Vaterschaft, BGB und der leidige Test

  • Hallo grünschnabel,


    Zitat

    Hier geht es um die Lösung ausschließlich privater Probleme.


    So würde ich mein privates Problem lösen und ich zahle auch den Test in Höhe von ca. 300 Euro alleine, aber wenn die Sache vor Gericht landet und festgestellt wird das ich nicht der Vater sein kann, soll die Mutter alle Kosten übernehmen. Ich würde mich wehren überhaupt nur einen Cent zu übernehmen! Wenn sich vor Gericht herausstellt das ich der Vater bin, würde ich die Mutter fragen: Warum hast du nicht dem Test zugestimmt der nur 300 Euro gekostet hätte, für die 2200 Euro hätten wir unserer Kind, über Jahre sehr gut einkleiden können!


    Also so würde ich handeln, wenn ich mir nicht sicher währe, ob ich der leibliche Vater des Kindes bin, dass meine Partnerin (wir sind nicht verheiratet) erwartet:


    1) Keine Vaterschaftsanerkennung vor der Geburt des Kindes.
    2) Nach der Geburt würde ich einen Vaterschaftstest machen, wenn die Mutter zustimmt Ok und wenn nicht, dann muss der eben über das Gericht gemacht werden.
    3) Wenn feststeht dass es mein Kind ist, würde ich sofort die Vaterschaft anerkennen.
    4) Danach würde ich das GSR beantragen.


    Ich habe von Punk 1. bis Punkt 4. nicht gegen das Kindeswohl gehandelt und wenn es nicht Gründe gibt, erhalte ich auch vor Gericht das GSR und dass ist auch richtig so!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Wenn man so vorgeht ist der Porzellanladen kaputt, bevor die Familie zu leben begonnen hat. Das ist eine Form selbsterfüllender Prophezeiung. Da gibt es erst reicht keinen Grund irgendwas an der Gesetzeslage zu ändern oder irgendwen an den Kosten dieses selbstverursachten Unglücks zu beteiligen.

  • Hallo grünschnabel,


    Zitat

    Da gibt es erst reicht keinen Grund irgendwas an der Gesetzeslage zu ändern


    Da hast du doch meine Meinung!


    „Also halten wir mal fest! Der Grund dass es auch in Zukunft keinen kostenlosen Pflichttest geben wird, ist nicht die Finanzierung, sondern das es auch in Zukunft dafür keine Mehrheit geben wird!“


    Zitat

    irgendwen an den Kosten dieses selbstverursachten Unglücks zu beteiligen.


    Entschuldigung, ein Mann ist Schuld daran das ihm seine Partnerin ein Kuckuckskind untergeschoben hat?
    Meiner Meinung nach wirst du und kannst du dich niemals, in Väter hineinversetzen, die Zweifel haben!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Wenn man so vorgeht ist der Porzellanladen kaputt, bevor die Familie zu leben begonnen hat.

    Eben darum geht es


    Warum muss es ein Porzellanladen sein ?


    Warum muss man der Mutter erst Fremdgehen unterstellen oder begründete Zweifel haben ?


    Warum reicht nicht einfacher der Wunsch ?


    Auf alles bekommt man Garantien bei einer Vaterschaft darf man die nicht bekommen ?

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Hallo zusammen,


    wenn jemand das legitime Ansinnen, eine tatsächliche Vaterschaft verifizieren zu lassen, als ''Befindlichekeit'' verleumdet, so braucht man da nicht weiter zu diskutieren. So eine Argumentation ist selbsterklärend.



    MfG krypa

  • Worin begründet sich die Legitimität dieses Anliegen? Entweder in verletzten Gefühlen, sprich Befindlichkeiten oder dem Wunsch Geld zu sparen. Mehr kommt hier nicht. Das es um Liebe (auch zum und vom Kind) oder Partnerschaft geht, ist dagegen irgendwie nicht zu finden. Der Satz: ich kann das Kind nur lieben wenn meine DNA darin rumsuppt wäre absurd.


    Ein Anliegen das nur in der eigenen Befindlichkeit und dem eigenen Geldbeutel begründet ist mit Phrasen wie Wahrheit sei ein Wert an sich aufzublasen oder andere die damit nichts zu tun haben in ihren Grundrechten zu beschränken und zusätzlich der Allgemeinheit die im wesentlichen aus Nichteltern und Eltern besteht die es geregelt bekommen damit kostenmäßig zu belasten als Sozialstaat zu verkaufen ist schon ein wenig dreist.

