bekehren (so kommt das bei mir Einzelfall zumindest an).


    LG

  • Ich finde es immer wieder schade, dass fast schon militant darauf herumgeritten wird, dass Kinder NUR mit beiden Elternteilen das Seelenheil erlangen.
    Wenn dem so ist, was soll ich dann bitte machen? Mein Kind zur Adoption freigeben?
    ...
    Ich kenne selbst genügend Menschen die ohne Väter (in den Fällen waren es nun halt mal Väter, sorry) aufgewachsen sind und das sind alles vollkommen normale, nicht geisteskranke, freundliche, ADHS-lose, bindungsfähige Menschen.
    Ich kenne auch intakte Familien, in denen der Vater berufsbedingt nur am Wochenende, bzw sogar nur alle 2 Wochen zuhause ist. Auch das sind normale Kinder ohne Verhaltensauffälligkeiten.
    Also bleibt mal ein bißchen locker. Manchmal erweckt sich mir hier der Eindruck als DARF ein Kind garnicht mit nur einem Elternteil eine glückliche und erfüllte Kindheit haben. Schade, denn dann ist für mein Kind eh alles zu spät...


    danke :blume

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • bei solchen Geschichten geht es nicht um ein einfaches wenn -> dann sondern es geht um Wahrscheinlichkeiten , es bekommt auch nicht jeder Raucher Lungenkrebs , deswegen kann man ja schlecht empfehlen zu rauchen. Es macht sicherlich auch einen unterschied ob ein ET von anfang an fehlt
    oder ob dieser dann quasi aus dem leben des Kindes herausgerissen wird.

  • Militant wird darauf rum geritten, dass hier jede(r) seinen Einzelfall raus kramt und daraus eine quasi Gesetzmässigkeit ableitet,


    Das empfinde ich anders. Fast jeder hier schreibt: so und so passt es fuer mein Kind am besten. Das und das passt nicht. Bei den Wechselmodell-Verfechtern allerdings wird darauf rumgeritten, dass man dieses Modell zum Standard machen sollte. Es wird weder darauf eingegangen, dass das fuer viele Kinder (je nach Konstitution) ueberhaupt nicht das Richtige ist, noch wird darauf eingegangen, dass es nicht machbar ist. Es machbar zu machen im Hinblick auf Wohnort, Arbeitsplatz, Beziehung, etc. ist auch nicht immer langfristig gut fuer das Kind. Denn was hat es davon, wenn am Ende beide Eltern auf Hartz4 sind, weil sie am WM festhalten und den Wohnort nicht wechseln wollen fuer eine neue Arbeitsstelle. Lebt man dem Kind da wirklich ein gutes Beispiel vor? Ebenso, was Beziehungen betrifft. Es geht nicht oder nur mit grossen SChwierigkeiten, wenn 3 Menschen mit Wechselmodell zusammen kommen. Jeder eine andere Regelung lebt. Vielleicht noch jemand mit dem integrativen Wechselmodell dabei ist. Es bringt zu viel Unruhe. Ist es nun gut, fuer das Kind auf eine Beziehung zu verzichten? Bis es in die Pubertaet kommt und selbst formuliert, dass es das so nicht mehr will?


    Dass Kinder auch ohne Wechselmodell gluecklich werden, zeigt ja dieses Forum und man sieht es doch auch life an zahlreichen Faellen. Ich kenne auch viele, die ohne Vater gross geworden sind (war in dem Fall Vater, weil es eben ueblicherweise frueher der Vater war, der weg war) und ich empfinde sie als stabil, ihren Weg gehend, froehlich und stark. Das kann man wahrscheinlich nicht verallgemeinern, genauso wie man nicht verallgemeinern kann, dass das Wechselmodell fuer alle Kinder das beste ist oder dass ein Kind, was in einer (augenscheinlich!) intakten Familie gross geworden ist, es am besten hatte (wenn man da mal hinter die Kulissen schaut ist das auch nicht immer aufs Kindeswohl ausgerichtet!).

  • So ist es, Zat. Es kommt auch darauf an, wann man sich trennt, wie alt die Kinder dann sind. Ich wage mal zu behaupten, dass ein einjaehriges Kind mit jedem Modell klar kommt. Solange es in Harmonie aufwaechst. Egal, ob nun bei einem Elternteil only oder im Wechselmodell, oder wie auch immer. Wobei ich mich mit dem WM, wo das Kind alle 48 Stunden in einem anderen Bett schlafen muss echt schwer tue (ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass DAS langfristig gut ist fuers Kind!). Sind die Kinder aelter bei der Trennung, 4-8 (?) ist das Wechselmodell vielleicht (wenn machbar) ja eine Loesung. Das will ich nicht abstreiten. Spaeter in der Pubertaet (da sind wir uns ja einig), wird dieses Modell eh oft von den Kindern abgelehnt.

  • Maf ja sein, dass TS ein Troll ist .... aber das Thema an sich ist nicht verkehrt.

    Das Thema an sich finde ich auch interessant. Aber in diesem Thread ist es ja inzwischen so, dass das Wechselmodell als das Maß aller Dinge dargestellt wird und alles andere kindeswohlgefährend ist und man sich hier verteidigen muss, warum man das Wechselmodell eben nicht praktiziert und darin sehe ich keinen Sinn. Vorwürfe werden hin und her geschmissen.


    Interessant wäre eine wirkliche sachliche Diskussion über das Thema in dem alle Modell vorgestellt werden. Aber da müsste man dann ja auch andere Entscheidungen akzeptieren und damit scheinen viele hier ein Problem zu haben

  • Ich erlebe auch im realen Leben die Eltern, die das Wechselmodell leben, als besonders rigide. Warum? :frag

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Umkehrschluss: hat die Durchfuehrung des Wechselmodells in erster Linie damit zu tun, dass beide Eltern unnachgiebig sind und ihnen ihr Anspruch aufs Kind das Wichtigste ist? Also weniger damit, was das Beste fuers Kind waere? :Hm:hae:

  • Ich erlebe auch im realen Leben die Eltern, die das Wechselmodell leben, als besonders rigide. Warum? :frag

    Wie meinst Du das? Worin sind diese so rigide?



    Ich erlebe dieses Eltern und deren Kinder als äußerst offen und positiv. Sie haben sich identifiziert mit dem WM und finden das richtig gut.

  • Ich meine mit rigide das, was wir hier auch im Strang erleben: ihr Modell wird das einzig richtige und wahre angesehen. Abweichungen davon werden weder diskutiert noch darueber nachgedacht. Spielraum dafuer, dass das Modell anders gelebt wird im Hinblick aufs Kind, was teilweise deutlich sagt (oder teilweise durch Schlafstoerungen und Unruhe zeigt), dass es das so nicht moechte werden uebergangen oder weg gefegt mit: das muss an was anderem liegen. Mit unserem Modell (was ja als das einzig wahre und gute fuers Kind angesehen wird) hat das definitiv nichts zu tun. Alle anderen Modelle koennen nicht gut fuers Kind sein. Punkt. In sich gehen, darueber nachdenken, eigenes Modell evt. anpassen wird nicht gemacht. Selbst auf Anraten vom Therapeuten (im realen Leben so erlebt) wird nicht am gelebten Modell geruettelt. Anpassungen, wenn sich beruflich, partnerschaftlich oder sonstwie Neues ergibt, werden sofort als nicht machbar und nicht gewuenscht vom Tisch gefegt. Das alles wird immer unter dem Deckmantel: das ist das Beste fuers Kind .... verkauft (es kommt dann der Verdacht auf, dass da eigentlich was anderes hintersteckt, naemlich 2 sture Elternteile, die das so und genau so durchziehen wollen, nicht so sehr im Hinblick aufs Kind, sondern im Hinblick auf ihre eigenen Beduerfnisse... das Kind naemlich zu je 50% bei sich zu haben). Das ganze geht soweit, dass das Kind teilweise alle 2-3 Tage den Haushalt wechseln muss.


    Damit will ich ganz sicher nicht sagen, dass das ueberall so ist. Loewe hier scheint ja ein Beispiel zu sein, wo das gut funktioniert. Wobei ich meine mich erinnern zu koennen, dass das Kind da nicht ganz so oft den Haushalt wechseln muss.