  • Ob ein Mann daran Schuld ist daß ihm die Frau ein Kuckuckskind untergeschoben hat? Naja, darüber lässt sich streiten.


    Wie auch immer, der Großteil der Zweifel ist jawohl unbegründet, oder?


    Ist die Frau Schuld daran, daß ihr Mann ihr dies zu Unrecht vorwirft?


    Und wenn man Zweifel hat, die in Kauf nehmen, eine Partnerschaft endgültig zu zerstören, dann sollte einem das doch die 2000€ wert sein, oder? Ein Vaterschaftsgutachten kostet im Übrigen 900€, die einfachen Internetspeicheltests sind nicht zuverlässig genug um gerichtsverwertbar zu sein.


    Sie sind halt viel zu einfach manipulierbar!


    Also die 1100€ mehr für einen Prozeß kann man doch zahlen, immerhin zahlen dann ja 80% der Väter zu Recht und nur 20% hatten berechtigte Zweifel.


    Wenn beim Prozeß herauskommt, daß die Mutter gelogen hat, wird sie im Übrigen selbstverständlich dazu verdonnert, sämtliche Kosten zu tregen.


    Also ist das mit den Kosten ja eigentlich kein Argument. Wenn man zu wenig Einkommen hat gibt's ja immernoch die Möglichkeit von PKH, hat mein Ex bekommen, also für ihn hat schonmal Vater Staat die Kosten übernommen.

  • Wenn man zu wenig Einkommen hat gibt's ja immernoch die Möglichkeit von PKH, hat mein Ex bekommen, also für ihn hat schonmal Vater Staat die Kosten übernommen.


    Also letztendlich wir :-)


    Über generelle Vaterschaftsteste denke ich, dass der Großteil davon überflüssig ist, also unnötige Kosten verursacht.


    Für mich persönlich hätte ich einen generellen Vaterschaftstest als Tochter und auch als KM erleichternd gefunden. Mein leiblicher Vater zweifelt bis heute an, dass er mein Vater ist. In regelmäßigen Abständen kommen diese Vorhaltungen. Das nervt und früher war es auch sehr verletzend für mich als Kind und für meine Mutter sowieso.


    Auch der KV meiner Tochter bringt diesen Vorwurf immer mal gerne ein. Hätte ich es schwarz auf weiß, dann wäre Ruhe im Karton. Abgesehen davon, dass ich es sehr verletzend finde, verleiht er mir damit auch eine liederliche Lebensweise. Kein schönes Gefühl...

  • Aber du kannst diese liederliche Lebensweise doch auch trotz Vaterschaftstest geführt haben. Es war halt nur Zufall das unter den 1000 Partner und Partnerrinne die du jede Nacht gev***** hast er das erfolgreiche Spermium hatte. Ich glaube auch nicht das ein Vaterschaftstest deinen Vater in eine andere Haltung zu dir gebracht hätte. Dann käme das Mistrauen gegen die Methode, Fälschungsvorwürfe ... Das ist eine Grundhaltung die auch durch die objektivsten Beweise nicht zu beheben ist.

  • Es war halt nur Zufall das unter den 1000 Partner und Partnerrinne die du jede Nacht gev***** hast er das erfolgreiche Spermium hatte.

    Sorry deine Argumentation wird auch immer abstruser und auch beleidigend


    :tuedelue Wäre in einer Durchschnitts Nacht von 8 Stunden jede Minute mehr als zwei Samenergüsse :lgh


    Jemand der in allem Misstrauen hat wird der sicherste Test nie 100% überzeugen.
    Jemand der ein schlechtes Gefühl hat wird auch ein unsicherer Speicheltest reichen.
    und Wer dann immer noch nicht genügend Sicherheit hat kann einen DNA test verlangen.


    Wie oft wird hier in vielen Dingen damit geraten traue deinen Gefühlen
    Wie oft wird gesagt Geld ist nicht das wichtigste
    Hier wird alles ins Gegenteil verdreht
    Wie viele Elternteile die nicht an Ihren DNA Beteiligung zweifeln drücken sich, wo es nur geht, darum Unterhalt zu leisten oder um sonstige Verpflichtungen.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Die momentane Rechtslage ist doch so, ich beziehe mich hier auch auf mein Beispiel, der Partner darf keinen Vaterschaftstest machen ohne Einverständnis der Mutter!


    Aber wenn eine Mutter z.B.: einen Vaterschaftstest machen möchte, fragt überhaupt jemand danach, ob da vielleicht eine Unterschrift fehlt?