  • @Malinid
    Dank Dir für Deine Erklärung. ;)

    Abweichungen davon werden weder diskutiert noch darueber nachgedacht. Spielraum dafuer, dass das Modell anders gelebt wird im Hinblick aufs Kind, was teilweise deutlich sagt (oder teilweise durch Schlafstoerungen und Unruhe zeigt), dass es das so nicht moechte werden uebergangen oder weg gefegt mit: das muss an was anderem liegen.

    Ich weiß was Du damit meinst. So sollte es natürlich auch nicht sein.


    Allerdings sehe ich diese Übergehen von Kinderwünschen auch bei allen anderen Modellen meist gegeben und nicht nur bei rigiden WM Befürwortern. Wenn Kinder den Wunsch bei einem 14 Tage Modell umgekehrt wünschen würde, wird auch meist keine Rücksicht auf das Kind genommen und das 14 Tage Modell in ein WM oder anderes Modell geändert auch wenn es möglich wäre. Da sträuben sich die Meisten leider auch.

    Mit unserem Modell (was ja als das einzig wahre und gute fuers Kind angesehen wird) hat das definitiv nichts zu tun.

    Ja, da geht man blind über das Kind hinweg und das ist echt schade.

    Alle anderen Modelle koennen nicht gut fuers Kind sein.

    Das ist Engstirnigkeit und die sollte bei keinem Modell gelebt werden.

    In sich gehen, darueber nachdenken, eigenes Modell evt. anpassen wird nicht gemacht.

    Stimmt, das wird dann leider nicht gemacht. Aber auch meist nicht bei den anderen Modellen.

    Das ganze geht soweit, dass das Kind teilweise alle 2-3 Tage den Haushalt wechseln muss.

    Richtig, das finde ich auch zu extrem. Die WM Modelle die ich hier kenne, haben alle einen 2 Wochen Wechsel.




    Zusammenfassend denke ich, daß an allen Stellen wo man rigide sein System durchziehen will, es immer zu Lasten der Kinder fällt.

  • Das mag damit zu tun haben, dass bei Gegnern des WM die Argumentation zu oft, sofern vorhanden, extrem moralisch und emotional belegt ist. Und so diskutiert es sich einfach nicht gut.
    Es fehlt an konkreten, belastbaren Belegen und Argumenten. Wenn man über das WM spricht, dann muss man, mindestens in Deutschland, stark theoretisch werden, weil einfach keine ausreichende Masse an Belegfällen da ist. Weil Gerichte kategorisch keine Wechselmodelle ausurteilen und allgemein die Regel vertreten wird, man könne das nicht gegen den Willen eines Elternteiles durchsetzen. Sehr großflächigen Umgang allerdings schon. Inwiefern sich das im Kern unterscheidet, begründet allerdings niemand schlüssig.


    So wie auch das Argument, für ein Kind sei tendenziell wichtiger WO es ist als BEI WEM es ist nicht wirklich begründet wird. Es wird die Kontinuität in den Raum geworfen als Stichwort und von Gezerre, Hin und Her und dergleichen gesprochen, das alles muss sich dabei aber ausschließlich auf den Aufenthaltsort beziehen.


    Wenn ein Kind mit seinen Eltern umzieht, nimmt es ja auch keinen Schaden. Auf die Idee käme auch keiner.
    Und erneut: Wenn ein Kind sehr oft bei Oma und Opa ist und dort auch schläft, kommt auch keiner auf die Idee, am Kind würde gezerrt oder es gäbe zuviel Hin und Her.
    Das sind alles Argumente, die eben nie wirklich solide unterfüttert werden aber immer wieder gebracht. Dann werden diverse Einzelfälle angeführt von Bekannten, die Freunde hatten, die Nachbarn hatten, die das Wechselmodell gelebt haben und es ist gescheitert oder einzelne Kinder, die (angeblich) mit dem Wechselmodell nicht zurechtkommen würde.


    Das ist als würde man diskutieren und sagen "Autos, die vor 2000 gebaut worden sind, haben aufgrund der verwendeten Materialien im Schnitt weniger Verschleiss als Autos nach 2000" und jemand will mitdiskutieren, indem er sagt: "Ich kenne aber wen, der hat ein Auto von vor 2000, das ist verschlissen"


    Das ist einfach nicht konstruktiv.

  • Das mag damit zu tun haben, dass bei Gegnern des WM die Argumentation zu oft, sofern vorhanden, extrem moralisch und emotional belegt ist. Und so diskutiert es sich einfach nicht gut.
    .


    Das kannst Du eins zu eins auf die Befürworter des WM umlegen, gerade die TS ist ein Paradebeispiel für Deinen Satz! ;)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • und bei einen sehr großen Anteil der Trennungskinder ist es so das nach einem Jahr ungefähr ein Elternteil für die Kinder praktisch nicht mehr existent ist.


    Abgesehen davon, dass ich jetzt keine Lust auf eine Meta-Diskussion habe und es bevorzugen würde, wenn wir hier sachlich (nicht unpersönlich) bleiben: man kann hier sicher nicht pauschalisieren. Denn, nur um ein paar Beispiele zu nennen:


    • da sind die Kinder, bei denen ein Elternteil (meistens der KV) keinen Kontakt mehr möchte zu seinen eigenen Kindern, um sich z. B. ein neues Leben woanders aufzubauen
    • da sind die Kinder, bei denen ein Elternteil (oft die KM) massiv und erfolgreich den Kontakt zum anderen Elternteil zu verhindern sucht
    • da sind die Kinder, deren Eltern weit voneinander entfernt leben und somit häufige Kontakte schwierig bis gar nicht möglich sind - wie kann dann der nicht betreuende Elternteil im Leben des Kindes präsent bleiben?


    Beim keinem dieser Beispiele kommt ein Wechselmodell in Frage, weil es voraussetzt, dass die Eltern beide möchten, dass die Kinder eine gute Beziehung zu beiden Elternteilen entwickeln bzw. erhalten können.


    Wenn mir als Elternteil wichtig ist, dass das Kind eine Beziehung zum anderen Elternteil aufbauen bzw. erhalten kann, dann werde ich - ungeachtet des Verhaltens des anderen Elternteils - alles tun, was ich kann, um den anderen Elternteil im Leben des Kindes präsent zu halten (betrifft BET) und alles unterlassen, was den anderen Elternteil in ein schlechtes Licht rücken könnte.


    Kann sein, dass es bedeutet, über den eigenen Schatten springen zu müssen, aber wenn das klappt, dient es ganz sicher dem Kindeswohl. Das Verhalten des anderen Elternteils kann man ja sowieso kaum beeinflussen.


    Gebe zu, dass dies nun nicht mehr eigentlich zum Thema gehört, passte aber ganz gut hin.

  • Das ist einfach nicht konstruktiv.

    Es ist auch nicht konstruktiv anderen vorzuwerfen, ihr gelebtes Modell wäre kindeswohlgefährend. Mit Vorwürfen führt man keine Diskussion. Dann geht es immer nur um Verteidigung.


    Und ja, es gibt auch Kinder, die unter Umzügen leiden oder gelitten haben. Aber da wird dann schnell das "angeblich" in den Raum gestellt und schon ist die ganze Unterhaltung keine Unterhaltung mehr


    Bei einigen bekommt man das Gefühl, es geht hier nur um Streit.

  • @Tueftels: das haben wir doch aber alles seitenlang schon diskutiert... das es nicht um das WO geht, sondern um die Heimat im "Herzen". Die feste Bezugsperson, die stabile Konstante im Leben. Und ja, wenn mein Kind zwei Mal die Woche zu den Grosseltern ueber Nacht gemusst haette, waere es fuer mein Kind auch nicht gut gewesen. Auch das waeren fuer sie viel zu viele Wechsel gewesen.