    Es sieht so aus, dass niemand ohne Einwilligung aller Beteiligten einen solchen Test durchführen darf. D.h. auch die Mutter benötigt eine Unterschrift des mutmaßlichen Vaters. Die Unterschrift des Kindes unter 18 wird durch die Sorgeberechtigten ersetzt.


    Auch wenn manche Mütter es gewohnt sind, dass sie mit ihrer Unterschrift alleine entscheiden können, sehe ich hier größere Hürden als sonst. Dem Labor blühen Strafen bis € 300.000,00. Einwohnermeldeämter und Co brauchen hier gar nichts befürchten.


    Die heimlichen Test werden weiterhin für einen Appel und Ei im Ausland durchgeführt. Und das ist gut und richtig so für die, die ihn ausführen. Deutsche Labore und der Steuerzahler schauen zwar in die Röhre, aber das war wohl so einkalkuliert.


    Denn für heimliche Tests sprache,


    1. sie sichern den Familienfrieden
    2. sie sind kostengünstig und bringen Steuereinnahmen
    3. sie gingen unkompliziert und schnell.


    Tests nur mit Zustimmung aller Beteiligten stören hingegen den Familienfrieden und kosten, insbesondere wenn ein Beteiligter sich weigert ein vielfaches an Gerichtsgebühren, involvierte JAs, der Test selbst und ziehen sich über weit längere Zeiträume insbesondere, wenn die Weigerung gesetzlich sogar ersetzt werden muss. . Gerade in Situationen in denen der Zweifelnde oder die der Untreue bezichtigte den Kontakt zum Kind unterbindet. Soll ja vorkommen.


    Die, die mit diesem "ist doch nur nen Fitzelchen DNA" daher kommt, sagen zu ihrer Freundin/Frau mit Sicherheit auch "Schatzi, lass uns doch lieber nen Kind adoptieren, als ein eigenes zu bekommen. Ist doch nur dieser Zipfel DNA. Hat ja auch Vorteile: Kein gesundheitlichen Risiken, keine Gewichtszunahme, kein Hormongezicke,etc... Ausserdem gibt es genug Kinder, die gar keine Eltern haben und zur Adoption frei stehen."


    Heimliche Tests sind mitunter nur eine Ordnungswidrigkeit und werden, wenn es denn rauskommt nur bis maximal 5000 € bestraft. Wer eh am Selbstbehalt lebt wird mit nem paar Euro fünfzig davon kommen und muss schon blöd gewesen sein, dass beweisbar ausgeplaudert zu haben.


    Frage: Hatte ich schon mal das Bedürfnis nach einem solchen Test? Ja, und zwar als ich mich mit der Vasektomie beschäftigt habe. Hier stellt man sich nicht nur die Frage: Ist die Familienplanung abgeschlossen, sondern auch ob diese Planung auch abgeschlossen ist, sollte ich doch nicht bereits leiblicher Vater sein? Ich, der nicht zweifele müsste jetzt die Mutter informieren und ggf tausende von Euro investieren. Viel schlimmer. Meine Ex würde das Kind mit reinziehen und es ihr brüh warm unter die Nase halten "Dein Papa glaubt nicht, dass du seine Tochter bist".


    Tolle Roadmap zum Familienfrieden und Kindeswohl hat sich die Gesetzgeberin da einfallen lassen. Dieser Roadmap schliesse ich mich nicht an und gebe einen feuchten Pfiff auf die Ordnungswidrigkeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Summerjam ()

  • Bitte wo ist es beleidigend, wenn ich schreibe das eine eindeutiger Vaterschaftstest keine Absicherung ist, dass nicht neben dem Kind noch munter gevö**** wurde. Weder kann damit der KV noch die KM Treue oder ein tugendhaftes Leben beweisen.


    Ein VAterschaftstest ist als Treuebeweis gänzlich ungeeignet.

  • Ich stelle mit gerade vor, wenn es heimliche Tests geben würde...und wieviele Kinderleben es zerstören würde. :(

  • Naja wenn ich mir vorstelle ich bin ein Kind und man sagt mir auf einmal du, dein Papa ist gar nicht dein Papa, dann wäre es für mich schon eine Katastrophe. Sogar jetzt im hohen Alter immer noch. Denn das bedeutet, nicht nur der Papa ist nicht mehr Papa, sondern auch Oma, Opa, Tante, Onkel und die ganze Familie väterlicherseits wäre nicht mehr meine Familie.
    Ich würde daher die sogenannte Lebenslüge, die so dramatisch klingt, aus Kindersicht aber gar nicht so dramatisch ist, jederzeit vorziehen. Auch jetzt noch.
    Und der Staat schützt die Kinder und es ist auch richtig so. Denn sie können nichts für ihre durchtriebene Mütter und für Väter, die Sicherheit brauchen, aus welchem Grund auch immer.
    Daher kann ich nur Tests befürworten, die gleich nach der Geburt stattfinden, wenn das Kind noch keine Bindung aufgebaut hat. Findet es später statt, grenzt es für mich an seelischer Kindesmisshandlung.

  • sagt mir auf einmal du, dein Papa ist gar nicht dein Papa, dann wäre es für mich schon eine Katastrophe. Sogar jetzt im hohen Alter immer noch. Denn das bedeutet, nicht nur der Papa ist nicht mehr Papa, sondern auch Oma, Opa, Tante, Onkel und die ganze Familie väterlicherseits wäre nicht mehr meine Famili


    Hm, das sehe ich anders.


    Mein Papa wäre immer mein Papa auch wenn sich jetzt rausstellen würde, dass er es biologisch nicht ist. Und seine Schwester ist immer meine Tante. Weil er mir ein Vater war. Weil sie mir eine Tante war.


    Ich wäre sauer belogen worden zu sein. Aber an meinen Gefühlen (und Vater oder Muttersein ist für mich vorallem das) würde sich nichts ändern.


    Wenn nun die Biologie so wichtig ist, dann wäre ich auch für einen zwingenden Test... Aber wie gesagt ist für mich die soziale Elternschaft noch mal wichtiger... Meine biologischen Eltern teilen mit mir die Gene, meine sozialen mein Leben. Bei mir sind es die gleichen Menschen. Bei zwei meiner besten Freundinnen nicht ...

  • Hallo NemesisLady,


    naja, ich denke, 1. die Aufdeckung eines Betrugs geht nicht zu Lasten des Betrogenen, sondern des Betrügers, 2. die Regelung, eine zunächst verdeckte Aufdeckung des Betrugs zu verbieten ist schweres Unrecht, jedenfalls eine schwereres als der Schutz einer Lüge. Der Schutz einer Unwahrheit kann m.E. nie eine legitime Rechtsgrundlage für irgendeine Regelung sein. Außerdem begünstigt eine Regelung, die Unwahrheit zu schützen, dass Menschen, hier Mütter, diese Unwahrheit auch eher benutzen. Ich denke, potentielle Betrüger müssen immer in der Gefahr gehalten werden, dass ihr Betrug aufgedeckt wird.


    Des weiteren ist ein negativer heimlicher Vaterschaftstest nicht automatisch mit der Aufkündigung einer schon länger existierenden sozialen Vaterschaft verbunden.
    Zudem halte ich die Verifizierung einer Vaterschaft für ein elterlich-kindliches Grundrecht.



    MfG krypa

  • Naja deshalb sind alle Menschen verschieden und haben unterschiedliche Meinungen.
    Ich sehe es eher wie in Filmen bei den Hochzeiten, wenn der Pfarrer sagt, sollte jemand was dagegen vorzubringen haben, dann soll er jetzt sprechen oder für immer schweigen. :D Genauso mit den Tests. Wenn nicht sofort dann lieber für immer schweigen. Ich bin nicht der Meinung, dass die Wahrheit IMMER die beste Lösung ist.


    Lele: die gleichen Vatergefühle zu behalten geht bei Erwachsenen Kindern, die so etwas verarbeiten und nachvollziehen können.
    Ein kleines Kind kann noch nicht soweit denken. Für ihn ist erstmal die halbe Familie weg.
    Nicht zu vergessen, dass die Einstellung seitens des Ziehvaters sich automatisch ändert. Denn wäre es ihm WIRKLICH egal, würde er den Test gar nicht machen.


    Sauer wegen der Lüge wäre ich nur, wenn ich eine unglückliche Kindheit hätte und meine Eltern nicht leiden könnte.
    Wäre ich dagegen glücklich und in Liebe aufgewachsen, wäre ich für die Lüge sogar dankbar, denn die Alternative in solchen Fällen ist auf jeden Fall, keinen Vater zu haben. Im besten Fall eine getrennte Familie. Mein Grundrecht, die leiblichen Eltern zu kennen, wäre mir dabei sowas von egal, ich würde es nicht wollen.
    Und einer Affäre schiebt man nur selten ein Kund unter. Meistens passieren solche Sachen in einer Ehe mit einem ganz normalen Familienleben.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()