    @ Czeltik : alle 2 Wochen: das kann ich noch ganz gut nachvollziehen.... alle paar Tage: das fuehlt sich fuer mich falsch an. Vielleicht muesste man entsprechend in dieser Diskussion auch noch die verschiedenen Arten des Wechselmodells differenzieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Hallo zusammen,


    die 'Diskussion' wurde gleich am Anfang unsachlich verdorben, weil da gar nicht sachbezogen geantwortet wurde. Es war die Rede von ''genervt'', die TS solle doch erst mal von sich erzählen, ihre Motivation wurde in Frage gestellt und ''Missionsabsicht'' unterstellt. Dann wurde auch noch von Rechtschreibung im Zusammenhang mit geistigen Fähigkeiten fabuliert. Also, ich denke, einige Gegner des WM haben die sachliche Diskussion verdorben.
    Die Frage ist hier primär eigentlich, warum diese WM-Gegner so unsachlich emotional reagiert haben.


    MfG krypa

  • Die TS war von Anfang unsachlich. Man führt keine Diskussion in dem man laufend mit Links antwortet


    Die "WM-Gegner" haben unsachlich reagiert, weil ihnen Kindeswohlgefährdung vorgeworfen wurde.


    Außerdem sind es in meinen Augen auch keine grundsätzlichen Gegner des Modells. Sie haben dazu andere Ansichten und als ständige Antwort der TS kommen dann nur Links und ja, es sollte normal sein, dass man sich erstmal vorstellt, bevor man anfängt so viele Leute anzugreifen

  • Das ganze geht soweit, dass das Kind teilweise alle 2-3 Tage den Haushalt wechseln muss.


    :winken: jeden Tag


    Sie packen eig nur die Koffer aus und dann schon wieder ein. Und dazwischen zerren und schubsen wir gleichzeitig an den Kindern (wie geht das eig?) ;)


    Unsere Kinder haben Mama und Papa spätestens nach zwei Tagen wieder (von Urlaub mal abgesehen, wo wir tatsächlich Koffer packen) und das gefällt ihnen richtig gut. Im Normalfall wirklich Null Umstellungsprobleme. Morgens Mama, abends Papa, fast wie früher auch. Ob es ewig so bleiben wird? Weiß ich nicht, aber ich weiß, dass wir bei Problemen zusammen eine gute Lösung finden werden und ich nicht zu hören bekommen werde: meine Instinkte sagen mir, dass es so und so besser ist, deine Meinung ist interessant, aber eig auch egal.


    Es ist aber wirklich aufschlussreich, was man für Vorstellungen entwickeln kann, wenn man denn die richtige Grundeinstellung mitbringt, das erklärt mir gut so manche Reaktion des (ferneren) Umfelds auf unser Modell.


    Sie schlafen auch nicht jede Nacht in einem anderen Bett sondern immer in ihrem. Davon haben sie zwei. So einfach kann es sein, wenn man es nicht dramatisieren möchte.


    Und zum Thema allgemein:
    Ja, ich würde es begrüßen, wenn Wechselmodell in den Köpfen zur ersten Wahl zählen würde. Nestmodell in der Trennungsphase hat schon ungemeine Vorteile für die Kinder. Sofern sich beide auch vorher gekümmert haben natürlich. Denn dadurch ändert sich für die Kinder in dieser schweren Zeit an den äußeren Bedingungen so gut wie nichts. Es verlangt viel von den Eltern, ohne Frage, aber es bringt Zeit, eine gemeinsame Lösung zu finden, wenn die Emotionen aus dem roten Bereich raus sind.


    So stellt es sich für mich dar:
    Plan A: Gemeinsame Lösung für die gemeinsamen Kinder, Wechselmodell als Option realistisch berücksichtigen
    Plan B: Einer zieht sein Ding mit seinen Kindern durch


    Und ich sage deutlich: Manchmal (oft?) wird es aus diversen Gründen auch Plan B sein müssen.


    Gruß Nature


    PS: Eins noch, psychologische Betreuung als Maßstab für ein Betreuungsmodell des Kindes anzusetzen, finde ich vorsichtig gesagt, abenteuerlich. Nein, unsere Kids sind nicht beim Psychologen, aber es wäre auch nichts, wofür ich mich schämen müsste, es kann sehr wohl ein Zeichen von Stärke der Beteiligten sein.